Kaufberatung erwünscht: Großes, schönes Akkordeon für max. 4.000 € (erst Piano, jetzt Knopf)

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MickAle
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Moin allerseits,

nachdem ich hier ein bisschen mitgelesen habe, melde ich mich mal selbst zu Wort.
Vorgeschichte: Ich stehe auf den Klang vom Akkordeon, besonders im Kontext der Folklore und in Film- oder Unterhaltungsmusik (Folk Metal :)). Ich mache seit über 20 Jahren Musik, alleine und in Bands. Ich spiele hauptsächlich Gitarre und bin autodidaktisch auf dem Klavier unterwegs. Ich bin 35 und ca. 180 cm groß (das ist vielleicht wichtig für die Kaufberatung).

Meine Akkordeon-Vorschädigungen:
Ich habe mir vor ein paar Jahren eine Hohner Atlantic IV de Luxe (von denen es anscheinend eine nicht enden wollende Flut auf Ebay gibt) gekauft. das Ding klingt toll, ist aber in den oberen Tönen äußerst träge, außerdem im Piccolo-Register etwas undicht. Ich verkaufe dieses über 60 Jahre alte, im fragwürdigen Zustand befindliche Instrument gerade. Ich habe wenig Vorerfahrungen mit Akkordeon, aber die Atlantik fand ich schwer zu spielen. Der Ton kam erst bei höhrem Luftdruck und auch verzögert. Der Spielspaß hielt sich in Grenzen. Für einen Anfänger auf dem Instrument eher suboptimal, oder? :)
Aber was ich durch die Atlantic gelernt habe: Ich habe das gute Stück mehrmals auseinandergebaut und versucht, es besser spielbar zu machen. Dadurch habe ich viel über die Funktionsweise des Akkordeons gelernt und mir ist auch klarer geworden, was ich eigentlich möchte.

Was ich möchte:
- Pianoakkorden, Standardbass
- vierchörig, wobei ich auf das Piccolo wohl am ehestern verzichten kann. Ich bin musikalisch sehr vielseitig interesiert und möchte mgölichst flexibel sein.
- 34 - 37 Diskanttasten
- 72 - 96 Bässe
- Gewicht: weniger als 10 Kilogramm
- Klang: etwas weicher als die Hohner. Lautstärke ist mir nicht so wichtig! Dynamik so viel wie möglich (leichte Ansprache).
- Gebraucht (Händler) oder neu ist mir egal, wobei ich bei gebrauchten wohl weniger Auswahl, dafür bessere Qualität erwarten kann
- Preis: bis 4000 Euro

Infragekommende Neuinstrumente (meine Recherche bisher):
- Cantonelli 343 Classic und 374 Classic
https://www.akkordeoncentrum.de/akkordeon/003040/Cantonelli-343-Classic-96
https://www.akkordeoncentrum.de/akkordeon/003143/Cantonelli-374-Classic
- Hohner Amica forte IV, wobei die mir wohl schon "zu billig" ist
https://www.akkordeoncentrum.de/akkordeon/003083/Hohner-Amica-forte-IV-96
- Zero Sette B.11a (hier brauche ich gute Argumente, weil eigentlich schon zu teuer)
https://www.akkordeoncentrum.de/akkordeon/002010/Zero-Sette-B11a
- Bugari 115 J
https://www.akkordeoncentrum.de/akkordeon/001436/Bugari-115-J
Allesamt auf der Internetseite vom Akkordeon Centrum Brusch gefunden.
- Scandalli Polifonico IX - auch etwas überm Budget

Aus der Rubrik "Gebrauchte Instrumente" ist mir jetzt keines total ins Auge gesprungen. Vielleicht hat jemand von euch ja einen Tipp.

Bis auf die Hohner haben alle Stimmplatten der Qualität "Super Durall". Was kann man davon halten?
Die Soundbeispiele, die ich bisher gehört habe, überzeugen mich alle. Akkordeons von Weltmeister haben mich z.B. nicht so vom Hocker gehauen. Ich höre auch zum Vergleich extra billige Akkordeons (Startone etc.), um mein Gehör zu schulen. Ich kann den Unterschied ziemlich zuverlässig raushören.

