Neue Funke für 5-Saiter Bass benötigt

michor
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Hallo,

ich suche eine neue Sendeanlage für meinen Bass und benötige ein paar Tipps/Empfehlungen. Die Marke steht mit Shure oder Sennheiser mehr oder weniger fest, es sei denn, ein anderer Hersteller hat einen echten Knaller zu bieten?!

Unsicher bin ich mir bzgl. UHF oder 2,4 GHz Digital.

Ins Auge gefasst habe ich folgende Systeme:

UHF:
Sennheiser EW 172 G3 E-Band
- preislich etwas über der Schmerzgrenze, aber wenn es sein muss, muss es halt sein...

Sennheiser XSW 2-Ci1 E-Band
- Scheinbar ein sehr neues Teil? Gibt´s schon Erfahrungen dazu?
- Nur 10 mW Sendeleistung gegenüber 30 mW beim G3?
- Übertragungsbereich ab 50 Hz - ist das nicht eher suboptimal für die ~30 Hz einer leer gespielten H-Saite? Mein altes AKG WMS 80 (top in Schuss, aber in letzter Zeit häufiger Probleme mit der "verbotenen Frequenz") konnte jedoch zugegebenermaßen auch nicht mehr...

Digital:
Sennheiser ew D1 Ci1
- schwache Sendeleistung?
Shure GLXD14
- Unser Keyboarder nutzt das GLXD14 und hatte letztes Wochenende beim Ausritt ins Publikum mit der Keytar schon Aussetzer. Keine Sichtverbindung, aber max. ca. 10-15 Meter Entfernung zum Empfänger. Ist das ein Einzelfall, oder sind die digitalen Dinger wirklich so sensibel und störanfällig? Mein "Günstig-Backup" Line6 G30 hatte schon bei 5 Metern Probleme, sobald mein Körper dazwischen war...

Bin gespannt auf eure Antworten, vielen Dank!
 
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Ich persönlich bin da ganz klar für UHF. WLAN kann immer wieder mal, je nach Örtlichkeit, Ärger machen.

Egal ob nun WLAN oder UHF, bei den digitalen Strecken muss man immer auch die Latenz im Auge haben. Je öfter das Signal gewandelt wird, umso größer wird die Verzögerung und das kann dann am Ende auf dem Monitor störend sein. Sofern die Gesamtlatenz deutlich unterhalb von 10ms bleibt ist aber noch alles OK. Es gilt je kürzer, desto besser. Das Problem hat man bei einer analogen Strecke nicht, zumindest nicht auf der Sendestrecke. Dafür hat man hier aber einen Compander im Signalweg, welcher bei der digitalen Übertragung nicht benötigt wird. Hat also alles Vor- und Nachteile.

Sofern der Empfänger in direkter Nähe zum Sender steht, also z.B. direkt auf der Bühne auf dem Amp, dann sind 10mW gar besser als eine höhere Sendeleistung. Warum? Je höher die Sendeleistung ist und je näher sich Sender und Empfänger kommen, umso größer ist das Risiko, dass es zu einer internen Übersteuerung durch das Trägersignal des Senders im Empfänger kommt.

Wegen des Übertragungsbereiches würde ich mir keine Sorgen machen. Ich weiß ja nicht in welcher Größenordnung du spielst, aber in den seltesten Fällen wird da eine PA stehen, welche auch noch deutlich unter 50 Hz Pegel bringt. Also alles kein Ding. Zudem ist es ja auch nicht so, dass genau ab 50 Hz, oder was auch immer in der Spezifikation drin steht, nix mehr Übertragen wird.

Generell ist es so, dass je höher die Trägerfrequenz ist, man eine Sichtverbindung benötigt. Das hat etwas mit der Physik zur Ausbreitung von elektromagnetischen Wellen zu tun. Je kürzer die Wellenlänge, also je Höher die Frequenz, desto widerwilliger lassen sich die Wellen um Hindernisse herumbeugen. Des Weiteren hat man im Bereich von 2.4 GHz (WLAN) das Problem der Absorbtion durch und vor allem Wasser. Der Mensch ist nun mal ein Wasserbeutel und schirmt daher die Funkwellen im diesem Frequenzbereich extrem gut ab bzw. absorbiert deren Energie. Dies erklärt, dass die Funkverbindungen im WLAN Bereich immer wieder sehr gerne und schnell abreisen und man diese Technik nicht nutzen sollte, sofern man nicht auf nette Überraschungen aus ist, so wie du sie schon erlebt hast. Das hat aber nichts mit der Übertragungstechnik, ob nun analog oder digital zu tun, sondern ist nur der Trägerfrequenz geschuldet.

