Weshalb reduziert sich das Gitarrenspiel immer auf Speed?

  • Ersteller DarkStar679
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Ich mag ja immer die Kombination das ganzen....egal ob beim Metal oder anderem Genre. In Höchsttempo "längere" Zeit die Skalen hoch und runter ist für den Zuhörer meist langweilig. Da finde ich kurze Pausen oder Betonungen immer als "Auflockerung gut". Anders herum aber genauso. In einem langsamen Soli mit Bendings und Vibratos kann ein kurzer schneller Lauf die nötige Spannung rein bringen.
Ist evtl. wie mit einem sehr gut Motorisiertem Auto, man muss ja nicht immer schnell fahren, aber es ist gut zu wissen das man es kann wenn man will.
Das sich das spielen auf Speed reduziert glaube ich nicht. Allerdings ist das Tempo in dem man etwas spielt zumindest überhaupt eine Vergleichbare Größe. Leider wird ja zunehmen aus jedem Mist ein Wettkampf gemacht.
Bester Koch,bester Sänger,bester Heimwerker ....bester Gitarrist.
 
Menschen wollen halt immer Antworten auf ihre Fragen.
Wenn die Frage zu komplex ist, wird sie vereinfacht, z.b. auf das schnellste Shredding.
Schnelligkeit gehört, wie ich schon mal sagte, dazu. Wie @Marschjus schon sagte, ein schneller Part kann Spannung reinbringen. Ständig nur eine heulende Gitarre ist auch langweilig.

Sogar der Schleich-und Schmusesong Samba Pa Ti hat schnellere, fast shreddingartige Parts gegen Ende hin (anders wäre er auch kaum auszuhalten).

 
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Um dem ganzen Leben einzuhauchen muss man meiner Meinung nach neben der technischen Seite auch mal musikalisch versuchen was interessantes, kreatives zu machen. Dabei hilft wirklich sich stark zu reduzieren und halt aus wenig viel machen zu wollen.

... richtig! ... und nicht nur immer wieder das Highspeedgefriemel! Die meisten machen eben nen Wettbewerb draus und versuchen sich drüber zu definieren und anderes zu verdecken. Klar, das ist auch in gewisser Weise ne Kunst und für Otto Normal ist das Außergewöhnliche eben oft nur im Augenscheinlichsten sichtbar und da hebt sich die Highspeedgriffbrettmasturbation nun mal am deutlichsten vom Rest ab.

Viele kennen dann auch immer nur volle Pulle, die feinen Nuancen nutzen eben immer nur die wenigsten und wissen auch nur wenige wirklich zu schätzen. Das ist wie mit dem Pauschaltourismus. Der Urlaub war nur gut, wenns irgendwo in den Süden geht und wenn ich dann möglichst viele bunte Drinks mit Schirmchen für möglichst wenig Geld bekomme. ... ob der Sprit im Drink dann nur Fusel oder gute Spirituosen sind, ist zweitrangig.

 
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ui....ne RGAIX&...hatte ich im Laden mal in der Hand. Ich finde die geil,ein hauch von nichts.
Viele kennen dann auch immer nur volle Pulle, die feinen Nuancen nutzen eben immer nur die wenigsten und wissen auch nur wenige wirklich zu schätzen
Naja...ich denke,das sich schon viele die feinen Nuancen bewusst sind bzw. sie kennen. Aber ich finde es schwerer mit Anschlagstärke,Bending,Vibrato oder Rythmus zu arbeiten als einen Lauf in 8tel,16tel oder so hoch und runter zu nudeln.
Und dann ist es ja auch noch eine Sache der persönlichen Vorlieben. Und alles hat ja irgendwie seine Daseinsberechtigung wenn es zum Song passt.
 
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ui....ne RGAIX&...hatte ich im Laden mal in der Hand. Ich finde die geil,ein hauch von nichts.