Was ich von euch möchte:
Was sagt ihr zu der Auswahl? In jedem Fall möchte ich beim Akkordeon-Centrum in Hamburg einen Termin machen und mir richtig Zeit nehmen, um die Dinger mal zu testen.
Habt ihr noch andere Tipps? Was ist beim Verkaufsgespräch und bei der Beratung zu beachten?
Wie ist das mit der Körpergröße? Vielleicht habe ich mich bisher nur zu doof angestellt, weil ich die Hohner Atlantic zu klobig fand. Allgemein soll man ja glauben "je größer desto besser", also je mehr Platz der Ton im Akkordeon hat (bei gleicher Qualität), desto voller klingt er.
Und bitte verzeiht mir, wenn ich offensichtliche Anfängerfragen gestellt oder dumme Fehler gemacht habe. Ich nähere mich diesem Thema von weit weg.
Was mir allerdings von vorne herein klar ist, dass ich als Musiker Geld in die Hand nehmen muss, um Spaß am Spielen zu haben. Ich habe Gitarren im mittleren 4-stelligen Eurobereich und weiß, dass jeder Euro zu hören und zu spüren ist.

Viele Grüße und vielen Dank
Michael
 
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Hallo Michael,

zunächst möchte ich eine „Vorschädigungen“ kurz kommentieren. Ich hatte auch lange Zeit eine Hohner Altantic de Luxe. Noch die ältere Version mit schwarzen Registerdrückern. Ein grundsolides Instrument der Mittelklasse. Die von dir geschilderten Probleme hatte ich nicht, sie sind m.M. auch nicht Atlantic-spezifisch. Aber jedes Akkordeon in Handarbeit entstanden und so ist jedes Instrument auch individuell.

Du schreibst, dass du auf den Klang vom Akkordeon stehst. Auch hier gilt: jedes Instrument ist anders. Und die Registrierung ist ein wichtiger Faktor, z.B. Musette-Stimmung (mit Doppel-Tremolo) oder Piccolo-Stimmung (Doppel-Oktave).

Für „Folk“ (Volksmusik?) ist oftmals Musette-Stimmung besser geeignet.

Für dein Budget kannst du ein gutes gebrauchtes Instrument oder ein neues Mittelklasse-Instrument bekommen.

Die Stimmplatten „Super Durall“ sind gute Mittelklasse. Nächst bessere Stufe wären „tipo a mano“. Je nach Fertigung und Verarbeitung kann es Überschneidungen geben.
Aufgrund einer Körpergröße wäre ein 96-Bass-Akkordeon eher passend als das kleinere 72er. Und wegen der besseren Möglichkeiten rate ich zu mind. 37 Diskanttasten. Allerdings könnte es dann schon knapp werden, wenn es nicht mehr als 10 kg sein dürfen.

Bugari, Scandalli oder Zero Sette sind grundsätzlich solide Hersteller. Hohner auch, aber die Amica sehe ich eher als Einsteiger-Modell. Wo ist dann der Fortschritt zu deiner Atlantic?

Was ist wichtig beim Verkaufsgespräch? Die Checkliste für gebrauchte Instrumente ist natürlich auch für neue Instrumente passend:https://www.musiker-board.de/threads/gebrauchtkauf-checkliste.598182/

Und immer eine gute Idee: in Ruhe ausprobieren, welches Instrument dir am besten gefällt. Handhabung, Klang, Haptik, Tastenbreite etc.

Tastenbreite: die Tasten sind immer schmaler als beim Klavier. Aber es gibt beim Akkordeon für Erwachsene Unterschiede von 18 mm (früher "Dameninstrumente", heute "Kompaktmodell") bis 22 mm (z.B. für Slavko). Bei meinen Akkordeons achte ich auf eine einheitliche Tastenbreite (oder Länge über eine Oktave), damit die Umstellung sofort gelingt.

Viel Erfolg

Eifel
 
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Hallo Eifel,

vielen Dank für deine Antwort!
Ich habe inzwischen hier schon ein paar mal gelesen, dass meine Körpergröße wohl für größere Geräte angemessen zu sein scheint.
Mit meiner Atlantic war schon was nicht in Ordnung, da bin ich mir sicher. Ich tippe mal darauf, dass die Stimmzungen durch lange Standzeit etwas zugesetzt sind, sicher bin ich mir da aber nicht. Deswegen möchte ich jetzt ein möglichst hochwertiges Instrument, um gute Bespielbarkeit z zu haben.

Die Amica forte wäre u zu einer heilen Atlantic kein Gewinn, aber ich glaube ja dass meine nicht ganz fit ist.

