Hallo,
zwei Aussagen von Händlern habe ich bisher zu Moreschi gehört:
Ein HZIM und Händler meinte, heutige Moreschi-Akkordeons seien China-Ware, recht schlichte Fertigung. Erkennbar sei das an verschiedenen Merkmalen. China-Ware muss bei weitem nicht schlecht sein, bspw. fertigt Hohner eine ganze Reihe an Akkordeons auch in China, aber bei denen stimmt die Endkontrolle und ich erhalte in der Regel ein solides Instrument. Aber gute Ware aus Fernost kostet mittlerweile auch gutes Geld.
Ein HZIM und Händler meinte, dass die (Haupt)Firma Pasco sei, die unter den Namen Paolo Soprani, E.Soprani und Moreschi vertreibe (wenn ich es recht erinnere, eben in unterschiedlichen Qualitätsstufen). Die aktuelle Homepage scheint dies zu bestätigen:
http://www.pascoitalia.com/
Ich selbst habe die Moreschi 418 CH mal probegespielt. Der Klang war okay; einschränkend sei gesagt, ich habe sie nur selbst und für einige Minuten angespielt. M.E. sollte man sich ein Instrument zusätzlich immer vorspielen lassen, um den Klang auch von vorne zu hören. Zudem sind mindestens ein zweiter Eindruck und Vergleiche zu anderen Instrumenten sinnvoll. Die Mechanik der Register empfand ich als schwergängig. Die Bassplatte war verzogen und wirkte zugleich so dünn, dass ich bezweifle, dass man das einigermaßen und vor allem dauerhaft hinbekommt. Aber das war nur ein einzelner Eindruck.
Auf der letzten Musikmesse hatte ich eine kleinere Moreschi in der Hand, der Eindruck war insgesamt etwas besser, aber auch nur ein kurzer Eindruck - und nur mal eben auf der Musikmesse.
Zu H1 und H2: Falls du die Angebote bei ebay meinst, dort steht mal H2, mal "Tipo a mano"; m.W. ist das dasselbe, nur unterschiedlich bezeichnet.
Ein Cassotto-Instrument für 3000 bis 4000 Euro mit sehr gutem Stimmplattenmaterial, ob und wie viel da nun genau hand(be-/nach-)gearbeitet, ist möglich. Aber nur gebraucht. Da wären Weltmeister Supita und Cantus de luxe (technisch/mechanisch nicht das nun non plus ultra, aber klanglich obere/gehobene Liga), Morinos der N- und S-Serie (tendenziell eher mit Tipo a mano-Stimmen versehen, aber grundsolide und gut klingende Instrumente), Kratt, Excelsior oder andere Italiener.
Wie immer gilt bei gebrauchten: Auf den Zustand achten, das konkrete Instrument kritisch anschauen und hören. Auch bei gleichen Modellen ist mitunter unterschiedliches Stimmplattenmaterial verbaut.
M.E. hat der Gebrauchtmarkt viel Auswahl zu bieten, das würde ich einem sehr billigen (nicht günstigem!) Neuinstrument vorziehen oder mehr Geld ausgeben.
Gruß,
Tobias