Stimmt, die spielt sich super, wenn sie eingespielt ist. Hab die auch, mein Neuerwerb, Ende Juli bekommen ... am Anfang, als ich sie neu hatt fand ich die doch nicht mehr ganz so toll, nach und nach find ich sie immer besser.
Da krieg ich Grobmotoriker sogar mal was mit Zustande. ;):D

Ein wahrer Hauch von nichts ist allerding die S521 von Ibanez, die habe ich auch. Das ist ne Feder.

Naja...ich denke,das sich schon viele die feinen Nuancen bewusst sind bzw. sie kennen.
Das Publikum will trotzdem meist nur Blut sehen ... die interessieren die schweren Schläge, weniger die feine Fußarbeit des Boxers. ;)

Und dann ist es ja auch noch eine Sache der persönlichen Vorlieben. Und alles hat ja irgendwie seine Daseinsberechtigung wenn es zum Song passt.
:great:
 
Der hier fehlt noch:

Eiskalt analytisch auf den Punkt argumentiert:D;)


Na gut, Malmsteen ist schon eher speziell ( als Typ ) - aber wenn man betrachtet, dass er eher "klassisch" ans Musik machen herangeht, dann ist schon zu verstehen, warum er das macht.
Viele Klassikstücke sind eben auch ein "Notenmassaker". Da er dort viele "Blaupausen" hat, ist sein Ansatz nachvollziehbar.

Zumal bei Malmsteen zwar das Shreddern im Vordergrund steht - es ist aber meist recht musikalisch eingebunden.
 
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Hi,
hab nun zwar nicht alle Beiträge des Themas durchgelesen-könnte sein, dass was ich nun vorbringe schon ähnlich geschrieben wurde-ich möchte noch was anmerken:

Speed kann auch künstlerischer Ausdruck sein. Nein, nicht dass ich jetzt sage dass die Spieltechnik die Kunst ist-das ist nur ein Teil (von vielen) der Mechanik hinter der Kunst-sondern, dass Geschwindigkeit etwas mit "Attitude" zu tun hat. Ich meine das so: wenn z.B. der Rockabilly Klampfer beim Solo aggressive Speedlicks über die Musik knallt, dann hat das was rebellisches. Die Musik wird dadurch rauh aufgewühlt, geschreddert...verquer gekapert und er zeigt, dass er damit macht was er will!

Beim Blues gibt`s das teilweise auch, und so sehe ich Geschwindigkeit z.B. auch bei Blackmore-als rebellisch aggressiven Akt...Hendrix machte es ähnlich und brachte dazu noch eine psychedelische Note dadurch ein...
Und wenn sich Zappa bei seinen Soli teilweise abgedriftet durch die Töne dudelte, dann war das alles: Persiflage, totale Hingabe, Frontalangriff auf Nerven und Hörgewohnheiten, sein herrliches Chaos mit der Macht für alles in der Musik-eben auch zur Zerstörung...

Gruss,
Bernie
 
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Hab ich gerade entdeckt, hier wird eigentlich sehr viel über dieses Thema gesprochen:

 
wenn z.B. der Rockabilly Klampfer beim Solo aggressive Speedlicks über die Musik knallt, dann hat das was rebellisches. Die Musik wird dadurch rauh aufgewühlt, geschreddert...verquer gekapert und er zeigt, dass er damit macht was er will!
sind dann doch eben keine Spieltechnik-Fetischisten?
 
...nein sicher nicht, die Spieltechnik wird als Vehikel benutzt um das auszudrücken. Da ist auch teilweise Machismo mit drin...."ich bin der Grösste, ich habe die Macht..." nur eben lang nicht soooo negativ...
 
Da ist auch teilweise Machismo mit drin...."ich bin der Grösste, ich habe die Macht..." nur eben lang nicht soooo negativ...

Nein, das sehe ich ganz anders: Geschwindigkeit ist einfach ein weiteres Stilmittel.
Wer es mag (und kann), möge es nach Bedarf einsetzen, wer es nicht mag oder nicht kann, lässt es eben.

