Halsbiegung bei Trussrod am Anschlag - 10-52 Saiten auf Squier Strat zu viel ?

Ich hab ja nen dünneren Satz aufgezogen , daduruch hat sich die ganze Lage der Saiten erheblich verändert.
 
Bitte nochmal von vorne:

was für Saiten sind aktuelle drauf?
wo liegt aktuell das problem?
welche saitenstärke willst du haben?

So, wie ich das verstehe, sind momentan "dünnere" saiten drauf (9er oder 10er) und die Saiten schnarren? Dann sollte -vorausgesetzt, es funktioniert alles- die Spannung veringert werden.

ABER: liegt das Schnarren definitiv am Trusrod oder an der Saitenlage selbst? Vielleicht auch am Sattel? Wie ist der Zustand der Bünde? Wurden die mal geprüft?

Ich denke, ein Techniker wäre kein fehler, wenn man mit dem eigenen Latein am Ende ist :)

...Das Schnarren ist eine Geschichte voller Missverständnissen... :D



OT: no country for old men:great: ;)
 
mein Senf dazu:
Schnarren sagt erst mal nichts direkt über die Halsbiegung aus, da wären noch die Sattelkerbung, die Bridgehöhe und die saubere Abrichtung der Bünde im Spiel - und alles beeinflusst sich gegenseitig.
Selbst 'n Halbkreis als Hals kann schnarrfrei sein, wenn die Bridge nur hoch genug gedreht wird. Selbst 'n Backbow kann schnarrfrei sein.

Zur Optimierung der Saitenlage schaut man üblicherweise erst mal, ob die Bünde ordentlich abgerichtet sind.
Dann kommen die Sattelkerben dran - ich feile die normalerweise so, dass ungegriffen die Saiten jeweils ca. 0,2 mm über dem ersten Bund schweben. ('ne Ventil-Fühllehre aus dem KFZ-Zubehör kostet kaum was).
Dann die Halsbiegung. Kapo an den ersten Bund, am letzten greifen. In der Mitte sollten die Saiten grob 0,3 mm über dem Bund schweben.
In der Theorie kann ich den Einwand "Hals-Korpus-Übergang" nachvollziehen, aber das hilft nicht weil nur schwer veränderbar.
Dann Bridgehöhe einstellen, bis es nicht mehr schnarrt bzw. bis sich das Schnarren auf für einen selbst heftige Anschläge beschränkt.

Eine Veränderung der Biegung zieht fast immer eine notwendige Korrektur der Bridge-Höhe nach sich. Die Saitenlage über die Biegung alleine einzustellen, ist in der Regel eher Murks.

Für eine Konkrete Aussage zum Eingangsproblem mit den dicken Saiten bräuchte man halt mehr Angaben:
- Höhe über erstem Bund
- Durchbiegung/Saitenhöhe in der Mitte gegriffen am 1. und letzten Bund
- Saitenlage ungegriffen 12. Bund e- und E-Saite

Es soll auch einzelne Gitarren geben, bei denen die niedrigst mögliche schnarrfreie Saitenlage bei schnurgerade eingestelltem Hals realisierbar sein soll, ich selbst hatte so was noch nicht in der Hand. Aber die Quellen sind zuverlässig. Aber selbst in diesen Fällen wird als Standard-Setup eine leichte Vorbiegung empfohlen, damit bei leichten Veränderungen im Hals (wegen Luftfeuchte-Schwankungen) das Ganze nicht in einen Backbow kippt.

In der Theorie (also bei einem selbst nicht schwingenden und feuchte-unabhängigem Hals) ist ein leichter Frontbow wegen der Hüllkurven der schnwingenden Saiten, gegriffen an allen Griffbrett-Positionen, sinnvoll. Ich hab da schon viel rumgerechnet/simuliert/gebaut/gemessen, weil ich (fast) so einen Hals habe (UD-Carbon 3 mm Wandstärke mit UD-Carbon 6 mm Griffbrett. Der schwingt nur äußerst wenig/hochfrequenz und Feuchte ist dem komplett egal. Dazu biegt er sich unter Last um weniger als 10% im Vergleich zu einem Trussrod-Holzhals) Da er aber auch nicht einstellbar ist, musste die Form (gerade oder Frontbow) schon gleich beim Bau eingebaut werden - daher der Aufwand.
 
