Kaufberatung erwünscht: Großes, schönes Akkordeon für max. 4.000 € (erst Piano, jetzt Knopf)

Hallo MickAle,

deine Anforderungen hast du ja schon ausführlich beschrieben. Anhand deiner Vorauswahl bei den neuen bist du auf jeden Fall schon mal auf der richtigen Fährte. Zu Cantonelli kann ich nichts sagen, aber bei Neu-Instrumenten von Bugari, Zero Sette und Scandalli machst du schon mal nichts falsch. Die Polifonico IX von Scandalli habe ich selber schon angespielt und ich finde sie sehr solide. Bei Bugari und Zero Sette (die Instrumente stammen ja aus dem selben Werk) finde ich die Tastaturen spitze, denn sie sind einen Tick leichtgängiger als bei Scandalli.

Zur Frage der Stimmplattenqualität: anhand deines Kriteriums einer guten Dynamik rate ich dir zu Instrumenten mit Tipo a mano Platten. Die Super Dural, die standardmäßig vom Hersteller verbaut werden, genügen den Ansprüchen von ambitionierten Hobby-Spielern, die erstmals die Qualität eines italienischen Instrumentes genießen dürfen. Sie klingen auch voll, wenn man auf Seite des Zuhörers sitzt. Für den Spieler fehlt noch etwas die Dynamik. Natürlich ist das Jammern auf hohem Niveau. Aber ich denke, wenn man schon so viel Geld für ein wirklich gutes Instrument in die Hand nimmt, dann sollte der Aufpreis für Tipo a mano Platten auch noch drin sein. Gerade auf die Lebenszeit verteilt, die man mit dem Instrument verbringt, rechnet sich das allemal. Alle Hersteller bieten ein Upgrade an. Das kostet so zwischen 200 und 500 Euro netto pro Hersteller, abhängig von der Anzahl der Chöre. Plus Mehrwertsteuer und Händlerspanne. Natürlich würdest du dann auch länger auf dein Instrument warten, da es ja extra vom Hersteller mit den besseren Platten versehen werden muss. Dafür könntest du dir dann auch die Farbe aussuchen, falls du vom klassischen Schwarz abweichen willst.

Schon kurz erwähnt wurde die Tastenbreite. Instrumente mit 34 Tasten haben alle 19 mm Tastenbreite. Da ist mir noch kein Hersteller untergekommen, der 20 mm verbaut. Bei Instrumenten mit 37 Tasten gibt es beide Varianten. Beim Polifonico sind es 20 mm, bei den anderen von dir genannten weiß ich es nicht. Ich würde auf jeden Fall im Geschäft den Unterschied ausprobieren. Bei mir persönlich ist es so, dass ich 20 mm bevorzuge. Klar kann ich auch mit Instrumenten mit 19 mm spielen, aber nach einiger Zeit merke ich, dass mir die Tasten doch zu klein sind. Das ist individuell. Manche haben schmälere Hände, manche breitere. Es ist jedenfalls ein Aspekt, auf den die meisten vergessen bzw. zu wenig ernst nehmen.

Zur Frage gebraucht oder neu: wenn du ein Instrument, das neuwertig der oberen Preisklasse (sprich mit Casotto) angehört hat, von einem seriösen Händler neu gewachst und gestimmt bekommst für 4000 Euro, dann würde ich es auf jeden Fall in die engere Wahl nehmen. Ansonsten würde ich dir zu einem neuen raten, denn da kannst du sicher sein, dass du nicht die Katze im Sack kaufst.

Gruß,
Cyril_Demian
 
Die Cantonelli ist eine Eigenproduktion von Akkordeon Brusch , kommt aus Italien , ich weiß aber nicht wer sie da baut.
Hab mal einen Freund beraten dürfen , der sich dann eine gebrauchte Cantonelli mit 72 Bässen gekauft hat , ein tolles Instrument.
Gekauft hat er sie dann bei Oliver Ziem ( da schließt sich der Kreis wieder... )
 