Das hat nun wirklich aber auch gar nichts mit "ich bin der Größte" zu tun. Wer das denkt, der verwechselt möglicherweise die zugegeben etwas seltsame Attitüde mancher Altgitarristen (Yngwie war ein gutes Beispiel) mit der Musik selbst.

Shredding, Sweeping, Tapping, all das erweitert die Möglichkeiten des Gitarristen. Nichts anderes also als das Einübern eines gutes Fingervibratos, Bendings usw.

Jedes Stilmittel kann -übertrieben eingesetzt- in`s Lächerliche abgleiten, aber dafür kann die jeweilige Technik nichts, sondern allein der Gitarrist.

Das Spiel mit der Geschwindigkeit übt ungemein. Und wer bitte will ernsthaft die Ansicht vertreten, dass Shredding, Tapping usw. es ausschließen, dass man auch langsame, schön klingende Melodien spielen kann ?!? Das High-Speed-Spiel ist einfach eine weitere Fertigkeit, die das Spiel erweitert. Ich finde das sinnvoll. Es wird ja niemand gezwungen, dieses Stilmittel zu erlernen und einzusetzen.
 
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...Aber ich meinte ja deswegen "nicht sooo negativ".
Es ist doch vollkommen OK wenn man sich bei einem guten Solo wie der Größte fühlt-zumindest ist das kein Hinderungsgrund dann überzeugendes aus sich rauszuholen.
 
Darum ist zB das Solo von Child In Time noch immer eines meiner liebsten: da zeigt Ritchie Blackmore, dass er schnell spielen kann - um gleich danach den Wechsel zu langsamem Spiel zu bringen. Da war er überhaupt Meister.

Ich denke oft macht es die Mischung, zwischen schnellem (nicht unbedingt überschnellem) Spiel und dann wieder langsamer auf einem Ton bleiben. Das ist für mich das grösste Ziel für einen Gitarristen, der Soli spielt: das Musikstück zu unterstützen, einen Spannungsbogen aufbauen.
Die Mondscheinsonate, oder den türkischen Marsch von Mozart in Rekordzeit spielen: das fällt für mich eher unter Angeberei.

Hi,

Du sprichst mir aus der Seele, insbesondere in puncto "Child in time". Auch für mich eines der genialsten Soli ever, speziell die besagte langsamere Passage. Und weshalb? Weil Blackmore eine unglaubliche MELODIE spielt, im Grunde einen eigenen kleinen Song, der auf magische Weise mit "Child in time" harmoniert. Solche musikalischen Juwelen liebe ich sehr und höre sie immer wieder gern, während mich die gefühlten Mach 3, mit denen z. B. ein Alvin Lee "Going home" spielt, eher weniger interessieren, auch wenn sie mit einer bewundernswerten Technik gespielt sind, wie ich sie in drei Leben nicht erreichen werde.

Liebe Grüße

Holger
 
Wobei auch Alvin Lee ein genialer Gitarrist war und bei Going Home hat das Tempo ja auch wieder gepasst. Denn darauf kommt es doch an, dass ein Solo zum Stück passt. Blackmore ist aber tatsächlich einer der Gitarristen, die einen extremen Spannungsbogen aus langsamen und schnellen Passagen aufbauen können. Das zeigt sich in vielen seiner Soli.
 
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So ganz sinnlos ist das schnelle Spielen also scheinbar dann doch nicht.

Schon deshalb nicht, weil viele Rockstücke das einfach abverlangen. Genauso wie z.B. Django Reinhardt Stücke. Und auch in der Klassik sieht das nicht anders aus.
Schnell ist aber nicht gleich schnell. Gary Moore und Steve Morse (z.B.) hören sich in ihrem schnellen Passagen einfach anders an, als mancher Tapping Spezialist.

