Symphonic/Operatic Metal - Gesangstechnik? (weiblich)

  • Ersteller Sunny_Hunny
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Egal, wie man es dreht und wendet, ich denke, dass da eine Analogie bemĂŒht werden soll, die gar nicht richtig funktionieren kann.

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Und sorry, was ich einfach eine Farce finde, sind solche Aussagen, dass die Atmung sich "viel effektiver" passiv trainieren lasse. Ich zweifele gar nicht an, dass mehrere Wege nach Rom fĂŒhren und ich mache selbst auch nicht ĂŒbermĂ€ĂŸig viel Atemtraining, weil es bei mir ganz gut ohne geht. Aber was mich stört, ist dieser Absolutheitsanspruch derer, die das "Top-Down"-Prinzip vertreten, so als wollten sie unbedingt alle ĂŒberzeugen, dass ihr Weg viel toller ist. Viel wahrscheinlicher ist doch, dass das fĂŒr jeden unterschiedlich ist. Und immerhin haben ĂŒber die Jahrhunderte hinweg Generationen von SĂ€ngern erfolgreich singen ĂŒber die aktive Atmung gelernt.

Akustische Trigger sind halt irgendwie problematisch sobald man sich selber nicht mehr richtig hört.
Den Begriff haste aber fix in dein Repertoire aufgenommen. ;)
 
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Hilfe, da arbeitet man ein bisschen, und dann das hier :D

Ich verliere gerade den Überblick, aber mal ganz grundsĂ€tzlich zum Thema Twang: Ich glaube, hier liegt teilweise ein Interpretationproblem vor. Twang ist ja eben nicht nur 80er Jahre nasales Hardrockgekreische - das ist die Extremversion, oder besser: auch nicht NUR Twang.

Twang, richtig dosiert, muss weder nasal klingen (Twang und Gaumensegel kann man völlig unabhãngig voneinander trainieren), noch ist Twang "einfach den Pharynx verengen".

OpernsĂ€nger twangen in der Tat auch (da nennt man das dann nur "squillo"), aber da ist die Dosierung oft vom Stimmfach anhĂ€ngig: Dramatische Stimmen haben tendenziell (!, keine Regel ohne Ausnahme) mehr squillo als lyrische - genau deswegen klingen die in der Höhe oft eher schneidend und nicht so "schön und dunkelrund" ;) Ein bisschen Twang braucht aber jede klassische Stimme. Wie Ihr das nennt, ist ja an sich völlig wurscht, aber die physiologischen HintergrĂŒnde von Twang auch im Operngesang sind echt hinreichend erklĂ€rt, und auch nicht von nur einer Person oder einer Schule (Sundberg und Titze z.B., die mit Estill oder Sadolin nichts zu tun haben, falls da irgendwer allergisch drauf sein sollte).
Den Aryepiglottic Sphincter (sorry, zu spÀt, mir fÀllt grad das deutsche Wort nicht mehr ein) verengen ist eben nicht das Gleiche wie Pharynx verengen und Gaumensegel absenken - DAS gibt dann kombiniert schneidend-nasalen Klang. Im klassischen Gesang macht man nur den AS eng, lÀsst den Pharynx aber so weit wie möglich (wobei der c. pharyngis medius AUCH im klassischen Gesang aktiv ist!) und arbeitet auch gegen das Hochgehen des Kehlkopfs so gut es geht - genau deswegen ist guter klassischer Gesang eben so schwer zu erlernen, weil man da wirklich antagonistische AblÀufe ausbalancieren muss.

Muss einen als SĂ€nger alles nicht jucken, juckt mich selbst auch nur, weil ich da 'ne PrĂŒfung drin ablegen musste (an 'nem ganz normalen College, also nicht Estill- oder sontwem angehörig). Ich find's halt nur unglĂŒcklich, dass hier vereinzelt mit Twang immer noch nur EIN bestimmter Klang in Verbindung gebracht wird, und das ist einfach falsch. Randstimme klingt ja auch nicht immer gleich, weil da eben noch das Ansatzrohr und die Artikulatoren drĂŒber sitzen, wo man noch ganz viele verschiedene Einstellungen kombinieren kann, die dann alle das Endprodukt ausmachen.

Im Übrigen (Billy Connolly-Moment ;)) stimme ich Bell zu, dass UrgerĂ€usche nicht primĂ€r dazu da sind, dann auch wirklich so zu singen. Es geht um Atembalance (instinktiv machen die meisten das nĂ€mlich richtig), und dann noch, die GRUNDEINSTELLUNG von Kehlkopf und Ansatzrohr vorzunehmen. Wenn man dann tatsĂ€chlich den Song oder die Arie singt, ist das alles doch nicht so extrem.