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Was ich an der Stelle nicht verstehe, Du sagst, der Trussrod ist am Anschlag, aber die Saiten schnarren noch. Irgendwie passt das nicht zusammen.
Denn wenn es schnarrt, ist der Trussrod im Allgemeinen zu stark gespannt und nicht zu wenig.

Deine Aussage ist im Prinzip richtig. Aber bei einem zu stark durchgebogenem Hals schnarrt es auch wenn in der Höhe der Bünde 5-7 gespielt wird, also dort wo der Bogen tief ist. Dann schlagen die Saiten bei entsprechendem Anschlag auf die vorderen Bünde.
 
....Schnarren hin, Biegung her....vieles weist einfach darauf hin, dass deine Squier damit wohl überlastet ist!

Wichtig wäre es zu wissen wie stark der Halsstab schon bei einem normalen 9er/10er Satz angezogen ist. Ist auch hier schon einiges nötig ist entweder der Hals in dieser super "Hartgummi-Holzqualität" (kommt bei Squier öfter vor, aber auch bei Fender...!) oder er ist schlicht verzogen und per Halsstab schon begradigt worden, was auch nicht in Ordnung ist, denn der Halsstab dient der Korrektur und nur bedingt der "Grundeinstellung".

Bei einem guten Hals der ohne Last gerade ist sollte mit einem vernünftigen Halsstab, der gut eingebaut ist, die Korrektur für deine Saitenspannung schon noch drin sein...wenn die Halstasche hält.

An der Länge dieses Satzes kannst du aber schon gut ablesen von wievielen Faktoren das abhängt und die Möglichkeit, dass einer oder mehrere davon nicht hinhauen ist bei einer so günstigen Gitarre aus so "raffgierigem" Hause durchaus drin!

Woran`s genau liegt muss wohl ein Techniker/Gitarrenbauer abchecken.

Gruss,
Bernue
 
Ich hab gestern abend mal die Saiten ganz runter gemacht und geguckt wie sich der Hals dann verhält wenn man den Staab schraubt

So sieht es aus wenn der Trussrod so gut wie am Anschlag ist, sieht für mich relativ gerade aus.
Wenn dann die Saiten drauf kommen fängt er an ein wenig nach vorne zu biegen so im 3 oder 4 Bund.


squier1.jpg

squier2.jpg


Ich mach Später nochmal bessere Bilder wo man es besser erkennen kann.
 
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Nicht böse sein, aber was soll man mit diesen Bildern anfangen?
Stahllineal drauf, Lampe dahinter und von der Seite draufgucken - dann erkennt man was.
Es geht halt um 1/10 mm, da ist das bloße Auge schnell überfordert - aus der Perskektive auf einem relativ kleinen Foto erst Recht. Von der Verzeichung, die die meisten Kamera-Objektive produzieren, gar nicht zu reden. Wie groß die Durchbiegung bei den dicken Drähten und angezogenem Truss nun wirklich ist, wissen wie leider immer noch nicht.

Ist halt wie immer: je konkreter und genauer die Informationen, desto eher bekommt man konkrete Hilfe ;)
 
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....was heißt "am Anschlag", also angezogen?
Er sollte eigentlich ohne Saiten nen satten Bogen konvex machen wenn dem so ist!

Wie sieht er gelockert aus?
Wenn er da nen satten Bogen konkav macht isser hin, wenn er auch dann gerade ist, hat der Halsstab keine Funktion mehr (oder nicht mehr viel)-dann ist vielleicht die Verankerung oder das "Gegenstück" gebrochen, oder`s Gewinde ab!
Das würde auch erklären, warum er mit der starken Besaitung so stark durchhängt-ohne greifenden Halsstab ist das recht normal.

Das alles sagt aber dann nix über den Hals selbst aus und darüber, ob er diese Last halten kann, sondern nur darüber, ob der Halsstab noch das tut was er soll...

Gruss,
Bernie
 
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Hallo Freunde, natürlich wäre ein Stahllinial eine Feine Sache aber Besitze ich leider nicht :(

@OldRocker

Ja, mit am Anschlag meine ich im Uhrzeigersinn angezogen bis es nicht mehr ohne sehr viel Kraft weiter geht.