Im UHF Bereich hat man diese Probleme nicht, allerdings muss man sich im klaren sein welches Frequenzband man nutzen möchte. E-Band umfasst sowohl die LTE Mittenlücke (823 - 832 MHz) und das ISM Band (863-865 MHz). Da viele der Kisten mittlerweile eine entsprechende Schaltbandbreite anbieten, ist man in beiden Bereichen unterwegs und dadurch recht sicher, sofern man nun keine Multikanalanlage betreiben möchte oder in der näheren Umgebung noch weitere Funkstrecken im selben Bereich in Betrieb sind. Ich empfehle das ISM Band zu meiden, da sich hier alles mögliche und unmögliche tummelt. Die LTE Mittenlücke ist für Hobby und Semiprofi OK, kann aber auch hin und wieder Ärger machen. Richtig sicher wird es wirklich nur im anmelde- und gebührenpflichtigen Bereich und hier dann bitte unterhalb von 600 MHz.

Fazit:
Ich würde zur XSW greifen. Das ist solide Technik, bezahlbar und ein deutlicher Sprung nach vorne als die WMS80.
 
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Ich spiel mit meinem 5saiter Bass über das Line6 Relay G30-System (also 2,4 GHz). Und das seit es das System gibt - also schon mehrere Jahre.
0 Probleme - bis runter aufs tiefe H.
Vorher hab ich jahrelang über diverse teilweise recht teure UHF-Systeme gespielt. Ging natürlich auch.
Aber das jetzige "billige" spielt genauso.... Eigentlich besser, weil nix mehr rauscht. ;)

Unser Gitarrist hat sich das noch günstigere G10 geholt - und der muckt bis zu mehrmals wöchentlich damit. Ebenfalls 2,4 GHz.
0 Probleme.

Du musst halt aufpassen, dass der Abstand zwischen Sender und Empfänger nicht allzu groß ist und es sollte Sichtkontakt bestehen.
Wenn du das nicht gewährleisten kannst dann würde ich dir auch ein UHF-System empfehlen.
Ansopnsten allen Unkenrufen zum Trotz: :nix:
 
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Ich spiele momentan über ein Line6 G70. Hatte bisher keine Probleme mit Störungen.
Sound finde ich besser als bei meinen UHF Sendern davor und das G70 hat dann auch noch zusätzliche nette Funktionen wie Stimmgerät, DI-Ausgang, A/B Box.
Habe mittlerweile auch 2 Sender zum Instrumentenwechsel, was mit dem System bestens funktioniert ohne Störgeräusche beim Wechsel beim Aus- und Einschalten.
 
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Unsicher bin ich mir bzgl. UHF oder 2,4 GHz Digital.

Bei keinem der beiden Bänder sollten Probleme auftreten, sofern nicht zeitgleich Unmengen anderer Funksysteme im Einsatz sind ;). In meiner Band laufen seit einiger Zeit 7 Strecken von Line6 (2.4 GHz) und 3 von AKG (ISM bzw. Mittenlücke) ausfallfrei parallel.

Aufälle lassen sich i. d. R. durch günstige Platzierung des Empfängers und geschicktes Frequenzmanagement vermeiden. Insofern wäre interessant zu wissen, wie viele und welche Systeme normalerweise gleichzeitig mit Deiner Bassfunke im Einsatz sein sollen, und welche Features Du an Deinem Funksystem gerne hättest.
 
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Es wird bei den 2,4 GHz-Systemen immer wieder über Störungen des WLAN-Netzes bzw. durch das WLAN-Netz berichtet. Habt Ihr das schon mal festgestellt?

Ich interessiere mich für das Line6 Relay G70 aber in unserem Probenraum gibt es ein WLAN-Netz und ich baue mit meinem H&K GM 40 Deluxe/WMI-1 und meinem iPad ein zweites auf.
 
Habt Ihr das schon mal festgestellt?
Ich kenne das nur vom Hörensagen.
Ich selber: nein. Und wir arbeiten üblicherweise entweder mit Behringer X32+WLAN oder Soundcraft UI24r+WLAN. Und -zig Leuten mit eingeschaltetem Smartphone.....
 
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bei uns gab es bisher auch keine Probleme mit WLAN Netzen.
Wir haben 3 Line6 Funken am Start und wie bei Harry unser X32 mit WLAN für den Monitormix, wo jeder mit Tablet oder Smartphone dran ist.
 
Es wird bei den 2,4 GHz-Systemen immer wieder über Störungen des WLAN-Netzes bzw. durch das WLAN-Netz berichtet. Habt Ihr das schon mal festgestellt?

Dem kann man durch geschickte Kanalwahl entgegenwirken bzw. wenn man für die Datenverbindung auf 5 GHz ausweicht (sollte bei allen neueren Geräten möglich sein).
 