Zu isolierten AtemĂŒbungen ohne Stimmeinsatz enthalte ich mich, hab' eh schon wieder viel zu viel geschrieben ;)
 
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Den Begriff haste aber fix in dein Repertoire aufgenommen. ;)
Ja, weil ich ihn schön PrÀzise finde, dann muss ich nicht immer schreiben: Nachahmen von irgendwelchen Urlauten oder Kinderlauten oder sonst irgendwas langes :)

Zum Thema Twang und Klassik: Ich arbeite gerade an meiner klassisches Hörprobe (bzw. suche ein StĂŒck dafĂŒr) und was mir immer wieder auffĂ€llt ist, dass der Stimmsitz (ich singe halt nach ResonanzgefĂŒhl) beim integrieren von Twang nur minimal anders ist als ohne Twang, er sitzt nur leicht weiter vorne. Das ist echt PrĂ€zisionsarbeit den Twang bei klassischer Einstellung zu erhalten (Oberlippenspannung und das "offene, strahlende" Gesicht helfen dabei). Das erfordert (zumindest beir mir) volle Konzentration auf den Stimmsitz. Aber obwohl der Unterschied im Stimmsitz sehr klein ist, ist der Unterschied was die Atemeffizienz angeht enorm. Der klangliche Unterschied ist halt ein etwas stĂ€rkeres Klingeln und ein etwas fokussierterer Klang, bin mal gespannt in wieweit man das in der Hörprobe hört.

Ich kann mir kaum vorstellen, die Konzentration fĂŒr diese "Feinarbeit" aufbringen zu können bei einem Rock-Auftritt, wo auch erwartet wird, dass man ein wenig mit dem Publikum "kommuniziert".

In einem klassischen Konzertsaal ist die Stimmung völlig anders, eher kontemplativ und hoch-konzentriert. Da stehen die SĂ€nger auch eher in sich gekehrt und eben hoch-konzentriert da, anstatt dem Publikum "einzuheizen". Bei Opern mit einem gewissen Schauspiel-Anteil ist es natĂŒrlich nochmal etwas anders, aber auch da ist alles ja eher einstudiert und es gibt keine "SpontanitĂ€t" oder so.

Gerade der Twang scheint mir vom Klangeindruck der Hauptunterschied zwischen echten Klassikern und dem Gesang im Symphonic Metal. Durch den fehlenden Twang gibt es halt diese "breite Kopfstimme" mit weniger Fokus und Definition als in der Klassik. Gleichzeitig wird der Gesang wesentlich weniger atemeffizient. Wenn ein Mann mit dieser twang-losen Technik die Kopfstimme singen wĂŒrde, wĂŒrde sich das klassische Falsett daraus ergeben und nicht etwa die klassische Countertenor-Technik. Und das war der Punkt, an dem ich die Parallele zum Ruf-Belt ziehen wollte, denn Ruf-Belting ist ebenfalls weniger atemeffizient als bspw. das Belten im Mix. Ausweichvorschlag war halt der bewusste Fokus auf Twang (wie bei Anette), was die Atemeffizienz verbessert. Wenn man nĂ€mlich nicht den klassischen, runden Klang erzeugen will, ist es wesentlich leichter den Twang zu erhalten, weil der Vordersitz wesentlich stĂ€rker fĂŒhlbar ist. Die "einfachste" Art zu singen (vom Erhalt des Stimmsitzes her) ist fĂŒr mich persönlich aber das Ruf-Belting, das aber wie gesagt auch wieder ordentlich Atemausdauer verlangt.
 
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So, da es bei mir zeitlich im Moment eng ist und ich keine umfangreichere Hörprobe hinkriege, hab ich einfach mal einen Ausschnitt aus dem Leiermann von Schubert genommen. Ich denke aber trotz des kurzen Ausschnittes, kann man vielleicht schon die Unterschiede hören. Bitte nicht auf Intonation achten ;)

1. Klassische Version:

So in etwas stelle ich mir den "normalen" klassischen Klang inclusive Twang vor. Die Stimme klingt geradezu gewaltig (okay ist viel Hall drauf, aber dafĂŒr sind ja die anderen Versionen zum Vergleich).

2. Symphonic Metal:

So meine ich vom Höreindruck wird ĂŒberwiegend im Symphonic Metal gesungen, wenn ein klassik-Ă€hnlicher Klang produziert wird. Was auf technischer Seite fehlt ist halt der Twang, der Stimmsitz ist ein wenig weiter hinten, man hört mMn schon, dass Brillianz fehlt im Vergleich zu Version Nummer 1. Zudem ist das hier wirklich WESENTLICH anstrengender was den Atem angeht.

3. Fokus auf Twang:

Das ist im Prinzip meine "normale" Singeinstellung. Die Stimme klingt wesentlich weniger gewaltig als in der klassischen Einstellung, die höheren Obertöne bleiben aber dennoch erhalten. In einem Metal-Mix wĂŒrde ich sogar sagen, dass diese Version sogar durchsetzungsfĂ€higer wĂ€re als Nummer 2 (aber nicht als Nr. 1), deshalb wĂ€re Fokus auf Twang halt die Ausweichmöglichkeit.

4. kleine Stimme:

So hört es sich an wenn ich wirklich das Instrument verkleinere (und nicht "nur" Twang verwende). Das hier ist ganz hart an der Grenze zur NasalitÀt.


