Rechtshänderin kommt mit Rechtshändergitarre nicht zurecht? Umlernen? Linkshänderinstrument?

  • Ersteller Nicole.rose
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Ich finde es sehr früh, hier Rückschlüsse zu ziehen. Nach einigen Tagen D-Dur hatte ich als klarer Rechtshänder auf der Rechtshändergitarre auch noch Krämpfe in der Greifhand. Die Tatsache, dass du eine Gitarre, wenn du sie zum ersten Mal in deinem Leben in der Hand hast, falschherum hältst, kann entweder ein Hinweis auf deine Händigkeit sein oder auch totaler 50/50-Zufall.

Generell verstehe ich noch gar nicht deine Idee, dass du eigentlich Linkshänderin bist. Händigkeit ist zwar grundsätzlich genetisch bedingt, trotzdem besteht - gerade bei Menschen, bei denen die Dominanz der Händigkeit nicht stark ausgeprägt ist - ein nicht klar zu beziffernder Teil von erlerntem/angeschauten Verhalten. Das trifft allerdings auf die Rechtshänder genauso zu wie auf die Linkshänder. Es könnte also genauso sein, dass du eine nicht sehr dominant ausgeprägte Rechtshänderin bist, die sich intuitiv mit dem Schreiben Lernen für ihre „richtige“ Hand entschieden hat, aber immer noch eine „starke schwächere“ Hand hat. Und dass Kinder ihre Dominanzhand erst im Vorschulalter finden ist auch nicht ungewöhnlich. Nicht jeder, der sich spät festlegt, ist ja automatisch ein (bewusst oder unbewusst) umerzogener Linkshänder.

Bitte versteh mich nicht falsch: Ich möchte gar nicht deine Ideen und Wahrnehmungen in Frage stellen. Aber grundsätzlich könnte es - so wie ich deine Schilderungen lese - auch einfach nur sein, dass du eine „rechtsdominante Beidhänderin“ bist, die einfach noch ziemlich viel Gitarre üben muss. ;)
 
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Also gaaanz viel üben muss ich auf jeden Fall noch! Bin eine wirklich übel klingende Anfängern die nach ca 10- 15 min Akkord Übung einen Krampf in der Hand bekommt. Vielleicht habe ich tatsächlich ne Schwäche dominante Hand oder tendiere zur Beständigkeit. Habe mir inzwischen auch einige Videos angesehen und zupfübungen gemacht die klappen mit rechts recht gut. War gestern auch in dem musikladen und hab mich mal lang mit dem Typen unterhalten der ist auch gitarrenlehrer. Hatte rechts und Linkshänder Gitarren in der Hand. Mein Gehör braucht schulung und ich bin anscheinend ein sehr visueller Mensch.... mir fällt es leicht mein gegenüber zu spiegeln... Vielleicht will ich deswegen immer linkshändige greifen...? Er meinte ich soll mich auf rechts festlegen und am besten einen linkshändigen Lehrer suchen XD das wäre wohl die perfekte Kombination für mich. Interessanter Ansatz fand ich.

Aber ich denke ich werde mich auf rechts festlegen auch wenn sich links für mich gut anfühlt. Er meinte das mit dem greifen wird zwar etwas dauern wird aber besser mit der Zeit. Er hat mir auch ein sehr gutes Buch empfohlen und tatsächlich bin ich jetzt erstmal bei am und e Akkorde. Die sind auch schwer genug momentan. Gefällt mir besser als das andere Buch. Und ich habe mir neue anfängerfreundliche Seiten aufziehen lassen. Klingt viel besser.


Ich danke euch für eure Hilfe und tipps. Ihr seit eine tolle Hilfe für eine ahnungslose Anfängern wie ich es bin. Ohne euch wäre ich sicher entmutigt gewesen. Also vielen Dank an alle die mir geantwortet haben. Ihr seit ne echt klasse Community!
 