Und der nette HErr MEier hatte nicht davon gesprochen, dass die nach wenigen JAhren unspielbar sein würde;
Da kann man ihm wirklich keinen Vorwurf machen. Kein Händler weist auf etwas hin, was vielleicht in 30 Jahren passieren wird.
Ich bin immer froh, wenn etwas überhaupt eine Chance hat, 30 Jahre alt zu werden.
Denn alle Materialien altern. Man merkt es meist leider erst, wenn es seinen Zweck nicht mehr erfüllt.
Ich wollte dir damit keine Angst machen, denn 20-30 Jahre alte Akkordeone sind wirklich so gut wie im Neuzustand
Du hast also von der Funktion her überhaupt keine Nachteile.
Du musst es auch nicht besonders schonen.
Du hast wirklich nichts falsch gemacht.
Die zukünftige Lebenserwartung ist wirklich das einzige, was etwas verringert ist.
Und wenn du dich umentscheidest, kannst du es sicher, wie polifonico schon schreibt, in dieser Preislage gut weiterverkaufen, weil es den Wertverlust des Neuinstruments schon hinter sich hatte, als du es gekauft hast.
Also alles gut.

bin inmitten von Neureichensöhnchen aufgewachsen
Guten Morgen Ludger.
Bei mir war alles dabei: Neureichenkinder, Altreichenkinder, Mittelstandskinder und Kinder von Sozialhilfeempfänger.
Damals in der Kleinstadt war das noch so: Die unteren Einkommensschichten waren nicht so abgehängt, die oberen haben sich nicht abgesondert (über Privatschulen) wie heute.
(Und ich habe mich immer in der unteren Hälfte verortet, bis ich mit zunehmendem Alter festgestellt habe, dass ich immer zur oberen gehört habe.)

Ich habe mich nicht von dir angegriffen gefühlt, dein Beitrag ist sinnvoll und berechtigt.
Das Salz in der Suppe ist wichtig.
(Eher finde ich lils Beitrag etwas herablassend, bzw. nicht den Beitrag, sondern die zugrundeliegenden Annahmen: Orchesterzugehörigkeit ist die Verabschiedung von der Musik und Musiklehrer sind grundsätzlich arme Schlucker.
Ich habe dazu auch Bilder im Kopf. Aber so allgemein geht es nicht.)

Um zur Kaufberatung zurückzukommen, haben wir hier übrigens als Ausgangsbasis genau den typischen Fall, den wir in einer Kaufberatung vermeiden müssen:
Ein Neu- oder Wiedereinsteiger sucht ein erstes Instrument.
Er schaut bei ebay oder in den Kleinanzeigen, was es da zum günstigen Kurs gibt (Hohner Atlantic).
Dass es die über 50 Jahre lang in unterschiedlichen Serien gab, kann er ja nicht wissen. Woher denn?
Er "testet", imdem er youtube-Videos darüber anhört und im Forum liest "unkaputtbar und wartungsfreundlich", vielleicht auch z.B von mir über die älteren mit den schwarzen Registerschaltern "ausgewogen und schön".
Daraufhin sucht er das billigste heraus ohne äußerliche Beschädigungen, überprüft 2-3 Töne und kauft es.
Nach kurzer Zeit stellt er fest, dass das Instrument defekt ist und bekommt vom HZIM eine Rechnung, die den Kaufpreis übersteigt.
Entschuldige, Michael, wenn es bei dir im Detail anders war.
 
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Danke, Arrigo;

ich denke, dass Du vom Tenor her ganz richtig liegst, - und mit meinem Instrument hatte ich einfach zweimal Glück; Defekte wären wohl schon in den ersten zwei Jahren hörbar geworden; da gab es aber von Oliver Ziem noch eine gewisse Garantie. - Herr MEier lobte den Gesamt-Zustand meines Dino Baffetti, sonst hätte er es nicht mehr gestimmt.

Danke für Deine differenzierten Antworten - das hilft jedenfalls gut weiter!


Hans aus Achberg
 
Folk Metal, Klezmer, Folk ....... Morino, Italiener, Tipo a mano ? Band , aber leise und weich ? Leicht ( unter 10 kg) , aber doch groß? Also manchmal fragt man sich wirklich....
Gegen ein altes, schlecht spielbares Instrument wird jedes fachmännisch überholte oder neue Instrument toll sein, ein Budget von 4000 Euro ist der Himmel, Termin beim Fachhändler zur Beratung , was will man mehr ?
Manchmal beschleicht ein hier im Forum das Gefühl, daß man ohne High-end Instrument, am besten gleich mehrere zur Auswahl, eigentlich nicht "mitspielen" kann.
Sorry ....
 
