Sauschwere Gitarre = Klang?

  • Ersteller fretless bassist
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Für mich spielt das Gewicht von Gitarren schon eine wichtige Rolle, nicht unbedingt aus der Sicht des Eigenklangs der Gitarre, (das die Gitarre gut klingt ist sowieso eine Grundvorraussetzung wenn ich mir ein Instrument anschaffe), aber in Sachen Ergonomie.
Mit einer schweren (>4kg) Gitarre spiele ich einfach schlechter, ich bin unlockerer, das Gewicht zieht mich runter und es ist mir einfach mühsam und anstrengend.
Da hilft auch kein dicker und gepolsterer Gurt (die ich sowieso verwende)

Deshalb kommen mir nur leichte Gitarren (unter 4kg) ins Haus. und deshalb kann ich auch sagen das leichte Gitarre bei mir besser klingen weil ich besser drauf spiele ;)
 
Wenn du recht hättest, würde das bedeuten, dass Fender damals das Gewicht scheißegal war. Es wurde das Holz verbaut, was gerade verfügbar war, ohne Selektion.
So ziemlich. Leo Fender hatte keine Ahnung von Gitarren (wie auch, E-Gitarren waren Neuland. Aber er war auch kein Gitarrist), er hat einfach nur ausprobiert und Hölzer genommen, die günstig und verfügbar waren. Da wurde dann eben Kiefer, Ahorn und ähnliches verwendet.
 
Wenn du recht hättest, würde das bedeuten, dass Fender damals das Gewicht scheißegal war. Es wurde das Holz verbaut, was gerade verfügbar war, ohne Selektion.

[...]


Und, warum ist das so?
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Also nicht mit der Qualität der verwendeten Materialien? :eek:
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1.) Wurde ja bereits erklärt ;) Aber glaubst du dass Leo Fender damals tausende von Gitarren hergestellt hat, die ALLE exakt das gleiche Gewicht hatten? Das ist allein wegen dem Naturmaterial Holz schon fast unmöglich.

2.) Hätte ich erwähnen sollen, die Gretsch hat eine floating Bridge und ein Bigsby, es spielt sich also alles-anders als bei der Strat-"auf der Decke" ab. Außerdem hat sie eine eine kürzere Mensur. Das meine ich mit "konstruktionsbedingt". gleich schwer sind sie, weil die Gretsch einen chambered Korpus hat, deshalb gleicht sich das aus (Gretsch: Ahorn auf Mahagoni-Strat: Basswood/Linde).

3.) Ja und nein. Es ist in meinen Augen unwahr zu behaupten, dass Saiten bei einer Gitarre nur dann beim draufkloppen schwingen, wenn das Holz gut ist. Ich trete ja auch nicht gegen Boxen um dann zu checken wie die Resonanz der Konstruktion ist und lauf durch den Musikladen, kicke da rum und sage "die ist gut". Nicht nur die Qualität des Holzes entscheidet über den Klang der Gitarre ;)

lg
 
Die Saiten schwingen immer wenn man auf einer Gitarre rumklöppelt und je nach Konstruktion finde ich die Unterschiede am Amp schon recht beträchtlich.
Die Frage dabei ist ja nun, warum immer etwas gut oder schlecht sein soll. Gibt ja auch noch das Wort "anders"...:)
 
Nicht nur die Qualität des Holzes entscheidet über den Klang der Gitarre ;)
Müsste man nur noch ausdiskutieren, was Qualität bedeutet.

Das hat z. B. nichts mit der Optik zu tun, soviel ist klar.
Hässliche Korpi werden einfach deckend lackiert.
Der zweite Grund sind die Lagerzeiten, die den Preis in die Höhe treiben.

Jedenfalls kann man durch Anklopfen die Schwingungsfähigkeit testen. Das macht ein Gitarrenbauer, der sein Holz aussucht.

Und, so viel konnte ich im Threadverlauf herauslesen: die Schwingungsfähigkeit des Holzes hat offenbar nichts mit der Qualität zu tun...:rolleyes:
 
Müsste man nur noch ausdiskutieren, was Qualität bedeutet.

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Jedenfalls kann man durch Anklopfen die Schwingungsfähigkeit testen. Das macht ein Gitarrenbauer, der sein Holz aussucht.

