FĂŒr jede Stimme anderes Mikro geeignet?

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... ich fĂŒr meinen Teil habe keine meiner zehn Gitarren/BĂ€sse primĂ€r danach ausgesucht, wie sie pur klingt.

OK, aber du hattest jedenfalls, wenn ich Dich richtig verstehe, auch andere Auswahlkriterien, als wie sie im Proberaum klingt.

Zudem: Wenn ich danach entscheide, brauche ich dann nicht bei jedem Band- oder Proberaumwechsel ein neues Mikro? ;)

Das Beispiel bestÀtigt doch eigentlich meine/Valis These, sofern ich es richtig verstehe: Du brauchtest mit dem AKG erst die nötigen Erfahrungen in der Probe- und Livepraxis, um herauszufinden, dass die nur temporÀr favorisierten Höhen eben dauerhaft doch nicht das Wahre waren.
Nope, bestĂ€tigt es gerade nicht, denn das AKG hatte ich im Proberaum getestet, wo ich es zunĂ€chst als durchsetzungsfĂ€higer empfand, und auf der Basis gewĂ€hlt. Im Laden hĂ€tte ich mich nie fĂŒr dessen Klang entschieden und ich bin ja genau deswegen spĂ€ter wieder davon abgekommen, als ich in Zusammenarbeit mit guten Tontechnikern mit dem Sennheiser einen durchsetzungsfĂ€higen und mir gefallenden Liveklang eingestellt bekam.
 
Zudem: Wenn ich danach entscheide, brauche ich dann nicht bei jedem Band- oder Proberaumwechsel ein neues Mikro? ;)

Dazu schrub ich ja schon:

Suchte ich nach dem perfekten Mikro, brĂ€uchte ich mindestens drei. So macht sich Mikro 1 ganz wunderbar in kleinen Kneipen und Akustik-Gigs, Mikro 2 ist eine Bank bei schlechtem Monitoring in live-Clubs. Mikro 3 ist wg der feedback-Unempfindlichkeit zuverlĂ€ssig im kleinen Proberaum. Dennoch nutze ich mittlerweile nur noch eins, was eben konsensfĂ€hig ĂŒberall eine halbwegs gute Figur. Mal mehr, mal weniger.

Der wesentliche Unterschied besteht aber eher darin, dass im Laden annĂ€hernd Studiobedingungen herrschen. Du stehst in einer Kammer mit Kopfhörern auf, trockenes Signal ohne Effekte und neutralem EQing. Mag natĂŒrlich sein, dass manche LĂ€den praxisnĂ€here Bedingungen liefern, aber so kenne ich es.

Beim Gitarrenkauf oder Ampkauf ist der Unterschied wesentlich geringer. Ich kann meine eigenen Effekte, meinen eigenen Amp bzw meine Gitarre mitbringen, das Ding voll aufdrehen, dran rumschalten, wie ich lustig bin usw. Da bekomme ich schon einen halbwegs guten Eindruck, wie sich das Teil in der spÀteren Praxis macht.

Aber davon abgesehen: Ich will Herrjeh-noch-eins niemanden davon abraten, im Laden Mikros zu testen. Ich bleibe dennoch der Ansicht, dass es - besonders fĂŒr Mikro-Einsteiger - GlĂŒcksache ist, ob sie wirklich die beste Wahl treffen. Genau werden sie es nie wissen - und daher ist es auch nicht so ein Drama. Es hilft ja bereits, zu glauben, die richtige Wahl getroffen zu haben.
 
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... Tontechniker haben wir leider keinen, ...
..., da wir diesbezĂŒglich zu wenig oder kaum Erfahrung haben. ...
..., viele Bands die man so hört auf diversen Festlichkeiten die sind nicht perfekt eingestellt. Mir fÀllt es ganz oft auf, dass z.B. der Gesang zu leise ist und die Instrumente zu laut. Und genau das bleibt einem dann in Erinnerung, dass die Einstellung schei.... war und nicht ob die Band gut war oder nicht. Und ich möchte nicht, dass uns so etwas auch passiert bei Auftritten.
...

Hallo CLASSICmeetsPOP,
ich glaube ihr solltet noch ein Mitglied fĂŒr eure Band suchen! Eine Aufstockung um einen Tonmenschen wĂ€re sicher nicht verkehrt.