...wenn man für die Datenverbindung auf 5 GHz ausweicht..
AFAIK ist das beim WMI-1 nicht möglich. Das funkt nur mit 2,4 GHz.

Was soll's. Versuch macht kluch. Vielleicht bestell ich mir das Ding demnächst einfach mal und probier's aus.
 
Danke für euer Feedback! Tendenz geht offensichtlich in die Richtung, dass Digitalfunk durchaus funktioniert mittlerweile. :hi5:

Fazit: Ich würde zur XSW greifen. Das ist solide Technik, bezahlbar und ein deutlicher Sprung nach vorne als die WMS80.
Auch, wenn man meine preislichen Sorgen bzgl. EW G3 außen vorlässt? Womöglich, weil das XSW "aktueller" ist? XSW unter 600 Mhz wäre mit Anmeldegebühr etc. preislich attraktiv, G3 zzgl. Gebühr im A-Band jedoch "schmerzhaft".

Insofern wäre interessant zu wissen, wie viele und welche Systeme normalerweise gleichzeitig mit Deiner Bassfunke im Einsatz sein sollen, und welche Features Du an Deinem Funksystem gerne hättest.
Wir nutzen 2x GLXD von Shure, 3x UHF (z.T. E-Band), jedoch auch 6x UHF In-Ear, davon 5 im E-Band. WLAN ist i.d.R. 2,4 Ghz zum Pult, aber nur wenige Geräte (meist nur 1 iPad für Monitoring).
Angesichts der bisherigen Frequenzverteilung dürfte ich ein UHF somit am ehesten nicht im E-Band kaufen, da dies dann doch schon voll werden dürfte. Features benötige ich allerdings kaum, da externes Stimmgerät vorhanden ist (DTR) und klanglich nix EQ dazwischen"funken" soll.
 
Hmmm, ja. E-Band wäre damit voll und fehleranfällig. WLAN, wie schon gesagt: Ich ma's nicht und meide es wenn es irgendwie geht.

Wir haben mittlerweile unsere Funken auf 400 - 500 MHz als Breitbandanlage umgestellt. Funktioniert bisher tadellos, egal wo. Immer genügend Frequenzen und die Reichweite ist mit oder ohne Sichtverbindung hervorragend. Auch klanglich sehr gut. Keine Rauschen oder Pumpen.
Allerdings muss ich als Dienstleister eben optimale Qualtät liefern bzw. garantieren. Daher kann man das nicht ohne weiteres Vergleichen.

Falls du doch überlegst ins anmeldepflichtige UHF Band zu gehen lies dir mal das durch:
https://www.musiker-board.de/threads/funkmikrofone-und-die-bna.661363/
 
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Wir nutzen 2x GLXD von Shure, 3x UHF (z.T. E-Band), .....

Wenn ihr schon 2x GLXD nutz, dann wäre ein drittes noch möglich/sinnvoll. Bei einem weiteren 2,4 GHz WLAN Kanal (Mischpult-Steuerung) empfehle ich bis max. 4 Strecken GLXD.
In eurem Fall würde ich von anderen 2,4 GHz Strecken abraten. Die Frequenzen der GLXD Systeme sind aufeinander abgestimmt. Kommt nun ein anderes 2,4 GHz Funksystem hinzu, dann kann es durchaus sein, dass bei einem Frequenzwechsel von GLXD das andere Funksystem "abgeschossen" wird.

Und nochmals die Rahmenbedingungen der 2,4 GHz Funken:
- Sichtverbindung
- Max. 60 m Reichweite ... unter typischen Bedingungen 20 - 30 m
- alle anderen 2,4 GHz Geräte mindestens 3 m entfernt von den Empfängern aufstellen


Ansonsten natürlich UHF Band - wobei man das bei eurem bisherigen Funk mal genau durchrechnen sollte. Dazu müsste ich exakt wissen was bisher am Start ist.

Beste Grüße
 
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Wenn ihr schon 2x GLXD nutz, dann wäre ein drittes noch möglich/sinnvoll.

Genau, das möchte ich nochmal unterstreichen! Bei mehreren Strecken nach Möglichkeit immer beim gleichen Hersteller und der gleichen Serie bleiben - das funktioniert normalerweise stressfrei, sofern das Frequenzband es hergibt.
 
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Vielen Dank. :great:
Ich denke, ich werde dann zum GLXD greifen und es einmal ausprobieren. Sollte das nicht hinhauen, dann wird es wohl ein G3 im A-Band.
Aber mit dem GLXD kann ich ja scheinbar durchaus zuversichtlich sein. :prost:
 

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