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Das mit dem Krampf könnte bedeuten, dass vor dem "mehr üben" eine Kontrolle der Spieltechnik erfolgen sollte, die evtl. zu einem "anders üben" führt. Eine Ferndiagnose ist natürlich nicht drin; guck Dir vielleicht aber mal Clips von guten Leuten an, die Deine Richtung spielen, achte auf möglichst alles: Sitz, Haltung, Beugung usw. und vergleiche mit Dir.
 
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Nach der ersten Woche gewöhne ich mich nun langsam daran die Gitarre auf rechtshänder Art zu halten. Den Akkordgriff kriege ich mit der linken Hand zwar immer noch nicht hin .... Aber na ja... ich hoffe das wird noch. Linkshänder griff fühlt sich immer noch besser an... ich wechsele von rechts zu Linkshändergriff nach der Hälfte der Zeit. Zumindest so lange ich mich nicht entscheiden kann. Mit rechts Kriege ich die Akkorde alle sehr leicht gegriffen...

Hallo Nicole.rose - da ich erst gestern Mitglied in diesem Forum geworden bin, kann ich dir leider erst jetzt antworten - und ich tue es deshalb noch, weil es wirklich wichtig für deine instrumentale und mentale Zukunft ist.
Falls sich herauskristallisiert, dass du tatsächlich Linkshänderin bist, was ich auch vermute gemäß deiner Erklärungen, dann solltest du unbedingt die Gitarre wie eine Linkshänderin halten. Ich bin Gitarrenlehrer und hatte im Laufe meines Lebens schon so manche Linkshänderin, die von einem anderen Lehrer zu mir kam und auf Rechtshänderin gelernt hatte. Ich habe sehr schnell gemerkt, dass es ihr einfach nicht leicht und natürlich von der Hand gehen will. Dafür kann es natürlich auch andere Gründe geben, als eine erzwungene Rechtshändigkeit - aber ich sprach mit ihnen darüber und sie ließen sich tatsächlich darauf ein, auf links umzustellen, obwohl sie teilweise schon 3 Jahre lang spielten. Die Schülerin mit den 3 Jahren war bereits nach einem Vierteljahr technisch auf dem Stand, den sie zuvor erst nach 3 Jahren erreicht hatte - und danach ging alles andere und neue aber viel schneller - und vor allem lustbetonter voran.
Die Argumentation, dass man beim Gitarrespielen letztendlich sowieso mit beiden Händen geschickt sein muss und es daher egal sei, wie man diese dann hält, ist viel zu oberflächlich und trifft den psychophysischen Kern der Sache nicht. Es kommt darauf an, welche Hand vorwiegend für den e m o t i o n a l e n Ausdruck beim Spielen zuständig ist. Dies ist bei der Gitarre stets die Anschlagshand - bei Streichern die Hand, welche den Bogen führt.
Von d i e s e r Perspektive aus hast du den richtigen Anhalt dafür, welche die richtige Haltung dann deine werden muss. Wenn man ein Instrument lernt, laufen da sehr komplexe Dinge im Gehirn ab - Emotionen vernetzen sich mit Intellekt und den Hirnbereichen, welche für die Bewegung zuständig sind. Das beste und gesündeste, das ein Mensch für sich beim Musizieren herausholen kann, ist immer nur möglich, wenn er sich vollkommen mit seinen natürlichen Anlagen bezüglich der Motorik und des emotionalen Ausdrucks bedient. Alles andere führt letztendlich nicht weit und verursacht im Laufe der Jahrzehnte nur Probleme - man spannt sich quasi immer mehr selbst an, weil man permanent gegen seine Natur handelt. Auch dies ist ein wichtiger Aspekt, weshalb es wichtig ist für dich, die Gitarre gemäß deiner Natur zu spielen - im Grunde ist der noch wichtiger, als ein Instrument gut zu lernen, denn deine Gesundheit ist deine Lebensgrundlage!
Du musst, um dir deiner Natur in dieser Hinsicht bewusst zu werden, also herausbekommen, welche deiner Hände deine Gefühle ausdrückt. Und dazu kann ich dir ein paar Hinweise geben, wie du das herausbekommen kannst:

Beobachte dich, mit welcher Hand du vielleicht deinen Partner streichelst - oder auch eine Katze, die du süß findest oder einen Hund.
Die Hand, welche sich diesen Lebewesen unwillkürlich nähert und ihre Gefühle dabei rüberbringen will, das ist deine emotionale Hand. Aber wenn die Katze ganz seitlich von links kommt, zählt die linke Hand nicht - sie muss natürlich ziemlich mittig von vorne kommen, denn es darf nicht aus einer Notwendigkeit heraus eine bestimmte Hand dazu verleitet werden, sich zu nähern.
Weiterhin solltest du beobachten, mit welcher Hand du deine Wut ausdrückst - mit welcher haust du am liebsten auf den Tisch oder in die Luft, wenn dir die Hutschnur platzt? Mit welcher schmeißt du die Türe zu oder würdest am liebsten dem Übeltäter etwas nachwerfen?
Welche Hand ist die, mit der du jemand berühren willst, wenn du jemanden trösten willst?
Welche Hand nimmst du, wenn du einem Kind begegnest, dass sich weh getan hat und du ihm die Hand heilsam auf die Stelle legen willst?
Welche Hand geht zu deinem Herzen oder an eine andere Körperstelle, falls dir da etwas weh tut - oder du dir auch etwas Gutes tun willst?
Mit welcher Hand würdest du dich verteidigen und in Gegenwehr zuschlagen, wenn dich jemand angreifen würde?
Mit welcher Hand fasst du dir vielleicht manchmal an den Kopf, wenn du nachdenkst.
Mit welcher Hand zeigst du jemand den erhobenen Zeigefinger - oder noch eindeutiger, den Mittelfinger? ;-) ...oder den anerkennenden Daumen?

Wenn du dir diese Fragen beantworten kannst - es müssen nicht einmal alle sein - dann weißt du, welche Hand deine emotionale ist.
Und genau d i e sollte deine Anschlagshand werden - dann spielst du gemäß deiner Natur und es läuft auch am besten.

Die Sache mit dem Praktischen, dass man als Rechtshänder natürlich viel leichter eine Gitarre kaufen kann oder auf fast jeder spielen kann, die du dann irgendwo im Leben herumliegen siehst, wiegt niemals diesen Vorteil auf, wenn du deiner Wesensbestimmung nach Gitarre spielst. Ein Pferd läuft auch nicht auf zwei Beinen, weil die meisten Menschen damit besser zurecht kommen - ein Pferd läuft optimalerweise auch in der Gangart, die seiner Natur entspricht - mit vier Beinen. So fühlt es sich wohl - mit zwei Beinen zu gehen, würde es auf Dauer Schaden nehmen.
Und deshalb ist es wichtig, dass du das auch für dich herausbekommst. Auch, falls du mit der falschen Haltung nun schon begonnen haben solltest, es wäre überhaupt kein Problem, im jetzigen noch kurzen Stadium wieder umzuschwenken. Führe dir einfach noch einmal die Fragen zu Gemüte, die ich dir auflistete - und d a n n entscheide!

Mich würde ja schon interessieren, was bei deinen Nachforschungen herauskommt - und wie es sich denn bis jetzt weiterentwickelt hat.
 
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Da hast du absolut recht @G i t a r r i s t!
Und auf der Basis und meiner eigenen Erfahrung als "Linkshänder", würde ich folgende Aussage von @Nicole.rose beim erneuten Lesen als absolutes Indiz für Linkshändigkeit interpretieren:
Also folgendes .. ich bin rechtshänderin... Aber manchmal zweifele ich daran... als Kind malte ich mit links, in der Grundschule schrieb ich aber mit rechts.
Malen ist intuitiv. Das tun Kinder "einfach so".
Wenn du das anfangs links gemacht hast, ist das deine dominante Hand, egal was du später bewusst, oder unbewusst durch Nachahmung "rechtshändig" gelernt hast.
Ich selbst kann super viele Sachen mit beiden Händen, da auch meine rechte Hand viel kann. Aber beim Malen würde sie nie auf das Level der linken Hand kommen, egal wie ich mich anstrenge!
Rechts schreiben ist etwas was man abschaut, vorgemacht bekommt, also bewusst lernt. Da wird man bewusst, oder unterbewusst, dazu verleitet das mit rechts zu machen.
Gerade die unbewussten Gefühlsberührungen sind echt ein guter Hinweis und treffen bei mir zu. Ich mache die meisten genannten Dinge meistens mit links!