Liebe@Minze, der Kauf eines Instruments ist immer ein Abenteuer. Man nimmt viel Geld in die Hand und möchte dafür etwas, das einen glücklich und zufrieden macht. Was genau dazu nötig ist - nun, die Antworten sind so zahlreich wie die Menschen, die sie formulieren. Mit Kriterien wird versucht, dieseMenge an Überlegungen zu strukturieren, um sie handhabbar zu machen. Geld ist nur ein Kriterium, aber kein hinreichendes. Ich kann mit einem wahnsinnig teuren Instrument todunglücklich sein, weil es nicht zu mir passt ( Klang, Größe, Ausstattung etc.). Es geht um die individuelle Passung von Mensch und Instrument und die Frage, wie man die optimal hinkriegt. Klar schielt man immer wieder auf die Trauminstrumente. Aber mal ehrlich: Auch eine GOLA macht aus mir keine Ksenija Sidorova. Wichtig ist mir, dass ich mit meinem Instrument glücklich bin, gerne darauf spiele und Zuhörer hoffentlich damit erfreue. Und genau das wünsche ich uns allen.
LG Tygge
 
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Liebe @Tygge, du hast natürlich vollkommen recht ! Vielen Dank für Deine verbindliche Art, die mir , nicht immer, gegeben ist ...
 
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Wichtig ist mir, dass ich mit meinem Instrument glücklich bin, gerne darauf spiele und Zuhörer hoffentlich damit erfreue. Und genau das wünsche ich uns allen.

Ja, Tygge;

das sehe ich ganz, ganz genau so!! - Und der Preis tritt dann wirklich in den Hintergrund, sofern es ökonomisch vertretbar ist. - Vermutlich würde ich meine Dino BAffetti gar nicht mal mit der voll digitalisierten Morino meines Akkordeon-Bekannten und wirklichem Semi-Profi tauschen; ich könnte damit eigentlich recht wenig anfangen und würde damit überhaupt nicht glücklich.

Wenn das Frühjahr wiederkehrt, werde ich wieder mal eine handvoll Photos auf 4x5 mit einer Linhof machen, die ich Anfang August letzten Sommers in exzellenter Erhaltung und zu sehr vernünftigem Preis erhalten habe.

Jeweils steht die Freude am handwerklichen und analogen Tun im Vordergrund, etwas, für das ich nicht einmal 220 Volt benötige!


Hans aus Achberg
 
Folk Metal, Klezmer, Folk ....... Morino, Italiener, Tipo a mano ? Band , aber leise und weich ? Leicht ( unter 10 kg) , aber doch groß? Also manchmal fragt man sich wirklich....

ja, iss nicht einfach hier zielgenau das absolut passende Instrument zu empfehlen. Ausgehend von den eingangs aufgelisteten Randbedingugen, würde ich sagen , ist eingentlich ein Instrument mit 37 Tasten angesagt... Und wie beschrieben wird auf Piccolo nicht unbedingt Wert gelegt.

Für (Irish-) Folk ist nicht unbedingt ein breites Tremolo erforderlich - auch für alpenländigsche Musi ist zunehmend ein flaches Tremolo angesagt. Von daher würde ich mir überlegen, wenn man konsequent die 10 kg Marke anpeilt und Piccolo wirklich weglassen will (was ich persönlich als Verlust empfinden würde) dann könnte man auch ein 3-chöriges ins Auge fassen, mit nicht allzubreitem Tremolo! - Gut beim Shantychor braucht man damit da nicht unbedingt angeben wollen, aber das war s dann auch schon für den Rest der genannten Munsik könnte das sogar schon passen.


ein Budget von 4000 Euro ist der Himmel, Termin beim Fachhändler zur Beratung , was will man mehr ?


Ja, 4000;--€ klingt jetzt nach reichlich und üppig und ist im Grunde auch viel Geld - aber Akkordeons sind mit viel Handarbeit verbunden und drum nicht billig... aber die "gehobene" Klasse bei den Neugeräten fängt erst über 4000;-- € an.