Ich freue mich noch über weitere Kommentare! Auch ob jemand schon Erfahrung mit den von mir vorgeschlagenen Instrumenten hat!
Jetzt wo was Größe-Thema weniger wichtig ist, gucke ich auch interessiert auf die beim Akkordeon-Centrum gebrauchen Morinos
In jedem Falle werde ich da vor Ort hören und spielen müssen. Ich will allerdings schon ein wenig Ahnung haben, damit der Herr Musikalienhändler nicht bei Adam und Eva anfangen muss
 
Moin MickAle hier im Board. Nach meinen Erfahrungen ist das persönliche Anspielen der Instrumente das A und O des Kaufs. Der Klang erweist sich beim Spiel meist anders als gedacht und auch die Handhabung der Instrumente ist sehr unterschiedlich. Da hilft wirklich nur probieren.Bei dem Akkordeonzentrum, das du ins Auge gefasst hast, bist du nach meiner eigenen Erfahrung gut aufgehoben. Die Beratung dort ist individuell und gut. Ich bin fast jedes mal mit einem anderen Instrument als angedacht herausmaschiert, habe es aber nie bereut. Wenn du italienische Instrumente magst ( ich bin erklärter Fan von ihnen) könntest du auch über ein Ballone Burini ,ein Borsini oder Brandoni nachdenken. Interessant sind auch Kompaktmodelle. Ich habe mir gerade ein 120 Bass in einem 96 Bass- Gehäuse gekauft. Passt zu mir hervorragend, da ich bei einem größeren Gehäuse kaum noch die Noten lesen konnte und ich das Gefühl hatte, das mich das Instrument regelrecht erdrückte. Es gibt sicherlich noch sehr viel zu technischen Details zu sagen, aber diesbezüglich kenne ich mich nicht aus und es gibt etliche hier im Board, die dazu fundiert Auskunft geben können. Wenn du ein bisschen in den passenden Threads liest, wirst du das feststellen. Ich drücke dir auf jeden Fall die Daumen, dass du du dein Trauminstrument findest und Freude am Akkordeonspielen hast.
:m_akk:LG Tygge
 
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evtl. könnten dir auch "Die Akkordeonprofis" in Norderstedt weiterhelfen (per Google leicht zu finden).
 
Hallo Michael,

auch von mir noch einmal herzlich willkommen im Musiker-Board!

Die Amica forte wäre u zu einer heilen Atlantic kein Gewinn

Die Amica Forte ist ein tolles Bühneninstrument und definitiv ein Gewinn zu einer (alten) Atlantic - durchsetzungsfähig, aber nicht kreischend, sondern eher weich im Klang.

Wenn es um Folk/Volksmusik gehen soll, bringe ich mal die Pigini Helipolka ins Spiel: Kein Piccolo-Register, aber das dreifache Tremolo der 8-er Lage eignet sich prima für Alpenländisches bzw. Oberkrainer, lässt sich aber auch in je einer breiten und flachen Doppelkombination schalten und ist dadurch sehr flexibel z. B. für Folk und internationale Folklore einsetzbar.
 
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Hallo Michael,

ich bin mir unsicher, wie ich deine Erfahrungen mit der Atlantic einordnen soll.
Wenn du eine alte Wirtshaushure gekauft hast, noch dazu undicht, dann wundert es mich nicht, wenn du mit der Tonansprache unzufrieden bist und dich die Pumperei mit dem großen Instrument stört, damit da genug herauskommt.
Wenn das Instrument sogar so schlecht ist, dass du weniger gespielt als mit dem Instrument gekämpft hast, vielleicht verstärkt durch falsche Haltung und Gurteinstellung, dann verstehe ich deinen Wunsch nach einem kleineren und leichteren Instrument.
An ausreichenden Zug und Druck gewöhnt man sich aber, sofern das Instrument in Ordnung ist. Du hast dich aber vielleicht wegen dem Instrument noch nicht daran gewöhnt.
Sind meine Annahmen falsch, dann bist du wahrscheinlich bei 96 Bässen richtig, genauso, wenn du eine Bühnenperformance im Stehen abliefern möchtest oder recht unsportlich bist.
Sind meine Annahmen richtig, würde ich die 120-Bass-Instrumente nicht abschreiben, sondern die Ergonomie verschiedener Instrumente ausprobieren.
Die 10 kg-Grenze wird dann zum Problem, jedoch wird jeder ein ergonomisch passendes 12 kg-Instrument einem ergonomisch ungünstigen 8 kg-Instrument vorziehen, zumindest während er es spielt.
Deshalb ist dein Plan, in einem Geschäft mit großem Sortiment viel Zeit zu verbringen, goldrichtig.

Bei deiner Klangvorstellung bin ich mir auch unsicher.
Unter Folk verstehe ich etwas anderes als die alpenländische Volksmusik. Und deinen Namen Mick-Ale deute ich auch anders. Da finde ich das zweichörige Tremolo passender, aber je nach Herkunftsland eine andere Schwebung und für irisch eine große.
Aber sind alle Vorschläge hier überhaupt richtig, die ein bisschen darauf abzielen, dass du hauptsächlich an den Tremolo-Registern interessiert bist?
Das kann gut sein, beißt sich aber mit "weicher als die Hohner".
Ein gebrauchtes Cassotto-Instrument kann da auch nicht ausgeschlossen werden, die älteren gebrauchten Morinos (N und S) aber in deinem Fall schon, weil sie schwer und trotz ihrer Verbreitung selten ergonomisch passend sind. (Selber ausprobieren!)
Den Klang solltest du dir aber anhören, und zwar aus der Zuschauerperspektive, da hört man die Unterschiede sehr viel deutlicher als aus Spielerposition. (Das gilt natürlich für alle Akkordeone.)