Die Hörproben sind alle auf etwa gleichem Atemdruck aufgenommen (etwa speech-level). Bei Version Nummer 2 ist meine Lunge allerdings nach einem Ton wesentlich leerer als bei den anderen Versionen weil ich mehr Luft brauche, um den gleichen Atemdruck aufzubauen. Belting konnte ich jetzt leider nicht aufnehmen, weil hier im Haus alles schlÀft und meine klassischen Belts sind wirklich sehr sehr laut.
 
Och schade :(
Das hÀtte mich jetzt wirklich interessiert!
Na, dann okay ;)

Vorab: Es gibt ja viele AnsĂ€tze, und wenn jemand findet, stimmlose AtemĂŒbungen helfen (z.B auf sch oder f), ist das völlig okay. Jeder muss halt das machen, was fĂŒr ihn am besten funktioniert.

Ich persönlich halte da eher nicht so viel von und mache die mit meinen SchĂŒlern auch nur, wenn ich das GefĂŒhl habe, da stimmt mit der Atmung irgendwas ĂŒberhaupt nicht. Und dann auch nur ganz am Anfang, um ein GrundgespĂŒr zu bekommen. Zuviel direkter Fokus auf Atmung macht m.E. nach oft Knoten im Kopf. Ich sprenkle das lieber versteckt in Songs ein.

Stimmlose AtemĂŒbungen funktionieren fĂŒr mich ganz einfach deshalb nicht, weil sie nicht mit Stimmeinsatz verbunden sind, und genau darauf kommt's ja beim Singen an. Man kann tausendmal 30 Sekunden auf F ausatmen, oder ImpulsĂŒbungen auf Sch machen - weil da aber kein Widerstand in den Stimmlippen ist, hat das beim tatsĂ€chlichen Singen wenig bis null Anwendung. Nun wird da oft argumentiert, dass man ja nur die Muskulatur stĂ€rken will - das kann man m.E. aber auch direkt mehr anwendungsbezogen. Ich finde es fĂŒr den SĂ€nger eher frustrierend, wenn ewig Zeit mit stimmlosen AtemĂŒbungen verbracht wird, er/sie dann aber beim Singen feststellt, dass trotzdem die Luft ausgeht. Das Atemsystem hat eben die Stimmlippen als Ventil obendrauf - wenn man das nicht in Betracht zieht, macht man meiner Meinung nach nur die halbe Arbeit.
Wenn ich also die Atmung trainieren will, dann mache ich das eher auf stimmhaften Lauten wie W oder Z, oder stimmhaften Liptrills - ganz einfach deswegen, weil da schon die Stimme mit eingeschaltet wird. Ich verbinde das dann oft mit dem Song, an dem gerade gearbeitet wird, denn darauf kommt's ja letzten Endes an. Den Song erstmal auf W singen z.B. hilft meiner Meinung nach der SÀngeratmung und AtemmuskulaturstÀrkung wesentlich mehr als Dampflokomotive zu spielen oder mit der Stoppuhr zu messen, wie lange ich ein F halten kann.

DarĂŒber hinaus muss auch gleichzeitig an postural alignment gearbeitet werde. All das Gepuffe im Abdominalbereich nĂŒtzt nĂ€mlich relativ wenig, wenn der Latissimus zu schlaff ist, gegenzuhalten und zu stabilisieren.

Ist aber wie gesagt nur mein Ansatz, jeder, wie er meint und v.a. Resultate erzielt.
 
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Sehr interessant, broeschies. Danke, dass du dir so die MĂŒhe machst! Ehrlich gesagt, höre ich kaum Unterschiede zwischen den Hörproben. Die erste hat halt mehr Vibrato, die zweite ist schneller mit weniger Vibrato, die dritte klingt minimal heller, die vierte noch etwas heller und fast ohne Vibrato (und fand ich ehrlich gesagt nicht "klein" klingend, ist aber auch schwer eine Stimme, die in der Tiefe so viel Rumms hat wie deine klein zu machen).

Ich hab mir jetzt auch den Spaß gemacht und spontan ein paar Hörproben gemacht. Was ich physiologisch tue, kann ich nicht genau beurteilen. Ich hab jedenfalls nicht gedacht "so jetzt mach ich etwas mehr Twang und da etwas mehr hintere Weite", sondern denke eher "so jetzt will ich mehr Klassiksound", bin also eher klangorientiert. Ich muss natĂŒrlich anmerken, dass ich jetzt echt keine super klassische SĂ€ngerin bin und das mit dem Getwange auch erst seit gerade mal nem dreiviertel Jahr mache, könnte also etwas zu sehr gepusht sein. Rufbelt beherrsche ich in der Höhe noch nicht.

5x Bless The Child (Nightwish):

Weder Klassik noch so richtig Pop, vllt Folk???
So Àhnlich singe ich normalerweise.

Eher Klassik
Ich tu so als sei ich eine Operndiva.

