Wie Melodien, die man im Kopf hat, effizient aufschreiben?

Uhu Stick
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Ich hoffe mal, das ich hier richtig bin. Hier erscheint´s mir am passendsten.

Hi hoo,:)

ich hab vor ein paar Monaten angefangen eigene Lieder zu "komponieren" (Genre Metal). Ich selber bin E-Gitarrist. An Melodien im Kopf mangelt es mir nicht. Mein Problem aber ist, dass ich diese nicht aufs Instrument, oder aufs Papier kriege. Schwirrte mir eine Melodie im Kopf herum, habe ich bisher nach dem Try and Error Verfahren so lange irgendwas auf der Gitarre gegriffen, bis es zufällig der richtige Ton war.

Leider dauert das 1. ewig, 2. kann ich damit die Nuancen und den Gesang schlecht abbilden und 3. habe ich nach einiger Zeit des Tüftelns vergessen, was ich ursprünglich gedacht hab. Das muss besser werden. Bestenfalls möchte ich auf Anhieb wissen, welcher Ton/Akkord das ist, welcher ich im Kopf hab. Ich vermute, dass hat was mit mangelndem Gehörtraining zu tun (ich bin leider nur Hobbymusiker ohne professionelle Ausbildung), stimmt das?

Wie macht ihr dass, wenn ihr eine Melodie zu Papier bringen wollt? Haut raus eure Tipps. :)

Frohes Neues
Uhu
 
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Auf dem Instrument nachspielen und dann notieren. Dauert lange, aber man trainiert es dabei.
 
Ähm ja, genau das ist das Problem. Das das nicht funktioniert.
 
Lernen ... üben ... dann klappt das auch.
Kann man nicht von heut auf morgen erzwingen, es muss sich entwickleln, braucht Zeit ...
 
Hi!
Wenn ich eine Idee habe, nehme ich mir die manchmal schnell auf. Ich habe so ein günstiges Aufnahmeteil von Zoom mal gekauft. manchmal auch einfach nur erstmal stümperhaft gesummt, oder die Gitarre/ Bass auch unverstärkt. Nur das die Idee erhalten bleibt...
 
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Hi!
Wenn ich eine Idee habe, nehme ich mir die manchmal schnell auf. Ich habe so ein günstiges Aufnahmeteil von Zoom mal gekauft. manchmal auch einfach nur erstmal stümperhaft gesummt, oder die Gitarre/ Bass auch unverstärkt. Nur das die Idee erhalten bleibt...

Aufnehmen tu ich auch. Hast du noch einen Tipp für die anderen Baustellen?

Lernen ... üben ... dann klappt das auch.

Jou, aber was? :nix:
 
Ich vermute, dass hat was mit mangelndem Gehörtraining zu tun (ich bin leider nur Hobbymusiker ohne professionelle Ausbildung), stimmt das?

Ja, das stimmt.

Denn mit verbesserten Gehörfähigkeiten verbessert sich gleichzeitig auch die Fähigkeit zu innerer Klangvorstellung wie auch das analytische Wissen, WAS man sich denn genau da vorstellt.
Und sind all diese Teilfähigkeiten ausgeprägter, läßt sich ein musikalischer Gedanke auch leicht sofort auf Papier verewigen.

Thomas
 
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Und immer locker bleiben...
Nichts erzwingen, dann blockiert man oft...
 
Probier mal, wenn Du z.B. ein Solo auf der Gitarre improvisierst, das mitzusingen, was Du spielst. Wenn Du das oft übst, dreht es sich irgendwann um, dann kannst Du auch das auf der Gitarre spielen, was Du singst.
 
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Ich kann da nur für mich sprechen ...

Ich habe/hatte ein ähnliches Problem - ich höre/schreibe immer wieder mal Stücke aus alten Plattenaufnahmen heraus, mit zunächst relativ wenig Vorkenntnissen und Erfahrung. Hab in dem Moment also auch die Musik erst mal nur "im Kopf" ...
Dann versuche ich Schritt für Schritt erst mal die Töne oder kurze zusammenhängende Phrasen auf dem Griffbrett zu finden, und vor allem auch geeignete Fingersätze, es gibt ja immer verschiedene Möglichkeiten. Gute Kenntnisse des eigenen Instruments, Griffbrett, Skalen etc. wären da von Vorteil ... hatte ich aber nicht.
Und im nächsten Schritt das dann jeweils aufzuschreiben - nur das Wichtigste, das "Gerüst" sozusagen für eigene Interpretation, nicht in "voller Schönheit" mit allen Nuancen und Feinheiten ... das wäre Unsinn und geht wohl auch gar nicht. Noten/Tabulatur sind kein Teufelszeug sondern sehr nützliche Hilfsmittel ... ;)
Auch das musste Schritt für Schritt erst mal gelernt werden ... learnig by doing ... und geht bei mir inzwischen ziemlich flott. Es gibt da ja heute auch gute Programme dafür, die vieles (nicht alles) automatisch richtig setzen, und man lernt so auch selbst automatisch mit wie es richtig dargestellt wird. Bekanntestes Beispiel ist wohl Guitar Pro ... nach verschiedenen Versuchen auch mit andere Programmen halte ich es für Gitarre aber auch andere Saiteninstrumente für das beste und effektivste.