Allerdings ist Dein Geigenbeispiel nicht ganz vollständig:
Es kommt darauf an, welche Hand vorwiegend für den e m o t i o n a l e n Ausdruck beim Spielen zuständig ist. Dies ist bei der Gitarre stets die Anschlagshand - bei Streichern die Hand, welche den Bogen führt.
Bei der Geige ist die Bogenhand zwar durch Strichgeschwindigkeit, Bogendruck, Intensität usw. ziemlich am Ausdruck beteiligt und benötigt auch einige Fertigkeiten (z.B. für Spiccato = Springbogen), allerdings ist die Greifhand mit Vibrato, Schleifern, Lagenwechsel, Doppelgriffen usw. und mit der Intonation sehr stark am "Gefühl" beteiligt.
Ich selbst konzentriere mich mehr auf die Greifhand, als auf die Bogenhand, obwohl ich Linkshänder bin und links greife und rechts streiche.
Der Bogen läuft "fast von alleine".

Bei der Gitarre stimmt es aber und das ist für @Nicole.rose letzten Endes ja auch das Wichtige!
 
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Malen ist intuitiv. Das tun Kinder "einfach so".
Wenn du das anfangs links gemacht hast, ist das deine dominante Hand, egal was du später bewusst, oder unbewusst durch Nachahmung "rechtshändig" gelernt hast.
Ich bin nach wie vor der Meinung, dass das hier nicht so eindeutig ist. Es kann genausogut sein, dass sie als Kind beidhändig stark war, sich aus einer 50:50-Situation für Malen mit links entschieden hat, und dann mit den steigenden feinmotorischen Anforderungen des Schreibens intuitiv auf die stärkere rechte Hand gewechselt ist. Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich bei beidhändig starken Kindern die Dominanz erst relativ spät herausbildet.


Kleine theoretische Klugscheißerei, vielleicht ja ganz interessant für irgendwen, ohne Anspruch auf absolute wissenschaftliche Genauigkeit:

Es gibt ja höchstwahrscheinlich keine genetische Disposition zu Linkshändigkeit, sondern nur die Unterscheidung der relevanten Chromosomen in "rechtshändig" (R) und "neutral" (N). Für den Chromosomensatz, der für die Händigkeit "verantwortlich" ist, gibt es daher folgende Möglichkeiten:

RR - dann wird man Rechtshänder;...
RN oder NR (doppelte Wahrscheinlichkeit) - dann wird man mit größerer Wahrscheinlichkeit Rechtshänder als Linkshänder; oder...
NN - dann wird man mit gleicher Wahrscheinlichkeit Rechts- oder Linkshänder (das erklärt so Phänomene wie eineiige Zwillinge mit nahezu identischem Gencode, aber unterschiedlicher Händigkeit).

Auch daher kommt es, dass Linkshändigkeit im Vergleich zu Rechtshändigkeit sich häufig erst relativ spät herausentwickelt, denn ein Linkshänder ist im Schnitt genetisch deutlich näher an einem Rechtshänder als die meisten Rechtshänder an einem Linkshänder. Es ist daher nicht nur Nachahmung, Alltags-Notwendigkeit (Spitzer, Schere, Dosenöffner) oder gar (Um-)Erziehung, die dazu führt, dass viele Linkshänder mit rechts sehr stark sind. Es kann aber halt auch (genauso wahrscheinlich) sein, dass sich jemand mit einem NN-Chromosomensatz zu einem links-starken Rechtshänder entwickelt, die Ausprägung aber so gering ist, dass sie erst mit so feinmotorischen Anforderungen wie Schreiben (aber halt noch nicht Malen) relevant werden. Deshalb ist man ja bei Kindern, die nicht eindeutig rechtshändig sind, mit der "Diagnostik" der Linkshändigkeit im Vorschulalter in der Regel eher zurückhaltend.