Halbklassisch
Etwas weniger overdone

Twang Belt
Etwas mehr Popsound

Piepsstimme
Putzipu

Viel Spaß beim Analysieren :D
 
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Sehr interessant, broeschies. Danke, dass du dir so die MĂŒhe machst! Ehrlich gesagt, höre ich kaum Unterschiede zwischen den Hörproben. Die erste hat halt mehr Vibrato, die zweite ist schneller mit weniger Vibrato, die dritte klingt minimal heller, die vierte noch etwas heller und fast ohne Vibrato (und fand ich ehrlich gesagt nicht "klein" klingend, ist aber auch schwer eine Stimme, die in der Tiefe so viel Rumms hat wie deine klein zu machen).

Das find ich ja interessant, dass man den Unterschied zwischen 1 und 2 gar nicht so hört. Der Unterschied vom Atemaufwand ist aber wie gesagt enorm. Ich hör mich mal in deine Proben rein, finde ich immer sehr interessant solche Sachen.
 
@singingtutor: Danke !
Mit stimmhaften AtemĂŒbungen und liprolls arbeite ich im Unterricht auch hĂ€ufig. Liprolls sind bei mir sogar Pflicht ;) Aber die stimmlosen Übungen dienen ja nicht unbedingt dazu, irgendwelche Wie-lange-kann-ich-ausblasen-Rekorde aufzustellen, sondern das Abspannen und passive Eintmen so zu trainieren, daß die reflektorische Einatmung irgendwann ganz selbstverstĂ€ndlich wird. Die meisten tun sich ja ziemlich schwer damit, gerade bei langen Passagen und da sind stimmlose Übungen so eine Art Vorstufe, um den Atem dosieren zu lernen.
Im großen und ganzen wende ich die sch-sch-sch & Co. aber vor allem selbst an. Was Kondition und eine belastbare Stimme angeht, haben sie mir wahnsinnig viel gebracht, und tun es noch. Ich bin allerdings jemand mit relativ hĂ€ufigen und oft auch langen gigs. Ohne eine gute Kondition geht da gar nix. Jemand, der nur einmal in der Woche oder alle 14 Tage zu einer Gesangsstunde kommt und ansonsten vielleicht zu Hause ab und zu zwei, drei Lieder singt, der braucht m.E. sowieso keine AtemĂŒbungen.
 
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Viel Spaß beim Analysieren :D
So hab mal reingehört. Erstmal muss ich sagen, dass mir deine Stimme echt gut gefÀllt, passt auch wie ich finde sehr gut zum Genre


Technisch gesehen höre insgesamt sehr wenig Twang, auch bei den beiden letzten Beispielen. Das was du unter Twang Belt machst wĂŒrde ich eher als Ruf-Belt interpretieren, nur nicht mit ganz so viel Druck. Mir scheint, dass du den schĂ€rferen Ton (poppigeren Sound) nicht durch Twang, sondern durch einen hĂ€rteren Ansatz (Stimmbandschluss) erzeugst. Dadurch ist dein Instrument auch beim Twang Belt im Vergleich zu deiner "normalen" Einstellung verkleinert, obwohl Twang das Instrument eigentlich nicht verkleinern sollte, zumindest nicht, so lange man nicht an seine absoluten Höhengrenzen stĂ¶ĂŸt.


Was die klassischen AnsĂ€tze angeht, denke ich, dass beim "Operndiva"-Beispiel tatsĂ€chlich zu starkes Abdunkeln drin ist. Die Wahrheit liegt glaube ich irgendwo zwischen den beiden Beispielen. Das ist aber offensichtlich allgemein eine schwierige Frage in der Klassik: "Wie viel genau soll ich jetzt eigentlich abdunkeln?". Meine persönliche Antwort wĂ€re: "So stark wie es möglich ist, ohne dabei den Twang zu verlieren.", aber da wĂŒrden eine Menge Klassiker sicher anders denken.


Insgesamt gefĂ€llt mir dein "normaler" Gesang am besten (ist wahrscheinlich auch nicht ohne Grund dein normaler Gesang). Es fehlt nur ein bisschen Twang, ansonsten top! Du ĂŒbst ja noch nicht so lange Twang, aber aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen: Bleib da dran! es lohnt sich echt, auch was die Atemeffizienz angeht.

Übrigens: Falls es mit den typischen Twang-Übungen auf "Ă€" und so nicht so Recht klappt, kann man mMn Twang auch gut ĂŒber klassische Cuperto-Übungen lernen, eine geht z.B. so:
- Du machst ein stimmhaftes"w" an den Lippen und gehst dann vom "w" in ein "u" ĂŒber ohne dabei die Mundöffnung zu verĂ€ndern.
- Mit dieser kleinen Mundöffnungen singst du dann Skalen auf "u", dabei denkst du dir, dass der Ton je höher es wird immer kleiner zwischen deinen Lippen wird
- Gleichzeitig (und das ist ganz wichtig) denkst du dir den hinteren Raum im Rachenbereich weit und groß und bleibst hier auf jeden Fall entspannt, egal was passiert

Mit steigender Höhe wird das immer schwieriger und du bekommst das BedĂŒrfnis irgendwo zu pressen. Dem darfst du auf keinen Fall nachgeben, sondern du musst fĂŒr Entspannung sorgen, indem du den Kehlkopf senkst. Da du aber diese kleine Mundöffnung erhalten musst, ist das Absenken des Kehlkopfes durch Fallenlassen des Unterkiefers natĂŒrlich verboten. Du musst den Kehlkopf senken, indem du immer vordersitziger denkst, also ob du "aus den Augen heraus" schrĂ€g nach vorne singst, dabei aber gleichzeitig die hintere Entspannung und Weite erhalten. Es hilft dabei den Ton zwischen den Lippen immer kleiner zu denken.