Mich würde auch interessieren, wie dein vielseitiges Musikinteresse aussieht, bzw. was davon du mit dem Akkordeon umsetzen willst.
Denn da ist man schnell in einer Situation, in der unterschiedliche spezialisierte Instrumente a la Helipolka sinnvoller sind als ein Allround-Instrument, vor allem wenn Größe und Gewicht auch noch eine große Rolle spielen.
Und wenn eines der Instrumente dann ein Mittelklasse-Instrument ist, wie die Modelle, die dir vorschweben, dann ist es schnell der Loser im Fuhrpark, auch wenn es noch so vielseitig ist und tadellos funktioniert.
 
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Hallo allerseits,

hier ist ja richtig was los - tolles Forum!

Damit ihr eine Vorstellung habt, was für mich "Folk" bedeutet:
- in erster Linie keine alpenländische oder deutsche Volksmusik. Wenn deutsch, dann eher Shanty, ich meine, ich komme aus Hamburg :)
- wie Arrigo schon vermutet hat, geht es in irische/keltische Richtung
- Hauptaugenmerk ist aber skandinavisch, gerne auch baltisch, slavisch und Klezmer
- Das sind Musikrichtungen, die (soweit ich das richtig höre), von einem eher engeren Tremolo profitieren, außerdem die tiefe Oktave (Bassoon).

Der Tip mit dem Anhören aus der Zuhörerperspektive ist gut, den werde ich im Laden versuchen umzusetzen.

Danke euch allen schon mal für die guten Ideen und eure Zeit!
Ich werde wohl im Laden auch die Chance bekommen, beim probieren eine richtige Haltung und Gurtlänge gezeigt bekommen. Ich habe fest vor, zumindest ein paar Stunden Akkordeonunterricht zu nehmen, um die Basics zu Instrumentenhaltung zu lernen.

In ein paar Wochen ist es dann hoffentlich soweit. Wenn der Lockdown vorbei ist. Ich halte euch auf dem Laufenden und freue mich schon, bald im Besitz eines vernünftigen Akkordeons zu sein.
 
Hallo Michael,

amit ihr eine Vorstellung habt, was für mich "Folk" bedeutet:
- in erster Linie keine alpenländische oder deutsche Volksmusik. Wenn deutsch, dann eher Shanty, ich meine, ich komme aus Hamburg

für micht passt hier in beiden Fällen, Volksmusik und Shanty, die Musette-Stimmung. Für irisch/keltisch vielleicht kein Tremolo-Register, sondern ggf. 4/8.

Es gibt kein Akkordeon, dass für alle Musikrichtungen gleichermaßen optimal geeignet ist. Also: entweder mehrere Instrumente oder einen Kompromiss eingehen.

Und noch ein Tipp: Wenn du schon mehrere Tausend Euro für das Instrument ausgeben möchtest, dann investiere doch auch in mehr als in "ein paar Stunden Akkordeonunterricht". Ein Akkordeon ist nämlich kein Klavier, auch wenn im Diskant gewisse Ähnlichkeiten vorhanden sind.
 
Und noch ein Tipp: Wenn du schon mehrere Tausend Euro für das Instrument ausgeben möchtest, dann investiere doch auch in mehr als in "ein paar Stunden Akkordeonunterricht". Ein Akkordeon ist nämlich kein Klavier, auch wenn im Diskant gewisse Ähnlichkeiten vorhanden sind.
Ich denke, darauf wird es hinauslaufen :)
 
Hallo, Michael; - und Tygge;

Deine Schilderung erinnert mich an meinen STand vor gut sechs JAhren: Vom VAter hatte ich ebenso ein Hohner Atlantik IV de luxe, recht gut erhalten, der mir allerdings immer schon zu groß und zu schwer erschien.

Da kaufte ich zuerst ein ganz altes Hohner Verdi II M, das mit der liebe Vater von Herrn Meier aus Weingarten gut justierte. - Als Jugendlicher hatte ich bereits dreieinhalb JAhre Unetrricht.

Ein Jahr später wollte ich wirklich "mein" Akkordeon - und endlich eine "italienische Freundin" haben, was immer schon mein Traum war.

Ich hörte sicherlich mehr als 100 Youtube-clips - und vor allem alle clips von Oliver Ziem, das ist der Händler Akkordeon-Fairplay-One aus Ost-Deutschland. Am Ende verkaufte er mir zu einem sehr, sehr fairen Preis meine Dino Baffetti V/96 - Professionale-1B, die mit 5 Diskant-Chören. - Die hat aber sicherlich 12,5 Kilgramm; sie war wie neu und sehr sauber erhalten, obgleich nach vorsichtiger Schätzung der Firma Dino Baffetti 20 JAhre alt, die man quasi nirgends sieht. - Sie ist immer noch auf YouTube mit Oliver Ziem zu hören!!

Der Klang: Da gilt, dass YouTube anders klingt, als wenn man das Instrument selbst "um sich hat und selbst spielt" - und anders als wenn es Jemand anders vor einem spielt.

Nach der Komplett-Stimmung durch den Herrn Meier (jun.) im vergangeen Frühling für einen sehr, sehr fairen Freundschafts-Preis, auf den ich freilich ein paar Taler drauflegte, klingt es jetzt - für mich - wirklich ganz phantastisch.

Mein Fazit: KEIN Neues (!!!); sondern ein gutes Gebrauchtes vom Händler [des Vertrauens]; und diese MEinung teilt vor allem auch der sehr nette HErr MEier.


Dir alles, alles gute mit einem / Deinem Akkordeon! - Bleibe bei einer italienischen Liebe (wie es Tygge sagt)! - Die hat es in wirklich sich und ergänzt jede fehlende teutonsche Romantik gern!!


Hans aus Achberg
 
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Mein Fazit: KEIN Neues (!!!); sondern ein gutes Gebrauchtes vom Händler [des Vertrauens];
In diesem Punkt muss ich dir deutlich widersprechen.
Das Problem, das dein Herr Meier (und ich auch) dir gerne bestätigen, ist das Folgende:
Akkordeone sind Handarbeit und die baugleichen Modelle desselben Typs unterscheiden sich teilweise deutlich.
Einen Fehler macht man also, wenn man ein Vorführinstrument ausprobiert und dann dasselbe Instrument neu anfertigen lässt, weil man dann ein schlechteres bekommen kann.
Keinen Fehler macht man, wenn man ein Vorführinstrument ausprobiert und genau dieses Vorführinstrument kauft.

Einem jüngeren Menschen rate ich eher zu einem Neuinstrument, es sei denn aktuell ist gerade ein finanzieller Engpass.
(Ideal wäre natürlich ein "Jahresmodell", aber wo gibt es die?
Eine echte Generalüberholung wäre eine Alternative, bei der allerdings der Preisvorteil schon nicht so groß ist, vom Risiko, dass sich die Generalüberholung als Pfusch entpuppt, ganz zu schweigen.)
Ein Akkordeon hat nach 20-40 Jahren einen Wertverlust (ohne Inflation und ohne Unfälle) von 50%. Nach 50-70 Jahren steht eine Komplettsanierung an, im besten Fall nur Wachs Ventile und Filze, aber das reicht schon.
Das bedeutet: Ein Achtzigjähriger kann ohne Risiko jedes Gebrauchtinstrument in gutem Zustand kaufen, weil er die größeren Folgekosten wahrscheinlich nicht mehr erlebt.
Für die meisten jüngeren bedeutet halber Neupreis auch halbe Lebensdauer des Instruments oder alternativ für gleiche Lebensdauer auch vergleichbare, aber weniger kalkulierbare Kosten.
Man muss also langfristig Glück haben, dass man überhaupt etwas gegenüber dem Neukauf einspart und dafür schenkt man (beim Kauf von privat oder übers Internet) dann auch noch die Wahlmöglichkeit zwischen verschiedenen in Frage kommenden Instrumenten her.

Und weil Michael auch das Gewicht und die Größe als Problem sieht, ist er umso mehr auf eine Auswahl aus mehreren verschieden großen Instrumenten angewiesen.
Da scheidet der Versandhandel meiner Meinung nach komplett aus - Preisvorteil, der dir nach ein paar Jahren sowieso egal ist, hin oder her.
 
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Guten Morgen Arrigo,

ich finde Deine Argumentation recht schwäbisch , teilweise schon etwas zynisch ,
frei nach dem Motto : der Opa braucht kein neues Akkordeon mehr , er wird ja doch nicht mehr so alt ...
Akkordeonkauf ist wie Autokauf , die schnellen heißen Schlitten fahren eher die Herren die ihren Zenit schon deutlich überschritten haben,
die Anfänger bekommen den rostigen Opel Corsa von Tante Frida. Wenn die Familie was drauflegt , wird es dann ein neuer Opel Corsa . Saucool...