Und, so viel konnte ich im Threadverlauf herauslesen: die Schwingungsfähigkeit des Holzes hat offenbar nichts mit der Qualität zu tun...:rolleyes:

Vielleicht müsste man "Qualität" eher durch "Eigenschaft" ersetzen. Bestimmte Hölzer mit bestimmten Eigenschaften werden für bestimmte Bereiche und bestimmte Gitarren eingesetzt. Ich denke da geht noch jeder mit?
Korpi aus mehreren Stücken können "besser" klingen als einteilige. Meine 70s Sperrholz-Kay klingt nach Meinung einiger Bekannten (darunter ein erfahrener Profimusiker) ausgewogener als somanch wesentlich teureres Instrument. Von daher ist das alles immer relativ und deshalb trau ich es mir auch nicht zu, ein Stück Holz für den Gitarrenbau auszusuchen. Lieber geh ich in den Laden, spiel mich durch die Gitarren und entscheide dann, welches Holz in Kombination mit welcher Konstruktion mir am besten gefällt. Ich mag z.B. extrem schwere Strats mit "fettem" Sound. Das mag für einige hier dumpf sein, für mich ist es eben mein Soundideal.

Und das mit dem Abklopfen der Gitarrenbauer: Siehe Post #18 ;)

Klingt jetzt wieder nach Pseudobelehrung die die Ernüchterung der Zielgruppe verstärkt, aber: Das Holz zum klingen zu bringen, ist die Aufgabe des Gitarristen. Wenn der das vernünftig schafft, ist das Ergebnis entsprechend gut.

lg
 
So, habe mich dazu durchgerungen, in Eigenarbeit den Korpus auf der Rückseite auszudünnen.

Hatte immer schon die Idee, eine Tele so ergonomisch zu gestalten wie eine Strat.
Warum nicht das Sinnvolle mit dem Nützlichen verbinden?

Die Rückseite soll in Klarlack lackiert werden.

Beim Abschmirgeln mit 40er Papier musste ich feststellen, dass der Lack 2 mm dick war!

Das hat 20 min gedauert, bis ich mich durch den Lack durchgearbeitet hatte!
Das war eine gesundheitsschädliche Aktion, glücklicherweise hatte ich einen Mundschutz herumliegen.

Danach kam eine dünne Schicht helles Holz. Kein Ahorn, irgendwie Pappel oder so.

Dann kam eine dunklere Schicht, vermutlich Erle, aber knallhart.

Meine Rockinger Strat besteht aus sehr leichter Erle, die ließ sich wunderbar nacharbeiten. Shaping nach meiner Nachbearbeitung jetzt sanft wie ein Frauenarsch...

Aber dieses Holz der Mex Tele ist knallhart und ich weiß, dass ich mit 40er Papier Tage brauchen werde, um einen messbaren Erfolg zu erzielen.

Dazu zwei Fragen:
1. hat das Gewicht etwas mit der Härte zu tun (wir lassen mal Mahagoni außen vor, ich meine identische Hölzer, z. B. Erle-Erle, Ahorn-Ahorn, Esche-Esche)
Ich denke da z. B. an extrem knallhartes Ahorn als neck-wood, da zieht der Hals auch nach unten...

2. nimmt die Schwingungsfähigkeit des Holzes zu oder ab, wenn der Korpus dünner ist?

Zu 2.: bin gespannt, wie sich die modifizierte Tele vor dem Amp benehmen wird...

Übrigens: vorne werde ich nichts rumschleifen. D. h. das Publikum wird nicht sehen können, dass hinten ausgedünnt wurde. Alarm für die Equipmentpolizei... haha :D

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Und das mit dem Abklopfen der Gitarrenbauer: Siehe Post #18 ;)
Ok, dann war der Typ, bei dem ich einen Gitarrenbaukurs absolvierte, eine Nulpe. Das war allerdings ein Kurs für akustische Gitarre, keine E-Gitarre.

Klingt jetzt wieder nach Pseudobelehrung die die Ernüchterung der Zielgruppe verstärkt, aber: Das Holz zum klingen zu bringen, ist die Aufgabe des Gitarristen. Wenn der das vernünftig schafft, ist das Ergebnis entsprechend gut.
Mein Reden. Ein guter Gitarrist klingt auch auf einer Billig-Gitarre gut.
 
Er spielt besser, weil er sich besser fühlt.
 