Wenn du das geĂŒbt hast, kannst du versuchen auf die kleine Mundöffnung zu verzichten und dir den kleinen Ton dann halt an den oberen SchneidezĂ€hnen denken. Der Unterkiefer darf sich dann frei bewegen, so dass du, wenn du willst, durch klassisch große ovale Mundöffnung noch etwas mehr abdunkeln kannst.

Wenn du wirklich pressen willst (= Belten), dann achte darauf, dass du dir den Druck auf den kleinen Ton an den SchneidezĂ€hnen "denkst", also ob du ihn mit Gewalt klein pressen wĂŒrdest, dabei aber weiterhin "hinten" weit und entspannt bleiben. Singrichtung weiterhin "aus den Augen" nach vorne/oben.

Ich glaube ein Problem bei klassischer Vorbildung ist manchmal die Vorstellung, dass der Kehlkopf primĂ€r durch eine Aktion des Unterkiefers gesenkt wird (GĂ€hnstellung), das ist aber nur teilweise richtig. Es ist vor allem wichtig den Kehlkopf ohne Aktion des Unterkiefers senken zu können (das muss auch im Pop gemacht werden), das zusĂ€tzliche Senken durch den Unterkiefer ist nur eine fĂŒr die Klassik ĂŒbliche klangformende Maßnahme und hat wenig Auswirkung auf die eigentliche Gesangstechnik.
 
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broeschies, ich höre da bei Valis Beispielen ehrlich gesagt ĂŒberhaupt nirgendwo Belt, und schon gar nichts, was in Richtung Rufbelt/Heavy Belt geht. Die Höhen sind ausnahmslos ALLE randstimmig gesungen. Das hört man z.B in der Twang Belt Hörprobe ganz extrem, weil da der Übergang in die tiefe Lage ein bisschen scheppert, und das liegt daran, dass ein deutlicher Tilt vorhanden ist, der dann nach unten abrupt in die neutrale Stellung wechselt = Bruch. In der tieferen Lage wird da auch ein bisschen mehr geschoben, das trĂ€gt auch dazu bei. In der hohen Lage Ă€ndert sie da allerdings nur die Form des Ansatzrohrs (und m.E. ist auch das Gaumensegel ein Tickchen tiefer), aber eher nichts bis wenig an der Stimmbandfunktion oder am Twang.
Den Bruch hört man in den anderen Beispielen z.B. nicht so extrem, weil Vali da insgesamt geschickter mixt und den Tilt mit in die Tiefe nimmt.

Die Hörprobe "Twang Belt" ist eigentlich eher (und da stimme ich Dir zu) nur ein verkleinertes Instrument mit engerem Pharynx. Vom Hörempfinden ist das weder mehr gebeltet, noch mehr getwangt. Die grössten klanglichen Unterschiede kreiert sie eigentlich durch die Form des Ansatzrohrs/Pharynx (und vermutlich Mundstellung?) wĂŒrde ich mal sagen.

Vali, ich finde Deine Stimme auch sehr schön, und ich finde, dass der halbklassische bis klassische Ansatz bei Dir das grösste Potenzial hat und am authentischsten klingt. Und das ist auch okay so, da muss man gar nicht dran rumwurschteln. Wenn Du allerdings belten wolltest (egal, welcher Substyle), oder einen Mainstream Popklang willst (aber wer will das schon ;)), mĂŒsstest Du da doch die Technik recht deutlich umstellen.
 
Hm.... ich sehe es ganz Àhnlich wie singingtutor. Ich höre da auch keinen Belt, und der klassische Ansatz gefÀllt mir am besten. Da entfaltet sich die schöne Stimme!
 