Drum denke ich , macht das die Suche noch nicht unbedignt einfacher - Hab mal grad geschaut, was Brusch von Brandoni (von denen ich sehr viel halte) oder von z.B. Mantovanelli ( die kenn ich selber noch nicht) mit 37 Tasten da hat... aber die gehen allesamt erst oberhalb von 4000€ los.

aber Brusch wäre jetzt sowieso erstmal meine erste Anlaufstelle in Hamburg... und da würd ich auch gleich mal schauen und fragen, ob sie ein Vorführmodell oder was gebrauchtes da haben. Denn ich hab schon öfter erlebt dass die fast neue Modelle da hatten, die die Kunden wieder gegen ein anderes getauscht hatten, weil der Kunde dann zu Hause merkte, dass er sich im Grunde doch was anderes vorgestellt hatte. Und so stehen dann mitunter praktisch neue Instrumente aber zu deutlich reduziertem Preis im Laden.

Wenn die Pandorra , Camorra oder wie das Ding auch heißt mal rum ist, - hingehen schauen und mit den Leuten reden.


Und wenn man dan schon mal dort ist den Leuten beschreiben was man sucht und nach überholten gebrauchten fragen. Mit dem Budget kann man schon eine richtig gute überholte gebrauchte kaufen.... aber man muss vielleicht Kompromisse eingehen, weil z.B. 96 bässige mit guten Stimmzungen gebraucht noch relativ selten sind.... oder man den Traumklang findet, der aber eben halt 120 Bässe hat und 12 kg auf die Waage bringt...

... Und in dem Moment würde ich persönlich mir nicht die geringsten Gedanken über den Wertverlust oder Wiederverkaufswert machen... denn ich will ja nicht mit dem Ding einen Handel aufmachen, sondern selber spielen. Und auch , ob das Ding 20 oder 30 Jahre ohen Reparatur durchsteht, da würd ich mir nicht den geringsten Gedanken machen - zum einen weiß ich doch nicht, was in 20 Jahren ist und zum anderen rechne ich immer bei Gebrauchtsgegenständen, dass gelegentlich mal ne Reparatur kommen kann.

Wenn man das schon bewusst beim Kauf miteinkalkuliert, dann bleibt man auf dem Boden ...


Manchmal beschleicht ein hier im Forum das Gefühl, daß man ohne High-end Instrument, am besten gleich mehrere zur Auswahl, eigentlich nicht "mitspielen" kann.


...und dann schießen die Erwartungen auch nicht in den Himmel und man reagiert nicht gleich über, wenn das gebrauchte Instrument nicht perfekt hochglanzpoliert daherkommt, oder ein Ton nicht perfekt stimmt oder wenn man nach ein paar Jahren mal was investieren muss.

Es ist nun mal so, dass nicht jeder alle Mittel frei hat um sich sein perfektes Instrument leisten zu können und bissl schauen muss wie er mit seinem Etat hinkommt....Und nebenbei bemerkt: auch mit Dural- oder Superduralstimmplatten kann man ganz ordentlichen Sound machen... es braucht durchaus nicht immer mindestens Tipo a Mano!;)
 
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Manchmal beschleicht ein hier im Forum das Gefühl, daß man ohne High-end Instrument, am besten gleich mehrere zur Auswahl, eigentlich nicht "mitspielen" kann.

Och, entscheidend ist dann doch immer, was hinten rauskommt :D Es ist aber auch klar, dass Handwerk jeder Art (Musik machen gehört auch dazu) mit entsprechend gutem Werkzeug einfach mehr Spaß macht. Jeder definiert individuell für sich selbst, was er darunter versteht.
 
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Lieber Minze ,

Manchmal beschleicht ein hier im Forum das Gefühl, daß man ohne High-end Instrument, am besten gleich mehrere zur Auswahl, eigentlich nicht "mitspielen" kann.
Das täuscht ...
auch ich habe inzwischen ein wirklich gutes Instrument ,
doch dieses allein befähigt mich erst mal zu gar nichts.
Da sieht man dann auf youtube einen jungen Kerl, der auf einem völlig runtergerocktem Akkordeon,
für das man nicht mal 50€ hinlegen würde, so dermaßen begnadet spielt,
daß man seine teure Kiste gleich wieder in den Schrank packen möchte.
Fachsimpeln kann man auf jedem Niveau , aber die richtig , also richtig guten Musiker,
die spielen einfach nur !
 