Gelockert... sieht für mich auch alles relativ gerade aus, eine Krümmung in eine bestimmte Richtung ist nicht zu erkennen.


Ich bin aktuell noch auf der Arbeit, werde daheim mal weitere Fotos, Messungen usw. machen.
 
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...wenn du den Halsstab "festknallst" bis zum Anschlag und er ist gerade und komplett lockerst und er ist gerade, dann hat er so gut wie keine Funktion. Dann ist wohl der Anschlag oder der Halsstab selbst hinüber!
 
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Ich denke mal das günstigste , unkomplizierteste wäre wohl irgendwo aus China einen neuen Hals für 40€ zu kaufen.

Aber ich gucke trotzdem heute nochmal was sich machen lässt.
 
Bei Standard wäre die 52 ein wenig zu viel des guten.
Ich benutze seit Jahren auf der Paula und auch auf der Strat 10-52'er (Ernie Ball Skinny Top Heavy Bottom) für E-Standard. Absolut problemlos. Die "normalen" waren mir immer zu schwabbelig.
 
...wenn du nen China Hals für 40 kaufst besteht ne reelle Chance für die 2. Schlabbergurke...:rolleyes:

Ich weiß ja und habe vollstes Verständnis dafür, daß Leute teilweise knapp bei Kasse sind...aber das ist am falschen Ende gespart!

Rein vom Mechanischen her brauchen wir auf dem Niveau dann aber bei erneuten Defekten in der Art aber bitte nicht nochmal über sowas diskutieren...
 
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Dann würde ich lieber direkt ne ganz neue Strat holen, alles andere ist Sinnlos, ich kaufe kein Hals für 300€ wenn die ganze Strat neu nur 350€ gekostet hat.

Und was heißt hier am falschen ende Sparen , das ist ne China Gitarre … das Kind mit dem Sparen ist bereits in den Brunnen gefallen :D
 
Auch wenn das jetzt destruktiv klingt (und so ist es keinesfalls gemeint): Wenn nicht mal ein gerades Stück Metall verfügbar ist bzw. dessen Anwendung Probleme macht würde ich eher davon abraten, den Hals zu tauschen. Da gehts dann los mit Sattelkerben feilen, ev. Shims unterlegen, Mechaniken korrekt montieren.......dagegen ist doch die Kontrolle der Halskrümmung pillepalle (oder von mir aus Kinderfasching :w00t:).
So lange keine vernünftige Diagnose steht, würde ich kein Geld für neue Teile in die Hand nehmen sondern das eher in jemamden investieren, der sich mit so was auskennt. (und der ein Lineal hat ;))
 
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Hallo liebe Freunde,

not macht ja bekanntlich erfinderisch :D

Mir ist grad beim Durchstöbern der Schubladen ein 300mm Sägeblatt eintgegen gekommen und ich werde die Gitarre jetzt zersägen :)

saegeblatt_sandflex_bahco.jpg


Natürlich nicht , eignet sich prima als Stahl Lineal Ersatz.:ugly::great:
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
@MiLe @OldRocker @frama78

So also ich hab mir das ganze jetzt mal genau angeguckt.

(Aktuell 10/45 Saiten drauf mit Stab auf Max.)

Ich gehe jetzt die Bünde einmal mal rückwärts durch.

21 - 12 Gerade
12 - 9 minimale konkave Abweichung
9-5 Deutliche konkave Abweichung (Hier sehr starkes Schnarren von E A D)
5-1 Deutliches wieder ansteigen des Halses

Ich messe gleich noch die Höhe.
 
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So lange keine vernünftige Diagnose steht, würde ich kein Geld für neue Teile in die Hand nehmen sondern das eher in jemamden investieren, der sich mit so was auskennt. (und der ein Lineal hat ;))

Alles andere ist per Ferndiagnose nicht zu beurteilen. Manche Trussrod-Probleme sind bei Strats relativ einfach zu lösen, aber ob die Möglichkeit bei Deiner besteht weiß man erst wenn man sie vor sich auf der Bank hat.

Dazwischen gab es jetzt schon 30 Beiträge.

Das Lineal ist ja nun wenigstens vorhanden.
 
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