Der Form halber ist natürlich auch bei diesem Thema nicht exakt benennbar, wieviel Anteil genetische Disposition im Verhältnis zu erlerntem/anerzogenem Verhalten hat.​

Klugscheißerei Ende. Hilft am Ende der TE auch nicht wahnsinnig weiter. ;)


Die Idee, von @G i t a r r i s t , die "emotional starke Hand" herauszufinden, finde ich super! :great:
 
Ich selbst konzentriere mich mehr auf die Greifhand, als auf die Bogenhand, obwohl ich Linkshänder bin und links greife und rechts streiche.
Der Bogen läuft "fast von alleine".

Für mich ist das nur allzu logisch, dass du dich, g e r a d e weil du Linkshänderin bist, beim Spielen sehr auf deine linke Hand konzentrierst - die aber ja auch, so wie du es beschrieben hast, durchaus auch am emotionalen Ausdruck beteiligt ist. Ich als Rechtshänder bin beim Gitarrespielen auch stärker in der rechten Hand mit meinem Bewusstsein als in der linken Greifhand. Ich kann das auch sehr gut nachvollziehen, so wie du das beschrieben hast, wie sich das beim Spielen dann für dich anfühlt.

Bei der Gitarre ist es allerdings nicht anders, was die Greifhand betrifft - denn die Abzieher, Aufschläge, das Vibrato, Glissando oder bei der E-Gitarre das Bending wird ja auch mit der linken Hand erzeugt - und diese Techniken sind natürlich ebenso emotional durchtränkt. Deshalb schrieb ich ja auch "vorwiegend" "...für den e m o t i o n a l e n Ausdruck...", denn die Anschlagshand erledigt nun mal den überwiegenden Teil des Ausdrucks bei der Gitarre. Aber eine wichtige Sache gibt es da noch - auch, wenn sich der Mensch in bestimmten Situationen darauf einlassen kann, mit der nicht dominanten Hand Gefühle auszudrücken. Der entscheidende Punkt besteht darin, dass die Anschlagshand beim Rechtshänder von der alltäglich i n n e r l i c h gelebten und auch in der Motorik manifestierten Ausdrucksweise nicht gegen sich kämpfen muss, sie kann ihre Dominanz bewahren, es wird lediglich als E r g ä n z u n g empfunden, wenn es praktischer - oder auch notwendig - wird, entweder die linke Hand alleine zu gebrauchen oder in Kombination mit der rechten Hand. Umgekehrt verhält es sich natürlich für Linkshänder.
Nur mal angenommen, du fährst Auto, isst gerade einen Apfel nebenzu mit der linken Hand und ein Anderer nimmt dir gerade lebensgefährlich die Vorfahrt. Danach führt er sich auch noch unverschämt auf, weil er denkt, die Vorfahrt weltweit gepachtet zu haben. Ja, und was machst du dann wohl, wenn die linke Hand mit dem Apfel belegt ist - dann nimmst du wohl auch den rechten Mittelfinger und bringst so ganz diskret deine Meinung zum Ausdruck, was du von solcher Unverschämtheit hältst. ;-) Nichtsdestotrotz hättest du als Beifahrerin in solch einer Situation wohl den linken Mittelfinger gestreckt. Übrigens, Gitarristen haben eine hervorragende Ausrede, falls sie mit dem Mittelfinger erwischt werden. Die können dem Richter dann auch einfach demonstrieren, was da wirklich abgelaufen ist, denn Gitarristen nehmen einfach die Anschlagshand, heben einzeln die Finger und sprechen dabei ganz plakativ aus: " p...i...m...a..." und machen dem Richter klar, dass man dafür schon etwas üben muss - wegen dem Übergang vom Mittel- zum Ringfinger...Schließlich will man seinen Schülern das ja auch perfekt zeigen können. ;-)

