Welche Skalen über diese Changes ?

  • Ersteller X1KNOXVILLE
  • Erstellt am
... ODER ... dasselbe von einer anderen Seite aus betrachtet (und mein persönlicher "Bauplan" für den Fall, daß die Ohren versagen sollten):

Nimm die vier Akkord-Töne des jeweiligen Vierklanges (in diesem Fall e, g#, b, d) und fülle die Lücken einfach mit den Tönen der ursprünglichen tonialen Tonleiter (in diesem Fall C-ionisch) auf.

Der wirklich schwierige Teil dabei ist nicht das Spielen, sondern die nachträgliche Identifikation des NAMENS der so entstehenden Tonleitern ... :)

Thomas
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Avoid Notes sind Töne die Klanglich über einen Akkord nicht drüber passen..
Das ist eine weit verbreitete Halbwahrheit. Natürlich kann man Avoid-Notes über den jeweiligen Akkord spielen. Nur muss man aufpassen, dass man sie nicht auf zu schwere Zählzeiten bringt. Wenn ich über Dmaj7 den Ton g auf die Eins lege, dann klingt das nicht sehr elegant. Allerdings Kann ich ohne weiteres Achtel ab der Eins spielen: f# g a g f#.
 
Bitte suche nun als nächstes alle Sek. Dom. des Stückes heraus und versuche nach den genannten Richtlinien die entsprechenden Chordscales aufzuschreiben.

All Of Me.jpg


Habe die Stufensymbole mit eingefügt, weil es auch bei der Analyse von Frank Sikora ebenso gemacht wird, außerdem habe ich noch in die Notenlinien die Note mit eingeschrieben, die sich zur diatonischen Skala abweicht, um sich beim Improvisieren leichter zu tun.

Allerdings weiß ich nicht ob bei manchen chromatischen Akkorde die Stufenbezeichnung richtig ist, wie z.B. "E9 oder A13"...

Sind die Skalen richtig ? Wie findest ihr es mit der Eintragung der Note, ist das hilfreich beim Improvisieren?
 
Zuletzt bearbeitet:
Es sind chromatisch alterierte Akkorde um die es hier geht.

5. Takt
B7 ist V7/IIm7. Nach der Regel würde es eigentlich MM5 als Chordscale nehmen wie z.B. im 4. Takt im Haus 2. Da sich V7/IIm7 aber in einen Mollakkord auflöst, nimmt er oft HM5.


13. Takt
E9 ist V7/V7. Nach der Regel nimmt es Mixolydisch. Es wird aber in sehr vielen Standards mit MM4 gespielt (siehe "Take The "A" Train).
Die Stufenbezeichnung ist V7/IIm7.


2. Haus 2. Takt
Gm6 ist ein Modaler Austauschakkord (Keine Sek.Dom.). Seine Chordscale heißt Melodisch Moll (MM, nicht MM1).


2. Haus 2. Takt
Der nicht-diatonische Ton heißt hier enharmonisch korrekt Bb und nicht A#.


2. Haus4. Takt
Die Chordscale heißt MM5


5. Takt Haus 2
Em7(b5) ist ein Modaler Austauschakkord aus dem gleichnamigen D Moll. Seine Chordscale ist MM6. Manche sagen auch Lokrisch ♮9.
Die große None deswegen, weil sie diatonisch zur Tonart ist.


6. Takt Haus 2
Der nicht-diatonische Ton heißt hier enharmonisch korrekt Bb und nicht A#.
Die Stufenbezeichnung ist V7/I.
Stufenbezeichnungen von Sek. Dom. geben nach dem Schrägstrich immer an wohin sie sich auflösen. Angaben der Tensions sind in den Stufenbezeichnungen nicht notwendig.
 
Die Skalen sind auf den ersten Blick "richtig", das jeweilige Tonmaterial "passt" in den Kontext der Harmonien.

Die Frage ist nur: kriegst du das hin, in jedem Takt eine andere Skala zu "denken" und zu spielen und wenn ja, wie hört sich das an? Hilft dir das dabei, zu improvisieren und die Melodie, welche du in deiner Vorstellung hörst, auf dem Instrument umzusetzen. Wenn ja, gut!

Ich habe aber durch dein erstes Posting den Eindruck dass du noch sehr am Anfang stehst, wodurch ich mir vorstelle, dass dieser Informationsüberschuss an möglichen Tönen, der auf deinem Leadsheet entsteht, überhaupt nicht zielführend ist.
Das ist für Anfänger meiner Meinung nach der Knackpunkt an diesem krassen Skalengepauke.Es sagt außerdem nichts über die melodische Qualität deiner Lines aus.

Hey, das ist All of Me, ein Pop-Hit zum mitsingen! Auf dem Papier sieht es jetzt auf einmal aus wie höhere Mathematik. Summ mal ein paar Melodien zum Playalong, die dir spontan einfallen um zu verstehen, wie eingängig das eigentlich ist.

Falls es dir zu schwer fällt mit den Skalen, fange doch ersteinmal "NUR" (<- denn das überfordert die Meisten schon) mit Akkordtönen und Umspielungen an, um ein Gefühl für die Bewegung der Changes zu entwickeln und nehme nach und nach Töne dazu. Achte vor allem auf Phrasierung, gestalte wenige Töne rhythmisch interessant. Hört sich finde ich 10x besser an.

Hoffe es hilft.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
Die Frage ist nur: kriegst du das hin, in jedem Takt eine andere Skala zu "denken" und zu spielen und wenn ja, wie hört sich das an? Hilft dir das dabei, zu improvisieren und die Melodie, welche du in deiner Vorstellung hörst, auf dem Instrument umzusetzen. Wenn ja, gut!

Nö klappt nicht so recht nach der Methode :D ... Is halt echt viel Material, Ionisch, HM5, MM, Mixo...

Falls es dir zu schwer fällt mit den Skalen, fange doch ersteinmal "NUR" (<- denn das überfordert die Meisten schon) mit Akkordtönen und Umspielungen an, um ein Gefühl für die Bewegung der Changes zu entwickeln und nehme nach und nach Töne dazu. Achte vor allem auf Phrasierung, gestalte wenige Töne rhythmisch interessant. Hört sich finde ich 10x besser an.

Ich habe die entsprechenden Akkordtöne auf das Leadsheet aufgeschrieben (als Orientierungshilfe), die ich zum Anfang des Taktes als Guide Tones anpeile.

Als Skalenmaterial fülle ich einfach die Akkordtöne mit der diatonischen Skala aus, somit hätte ich im Hinterkopf immer eine Skala und müsste nur paar Töne ändern.

Was ich mir auch überlegt habe ist, das ich die GDT der "All of Me Melodie" hernehme um so eine ähnliche Verbindung zur erstellen, damit es sich nicht nach einem komplett anderen Song anhört, da ja die Tonart zum Anfang des Solos gewechselt wird (Akkordfunktion sind gleich, nur andere Tonart) evtl. die Melodie in die entsprechende Tonart umschreibe und so mit leichten Veränderungen anfange zu Improvisieren.

Werde es mal morgen ausprobieren und davon berichten.
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben