Zwei Bodypacks auf einer Frequenz

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Tom1994
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Hi zusammen,

ich wollte mich mal bei kundigen Menschen nach der Umsetzbarkeit folgender Idee erkundigen (und hoffe, ich bin im richtigen Unterforum dafür):

Unser Bassist ist gleichzeitig unser Saxophonist. Für das Saxophon nutzt er eine Funkstrecke, der Bass ist Stand jetzt kabelgebunden. Folgende Idee kam mir nun in den Sinn:
da beide Instrumente nie gleichzeitig im Einsatz sind, dachte ich daran, ein zweites Bodypack für den Bass anzuschaffen, welches auf die gleiche Frequenz wie das am Saxophon eingestellt ist, sodass im Pult auf beiden Kanälen (Bass und Sax) das gleiche Signal ankommt. Wenn nun der jeweils nicht benutzte Sender ausgeschaltet ist, sollte es doch rein theoretisch funktionieren, dass man sich auf diese Weise die Anschaffung eines zweiten Empfängers spart und über den bereits verbauten beide Instrumente nutzen kann, oder sehe ich das falsch? So lang nur ein Sender aktiv ist sollte es funktionieren oder? Hoffe ich habe mich halbwegs verständlich ausgedrückt :)

LG aus Köln
 
Wenn stets nur genau ein Sender eingeschaltet ist, wird das so klappen.
Wenn sie beide senden, stören sie sich logischerweise gegenseitig. Da das unschöne Störgeräusche verursachen kann, sollte auch tunlichst darauf geachtet werden, dass die Sender sich nie überlappen.
 
Ich frage mich, wie du mit dem Pegel klarkommen wirst. Du hast dann ja auch für diesen einen Empfänger nur einen Kanal am Mischpult - sowohl bei Gain wie EQ und Reverb. Würde das für euch funktionieren?
 
Die Funksender haben in der Regel einen Pegelsteller (Poti), so dass sich der Gain für jedes der beiden Instrumente schon am Sender voreinstellen lassen sollte.
Bleibt nur der EQ, der natürlich erst am Mischpult eingestellt werden kann.
Im Zweifel löst man das an einem Digitalpult ganz schnell durch Aufrufen einer entsprechend voreingestellten Szene.
 
Ich würde ganz einfach den jeweiligen Kanälen am Pult (X32) den gleichen Input zuweisen - EQ, Gain etc. passiert ja erst im Pult und sollte daher funktionieren, oder vergesse ich da was? Also zB weise ich beiden Kanälen den Input 5 (Beispiel) zu, das Signal kommt also auf beiden Kanälen an. Dann werden allerdings die jeweiligen Kanäle dem Instrument entsprechend eingestellt
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Wobei mir just in diesem Moment eine noch simplere Lösung eingefallen ist - anstatt ein zweites Bodypack anzuschaffen, könnte der Instrumentalist das Bodypack die ganze Zeit am Körper tragen, und beim Umschnallen des jeweiligen Instrumentes dieses umstecken.
 
... Wobei mir just in diesem Moment eine noch simplere Lösung eingefallen ist...

Sorry, aber live ist das ganz und gar keine gute Idee. Schnell mal umstecken - okay. In der Hektik eines Livekonzertes? Schon weniger gut. Im Bühnenhalbdunkel? Potentielle Katastrophe. Besser nicht machen.

Es gibt aber noch einen Grund, warum weder Deine ursprüngliche Idee noch diese zweite gut sind: Wenn ich mir bei den Bands, die ich so betreue, die EQ- und Kompressoreinstellungen für Bass und Saxophone ansehe, dann sind die vollkommen unterschiedlich. Diese beiden Signale über ein und denselben Mischerkanal laufen zu lassen, halte ich daher für keine gute Idee. Spiele den Bass in einen Kanal des Mischers, das Saxophon in einen anderen, egal ob über Funk oder Kabel.
 
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Ich Versuchs nochmal anders zu erklären: die Signale laufen nicht über den selben Kanal - lediglich der Input (also das Signal der Funkstrecke) ist der selbe. Im Pult selbst würden sich dann zwei Kanäle separat den Input als Eingangssignal ziehen. Die Einstellungen für Gain, EQ, Kompressor etc. unterscheiden sich auf den jeweiligen Kanälen natürlich. Es geht lediglich um das gleiche Eingangssignal - alles weitere wird im Pult auf jeweils einem eigenen Kanal geregelt - besser verständlich? Sorry, tue mein bestes meinen Gedankengang zu erklären ;)
 
Hallo!

Das ist eine Bastellösung und gelinde gesagt Pfusch.
Nimm 2 Funkstrecken, dann ist das sauber und man kann ohne irgendein Problem das Instrument wechseln.

Wenn ich das richtig verstehe, macht ihr doch Auftritte und es kommt sicherlich auch ein wenig Geld rein.
Also sollten doch wohl 2 Funkstrecken drin sein. Notfalls erst mal eine und dann später die 2.

Gruß
sven
 
Die Einstellungen für Gain, EQ, Kompressor etc. unterscheiden sich auf den jeweiligen Kanälen natürlich.
Also, wenn du den selben Eingang für zwei Kanäle nutzt, dann kann sich EQ, Kompressor, Mixbus sends usw unterscheiden aber nicht der Gain. Der gehört zum Eingang und nicht zum Kanal.
im Übrigen bin ich bei @mix4munich . Viel zu kompliziert und fehleranfällig. Man kann leicht mal zwei Empfänger von einem Sender versorgen, aber umgekehrt wird das schnell zum Disaster. Da spart ihr Geld am falschen Platz.
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Nur um die Sache mal fertig zu denken, hier eine Beschreibung, wie aus meiner Sicht ein Instrumentenwechsel stattfinden muss (nicht kann oder sollte, sondern muss):
1) Am Pult beide Kanäle muten
2) den ersten Sender ausschalten. Muten genügt da nicht, der muss aus sein.
3) den zweiten Sender einschalten, warten bis der eine gesichter Verbindung zum Empfänger hat
4) erst jetzt darf der zweite Kanal am Pult entmutet werden.

wenn das Pult im Publikum vom Bandtechniker betreut wird, muss da die Kommunikation zwischen Musiker und Techniker perfekt sein. Und der Techniker muss genau wissen wann da der Wechsel passiert. Mit Fremdtechniker geht das garantiert in die Hose. Ich würde ein derartiges Ansinnen als Techniker strikt ablehnen. Ich hab ja auch eine Verantwortung der restlichen Band, dem Veranstalter und vor allem dem Publikum gegenüber. Da ist mir der Wunsch nach Einsparung einer zweiten Funkstrecke des einzelnen ziemlich egal.
 
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... aber nicht der Gain. Der gehört zum Eingang und nicht zum Kanal.
Wie ich schon schrieb, kann der Pegel am jeweiligen Sender an dessen Gain-Poti voreingestellt werden. Damit sollte es möglich sein, am Mischpult mit einem unveränderten Gain zu arbeiten

Das ist eine Bastellösung und gelinde gesagt Pfusch.
Nicht jede Bastellösung ist Pfusch, manchmal entpuppen sich die sogar als ausgesprochen zuverlässig und langlebig.
Für Profi-Bands und PA-Firmen würde ich eine komplette zweite Sendestrecke hier auch für angebracht und alternativlos ansehen.
Bei Amateur-Bands, die sich ab und zu ein paar müde Euros mit ihren Auftritten dazu verdienen, und auch nur ab und zu überhaupt Auftritte haben, halte ich den Gedanken, auf die beschriebene Weise etwas Geld zu sparen für absolut zulässig.

Funktionieren wird die angedachte Lösung auf jeden Fall, schon gar, wenn zwei unabhängige Kanäle am Pult belegt werden.

Von Umstecken will ich aber auch unbedingt abraten. Wenn dann der Sender mal nicht ausgeschaltet oder die Kanäle rechtzeitig gemuted wurden, gibt es Knackser in der PA, die geeignet sein können, das Publikum in die Flucht zu schlagen.
 
Danke euch auf jeden Fall für eure Antworten - ich glaube da geht einfach probieren vor studieren ;) müssen wir die Tage mal testen.

Dass ne zweite Funkstrecke natürlich die sinnvollste Lösung ist weiß ich auch, nur ging es mir um die theoretische Möglichkeit ein paar Gigs bis zur Anschaffung dieser (was irgendwann eben unvermeidlich wird) zu überbrücken.

Ob der Gain am Input selbst hängt weiß ich nicht mit Sicherheit, könnte man aber dann wiederum per Splitter-Kabel vom Empfänger auf 2 Inputs lösen.

Und da wir unsere eigenen Techniker haben, die schon beim jetzigen Setup (Sax Funk, Bass Kabel) das jeweilige Instrument bei Wechseln muten, sollte es daran nicht scheitern
 
Das Problem, das ich sehe, ist dass man bei einem Instrument ein Mikro braucht und beim anderen ein Klinkenkabel. Das ist für sich allein mit einem Sender zwar nicht ein Thema, da brauchts halt das passende Kabel am Sender. Nur wenn man zwei derart unterschiedliche Instrumente benutzt, geht es eben nicht den Sender von einem zum anderen Instrument mit zu nehmen, eine Praxis, die ich von vielen Saxofonisten so kenne. Wenn jetzt ein zweiter Sender ins spiel kommt, wird es kompliziert, viel komplizierter, so kompliziert dass ich tunlichst davon abrate.
Bei Amateur-Bands, die sich ab und zu ein paar müde Euros mit ihren Auftritten dazu verdienen
Wozu brauchen die dann einen Funk? Das frage ich mich wirklich. Ich habe auch so eine Band, die spielen maximal 2x im Jahr und haben Funkstrecken ohne ende. In der Location, und es ist auch nur eine, ist die Bühne so klien, dass es sich mit Hängen und Würgen gerade so ausgeht, dass alle Platz darauf finden. Von einer Bewegungsfreiheit, die einen Funk rechtfertigen, kann keine Rede sein. Ich hab das denen schon mal gesagt, aber bei denen spielt "Göd ka Rollex" (wie R. Fendrich so treffend formulierte). Also eine Batterie Funkstrecken vom feinsten. Dort wird dann aber auch nicht herumgetrickst.
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die schon beim jetzigen Setup (Sax Funk, Bass Kabel) das jeweilige Instrument bei Wechseln muten, sollte es daran nicht scheitern
Nur, jetzt ist es kein Malheur wenn das nicht zum richtigen Zeitpunkt passiert. Dann aber schon. Das ist, was ich zu bedenken gebe.
 
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Ja, da hast du natürlich Recht. Vielleicht war das auch ein bisschen viel Spielerei von mir, mich hat ja nur die Umsetzbarkeit interessiert…
Und zum Thema Funkstrecken: schon als Band die sich nicht den Lebensunterhalt durch Musik verdient ist leider ein beinahe komplettes Funk-Setup Pflicht, wenn man wie wir auf Karnevalsveranstaltungen spielt und dort ca. 90 Sekunden Aufbauzeit hat - da ist jedes Kabel eine Belastung. Mal schauen wie wir es machen - ich würde natürlich am liebsten einfach noch ne Funke kaufen, nur muss das jeder Instrumentalist selbst tun und da wir ausschließlich mit Sennheiser arbeiten ist das dann eben mal wieder ne Stange Geld. Vielleicht überzeuge ich ihn auch noch ;)
 
Ach so. Das heißt, dem Veranstalter kann man nicht erklären, dass solche Extrawünsche (keine Umbaupause) extra kosten müssen, weil sie Extrakosten verursachen. Klar.
 
2 Sender, 1 Empfänger. Die Kurzfassung?: Katastrophe vorprogrammiert. Im Eifer des Gefechts schaffen es die wenigsten Protagonisten, konsequent einen Sender aus, und den anderen anzuschalten.

Wenn KünstlerInnen darauf bestehen, den Mute-Knopf an ihrem Taschensender von mir aktiviert zu bekommen, ist die Blamage für mich am Mischpult in der Regel vorprogrammiert. Raus auf die Bühne, loslegen, kein Ton, peinliche Pause… 1 Sender einschalten ist für viele schon zu viel, dann noch nen anderen ausschalten?