Der hier als "Musterbeispiel" angeführte Gary Moore ist doch gerade das perfekte Beispiel dafür, dass jemand, dem eigentlich alle Ausdrucksmittel auf der Gitarre zur Verfügung standen, trotzdem sehr oft "'rumgeholzt hat wie ein Berserker", weil das eben doch das Publikum meistens mehr beeindruckt... .

Auf Gary Moore bin ich in den 80ern gekommen, weil er so schnell spielen konnte. Habe ich damals jedenfalls gedacht. Wenn ich mich allerdings Jahrzehnte später frage, warum ich ihn immer noch so toll finde (bzw. seine Musik, R.I.P.), liegt das aber vielmehr an seiner Tonbildung und Souveränität im Timing. In seinen besten Soli hat er eher langsam gespielt, trotzdem aber sehr gern mal ein oder zwei schnelle Licks einfließen lassen (z.B. "empty rooms" live). Die Kombi mag ich gern. Obgleich selbst Gary Moore und auch z.B. Bonamassa langweilig werden können, schlicht wenn das Solieren zu viel wird, ins Gedudel ausartet. Ein Solo muß einfach passen.

Die beliebte Frage "schnell oder nicht", geht zumindest etwas am Kern vorbei. Eher geht es um Flüssigkeit (statt "schnell") und Ausdruckskraft (statt "langsam"). Und schließlich um die zündende Idee zur Originalität:

Eines meiner Lieblingssoli mit extrem hohem Wiedererkennungswert und guter Einbindung ins Lied ist übrigens das aus der Popschnulze "Wouldn´t it bei good" (N. Kershaw), dieses Uni Sono Ding. Vielleicht liegt es gerade auch darin, dass die Gitarre den Atem mit dem Saxophon mitgehen muss. Ähnlich auch das Stilmittel bei "Couldn´t get right" (Climax Blues Band).
 
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Hauptsache es rockt und grooved und passt zum Lied. Dann kann ein solo so schnell oder langsam sein wie es will, dann klingts einfach. Ich glaube auch der nicht "geübte" zuhörer würde das merken. Wenn es nicht passt, hörts man es einfach.
 
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Gerade gestern auf einem Alter Bridge Konzert: Mark Tremonti und Myles Kennedy machen in der Zugabe ein kleines Solo Battle / Show off. Und obwohl Tremonti als Gitarrist bekannter ist und ganz sicher viel schneller gespielt hat, fand ich die Soli von Kennedy gefühlvoller und "songdienlicher".
 
irgendwie fustriert mich die e-gitarre.
egal, was man sich an videos anschaut, oder literatur, oder auch mein gitarrenlehrer....irgendwie geht es immer um schnell, schneller, noch schneller.

Ich behaupte mal ein bisschen provokant:
Für "Speed" brauchts weder Talent, noch Harmonielehre oder spezifisches Wissen. Da hat jeder - oberflächlich betrachtet - den Eindruck ohne besonderen Aufwand das "leicht" zu erlernen.
Dieser Eindruck macht "Speed" natürlich populär.
Mit variantenreichem Spiel, grossem Grifferepertoir etc. kann man halt nur Leute beindrucken die einigermassen Ahnung haben.
Das ist erstens: Nicht die breite Masse.
Und zweitens: Das zu beherrschen dauert ungleich länger und macht keinen solchen (ersten) Eindruck.
Wie heisst es so schön: "Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck"
 
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Ist das tatsächlich deine Ansicht oder wolltest du nur was Lustiges schreiben? :)
 
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Ist das tatsächlich deine Ansicht oder wolltest du nur was Lustiges schreiben? :)

Eventuell hat er es ein wenig sehr pointiert geschrieben, dennoch ist da aber nach meiner Meinung etwas dran.

Reine Fingerfertigkeit ist - so denke ich - weit häufiger anzutreffen als Musikalität. Da wird reine Geschwindigkeit durchaus häufiger als Ersatz für andere Fähigkeiten genutzt... .
 

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