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oh, da habe ich ja was ausgelöst....

Ich gönne wirklich von Herzen jedem sein wunderbares Instrument... Was ich eigentlich damit sagen wollte , hat @polifonico schon gesagt. Im Umgekehrten sieht man
das eben auch öfters, zb. auf you tube, tolle Instrumente und , naja, sehr mäßiges Spiel.

Die Frage ist halt,ob jemand , der noch gar nicht Akkordeon spielen kann und der noch so , irgenwie widersprüchliche Vorstellungen hat ( das meine ich überhaupt nicht böse)
schon ein " Trauminstrument" benennen kann. Gerade am Anfang ist man oft sehr beeindruckt , merkt selber wie schwierig es ist und dann spielt halt jemand so toll auf einem bestimmten Instrument und man denkt , das bräuchte man jetzt.

Klangvorstellung, handling, vielleicht sogar Musikrichtung entwickeln sich doch erst . Vielleicht ist man ja erst mal mit einem " Butter und Brot" Instument gut bedient .

Ein " abgerocktes " Instrument mit schlechter Tonansprache ist natürlich nichts, aber das heißt ja nicht , in diesem Fall, daß jede Hohner Atlantic so ist. Akkordeons sind
sehr teure Instrumente und auch Gebrauchte, vom FACHHÄNDLER, taugen was. Das ist anders, als z.Bsp. bei Gitarren, wo es echte Billigversionen schon bei Lidl gibt.

Mein Lehrer war erstaunt, als ich etwas verschämt mit meiner Weltmeister Achat angekommen bin und mich quasi entschuldigt habe, ( Rücken, Gewicht, hüstel , schäm)
er meinte dann das Instrument würde sehr gut von der Größe passen und, seit der Knoten bei mir geplatzt ist ( BALG) bin ich total begeistert , wieviel Dynamik auch mit
meinem Akkordeon möglich ist, ich habe schon sooo viel gelernt und bin extrem verliebt in mein Butter und Brot Instrument.

NATÜRLICH darf man auch als mittelmäßiger Spieler ein highend Instrument spielen ....

Nochmal: ich wollte wirklich niemandem auf die Füße treten , sondern nur " die Kirche im Dorf lassen"...
 
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So, ich mal wieder!
Auf alle Beiträge kann ich leider nicht alle eingehen, da seid ihr ein zu gesprächiges Forum :) Aber alles sehr interessant und auch kontrovers.

Hier noch mal meine 2 Cents zum Thema Anfänger und Qualität des Instruments:
Ich bin zwar ein Anfänger am Akkordeon, aber ein, wie ich behaupten würde, sehr erfahrener Musiker. Mein Gehör ist ziemlich fein (sowohl absolut als auch relativ) und deswegen habe ich ja eingangs auch auf die Ansprüche am Instrument hingewiesen.
Ein gut spielbares (dichtes und schnell ansprechendes) Instrument mit kreischenden und sich bei hoher Dynamik nach oben verstimmenden Stimmzungen wird mir keine Freude bereiten, selbst wenn ich nur Hänschen klein spielen kann.

Andere Frage:
Weiß jemand von euch, was hinter der Marke "AkkCent" steht? Ich habe hier ein Angebot vom Akkordeon-Centrum gefunden, was sehr attraktiv erscheint, jedoch finde ich keine Referenz zum Hersteller im Internet - NICHTS!
https://www.akkordeoncentrum.de/akkordeon/003377/AkkCent-Mod-374
 
Weiß jemand von euch, was hinter der Marke "AkkCent" steht?

Wie in Dampfradiozeiten: einfach bei Brusch anrufen.

Ich bin zwar ein Anfänger am Akkordeon, aber ein, wie ich behaupten würde, sehr erfahrener Musiker. Mein Gehör ist ziemlich fein (sowohl absolut als auch relativ) ....

Es wäre ganz nett, wenn Du Deine Musikerfahrung ein wenig konkretisieren würdest und den durchaus geneigten Leser nicht in Geheimnis-umwobener Ungewissheit belassen würdest. Vielleicht könnte Dir dann auch bei Deiner Fragestellung zielgenauer geraten werden.