Aber ganz allgemein ... um das erst mal Erlernen und Üben der jeweiligen Methoden und ggf. Technik oder Programme kommt man nicht rum ... und es braucht einfach Zeit, bis das Gehirn die nötigen Synapsen ausbildet ... ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Aufnehmen tu ich auch.
Mein Tip ist es ebenfalls, musikalische Ideen sofort aufzunehmen, also Singen auf's Smartphone oder einen kleinen Recorder.
Ich kenne das Problem selbst auch, dass die ursprüngliche Idee schnell verloren geht, wenn das Nachspielen nicht so richtig funktionieren will.

Um das zu Ändern hilft das Singen üben und das beim Mitsingen beim Spielen, es schließt mit der Zeit die Lücke zwischen Kopf und Instrument.

Die Methode betrifft m.E. auch tägliche Grundlagenübungen wie Skalen, Arpeggios und typische Licks, die man erst mit möglichst genauer Intonation singt und dann spielt.

Daneben macht es natürlich Sinn, sich auch Solos oder Teile mit Hilfe des "erst singen, dann spielen" vorzunehmen. In diesem Fall finde ich es wichtig, dass man das Sole oder einen betreffenden Teil daraus vor dem Nachspielen tatsächlich unbegleitet mit guter Intonation singen kann.

Gruß Claus
 
Danke euch allen für die vielen Antworten. :) Mir scheint das Ganze ist ein größeres Feld, was man sich wie z.B. die ganzen Spieltechniken mit der Zeit erarbeiten muss. Wahrscheinlich wird der Erfolg die nächsten paar Male auf ähnlichem Niveau wie bisher bleiben, bevor man ihn merkt. Wahrscheinlich wird´s dann auch noch eine Rolle spielen wie oft man das macht.
 
Ja, dann auch wirklich regelmäßig machen ... sonst muss man sich jedes Mal wieder neu reindenken ...
 
Ein bisschen "musikalische Trainingslehre" aus meinen 4 Jahrzehnten Hobby. :D

Üben ist dann effektiv, wenn man sich klare und erreichbare Ziele definiert sowie eine Methode hat.
Große Ziele wie "nach Gehör spielen" sollte man sich in konkrete, erreichbare Zwischenziele aufteilen.

Die eigentliche Methode umfasst dann geeigete Übungen, das Wissen um die korrekte Ausführung und Kontrolle der Ausführung.
Bei weniger als durchschnittlich 1 Stunde Üben täglich werden zügige Fortschritte unwahrscheinlich.
Das Üben kann natürlich auch einmal ausfallen, allerdings lässt sich z.B eine Woche Ausfall kaum durch einen Tag intensiven Übens wieder aufholen.
Eher höhlt der stete Tropfen den Stein eher als ein gelegentlicher Sturzbach.

Kann man sich mangels entsprechender Ausbildung nicht selbst Ziele aufteilen und Übungspläne erstellen, dann hilft Unterricht am besten weiter.

In einer Band zu spielen ist sehr gut für das Vorankommen und die Motivation.

Soweit meine wesentlichen Erfahrungen zum Musik machen, sowohl mit jahrelangem Unterricht bei verschiedenen Lehrern wie autodidaktisch.

Gruß Claus
 
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Lieber Uhu - Du möchtest Lieder komponieren, kannst die Töne aber noch nicht einmal auf Deinem Instrument (Gitarre) nachspielen. Daraus schließe ich, dass Du bisher lediglich Akkorde spielst. Das macht es Dir natürlich fast unmöglich, auf befriedigende Weise ans Ziel zu gelangen. Auf den Rat von McCoy, beim Komponieren die auf der Gitarre gespielten Töne mitzusingen, bist Du ja noch nicht eingegangen, und ich vermute, dass Du es Dir zur Zeit noch nicht zutraust.

Meine Empfehlung: fange an, Tonleitern auf der Gitarre zu spielen und dabei die Töne mitsingen!
(Ich gehe davon aus, dass Du Noten schreiben kannst oder? Wenn dem so ist, kannst Du Dir ja die Tonleitern aufschreiben - jeweils über ein bis zwei Oktaven.)