Welcher junge Mensch hat denn so viel Geld , sich mal eben ein Instrument fürs Leben abzuholen ?
aktuell ist gerade ein finanzieller Engpass
ist da doch eher Dauerzustand,
zumal sich in diesem Alter die Leidenschaft hoffentlich nicht nur auf das Musizieren beschränkt.
So rein rechnerisch mag das mit den Kosten eines Neukaufs sicherlich aufgehen,
aber die meisten Musiker , die ich kenne , entwickeln über die Jahre , ganz andere Wünsche und Spielweisen
und wechseln somit ihre Instrumente sowieso in kürzeren oder längeren Zyklen .

Was für ein trostloser Ausblick , wäre für mich der freundlich gemeinte Hinweis eines imaginären Akkordeonhändlers :
" Herzlichen Glückwunsch zur neuen Morino , die reicht jetzt für die nächsten 50 Jahre Akkordeonorchester"

Schönen Gruss,
Ludger
 
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Guten Morgen Polifonico,

ich habe jetzt eine Zeit überlegt, was ich dir schreiben soll, welche Philosophien ich vertrete, woher meine Weltsicht kommt und wie ich sie begründe ............ und bin dann darauf gekommen, dass das komplett Off-Topic ist und gerade Michael und Hans hier im Thread überhaupt nicht betrifft.
Nur soviel: Mach weiter so!
der Opa braucht kein neues Akkordeon mehr , er wird ja doch nicht mehr so alt ...
Da muss ich mich doch wehren.
Meine Aussage war entgegengesetzt: Wenn zu einem bestimmten Budget ein solides Gebrauchsinstrument, explizit kein Statussymbol, gesucht wird, dann kann der Opa oder die Oma als einziger aus dem Vollen schöpfen und soll das auch machen.
aber die meisten Musiker , die ich kenne , entwickeln über die Jahre , ganz andere Wünsche und Spielweisen
und wechseln somit ihre Instrumente sowieso in kürzeren oder längeren Zyklen .
Von den über 50 Akkordeonspielern, die ich aus meinen zwei Orchestern und meinem Chor kenne, trifft dies auf keinen einzigen zu, zumindest der Teil mit dem Instrumentenwechsel. (Ich bin zum Beispiel der einzige aus meinem Bekanntenkreis, der nach seinem 18. Geburtstag mit dem Melodiebassspiel angefangen hat.)
Deshalb u.a. halte ich dich auch für so einen Gewinn für dieses Forum.
Die vollständigen Gründe warum in meinem Bekanntenkreis jemand ein Instrument ersetzt hat, d.h. das alte abgegeben hat oder als Andenken irgendwo verstauben lässt, sind:
- Jemand hat aufgerüstet, weil er zu Geld gekommen ist.
- Jemand hat abgerüstet, weil er es aus gesundheitlichen Gründen kein großes Instrument mehr spielen kann.
- Das alte Instrument war ein wirtschaftlicher Totalschaden.
- Alle 6 Jahre kann man wieder eines von der Steuer absetzen.
" Herzlichen Glückwunsch zur neuen Morino , die reicht jetzt für die nächsten 50 Jahre Akkordeonorchester"
Ich habe mit 15 oder 16 beim Erhalt meiner Morino etwas ganz ähnliches von meinem Vater gehört: "Jetzt können wir es uns leisten. Wer weiß, wie es dir einmal geht."
Das war trotzdem alles andere als trostlos für mich.
 