Viele Grüße

morino47
 
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Ein gut spielbares (dichtes und schnell ansprechendes) Instrument mit kreischenden und sich bei hoher Dynamik nach oben verstimmenden Stimmzungen wird mir keine Freude bereiten, selbst wenn ich nur Hänschen klein spielen kann.

Dann würde ich die 4.000 € in gebrauchte, nach Wunsch gestimmte Oberklasse investieren. Drunter wirst Du nicht glücklich.
 
Es wäre ganz nett, wenn Du Deine Musikerfahrung ein wenig konkretisieren würdest und den durchaus geneigten Leser nicht in Geheimnis-umwobener Ungewissheit belassen würdest.

morino47
Ich wüsstre nicht, was ich dazu noch schreiben sollte, außer das, was ich im Eingangspost geschrieben habe.
Was möchtest du denn wissen, was hier bei der Kaufberatung helfen könnte? Ich finde, dass ich meine Wünsche schon konkret gemacht habe.
 
Ich mache seit über 20 Jahren Musik, alleine und in Bands. Ich spiele hauptsächlich Gitarre und bin autodidaktisch auf dem Klavier unterwegs

Entschuldigung, Michael. Ich hatte die obige Schilderung aus Deinem 1. Post nicht unter "sehr erfahrener Musiker" abgespeichert.

Viele Grüße

morino47
 
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Also ich hab jetzt den Fred nur überflogen.

Die vorhandene Atlantic scheint mir bei den beschriebenen Symptomen arg runtergerockt zu sein. Schlechte Ansprache in den hohen Lagen ist eigentlich nicht besonders typisch. Stammt das Instrument aus nem Kettenraucherhaushalt oder bekam mal ne "Bierdusche"?

Wenn man die Investition nicht scheut und keine substanziellen Totalschäden (Gehäuse verzogen, Stimmstöcke rissig oder dergleichen) vorliegen, sollte sich das Instrument eigentlich mit einer Überholung bei einer guten Fachwerkstatt für 800-1500€ in einen erstklassigen Zustand versetzen lassen - allerdings gibts Atlantic zuhauf auf dem Gebrauchtmarkt und mehr als 2000€ wird man auch für ein gutes Exemplar kaum seriös kriegen, das ist also eher die Option für den "Eigenbedarf" . Kleiner oder leichter wird das Instrument dadurch auch nicht.

4000€ Budget sind für ein hochwertiges Neuinstrument mit 96 Bässen und 37 Tasten machbar, allerdings nicht üppig. Ein Cassotto wird man dafür nicht kriegen und wenns 4 Chöre sein sollen ist die Auswahl dann nicht mehr allzu groß.

Von den Wünschen her (kompakt und relativ leicht, direkte Ansprache, durchsetzungsfähig, eher Bandbetrieb als klassischer Solist oder Orchester) wäre aus der Hohner-Modellpalette sicher die "Fun Flash" das Instrument der Wahl, liegt allerdings weit über dem gewünschten Budget, auch gebraucht. Trotzdem würde ich dazu raten, die mal anzuspielen, einfach um ein bißchen einen Maßstab zu kriegen wo es hingehen könnte. Gute Hohner-Händler sollten eigentlich eine da haben, sonst halt mal Akkordeonisten-Freunde oder andere Lehrgangsteilnehmer fragen oder nach nem Messestand Ausschau halten (bei der Musikmesse, dem World Music Festival oder irgendeinem großen Wettbewerb mit Instrumentenausstellung findet man sowas oft).

Eine "96er" Morino könnte gebraucht für unter 4000€ zu haben sein, allerdings wird man da eher überholungsbedürftige Instrumente vorfinden und die passen von der klanglichen Ausrichtung her m.E. nicht so wirklich zu dem Zweck. Wär jetzt nicht meine erste Wahl. Gerade das erste "96er" Modell ist aber grundsätzlich durchaus ein solides Instrument.

Meine Empfehlung wäre hier, mal alle Fachwerkstätten und -händler in der Umgebung abzuklappern und zu schauen, obs vielleicht irgendwo einen frisch überholten "günstigen Italiener" in der Größe gibt, der haptisch und klanglich zusagt.