@Vali:
Nein wie geil, ich liebe dieses Lied! :D

Also rein vom persönlichen Geschmack her gefÀllt mir das klassische am besten - auch wenn du die Höhen das sehr "dramatisch" gesungen hast. :D Das noch ein bisschen mehr legato und aller erste Sahne - ach ne, isses jetzt schon. :D ;)
 
broeschies, ich höre da bei Valis Beispielen ehrlich gesagt ĂŒberhaupt nirgendwo Belt, und schon gar nichts, was in Richtung Rufbelt/Heavy Belt geht. Die Höhen sind ausnahmslos ALLE randstimmig gesungen. Das hört man z.B in der Twang Belt Hörprobe ganz extrem, weil da der Übergang in die tiefe Lage ein bisschen scheppert, und das liegt daran, dass ein deutlicher Tilt vorhanden ist, der dann nach unten abrupt in die neutrale Stellung wechselt = Bruch. In der tieferen Lage wird da auch ein bisschen mehr geschoben, das trĂ€gt auch dazu bei. In der hohen Lage Ă€ndert sie da allerdings nur die Form des Ansatzrohrs (und m.E. ist auch das Gaumensegel ein Tickchen tiefer), aber eher nichts bis wenig an der Stimmbandfunktion oder am Twang.
Den Bruch hört man in den anderen Beispielen z.B. nicht so extrem, weil Vali da insgesamt geschickter mixt und den Tilt mit in die Tiefe nimmt.

Die Hörprobe "Twang Belt" ist eigentlich eher (und da stimme ich Dir zu) nur ein verkleinertes Instrument mit engerem Pharynx. Vom Hörempfinden ist das weder mehr gebeltet, noch mehr getwangt. Die grössten klanglichen Unterschiede kreiert sie eigentlich durch die Form des Ansatzrohrs/Pharynx (und vermutlich Mundstellung?) wĂŒrde ich mal sagen.

Vali, ich finde Deine Stimme auch sehr schön, und ich finde, dass der halbklassische bis klassische Ansatz bei Dir das grösste Potenzial hat und am authentischsten klingt. Und das ist auch okay so, da muss man gar nicht dran rumwurschteln. Wenn Du allerdings belten wolltest (egal, welcher Substyle), oder einen Mainstream Popklang willst (aber wer will das schon ;)), mĂŒsstest Du da doch die Technik recht deutlich umstellen.

Ja, ich meinte ja bei Twang-Belt fehlt noch der Atemdruck zum Belt, aber von der Konfiguration (höherer Kehlkopf, etwas verkleinertes Instrument, hÀrterer Stimmbandschluss) geht es halt in Richtung Ruf-Belt.
 
Hihi, sehr interessant :) Gerade das was ich als Twang Belt bezeichnet habe, kommt vom GefĂŒhl her meinem naynay-Gequake am nĂ€chsten. Aber vielleicht eben nur "oben rum"?
Nö, fĂŒr meine eigenen Songs brauche ich kein Belting, aber ich wollte es lernen, der Vielfalt wegen und weil es Spaß macht neue Dinge zu lernen.
Ich schrieb ja auch, dass ich in der Höhe keinen Rufbelt beherrsche. Wenn ich es ĂŒberhaupt je richtig gemacht habe, bin ich damit maximal bis b' gekommen (Bless The Child Refrain geht bis e'', das sind Welten zu b'). Ich hatte es aber versucht, also wenn sich einer die Ohren blutig hören will *lol*. Das hatte sich vollstimmig angefĂŒhlt, aber ich schĂ€tze, es war mal wieder hochgeschriene Bruststimme. Man hört ja auch, dass die Stimme da oben abkackt.

Aber wenn in den Hörproben eh nirgendswo Twang war, dann kann man Symphonic Metal auch gut ohne singen. Ich komm jedenfalls gut durch ;)
 
Hihi, sehr interessant :) Gerade das was ich als Twang Belt bezeichnet habe, kommt vom GefĂŒhl her meinem naynay-Gequake am nĂ€chsten. Aber vielleicht eben nur "oben rum"?
Nö, fĂŒr meine eigenen Songs brauche ich kein Belting, aber ich wollte es lernen, der Vielfalt wegen und weil es Spaß macht neue Dinge zu lernen.
Ich schrieb ja auch, dass ich in der Höhe keinen Rufbelt beherrsche. Wenn ich es ĂŒberhaupt je richtig gemacht habe, bin ich damit maximal bis b' gekommen (Bless The Child Refrain geht bis e'', das sind Welten zu b'). Ich hatte es aber versucht, also wenn sich einer die Ohren blutig hören will *lol*. Das hatte sich vollstimmig angefĂŒhlt, aber ich schĂ€tze, es war mal wieder hochgeschriene Bruststimme. Man hört ja auch, dass die Stimme da oben abkackt.

Aber wenn in den Hörproben eh nirgendswo Twang war, dann kann man Symphonic Metal auch gut ohne singen. Ich komm jedenfalls gut durch ;)

Das ist im Ansatz eigentlich gar nicht so schlecht. Was fehlt ist halt etwas der Vordersitz. Auch beim Ruf-Belt erreichst du den, indem du ein bisschen mehr versuchst den Ton an den SchneidezĂ€hnen zu kontrollieren. Stell dir z.B. beim "nĂ€i nĂ€i nĂ€i" mal vor, der Ton wĂŒrde direkt von deinen oberen SchneidezĂ€hnen schrĂ€g nach vorne/oben in die Weite gehen. Resonanzen sollten dabei nur im Kopfbereich und im Nacken/hintere Rachenwand entstehen. Dann bist du mit dem Körper komplett "hinter" dem Ton, ansonsten verpufft viel von deiner Atemarbeit in der Leere. Ganz wichtig bei dem nĂ€i ist auch, dass es wirklich ein klares und deutlich "Ă€" ist und kein "e". Bei einem "e" tendiert man sehr stark dazu die Stimme klein zu machen oder den Hals zu eng.
 