Wenn das Equipment sowieso von euch gestellt wird, mĂŒsste sich doch eine technisch interessierte Person finden lassen, die sich ans Mischpult setzt. Vielleicht noch ein kleiner Workshop (z.B. bei Mix4munich) und das klappt hundert mal besser als euch selbst zu mischen.

lg Thomas
 
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So, jetzt ist es natĂŒrlich doch ganz anders gekommen als erwartet, deshalb hĂ€tte ich jetzt noch eine wichtige Frage an die erfahrenen Profis!

Wir waren NICHT im Musikladen Mikrofone testen, sondern haben uns 5 verschiedene Mikrofone zum ausprobieren bestellt. Darunter 3 Kondensator-Mikrofone und zwei dynamische Gesangsmikrofone. Alle im Preisbereich von ca 200-270 Euro, wobei ein Kondensator-Mik dabei war, das etwas teurer war (480,-).

Nach ausfĂŒhrlichem Probesingen in unserem Proberaum (mit VerstĂ€rkung, verschiedene Musikrichtungen bzw. Lieder) sind wir alle drei zu dem Entschluss bzw. der Überzeugung gekommen, dass die Kondensator Mikrofone einfach viel besser klingen! Kein einziges dynamisches Mikrofon kann hier mithalten! Grade fĂŒr unsere klassisch ausgebildete SĂ€ngerin ist das Kondensator Mikrofon einfach viel besser geeignet fĂŒr ihre Stimme! Auch bei mir (habe eine typische Band-Pop-Stimme) ist ein Unterschied, zwar nicht so gravierend, aber auch meine Stimme kommt mit Kondensator besser rĂŒber. Viel feiner, deutlicher, angenehmer! Jede Nuance der Stimme kommt zur Geltung. Und wir wollen ja nicht einfach nur laute Bandmusik machen, sondern schon alles mit Stil und QualitĂ€t.

Nun zu meiner Frage:

habe gelesen, Kondensator Mikrofone sind nur bedingt bĂŒhnengeeignet, da sie sehr empfindlich sind im Vergleich zu dynamischen Mikrofonen. (empfindlicher gegen Feuchtigkeit, StĂ¶ĂŸe, usw.)

Sind Kondensator Mikrofone fĂŒr die BĂŒhne geeignet?

Mit dem rĂŒckkoppeln hatten wir keine Probleme, es war nur ein Kondensator Mikrofon etwas empfindlich diesbezĂŒglich, aber dieses kam daher eh nicht in die engere Wahl fĂŒr uns!

Lg & danke
 
Meiner Erfahrung nach sind Kondensator Mikrofone sehr wohl fĂŒr die BĂŒhne geeignet! Ja, sie sind im Vergleich etwas empfindlicher als Dynamische, aber ganz ehrlich, habt ihr denn stĂ€ndig Auftritte im Schnee und Regen? Fallen die Mikrofone bei euch stĂ€ndig runter und auch mit Schwung? Ist euer Proberaum so modrig? Wahrscheinlich nicht, oder? Also wird es fĂŒr die Kondis kein Problem sein. Mein Sennheiser e865 ist bei mir schon öfter abgestĂŒrzt (nicht richtig auf die Mikroklemme gesteckt) und es ist nichts passiert, hat nicht mal ne Delle oder ne Schramme. Kondis gehen bei Feuchtigkeit auch nicht einfach kaputt, evtl. klingen sie matter und brauchen dann ein bißchen bis sie abtrocknen und wieder alles normal ist.

Wenn ihr kein Problem mit RĂŒckkopplung hattet, dann spricht nichts gegen die Kondis. In meiner Band funktioniert das leider nicht, aber ihr habt als Popband nicht so enorme Probe- und BĂŒhnenlautstĂ€rke wie es in einer Metalband wĂ€re oder einem singenden Drummer. Das hat aber nichts damit zu tun, dass es Kondensatoren sind, denn auch viele Dynamische Mikros taugen nichts bei hohen LautstĂ€rken. Das hĂ€ngt mehr mit der Empfindlichkeit fĂŒr Übersprechen zusammen, spielt fĂŒr euch aber wie gesagt keine Rolle, da ihr nicht so laut seid dass es relevant wĂ€re.
Also nehmt jeweils das Mikro dass in der Probe keinen Ärger gemacht hat und die Stimme am besten in der Probe also im Zusammenspiel mit allen Bandmitgliedern dargestellt hat.

Denkt auch dran, dass Kondensator Mikrofone immer Phantomspeisung brauchen.