Die Größe ist bei fortgeschrittenen Schülern recht beliebt, mit etwas Glück landet sowas wenns "zu klein" wird auf dem Gebrauchtmarkt. Beim Anspielen vor Allem darauf achten, daß das Einchörig nicht zu "mumpfig" klingt - das hört sich dann zwar schön warm an, wird aber dem Mann am Tonpult der Band Kopfzerbrechen machen. Lieber ein bißchen obertöniger, den Kuhschwanz bei 600Hz kann der bei Bedarf ja dann immer noch setzen.

Meines Erachtens als "Laie" die Finger lassen sollte man von:
  • Gebrauchte Hohner Favorit IVp. Die waren eine Zeit lang bei Orchesterspielern und Schülern aufgrund ihrer vielfältigen Ausstattung (4 Chöre) sehr eliebt. Bei Gebrauchten gibts aber zu oft Probleme mit verzogenen Kunststoffgehäusen, die irreparabel sind. Die Instrumente haben einfach das Ende ihres Lebens erreicht.

  • Nicht überholten Instrumenten aus Raucherhaushalten. Nikotin schlägt sich gerne auf Stimmplatten nieder und bildet dort eine klebrige Masse, die nur im Rahmen einer Totalüberholung mit buchstäblichem Auskochen der Stimmplatten nachhaltig zu beseitigen ist. Sowas könnte übrigens auch Ursache für das im Eingangsposting beschriebene schlechte Ansprechen hoher Töne sein.

  • Allem, was man nicht vor dem Kauf durch einen Fachmann begutachten lassen und probespielen kann.

  • Allem aus unbekannter Quelle. Es gibt genug gestohlene Instrumente und viele registrierte Seriennummern. Mit Pech hat man nacher noch eine Anzeige wegen Hehlerei am Hals.

  • Allen Instrumenten, deren Marke oder Hersteller nicht mehr aktiv im Markt vertreten ist. Das betrifft z.B. Kratt. Es gibt da zwar vieles, was noch brauchbar zu spielen ist und gut klingt, aber wenn man da mal Ersatzteile braucht wirds schnell düster. Stimmplatten kann eine Werkstatt vielleicht noch aus alternativen Quellen ersetzen, aber spätestens bei Einzelteilen von Register- oder Bassmechanik, Gehäuseteilen oder Tasten mit den richtigen Clavishebeln stößt man mit sowas ganz schnell an die Grenzen des wirtschaftlich sinnvoll Machbaren.

  • Instrumenten aus früherer "Ostblock"-Produktion. Erstens sind die alle mittlerweile steinalt und meist auch runtergerockt, zweitens gibts auch hier Ersatzteilprobleme, drittens sind viele davon hoffnungslos verbastelt und viertens war schon bei der Produktion die Serienstreuung damals aufgrund der immerwährenden Materialknappheit gigantisch. Es gibt sicher einige richtig tolle "Jupiter" Bajane, aber gerade in der hier gesuchten Größe und Ausstattung würde ich aus dieser Richtung wenig Gutes erwarten.
Erhöhte Aufmerksamkeit ist auch bei allen Arten von Mikrofon- oder MIDI-Einbauten anzuraten. Da muß man sehr genau hinschauen, ob das fachmännisch ausgeführt und alles dicht geblieben ist und ob da nix vibriert oder scheppert. Gerade ein Mikrofonsystem kann aber in der Band eine sinnvolle Option sein - wenns sauber funktioniert und alles richtig gemacht wurde, spricht da erstmal nichts dagegen.

Weiterhin würde ich darauf achten, daß die Tastatur nicht "klopft" (weist auf zerfallenen Filz/Schaumstoff unter den Tasten hin), daß der Balg auf Druck und auf Zug wirklich dicht ist, nirgendwo entweichende Luft zu erkennen ist, die Register satt aber leichtgängig, hakel- und Spielfrei ohne großes Geklapper schalten, die Baßmechanik nicht hakt und

Morinos der N-Serie sind hier aufgrund der Größe eher keine Option, deshalb kann man das (ohnehin mittlerweile weitgehend "aus dem Markt gewachsene") Klappenproblem in dem Fall mal ausblenden. Betrifft ohnehin nur noch wenige Instrumente.