EDIT: Wenn du eh auf nĂ€i ĂŒbst, kannst du den mixed-Belt (oder Twang-Belt) auch gleich mitĂŒben. Dazu mal ein Akustischer Trigger (tolles Wort). Versuch das nĂ€i dabei möglichst weinerlich/klagend zu machen. Je höher du wirst, desto weinerlicher. Wenn du möchtest kannst du sogar die klassisch runde Mundöffnung benutzen. Das "Ă€" wird dann aber zwangslĂ€ufig in Richtung "ö" abgerundet. Die klassisch runde Öffnung hilft aber ein wenig, die Kehle nicht eng zu machen.

Diese beiden Sachen sind jetzt sehr stark getwangt, wodurch der Atemdruck sehr gering wird und dadurch, obwohl es mixed-Belts sind, kaum lauter als nicht-gebelteter Gesang. Dazu muss man natĂŒrlich sagen, dass meine Kopfstimme und damit Belting-Range schon ab c' anfĂ€ngt, da musst du wahrscheinlich noch etwas höher gehen.

Normal:

Klassiche Mundöffnung:
(hört sich irgendwie ein wenig nach Seehund an ;))

Obwohl es sich vielleicht fĂŒr manche so anhört, diese Sachen sind kein bisschen gepresst im Sinne von Atemdruck, der ist maximal speech-level.
 
Hm.... ich sehe es ganz Àhnlich wie singingtutor. Ich höre da auch keinen Belt, und der klassische Ansatz gefÀllt mir am besten. Da entfaltet sich die schöne Stimme!

Sehe ich genau so.

@singingtutor: Was heisst "Tilt"?
 
Sorry, Shana, habe Deine Frage jetzt erst gesehen.

"Tilt" ist Schildknorpelkippung = Synonym fĂŒr Abschlanken und/oder randstimmig(er) singen.
 
Hallo, vor kurzem habe ich zufĂ€llig diese Diskussion entdeckt und fand sie als Fan von Tarja speziell und Symphonic Metal allgemein ĂŒberaus interessant. Ich wĂŒrde gerne ein paar Fragen stellen und habe mich deshalb extra angemeldet, auch wenn ich selbst kein Musiker bin, nur interessierter Laie, also jemand, der richtigen Musikern gerne doofe Fragen stellt. ;) Singen tu ich nĂ€mlich nur gelegentlich in der Dusche oder beim Wandern, gerne laut und over the top, weil ich solche Stimmen schon immer toll fand. In meiner Kindheit hatte ich immerhin mal ein bißchen Akkordeonunterricht und kann deshalb was mit Noten anfangen, habe auch ein paar theoretische Grundlagen, was sicher nicht schadet. Außerdem hatte ich bei meinem Sprachwissenschaftsstudium als Nebenfach Phonetik, woran ich mich immer erinnert fĂŒhle, wenn ich so etwas wie das hier sehe. :)

In folgenden Videos singt Tarja fĂŒr meine Begriffe rein klassisch:

2005, anscheinend ohne Mikro

2013, mit Mikro

2013, mit Mikro, nochmal dasselbe StĂŒck zum Vergleich

(Ist ja "bloß" Operette ... *hust*)

Da liegen jetzt fast zehn Jahre dazwischen. LĂ€ĂŸt sich da eine Entwicklung feststellen, Verbesserung oder (wie manche Metal-Fans behaupten) Verschlechterung, Nachdunklung o. Ă€.?

Unqualifizierte persönliche EinschĂ€tzung: OK, die Kontrolle ist wohl noch nicht gaaanz optimal (und ob die ganz hohen Noten wirklich so schneidend klingen sollten, ist mir auch nicht klar, wobei das auch ein technisches Problem sein kann hinsichtlich Ton-/Aufnahmetechnik und Codierung, das ist live besser zu beurteilen). Aber mal abgesehen von den (wenigen!) Symphonic-Metal-SĂ€ngerinnen, die nebenbei Profi-OpernsĂ€ngerinnen sind (m. W.: Lori Lewis, Annlouice Loegdlund, Melissa Ferlaak), weiß ich keine, die auf einem höheren Niveau singt (Vibeke Stene höchstens). Das ist wohl so etwa das, was man von einer Crossover-KĂŒnstlerin erwarten kann, die ihre eigene Nische gefunden hat und mit den Profis gar nicht konkurrieren will und muß.

