T
Tolayon
Registrierter Benutzer
- Zuletzt hier
- 20.11.17
- Registriert
- 21.03.13
- Beiträge
- 801
- Kekse
- 1.812
Ich habe mir vor einigen Tagen mal einige Klangbeispiele auf Youtube angehört und zudem noch den alten Testbericht auf Amazona durchgelesen.
Der Neuron von Hartmann trat seinerzeit (etwa 2003) als einzigartiger Synthesizer an, der seine Klänge mithilfe neuronaler Resynthese generierte. Dies geschah auf der Basis von zuvor am PC/ Mac analysierten Samples, welche sowohl einzelne Instrumentenklänge, Drumloops oder sogar ganze Songs darstellen konnten.
Um die Neuheit des Systems zu unterstreichen, wurden bekannte Synthesizer-Module mit neuem Namen versehen und gegenüber ihren Vorbildern zum Teil mit erweiterten Funktionen ausgestattet. So hießen die Oszillatoren/ Modelle auf einmal "Resynatoren", die Filter wurden zu "Silver"-Einheiten, die auch noch zwei Effektblöcke enthielten. Der altbekannte LFO tritt hier als "Slicer" auf und vermag sowohl normale rhythmische Modulationen zu generieren als auch komplexe, über den ganzen 3D-Raum verteilte. Denn der Neuron - auch das war eine Neuheit - konnte nicht nur Stereo-Klänge, sondern gleich ein ganzes Surround-Feuerwerk ausgeben. Die Anschlüsse dafür sowie für alle weiteren Funktionen - inklusive Midi - wurden an der Seite anstatt wie sonst üblich hinten verbaut.
Zu guter Letzt kommt zu all dem auch noch ein neuartiges Interface:
In der Mitte gibt es ein lediglich zweiweiliges Display mit Drehregler rechts und schwarzem Data-Entry-Stick links. Weitere Sticks - diesmal transparent orangefarben - befinden sich auf der oberen Gehäuseoberfläche verteilt, umgeben von jeweils vier Mini-Displays und einigen Buttons. Ein weiterer orangener Stick befindet sich auch links unter den Spielhilfen.
Dazwischen sind auch noch diverse Wheels angebracht, hier und da durch wiederum ganz konventionell aussehende Drehregler ergänzt.
Erworben werden konnte das zwischen 8- und 32-fach polyphone sowie 4-fach multitimbrale Synth-Schlachtschiff für seinerzeit stolze 5.000 Euro, und auch heute noch geht das Teil gebraucht für deutlich über 2.000 weg.
Mein Eindruck anhand der Hörbeispiele fällt grundsätzlich ernüchternd aus. Der Neuron wirkt - entgegen der vollmundigen Ankündigungen damals - nicht zwangsweise neu, sondern vielmehr wie eine altbekannte Mischung aus Vektor-Synthese, Wavesequencing und Physical Modeling. Vermutlich wäre ich mit einer am Computer angeschlossenen Surround-Anlage stärker begeistert, aber so bekommt man ähnlich klingende Sound-Beispiele auch aus diversen Softsynths für deutlich weniger Geld.
Apropos Softsynth: Auch der Neuron wurde schließlich, als der Absatz der Hardware-Boliden nur schleppend verlief, als Software-Variante unter der Bezeichnung "Neuron VS".
Trotz meines subjektiv nicht umwerfenden Eindrucks bin ich neugierig:
Hat jemand von euch den Neuron schon mal live unter den Fingern gehabt oder ihn gar besessen/ besitzt ihn immer noch?
Wie ist euer Eindruck, haltet ihr ihn für einen vollkommen unterschätzten Synthesizer mit bahnbrechend neuem Ansatz, oder hat er sich am Ende zurecht als überteuerter Rohrkrepierer entpuppt?
Für alle anderen hier noch ein Link zum alten Amazona-Test sowie ein Youtube-Video:
Green Box: Hartmann Neuron
Der Neuron von Hartmann trat seinerzeit (etwa 2003) als einzigartiger Synthesizer an, der seine Klänge mithilfe neuronaler Resynthese generierte. Dies geschah auf der Basis von zuvor am PC/ Mac analysierten Samples, welche sowohl einzelne Instrumentenklänge, Drumloops oder sogar ganze Songs darstellen konnten.
Um die Neuheit des Systems zu unterstreichen, wurden bekannte Synthesizer-Module mit neuem Namen versehen und gegenüber ihren Vorbildern zum Teil mit erweiterten Funktionen ausgestattet. So hießen die Oszillatoren/ Modelle auf einmal "Resynatoren", die Filter wurden zu "Silver"-Einheiten, die auch noch zwei Effektblöcke enthielten. Der altbekannte LFO tritt hier als "Slicer" auf und vermag sowohl normale rhythmische Modulationen zu generieren als auch komplexe, über den ganzen 3D-Raum verteilte. Denn der Neuron - auch das war eine Neuheit - konnte nicht nur Stereo-Klänge, sondern gleich ein ganzes Surround-Feuerwerk ausgeben. Die Anschlüsse dafür sowie für alle weiteren Funktionen - inklusive Midi - wurden an der Seite anstatt wie sonst üblich hinten verbaut.
Zu guter Letzt kommt zu all dem auch noch ein neuartiges Interface:
In der Mitte gibt es ein lediglich zweiweiliges Display mit Drehregler rechts und schwarzem Data-Entry-Stick links. Weitere Sticks - diesmal transparent orangefarben - befinden sich auf der oberen Gehäuseoberfläche verteilt, umgeben von jeweils vier Mini-Displays und einigen Buttons. Ein weiterer orangener Stick befindet sich auch links unter den Spielhilfen.
Dazwischen sind auch noch diverse Wheels angebracht, hier und da durch wiederum ganz konventionell aussehende Drehregler ergänzt.
Erworben werden konnte das zwischen 8- und 32-fach polyphone sowie 4-fach multitimbrale Synth-Schlachtschiff für seinerzeit stolze 5.000 Euro, und auch heute noch geht das Teil gebraucht für deutlich über 2.000 weg.
Mein Eindruck anhand der Hörbeispiele fällt grundsätzlich ernüchternd aus. Der Neuron wirkt - entgegen der vollmundigen Ankündigungen damals - nicht zwangsweise neu, sondern vielmehr wie eine altbekannte Mischung aus Vektor-Synthese, Wavesequencing und Physical Modeling. Vermutlich wäre ich mit einer am Computer angeschlossenen Surround-Anlage stärker begeistert, aber so bekommt man ähnlich klingende Sound-Beispiele auch aus diversen Softsynths für deutlich weniger Geld.
Apropos Softsynth: Auch der Neuron wurde schließlich, als der Absatz der Hardware-Boliden nur schleppend verlief, als Software-Variante unter der Bezeichnung "Neuron VS".
Trotz meines subjektiv nicht umwerfenden Eindrucks bin ich neugierig:
Hat jemand von euch den Neuron schon mal live unter den Fingern gehabt oder ihn gar besessen/ besitzt ihn immer noch?
Wie ist euer Eindruck, haltet ihr ihn für einen vollkommen unterschätzten Synthesizer mit bahnbrechend neuem Ansatz, oder hat er sich am Ende zurecht als überteuerter Rohrkrepierer entpuppt?
Für alle anderen hier noch ein Link zum alten Amazona-Test sowie ein Youtube-Video:
Green Box: Hartmann Neuron
- Eigenschaft