Aber nur zu, Ihr fallt ja nicht auf meine Fresse. :devilish:
 
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Im Karneval gelten andere Regeln, da sind 90 Sekunden Umbauzeit normal (einer der Gründe, warum ich mich da raushalte). Aber grade deswegen muss man da mit einer sauberen Lösung antreten, und die heisst entweder für jedes Signal eine eigene Funkstrecke oder eine Funke und ein Kabel für den Sax/Bass-Kollegen.
 
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wenn man wie wir auf Karnevalsveranstaltungen spielt und dort ca. 90 Sekunden Aufbauzeit hat
Kabel ist an sich easy. die beiden Enden dort, wo es sein muss anstecken, fertig. Bei Funk ist da aber jedes mal von neuem eine Kontrolle der Funkfrequenzen auf die Verfügbarkeit notwendig. Denn wenn alle Kollegen das selbe denken, dann ist es bald eng mit den Frequenzen und dir passiert schon mit einer Funkstrecke das, was wir gerade diskutieren. Zwei Sender funken gleichzeitig auf der selben Frequenz. Mist aber auch. Und da sind die 90 Sekunden für die Fehlersuche und -behebung gar nichts. Ich würde die Finger davon lassen.
Aber da hat ja ein Kollege schon das Richtige gesagt ;)
Ihr fallt ja nicht auf meine Fresse. :devilish:
 
Ja, da hast du natürlich Recht. Vielleicht war das auch ein bisschen viel Spielerei von mir, mich hat ja nur die Umsetzbarkeit interessiert…

Spieltrieb ist vollkommen okay, aber Karnevalsband zu sein ist ein hartes Business. Und ich habe über 40 Jahre Bühnenerfahrung als Musiker und locker 500 bis 600 Konzerte gespielt - den ganzen Shice haben wir hier im Forum (also ein Forenmitglied oder ein anderes) schon ausprobiert, uns dabei eine blutige Nase geholt und das Thema dann zu den Akten gelegt und die richtige Lösung genutzt, die von Anfang an jeder empfohlen hat. Aber anscheinend muss da jeder selber durch.
 
@SubbrSchwob, in deinem Fall hast du es mit KünstlerInnen zu tun, die du betreust und denen du auch die Technik stellst. Dass unter dieser Personengruppe nur selten jemand zu finden ist, der zuverlässig an einem Sender den richtigen Knopf findet, das kenne ich auch und kann deine Warnung naher auch nachvollziehen.
Hier gehe ich aber davon aus, dass der Saxophonist/Bassist stets nur seine eigene Technik bedient und wohl auch keine zwei linke Daumen hat. Da würde ich durchaus unterstellen wollen, dass dieser Künstler auch in der Bühnenhektik in der Lage ist, mit den zwei benötigten Knöpfen umzugehen.

Im Übrigen habe ich letztens bei einer kleinen Veranstaltungsreihe sehr gute Erfahrungen gemacht, allerdings waren die betreffenden Künstler keine Musiker, sondern (Profi-)Schauspieler. Ich war für Licht und Ton zuständig und musste bei einigen Veranstaltungen die Sprecher verstärken, dabei einige male mit Headset und Funk (Sennheiser). Diese konkreten Schauspieler waren nicht nur in der Lage, sich das Headset selber korrekt anzulegen, sondern die haben auch stets den Sender ausgeschaltet, wenn sie z.B. für die Pause von der Bühne gingen (und danach auch wieder eingeschaltet). Natürlich habe ich auch immer vorschriftsmäßig gemuted, aber von dieser Sorgfalt war ich doch etwas überrascht.
Möglicherweise sind SchauspielerInnen da auch mehr firm als manche SängerInnen.

Nachtrag:
Von Karnevalsachen halte ich mich auch grundsätzlich fern. Sowohl meine musikalischen als auch tontechnischen Einsätze liegen sowieso auf einem gänzlich anderen Feld. Insofern möchte ich den Kollegen, die mehr Erfahrung damit haben und die vor der einfach gestrickten Lösung warnen, nicht widersprechen.
Ich lese heraus, dass ihr gut wisst, wovon ihr schreibt.
 
Sorry für den Klugschiss, aber ich hatte auch schon Saxophonisten, die sich nicht in der Lage sahen, ihren eigenen, in ihrem Besitz befindlichen Sender einzuschalten… was natürlich nicht heißt, dass alle so sein müssen. :p
 

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