Welche Mikrofone waren es denn?
 
Wir hatten folgende Mikrofone zum testen:

Kondensator:
Audix VX-5
Sennheiser E865
Neumann KMS 105-BK

dynamische Mikros:
Audix OM6
Sennheiser E945


Das Sennheiser E945 ist komplett durchgefallen bei uns, es klingt sehr hart und ist eher was fĂŒr dĂŒnne Stimmchen (es blĂ€st die Stimme sehr auf), unsere MĂ€nnerstimme klingt noch tiefer als er ohnehin schon ist. Auch die Frauenstimmen kamen nicht gut rĂŒber damit fanden wir (es klingt generell viel zu hart).

Audix OM6: ĂŒberzeugt schon mehr, wenn wir uns fĂŒr ein dynamisches entscheiden mĂŒssten, dann fĂŒr dieses! Kommt aber schon sehr nahe an ein Kondensator ran!

Mein "altes" Gesangsmikrofon (das ich bisher immer auf der BĂŒhne benutzt habe), haben wir auch mitgetestet um einen Vergleich zu haben: Audio-Technica AE6100 mit Hyperniere. Es klingt dumpf im Vergleich mit den anderen Mikrofonen (ich werde es daher verkaufen und mir auch ein neues gönnen).


Bei den Kondensator Mikrofonen war ganz klarer Testsieger das Neumann (welches auch das teuerste ist). Die Stimme kommt am schönsten rĂŒber, man fĂŒhlt sich super wohl beim singen und der Gesang kommt super fein rĂŒber!

Platz 2 war fĂŒr uns das Audix VX-5: kommt nahe an das Neumann ran!

Das Sennheiser E865 hat uns am wenigsten ĂŒberzeugt. Hier hatten wir gleich mal Probleme mit dem RĂŒckkoppeln! Der Gesang kommt bei allen 3 Kondensator gut rĂŒber, aber Audix und Neumann klangen fĂŒr uns noch eine Spur besser im Vergleich als das Sennheiser. Wir haben Literatur quer durch die Bank getestet: von Klassik bis Pop!
 
Sind Kondensator Mikrofone fĂŒr die BĂŒhne geeignet?

Ich zitiere mal aus dem Parallelthread direkt unter deinem:

Es spricht ĂŒberhaupt GAR NIX dagegen, ein Kondensatormikrofon zu benutzen. Die klingen ĂŒblicherweise linearer und vor allem oben rum besser als dynamische Mikrofone. Phantomspeisung ist vorausgesetzt, aber das liefert mittlerweile fast jedes auch noch so kleine Mischpult.

Bei eurem Anwendungsbereich bietet sich ein Kondensatormikro durchaus an. Allerdings hattest du in deinem Startthread ein Preislimit von ca. 200 Euro gesetzt. Damit fielen Mikros der Klasse Neumann KSM 105 natĂŒrlich erstmal vollkommen durch das Raster. Und das Audix liegt ja ebenfalls mehr als ein paar Cent drĂŒber.
 
Ja, das Audix liegt mit 270,- Euro auch etwas drĂŒber, aber das sind wir durchaus bereit mehr zu zahlen wenn es sich auszahlt. Und das Audix hat einfach in mehreren Dingen ĂŒberzeugt. Wir hatten ja auch das Sennheiser E865 und das konnte mit dem Audix nicht mithalten. Das dynamische Mikrofon von Audix ist auch ein gutes Mikrofon, aber im direkten Vergleich (Audix Kondensator und Audix dynamisch) ist einfach das Kondensator klanglich viel besser!

Das Neumann ist seinen Preis wert! Jedoch liegt es deutlich ĂŒber dem von uns gesetzten Preislimit, daher werden wir es nicht nehmen. Wir wollten einfach einen Vergleich haben, ob das Neumann den Preis von fast EUR 500,- wirklich wert ist!

Wir werden das Neumann eh nicht nehmen, sondern das Audix. Weil hier das Preis-LeistungsverhÀltnis einfach stimmt!
 
Hallo CLASSICmeetsPOP

Ich fand es mehr als hilfreich im GeschÀft Mikrofone unmittelbar gegeneinander probieren zu können.
Und ich finde die Unterschiede wie Gesang/Sprache wiedergegeben wird extrem.