Andere Frage:
Weiß jemand von euch, was hinter der Marke "AkkCent" steht? Ich habe hier ein Angebot vom Akkordeon-Centrum gefunden, was sehr attraktiv erscheint, jedoch finde ich keine Referenz zum Hersteller im Internet - NICHTS!
https://www.akkordeoncentrum.de/akkordeon/003377/AkkCent-Mod-374

Ist m.E. eine Handelsmarke, unter der das "Akkordeoncentrum Brusch" zugekaufte Instrumente als quasi-"Eigenmarke" verkauft (hat? Weiß nicht, ob Brusch das noch macht). Unterscheidet sich dann wahrscheinlich nur in der äußeren Gestaltung (Farbe, Diskantverdeck, Registerschalter) vom "Original".

Excelsior, Borsini, Victoria und Konsorten haben sowas in den 90ern gerne gemacht, aber es gab solche "Umlabelungen" auch mit Instrumenten aus dem Vogtland (Harmona, Walther, Weltmeister) oder aus osteuropäischer oder chinesischer Produktion.

Welche Marke bei Brusch dahinter steht müßte sich recherchieren lassen.

Es scheint jedenfalls eine Tastatur mit zwei Achsen zu sein. Weltmeister scheints nicht zu sein, die haben eine andere Gehäuseform oben und unten am Ansatz des Diskantverdecks, aber das kann natürlich auch täuschen. "Plauen" würde eher auf Vogtland hinweisen, da wäre Walther nicht undenkbar. Bei den Italienern scheint die Gehäuseform am ehesten bei Borsini zu finden zu sein.

Brusch selbst ist jetzt keine unseriöse Hinterhof-Klitsche, von da her gehe ich davon aus daß das ein solide überholtes Instrument ist. Ob es in dem Fall paßt sollte man aber durch ein Probespiel klären. Und man sollte auf jeden Fall mal nachfragen was denn da umgelabelt wurde, denn daß der das komplett selber in der Werkstatt von Hand zusammenpfriemelt ist mit Sicherheit nicht der Fall.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
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Allen Instrumenten, deren Marke oder Hersteller nicht mehr aktiv im Markt vertreten ist.
Das fände ich jetzt eher ein Kaufargument , da gerade die etwas unbekannteren kleinen Hersteller oft gute Instrumente gebaut haben.
Zumal gerade für einen Laien eher unübersichtlich , da Firmennamen zeitweise gar nicht mehr gebaut wurden oder gelegentlich den Besitzer wechseln (z.B. Scandalli) , oder
nur Firmenlogo und der gute Ruf nach Fernost verkauft werden , wie bei Fratelli Crosio ( wobei noch berechtigte Zweifel auftauchen, ob die Chinesen was dafür bezahlt haben...) .
Am Beispiel Kratt , die Firma ist heute fast unbekannt , die Instrumente wurden alle auf sehr hoehem Niveau in Italien gefertigt .
Sie haben die ganze Palette angeboten, vom Bass Akkordeon bis hin zum Converter. Weil eher unterschätzt bis unbekannt , kann man hier durchaus ein gutes Instrument zu einem guten Preis ergattern.
Man darf nur nicht vergessen, daß diese Akkordeons auch nun mindestends 25 Jahre alt sind.

Die Frage der Ersatzteilbeschaffung finde ich da jetzt eher irrelevant , zumal selbst bei Hohner , die nun wirklich technisch sehr eigene Wege gegangen sind, nicht mehr alle Teile erhältlich sind.
Ein Akkordeon ist da nicht wie ein Auto an eine Vertragswerkstatt gebunden , gerade bei den Italienern wurden die Einzelteile zum Großteil bei Zulieferern bestellt ,
so sind auch bei namhaften Herstellern Tasten, Registerschalter und Mechaniken bunt durcheinander verbaut . Da kann die Frage, ob ein Clavishebel in 30 Jahren noch lieferbar ist (was ist in 30 Jahren ...?) nicht unbedingt ein Pro/Kontra Argument sein.
Zudem sollte ich einer versierten Akkordeonwerkstatt zutrauen , defekte Teile anfertigen zu können . Tastaturen austauschen , Register umbauen , Celluloid erneuern gehört da zum Alltag.
Natürlich sind das kostenintensive Reparaturen , schaut man sich aber z.B. an, was ein Ersatz Diskantverdeck bei den Herstellern kostet , günstiger wird es ab Werk auch nur bedingt.
 
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