Und das andere Ende ihres Spektrums bildet wohl dies:

2014

Das ist jetzt in den Strophen natĂŒrlich sehr tief und mit wenig Vibrato. Aber ist das deswegen schon Belting? Es klingt fĂŒr mich ĂŒberhaupt nicht danach. Mein Empfinden deckt sich da durchaus mit ihrer Aussage, daß sie ihre klassische Technik im Prinzip immer beibehĂ€lt (von ganz marginalen Ausnahmen vielleicht abgesehen – ich denke da an die die Folk-Passage in "The Siren", dieses "aaajajaa-jajaaa", das nun ĂŒberhaupt nicht nach ihr klingt, obwohl sie es definitiv ist), und deshalb klingt es teilweise sehr merkwĂŒrdig, wenn sie RockstĂŒcke (z. B. von Metallica oder Nirvana) covert.

Andererseits wird in diesem Video durchaus von Belting im Bruststimmenbereich gesprochen.

Übrigens hatte ich bei "Passion and the Opera" subjektiv eher den Eindruck, daß sie am Schluß bei den ganz tiefen Noten große MĂŒhe hatte – mir zieht es sich da im Rachen richtig zusammen – und ihr "WohlfĂŒhlbereich" eigentlich viel höher liegt, was auch zu ihren eigenen Aussagen paßt, daß sie – trotz dunklem Timbre – eindeutig ein Sopran ist und daß sie in der Schule immer das GefĂŒhl hatte, Popsongs seien fĂŒr ihre Stimme viel zu tief. Den unteren Bereich hat sie sich erst spĂ€ter richtig "erobert", ab Wishmaster/Century Child. So schwer und dramatisch ist ihre Stimme von Natur aus gar nicht, und ihre Tessitur ist sicher eher im oberen Bereich, in der ein- und zweigestrichenen Oktave, angesiedelt.

Gaby Koss (bekannt von Haggard) hat mir ĂŒbrigens mal erzĂ€hlt, daß sie in den mittleren Lagen 95 dB (gemessen!) erreicht, sogar mit Popstimme, und in den höheren (ab c'') sogar bis zu 110–120 dB. Das klang in der Diskussion hier bei Euch teilweise so, als wĂŒrden klassische SĂ€nger nur durch den SĂ€ngerformanten bzw. das Resonanztuning laut klingen und wĂ€ren gar nicht sooo laut, aber offensichtlich ist das gar nicht so, sie können sich allein schon durch reine LautstĂ€rke duchsetzen. Vielleicht habe ich das auch falsch verstanden. Aber es ist doch nicht so, daß die empfundene LautstĂ€rke reine Trickserei wĂ€re!

Wie wĂŒrdet Ihr eigentlich Sabine Edelsbacher von Edenbridge einstufen? Bei lĂ€nger gehaltenen Noten kommt da schon ein Vibrato, aber so "klassisch" wie bei Nightwish oder selbst Epica klingt das eigentlich nicht. Eher nach Musical vielleicht.

Wobei "Twin Flames" von Epica oder Tarjas "Medusa" fĂŒr mich auch stark nach Musical klingt, aber da liegt es wohl hauptsĂ€chlich an der MelodiefĂŒhrung, irgendwie. Andererseits stimme ich schon zu, daß Symphonic-Metal-Gesang ĂŒberhaupt eher musicalmĂ€ĂŸig als klassisch orientiert ist, trotz oft klassischer Grundlage (jedenfalls bei den "Operatic Metal"-Bands), aber da stehen eher Musicals Pate, die selbst schon eher klassisch angehaucht sind, vor allem eben das Phantom der Oper, denke ich. "Halbklassisch" beschreibt es wohl wirklich am besten. Irgendwie hybride, aber schon Musicals sind ja so hybride und unter sich vielfĂ€ltig und daher stilistisch schwer mit den ĂŒblichen Schubladen zu greifen. Rockopern/Konzeptalben (Ayreon, Avantasia) sind ja auch mehr Musicals als alles andere (Vergleiche mit Oratorien sind aber bei manchen auch schon gezogen worden), wobei "Jesus Christ Superstar" beispielsweise ja ursprĂŒnglich ein Album war und andererseits Vanden Plas ihr Album "Christ 0" auch als Musical aufgefĂŒhrt haben. Deshalb kann man schon eine enge Verwandtschaft zwischen Musical und Symphonic Metal konstatieren.

Bei Within Temptation (ich kenne nur die ersten drei Alben) hat es mich immer besonders gestört, daß Sharons hohe und tiefe Lage so deutlich auseinanderfallen. Sie scheint da hörbar "umzuschalten" und keinen fließenden Übergang hinzubekommen. Da merkt man dann doch die fehlende Ausbildung. Mittlerweile singt sie anscheinend nur noch mit Bruststimme. Simone punktet hingegen mit Vielfalt (mittlerweile hauptsĂ€chlich eher rockig, aber immer wieder mit "opernhaften" Akzenten, also Kopfstimme) und Floor mit ihrer Rockstimme. Liv Kristine ist die Spezialistin fĂŒr die kleine Stimme, den elfenhaften, hauchigen Gesang. Aber im klassischen Bereich kann von den bekannten Symphonic-Metal-SĂ€ngerinnen kaum eine mit Tarja konkurrieren.
 

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