Anzahl der "Luftauslässe" (Schalltrichter) an einer Steirischen

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Hallo zusammen

beschäftigt mich schon eine ganze Weile und ich finde keine Antwort.
drei.jpg fuenf.jpg vier.jpg

Was hat die Anzahl dieser "Luftauslässe" für eine Auswirkung auf den Klang (des Basses?)?
Mehr davon ergeben einen satteren Klang?
Oder sprechen die Stimmzungen leichter an?

Danke
 
Eigenschaft
 
Was hat die Anzahl dieser "Luftauslässe" für eine Auswirkung auf den Klang (des Basses?)?

Da gilt bei der steirischen das gleiche wie beim Akkordeon:

Wenn man die Bassseite komplett ohne Luftlöcher ausführt, dann wird der Klang gedeckt brummig und klingt am ehesten mit dem Begriff "warm" vergleichbar. Einfach , weil durch das Gehäuse die tiefen Töne am ehesten durchkommen und die höheren Frequenzanteile nur noch teilweise. Drum verschiebt sich der Klang in Richtung tief, aber eben auch gedeckt, weil geschlossenes Gehäuse (Weltmeister Cantus ist hier z.B. ein Paradebeispiel).
Wobei bei ganz geschlossener Basshaube die Luft durch die Spalte an den Bassknöpfen geht. Das macht bei einem 120 Bass Akkordoen keine Probleme - aber bei steirischen, die ja nur sehr wenig Knöpfe auf der Basseite haben könnts n bissl knapp werden. Die Helikonzungen wollen da auch ordentlich Luft haben.

Je mehr die Bassseite offen ist (also je mehr Schalllöcher), desto besser kommen auch die hohen Frequemzanteile raus - auch wenn nur eine tiefe Helikonzunge schwingt, so strahlt die auch immer neben der eigentlichen Hauptfrequenz jede Menge Obertöne und Nebenfrequenzen ab. Durch die offfene Bauweise bekommt der Ton durch die hohen Frequenzanteile auch einen etwas "härteren" klang.

Was man nun besser findet, ist Geschmackssache und da darf jeder selber entscheiden, was ihm lieber ist. - Ausprobieren, anhören und vergleichen!

Dass bei den Steirischen immer solche Schalltrichter in die Öffnung eingesetzt werden, das ist reine Optik und hat auf den Klang keine Auswirkung - sieht halt hübsch aus (das Auge hört bekanntlich mit!) Anders als bei Blechblasinstrumenten, wo der Ton ja in dem langen Trichter erst richtig aufgebaut wird, ist der Ton bei der Steirischen durch die Stimmzunge schon in voller Stärke vorhanden. Und die kurzen Trichterstücke haben hier keinerlei Einfluss in Richtung Verstärkungswirkung oder so. Von der Luftmenge , die die Basszungen brauchen, würde auch schon ein Loch reichen.

Was die Tonansprache betrifft, da sind in erster Linie der Aufbau der Helikonstimmplatten und die Ausführung der Tonklappe und damit zusammenhängend auch das Tonloch an der Klappe maßgebend.
 
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Vielen Dank für die ausführliche Antwort
 
Danke auch für diesen Hinweis - man muss über eine zweite Ziach mit Holzverdeck nachdenken ...
 
Danke auch für diesen Hinweis - man muss über eine zweite Ziach mit Holzverdeck nachdenken ...
Es gibt auch Hersteller die Harmonikas mit 2 Verdecken verkaufen, resp. ein zusätzliches Holzverdeck anbieten. Ansonsten bleibt auch die Lösung per Holz & Laubsäge... :)

Zur ursprünglichen Frage: Du kannst ja mal versuchen die Trichter zu verschließen - ändert sich dann der Klang? ... erheblich / hörbar?

LG, Jochen
 
Holzverdeck haben wir dort auch schon mal machen lassen.
Sind passgenau und werden auf eine CNC gemacht.
 
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Du kannst ja mal versuchen die Trichter zu verschließen - ändert sich dann der Klang? ... erheblich / hörbar?
Hab alle sechs Trichter zugeklebt, es ergibt sich keine Signifikante Änderung - es scheint nur so, als ob die Bässe gaaanz leicht dumpfer wirken, kann aber auch Einbildung sein
 
es scheint nur so, als ob die Bässe gaaanz leicht dumpfer wirken
Die Schalltrichter zeigen ja vom Spieler weg - hört sich das für einen Zuhörer, der davor sitzt auch genauso an? Denn normal ist meist ein deutlicher Unterschied bemerkbar, wenn man hinter oder vor dem Instrument sitzt.
 
Seufz - wieder nix gedacht - nächster Versuch steht dann an
 
Hallo zusammen!
Diese Frage überlasse ich dem Instrumentenbauer.Glaube, dass sich der Instrumentenbauer Gedanken über den optimalen Klang macht.
Dabei spielen die Werkstoffe wie Holzrahmen eine wichtige Rolle.Die Töne von Schwingzungen müssen ohne Fremdeinfluss nach Aussen gelangen.
Deshalb auch kein Kunststoffgehäuse(Gewicht).Da würde ich mal eine Reparaturwerkstatt fragen.
mfg
Norbert
 
Glaube, dass sich der Instrumentenbauer Gedanken über den optimalen Klang macht.
klar macht sich ein Instrumentenbauer Gedanken über den (optimalen) Klang. Aber seine Interpretation vom optimalen Klang kann von meiner abweichen. Deshalb suche ich ja (wenn ich auf der Suche nach einem Instrument bin) ja nach dem Instrument mit dem für mich optimalen Klang. Und wenn ich ein Instrument habe, das in einem Bereich von meiner Interpretation von optimal abweicht, dann ist es durchaus erlaubt, sich Gedanken zu machen, wie sich das optimieren lässt - obwohl der Instrumentenbauer den Klang durchaus für optimal gehalten haben mag. Oder vielleicht doch aus anderen Gründen einen Kompromiss eingegangen ist.
 