Ich hatte im Studium als Nebenfach ja auch noch ein Streichinstrument und daher ist mir schon bewusst, was du da in Bezug auf die Geige geschrieben hast wegen der Greifhand. Doch ich denke, wenn man nicht gerade nur permanent langsame Sätze spielt, die Bogenhand mehr beschäftigt ist mit dem Ausdruck als die Greifhand. Deiner Schilderung nach nehme ich an, dass du glücklicherweise innerlich bei deiner linken Hand geblieben bist beim Spielen und sich daher auch keine unangenehmen Folgerungen daraus ergeben.
Wie ist es denn mit der Gitarre bei dir - greifst du da auch links? Und wenn, ist es da auch so wie auf der Geige, dass du mit deinem Bewusstsein stärker in der linken Hand bist?
 
Hmm... keine Ahnung wie du drauf kommst, dass ich Linkshänderin bin... ich bin Linkshänder, also ein Mann ;)

Ich weiß, dass du momentan nicht mehr antworten kannst, da du deine persönliche Meinung, Methode und Ehre in einem anderen Thread etwas zu übereifrig und zu angriffslustig und austeilend vertreten hast, trotzdem antworte ich hier noch auf deine Frage. Lesen kannst du ja noch.

Die Konzentration bleibt beim Geigespiel permanent bei der linken Hand - allein schon wegen der präzise zu greifenden und trotzdem in Nuanzen nachzuregelnden Intonation und wegen dem Ausdruck verleihenden Vibrato.
Und das ist unabhängig von der Geschwindigkeit des Stückes (zumindest bei mir) so.
Natürlich ist ein Legato-Bindebogen dabei leichter und ein schnelles Staccato, oder gar ein schnelles Spiccato für die (nicht dominante) rechte Hand schwerer. Trotzdem empfinde ich die höhere Herausforderung bei der Greifhand.

Gitarre spiele ich logischerweise genau gleichherum. Die Linke greift, die Rechte zupft/schlägt die Saiten an.
Das mag aus deiner Erfahrung und Logik heraus die schlechtere Variante sein und ist es sicherlich auch für viele Linkshänder.
Für mich, in meinem Fall und mit meinem Empfinden passt es trotzdem.

Mir viel von Anfang an eine Zupf- und auch Schlagtechnik mit der rechten Hand ohne Plektrum leichter und ich beherrschte beides relativ schnell.
Das Spiel mit dem Plektrum dagegen brauchte schon einige Zeit und wahrscheinlich länger als bei Rechtshändern. Trotzdem lernte ich es und hatte bereits nach 6 Jahren einen Level mit dem ich zufrieden war.
Die Konzentration liegt aber auch da eher bei der linken Hand. Beim Bending, Vibratio, kleinen Verzierungen, Bassläufen im Akkordspiel usw. Die rechte Hand läuft ziemlich automatisch und die linke führt... zumindest vom Empfinden her. Es fühlt sich völlig ausgeglichen an und ich bin zufrieden mit dem Level.
Ich werde nie der oberflinke Shredder sein, brauche aber in meinem Fall auf beiden Intrumenten viel spontanes Improvisationsspiel und bin dadurch aus meiner Sicht und für mich passend aufgestellt.

Trotzdem gilt das nur für mich!!!!!

Es muss jeder selbst für sich und seinen Fall individuell entscheiden!!!

Ach übrigens: Der "Streichel- und Gefühlsausdrucks-Test" bei Tieren, der Ehefrau usw. ist bei mir nicht ganz so ausgeprägt einseitig. Ich habe mich da in den letzten Tagen bewusst und auch oft unbewusst im Nachhinein beobachtet: Ich nutze dazu etwa zu 60% die linke und zu 40% die rechte Hand.
 

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