Ich habe an diesem Tag sofort mein Mikrofon gefunden.
Es liegt super in der Hand und ich habe mich so gehört, wie ich mich auch sonst wahr nehme - alles passte.
Das war bei einigen Mikros ĂŒberhaupt nicht so - ich klang sehr dumpf und ohne Höhen in der Stimme oder als ob ich in einen Blecheimer singe.

NatĂŒrlich gebe ich antipasti recht
Aber am Ende gibt es fĂŒr all das auch den EQ am Mischpult
Aber das sind fĂŒr mich die Feinheiten die als gutes PĂ€ckchen oben drauf gelegt werden können.
Ich muss mich einfach mit einem Mikro wohlfĂŒhlen.
Das ist finde ich wie mit einem Blasinstrument (kann leider keine RĂŒckschlĂŒsse auf andere Instrumente ziehen).
Man mag es und fĂŒhlt sich wohl oder eben auch nicht.

So habe ich auch die Highendklassen probiert, aber schnell festgestellt, dass ich es unangenehm finde, wenn alles extrem ĂŒbertragen wird - jedes Luftholen, jeder "Schnaufer".

Ich habe mich fĂŒr das Shure KSM9 entschieden.
Es ist allerdings eine Mimose und man muss gut darauf achten.
Aber fĂŒr meine Stimme super! Es ĂŒbertrĂ€gt wirklich brilliant und man kann zusĂ€tzlich zur Stimmdynamik mit der Entfernung zu den Lippen spielen, da der Ton nicht irgendwann einfach abreißt.

FĂŒr Sessions nehme ich das e 965 Evolution von Sennheiser. Es ist bei weitem nicht so empfindlich wie das Shure und kann auch schon einmal runter fallen ohne Schaden zu nehmen (sollte es natĂŒrlich nicht). Aber es klingt eben auch anders.

Auch wenn die Situation in einem MusikgeschĂ€ft natĂŒrlich nicht annĂ€hernd die selbe ist wie nachher beim eigentlichen Event oder im Probenraum finde ich es doch sinnvoll zu vergleichen, bevor ich ein Mikro kaufe.
Es gibt Mikrofone die sind es einfach von Anfang an und Andere eben nicht. Das Mikro ist fĂŒr mich wie ein Freund/eine Freundin :)

Mein Fazit:
Eigentlich kann man keine Empfehlung fĂŒr jemanden anderen aussprechen, denn man geht immer von sich selbst und seinen Erfahrungen aus.
Aber: Du klingst anders als ich, du machst andere Musik als ich, eure Besetzung ist eine andere als unsere und deine Gesangstechnik und deine Art mit dem Mikro um zu gehen wird eine andere sein.
Jede/-r muss sein Mikro finden.
 
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Bei den Kondensator Mikrofonen war ganz klarer Testsieger das Neumann (welches auch das teuerste ist). Die Stimme kommt am schönsten rĂŒber, man fĂŒhlt sich super wohl beim singen und der Gesang kommt super fein rĂŒber!

Vielleicht als interessanten Nachschlag zum Thema "Bester Klang vs. Praxis" ein aktueller Thread, der ganz gut die von mir erwÀhnten Hinweise widerspiegelt: Immer wieder Probleme mit dem Neumann KSM 105

Und nein - das soll um Himmels Willen nicht bedeuten, dass das KSM seinem guten Ruf nicht gerecht wird. Es soll nur nochmal als Beispiel dienen, warum nicht jedes Mikro, was den besten Klang liefert, auch im Alltag fĂŒr jeden das geeignete ist.
 
Also ehrlich gesagt kann man fĂŒr Liveanwendung bei Micros der 200€ plus Klasse klanglich nicht mehr viel falsch machen. Da ist wohl die subjektive / psychologische Komponente die entscheidendere.
 
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Wir hatten folgende Mikrofone zum testen:

Bei den Kondensator Mikrofonen war ganz klarer Testsieger das Neumann (welches auch das teuerste ist). Die Stimme kommt am schönsten rĂŒber, man fĂŒhlt sich super wohl beim singen und der Gesang kommt super fein rĂŒber!

Platz 2 war fĂŒr uns das Audix VX-5: kommt nahe an das Neumann ran!

Falls die Sache nicht schon klar ist... auch mal Audio-Technica AE5400 testen. Das ist IMO genauso gut wie das Neumann, aber gĂŒnstiger. Vor allem gebraucht, dann zwischen 200 und 250 EUR zu haben.
 

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