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Hallo!
Ohne das Innenleben einer Harmonika zu kennen würde ich das mal so lassen wie es ist.Man muss sich im klaren sein, wo ich was verändern muss,
sonst kann ich gerade das Gegenteil erreichen.Rein äusserlich wird man das nicht hinbekommen.Wenn ich auf der Diskantseite mir die Töne anhöre
so liegen die Frequenzen sehr nahe beieinander.Um den den Klang nach eigenem Geschmack zu bestimmen verlangt es das Wissen des Instrumentenbauers.
Abstimmung mit dem Kunden in einem gewissen Rahmen ist möglich.Auf eigene Faust veränderungen vorzunehmen wäre mir zu riskant.
mfg
Norbert
 
Nein, nein - ich hatte und habe nicht die Absicht, irgendwas an meiner Ziach zu ändern. Ich hatte mir ja nur Gedanken gemacht, was die Schalltrichter bewirken oder auch nicht.
 
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Man muss sich im klaren sein, wo ich was verändern muss,
sonst kann ich gerade das Gegenteil erreichen.

Kommt immer drauf an, wo man was macht!

An den Stimmstöcken, den Tasten und der Mechanik sollte man in der Regel die Finger lassen, Die Stimmzungen sind sowieso tabu - aber mal hier ne Folie unter das Verdeck klemmen, oder dort ein paar Schalllöcher testeshalber abkleben um zu hören ob und wie sich der Klang verändert, da passiert erstmal recht wenig bis gar nix. Wenn man die nicht gleich mit Uhu Puls reinklebt, sonder mit doppelseitigem Klebeband, dann kann man das alles auch problemlos wieder rausmachen.

Hier darf man m.E. gerne mal n bissl probieren um zu schauen, wie sich der Klang ändert und ob einem das besser gefällt.

Wenn ich auf der Diskantseite mir die Töne anhöre
so liegen die Frequenzen sehr nahe beieinander

... und nicht verwechseln : Klang ist nicht nur die Frequenz mit der die Stimmzunge schwingt, sondern die Summe aller Einflüsse die mitwirken um dann einen bestimmten Klang zu erzielen, wenn der Ton das Akkordeon verlässt!

Um den den Klang nach eigenem Geschmack zu bestimmen verlangt es das Wissen des Instrumentenbauers.
Abstimmung mit dem Kunden in einem gewissen Rahmen ist möglich.

ich vermute, du meinst hier das "Tremolo", also die Schwebung mit der die Töne zueinander schwingen - Das sollte der Instrumentenmacher einstellen und abstimmen.

es ergibt sich keine Signifikante Änderung - es scheint nur so, als ob die Bässe gaaanz leicht dumpfer wirken,

Das was fkneyer sucht, ist eine andere "Klangabmischung" des Tons, die im besser gefällt. Das ist unabhängig vom Tremolo oder der Stimmung. das kommt von der Bausituation des Instruments - welche Oberfläche, hat es Cassotto, kein Cassotto, offnene Schallöcher, offenes Verdeck, oder eher geschlossenens Verdeck... Das bewirkt bei sonst gleicher Stimmung einen anderen Klang. Und welchen Klang man am besten findet, das ist nun mal wirklich sehr subjektiv.
 
Das was fkneyer sucht, ist eine andere "Klangabmischung" des Tons,
Ich weiß nicht wirklich, was du mit Klangabmischung meinst...
Ich hätte nur gern, dass die Bässe etwas kräftiger klingen würden, ich meine die tiefen Bässe sind mir kräftig genug, die anderen dürften gern noch etwas mehr "brummen"
 
Ich weiß nicht wirklich, was du mit Klangabmischung meinst...

Wenn man mit dem Klang nicht zurfrieden ist, den man hört, weil s einem zu schrill ist, zu schepprig klingt, zu stark muffig klingt - all solche Sachen meine ich mit Klang

ich meine die tiefen Bässe sind mir kräftig genug, die anderen dürften gern noch etwas mehr "brummen"

Wenn mit brummen, lauter gemeint ist das meine ich nicht mit Klangfarbe. Wenn mit brummen sonorer, mit weniger hohen Tonanteilen klingend gemeint ist, das meine ich dann wieder mit "Klangfarbe". Hm vielleicht kann ich das an einem Beispiel darstellen: Wenn man einen Ton singt und dann den Mund anders formt, klingt der Ton mal nach "a" mal nach "u" mal nach "o" - je nach Lippenform, obwohl man immer die gleiche Tonhöhe singt - das meine ich mit Klangfarbe. Die Tonhöhe ist der Ton an sich und nach was der dann klingt ist die Klangfarbe, oder vereinfacht gesagt der Klang.

Schwierig zu beschreiben, wenn man s nicht vorführen kann. Aber ganz generell passiert dem Instrument nix, wenn man mal einen, mehrere, oder sogar mal alle Schalltrichter zumacht. Solange man das Loch nur mit Pappe abklebt kann man das immer wieder rückgängig machen. Da kann man erstmal nach herzenslust probieren.
 
Wenn mit brummen sonorer, mit weniger hohen Tonanteilen klingend gemeint ist, das meine ich dann wieder mit "Klangfarbe".
Sonor, genau das trifft es - nicht lauter sollten die Bässe sein, das kann ich ja mit mehr Druck/Zug selber steuern ...
 
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