Nach dem Üben der Tonleitern solltest Du unbedingt Intervalle üben. Intervalle sind die Abstände zwischen zwei verschiedenen Tönen. Nimm als Beispiel einmal die Töne der Tonleiter von G-Dur:
G - A - H-C - D - E - Fis-G2. (Dass an zwei Stellen der Abstand zwischen den Tönen nur aus dem Bindestrich besteht ist Absicht - vielleicht kommst Du selber drauf ... sonst frag mich). G2 ist die Oktave über dem "Anfangs"-G - klar?

Jetzt aber die Intervall-Übungen: (Der Abstand G-A heißt Sekunde, deshalb beginne ich mit 2:)
2: G - A, 3: G - H, 4: G - C, 5: G - D, 6: G - E, 7: G - Fis, 8: G - G2.
Die Namen der Intervalle: Sekunde, Terz, Quarte, Quinte, Sexte, Septime, Oktave.
Die hier angeführte Septime gilt in der Tanzmusik als maj7 (major7), und im G7-Akkord ist dann die Septime nicht ein Fis, sondern ein F. Du Könntest das obige intervall 7 in 7b umbenennen, und davor das Intervall 7a: G - F einfügen.

Ein Musiker - ganz gleich welchen Genres - sollte imstande sein, Intervalle einer Melodie beim Hören zu erkennen. Für das Komponieren sind dann nach dem Erstellen der Melodie noch gute Kenntnisse in der Harmonielehre erforderlich - da reicht es nicht, eine "Handvoll" Akkorde "drauf-zu-haben" .....
Zunächst aber mach Dich an die Intervall-Übungen - und die Töne mitsingen!

Solltest Du noch Fragen haben, schick mir 'ne Mail: schroeder31@gmail.com

Gruß
woody31
 
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Hi Woody,

ich weiß jetzt nicht, wie du das meinst, dass ich bisher nur Akkorde gespielt habe. 90% der Musik besteht ja aus Akkorden und wenn es nur Powerchords sind. Insofern stimmt das. Wenn Du aber fragtest, ob ich bisher nur die Dur und Moll Akkorde gespielt habe, dann stimmt das nicht. Ich hatte das letzte Jahr hauptsächlich an der Improvisation gearbeitet und mir die C/Am sowie G/Em Pentatonik mitsammt der gesammten Tonleiter angeeignet (Natürlich noch nicht bis ins letzte Detail ausgereift, aber so dass mir das was sagt), ein paar Licks einstudiert, Songs einstudiert, darunter welche, die ein bisschen Rythmusbetonter waren.

Der Crashkurs in Intervalle ist zwar nett gemeint, aber was Intervalle sind weiß ich.

Ich denke mein Unvermögen besteht im mangelndem Gehörtraining, wie Turko sagte. Das bin ich jetzt schonmal angegangen. Aber das wird denke ich sehr viel Zeit brauchen, da ich wegen beruflicher Einspannung und Lustlosigkeit sowie anderer Verpflichtungen nach der Arbeit kaum die Zeit finde, dass in dem Maße zu tun, wie man es tun sollte, damit es wirklich effektiv ist.
 
Das bin ich jetzt schonmal angegangen. Aber das wird denke ich sehr viel Zeit brauchen, ...
Meinen Lieblingstip dazu hatte ich im Board schon mal veröffentlicht, aber die Wiederholung kann ja nicht schaden.
Crashkurs Intervalle: einfach den Song (intonationstreu) singen lernen. :)

 
Eine Möglichkeit, die so noch nicht genannt wurde - deswegen nicht unbedingt besser ist als die genannten, aber sie ggf. ergängzt - wäre die, das Aufschreiben von Melodien mit ganz simplen Liedern zu üben (Kategorie "Hänschen klein"). Das Aufschreiben muss nicht mit Stift und Papier erfolgen; eine kostenlose Software wie Musescore tut's auch und kann die eingegebenen Noten (und Pausen...) abspielen; bietet also eine Kontrollmöglichkeit.

Die Nuancen und der Gesang sind eine Baustelle für sich. Daran würde ich mich erst sehr viel später wagen.
 
Hi Uhu - da ich nicht beurteilen konnte, wie es mit Deinen musiktheoretischen Kenntnissen steht, habe ich das Thema Intervalle natürlich von der Basis her angepackt. Dabei ging es mir aber letztlich nur um das Ziel, Intervalle innerhalb einer Melodie beim Hören zu erkennen, denn ohne darin geübt zu sein, ist es kaum möglich oder zumindest nur sehr schwer, Tonfolgen nach Gehör zu Papier zu bringen. Das gilt natürlich ebenfalls für das Niederschreiben von Melodien, die man "im Kopf" hat, und Du hast ja genau hier Deine Schwierigkeiten gesehen.
 
Ist ja auch kein Problem. Vielen Dank auf jedenfall für die Hilfestellung! :)
 

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