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Von den über 50 Akkordeonspielern, die ich aus meinen zwei Orchestern und meinem Chor kenne, trifft dies auf keinen einzigen zu, zumindest der Teil mit dem Instrumentenwechsel.
Ich glaube, beim Instrumenten(-Kauf)-Verhalten muss man zwischen Orchesterspielern, Nicht-Orchester-Spielern und Profis unterscheiden.
Bei den Orchesterspielern, die ich kenne (und das sind ziemlich viele, auch wenn ich die Zahl nicht benennen kann) besteht kaum mehr Interesse an einem Wechsel, sobald jemand ein "vernünftiges" Instrument hat. ("Vernünftig" ist - zumindest hier im Hohnerland - eine Morino, für viele schon eine Atlantic.) Da der Orchesterklang ja ein Mischklang aus allen gespielten Instrumenten ist, "braucht" der einzelne Spieler auch nicht mehr; ein spezieller Klang wie z.B. ein flaches Tremolo wäre evtl. sogar hinderlich.
Am anderen Ende der Skala stehen die Profis. Dabei meine ich jetzt nicht die Handvoll konzertierender Profis, die größtenteils vom Spielen leben, sondern von der größeren Menge Hochschulabsolventen, die dann vor allem vom Unterrichten und/oder Orchesterleiten leben (müssen). Die mussten sich fürs Studium ein hochwertiges Konzertinstrument zulegen; bei einen späterem Wechsel spielen auf jeden Fall finanzielle Fragen eine große Rolle - das Instrument ist Arbeitsgerät und muss sich amortisieren können.
Dann gibt es aber noch den großen Bereich der Nicht-Profi-Nicht-Orchesterspieler. Als Nicht-Profi haben die normalerweise ein anderes festes Einkommen, das Instrument dient dem Hobby und muss sich nicht "lohnen" - "ich will" ist ausreichender Kaufgrund. Ein Nicht-Orchesterspieler hört aber sich selbst besser; er merkt schneller als im Orchester, wenn Klang oder Ansprache oder mehreres zusammen ihm nicht recht gefällt, ihm nicht zusagt, in ihm den Wunsch nach einem anderen Instrument weckt. Und im Verlauf eines Lebens können sich diese Ansprüche und Wünsche durchaus auch ändern, so dass sich mit der Zeit mehrere Instrumente für unterschiedliche Spielrichtungen ansammeln - entweder nacheinander oder parallel zueinander.
Und hier im Forum ist meiner Beobachtung nach die letzte Gruppe, also Nicht-Profi-Nicht-Orchesterspieler die größte. Deshalb können Aussagen über z.B. das Kaufverhalten nicht immer mit der eigenen Beobachtung übereinstimmen, wenn der eigene Erfahrungsbereich ein anderer ist.
 
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Hallo lil.

Wir kommen zwar immer mehr vom Thema ab, aber mit meinem sicherlich beschränkten persönlichen Umfeld kann ich deine Einteilung so nicht ganz bestätigen.
Bei den reinen Orchesterspielern stimme ich dir uneingeschränkt zu und das sind bei mir auch die meisten.
Deine Nicht-Orchester-nicht-Profis finden sich aber auch bei meinen Orchesterkollegen. Das sind dann also Nicht-Profi-auch-Orchester-aber-am-meisten-außerhalbs, zu denen ich auch gehöre.
Und was da nicht dazugehört, also reine Nicht-Orchester-nicht-Profis, sind in meinem Bekanntenkreis entweder Leute, die noch nicht lange genug spielen, also Anfänger, oder Leute im Rentenalter, die ohne Orchester aufgewachsen und nie eingestiegen sind, teils Alleinunterhalter. Diese Gruppe unterschätze ich vermutlich, weil sie sich zu hause vor mir versteckt.
Bei den Profis habe ich jetzt nachgezählt: Es sind 10 Akkordeonlehrer (mit unterschiedlichen Bildungswegen dahin), die ich kenne, die alle den größeren Teil der Woche unterrichten/unterrichtet haben, aber wovon nur drei überwiegend vom Unterrichten oder Dirigieren leben (Profis ohne Geld), die anderen jedoch von Veranstaltungen mit der Band oder dem Nebenberuf/Hauptberuf (Profis mit Geld).
Die Profis ohne Geld haben teilweise Lebenspartner, Eltern, Großeltern etc., die sie zu Profis mit Geld von anderen machen.
Und drei von den Profis mit Geld sind Orchesterkollegen, also Profi-aber-auch-Orchesters.

Zusammenfassend: Die Welt ist kompliziert und ich bemühe mich eigentlich, auf alle Details einzugehen. Falls es mir nicht gelingt, tut es mir leid.

Um jetzt wieder zum Thema zurückzukommen:
Das bei Autos häufige Thema "Was kaufen bei beabsichtigtem baldigem Weiterverkauf mit geringem Wertverlust?" halte ich bei Akkordeonen für komplett irrelevant (außer bei Kindern im Wachstum).
Das ist aber das einzige Thema, für das Laien ausschließlich nicht überholte, aber aktuell gut funktionierende alte Gebrauchtinstrumente empfohlen werden können.

Mir ist schon klar: Wer neu kauft, hat Wertverlust, aber wer gebraucht kauft und bis zum Exitus (des Instruments) behält, hat ihn auch und das unter Umständen früher als er denkt, weil es bei den Kaufberatungen hier um Menschen geht, die nicht polifonicos Sachverstand haben, also nicht abschätzen können, wie alt das Instrument ist, worauf man achten muss und welche Arbeiten nötig sind zu welchen Kosten.
Das bedeutet: Sie können das Kostenrisiko nicht wie polifonico minimieren und lassen sich von Äußerlichkeiten und Geschichten der Verkäufer blenden.
 