Nö, ich würde sagen, weil sich die Gitarre besser "anfühlt" und einfach anders reagiert. Die Interaktion zwischen Spieler und Gitarre ist sicherlich ein Punkt, den man als avancierter Gitarrist besser beurteilen kann, als wenn ein Anfänger nur Powerchords mit Megazerre darauf schrubbt. Imho.....
 
Ist das nicht das selbe?
 
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Ok, dann war der Typ, bei dem ich einen Gitarrenbaukurs absolvierte, eine Nulpe. Das war allerdings ein Kurs für akustische Gitarre, keine E-Gitarre.

Genauer lesen-richtig verstehen.
Ich erkenne diese Technik an, das ist ein ganz legitimes Mittel mit dem der Gitarrenbauer das Holz "untersucht". Ich habe nur gemeint dass ich das in Post 18 schon erwähnt hatte, nicht das ich das anzweifle. Und ich persönlich kann das nicht, ich wüsste spontan nicht wie sich "gutes" Holz, bzw Holt mit meinem Klangideal beim Abklopfen verhält. Aber ich bin auch lieber Gitarrist als Gitarrenbauer, auch wenn ich gern mal bastle ^^
Schön, dass du mich so fleißig zitierst, aber dann bitte auch genau lesen :)

lg
 
Heute habe ich an meiner Rockinger Strat gefeilt, den Korpus optimiert.

Leichte Erle.

Ich konnte mich damals erinnern, dass das Holz wunderbar leicht zu bearbeiten war.

Und so war es auch heute.

Nur kurz mit 40er Papier, dann 80er mit der Hand schön rundgefeilt und mit 240er nachbearbeitet.

Ging als glatt und schnell an einem Tag. Ist jetzt alles schön rund wie ein Frauenpopo.

Bereit zu lackieren.

Warum geht das bei der Tele nicht?

Da haue ich Papier um Papier in die Tonne und nichts passiert. Das nervt mich.
 
Hier noch mal eine Erfahrung zum Thema schweres Holz vs. weiches Holz.


Habe meinem Precision Bass (Fender Mex) einen D-tuner gegönnt. Jetzt haben alle meine Bässe einen D-tuner.

Beim Fender Mexico Bass erhöhen sich die Saiten in der Stimmung, wenn ich die E-Saite auf D herunterstimme!

Wie ihr wisst, bin ich großer Fan von leichtem, weichen, leicht zu bearbeitenden Korpusholz. Das kann man auch daran erkennen, dass viel leichter Kratzer reinkommen und der Lack sehr leicht Schäden nimmt.

Aber beim Hals endet diese Ansicht dann auch. Denn der Soundverlust ist wg. der geringen Masse einfach zu groß.

Gerade bei Ahorn (bei den anderen Holzsorten kenne ich mich nicht so gut aus) gibt es extreme Unterschiede. Von butterweich bis metall-hart.

Ich habe mal versucht, ohne Anbohren eine stringtree-Schraube in einen Ahorn Hals zu schrauben. Die Schraube ist abgebrochen.

Beim Montieren der neuen Mechaniken (dazu gehört auch das Ein- und Auspressen der Führungsringe) stellte ich fest, dass das Ahorn des Mex-Basses sehr, sehr weich ist.
Damit erklärt sich auch das besonders leichte Gewicht. Interessanterweise sind meine teuren, guten Fender Bässe NICHT leichter als der Mex Bass!
Ich denke, es liegt am Hals.

Bei den anderen beiden Bässen ist das Ahorn des Halses knallhart! Wenn der D-tuner benutzt wird, behält der Bass die Stimmung perfekt.

Gruß
 
So, bin jetzt fertig mit meiner TexMex-Tele.

Ich habe im Elektrikfach alles weggfgräst. Außerdem hinten oben alles weggenommen, den Korpus dünner gemacht.
Die Tele ist oben nur noch halb so dünn wie eine Strat und das komplett durch.

Trotzdem ist die Tele immer noch die schwerste Gitarre in meiner Sammlung.

Es ist Erle. Ich wusste gar nicht, dass es so schwere Erle gibt, wo kann man so was kaufen?
Beim Möbelhändler sicherlich nicht.
Als Möbelholz wird solches Holz nicht verwendet, sonst musst du den Statiker kommen lassen. haha

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Bild siehe Anhang. :confused:
 

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KLar schwere Gitarren. Hatte zuletzt ne Mega-leichte Les Paul Copy daheim. KLang fürchterlich. Jetzt ists ne megaschwere Epiphone................. und die klingt! :D
 

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