Hier ist ja was los - wehe wenn sie losgelassen:

@ der Ravensburger: Oliver Ziem ist ein Biest! Seine Atlantik-Videos klingt so schön, dass es mich dazu gebracht hat. Ich werde mir auch noch mal all seine Videos angucken und Modelle und Marken studieren. Es gibt ja so viel zu lernen! Und der Lockdown dauert noch, wenn er nicht in eine Ausgangssperre umgewandelt wird...

@ alle: Schreibt nur, finde eure Diskussion interessant! Ich kann nicht auf alles eingehen, das müsst ihr verstehen. Aber interessante Aspekte, die mir bestimm bei der richtigen Entscheidung helfen werden.

Ich bin ganz euphorisch und freue mich wie ein Kind vor seinem Geburtstag, wenn es weiß, dass es ein BMX-Rad bekommt. So was ist gut, um die ganze Corona-Kacke durchzuhalten!
 
Es ist schon so das die großen Instrumente voller klingen können.
Auch eine Morino mal testen würde ich zu raten.
Meine große Morino Artiste mit MIII klingt schon super.
Aber mit 16 kg herumlaufen oder auch nur stehen möchte ich nicht.
Meine kleinere klingt auch schön.
Die hat kein MIII und auch sonst weniger klangliche Reichweite.
Damit kann ich aber auch herumlaufen.
Wenn man ein bequemes Gewicht hinzunimmt paßt nicht alles in ein Akkordeon.
Darum habe ich mindestens zwei.
 
Ja,

tatsächlich gelange ich doch zur begründeten MEinung, dass auch die - teilweise konträren - letzten Beiträge deshalb [begründeterweise] ganz interessant waren, weil sie nochmals jene Facetten zwischen Neu-Kauf und gutem Gebraucht-Kauf auffaltet.

Und da meine ich auch - zum Thema zurückkehrend - dass es für die Ausgangs-Fragestellung interessant ist, die ja mit einem Wert von 4.000 Euro doch einen ausreichend großen Spielraum für diese Frage und ihre Facetten erlaubt.

Meine noch in diesem Frühjahr komplett gestimmte gebrauchte Dino Baffetti liegt ein gutes Eckchen unter diesem Wert; also ein kleines Bisschen über Drei-Kilo-Ohm; aber ich vermute, dass ich damit in doppelter Hinsicht auch viel Glück hatte; mit dem Kauf im Spätsommer 2015 und mit der Stimmung im Frühling 2020. - Und der nette HErr MEier hatte nicht davon gesprochen, dass die nach wenigen JAhren unspielbar sein würde; also da müsste ich entweder über 90 Jahre alt werden - oder täglich stundenlang zu spielen anfangen.


DAnke für die sehr intressanten, auch konträren Beiträge!

Hans aus Achberg
 
Lieber Arrigo ,

ich bitte um Entschuldigung , ich wollte Dich nicht so überfahren...
Das hat gewiss nichts mit Dir oder dem Forum , sondern ausschließlich mit meiner ganz privaten Geschichte zu tun , bin inmitten von Neureichensöhnchen aufgewachsen , die den Wert von Geld nicht kennen ( da sie bis heute noch nie ehrlich dafür gearbeitet haben) ,
aber mit Ratschlägen nicht geizen, wie man es anlegen und ausgeben solle.
Ich gönne jedem das Gefühl , in einen Laden zu gehen und sich aus dem reichhaltigen Angebot ein wertvolles Akkordeon zu erwerben ! Nur sind die finanziellen Mittel dafür ungleich verteilt .
Auch wollte ich Akkordeonorchester nicht diskreditieren , Lil hat es da etwas charmanter und präziser formuliert : bei Orchesterspielern ist die Instrumentensuche eindeutig zielgerichteter .


Hallo MickAle ,

sehr schön auf dem Punkt :
die ja mit einem Wert von 4.000 Euro doch einen ausreichend großen Spielraum für diese Frage und ihre Facetten erlaubt
Bei Neuinstrumenten wird's schon knapp , bei guten Gebrauchten ist da ein breit gefächertes Angebot vorhanden !

Man muß da aber deutlich unterscheiden , wie die Musikgeschäfte Instrumente aufarbeiten.
Es gibt gewiss Fummler und Blender, die zwei drei Ventile nachkleben und einzelne Töne nachstimmen,
aber auch seriöse Werkstätten, die schon aus Gründen der Haftung ein Akkordeon fast wieder in Auslieferungszustand versetzen.
Nur so als Beispiel : ich habe letzten Sommer eine große Victoria mit Cassotto und Melodiebass erstanden. Das Instrument ist fast ungespielt aber von 1978 und somit über 40 jahre alt.
Tastatur , Register , Balg und Stimmen sind neuwertig . Mich stört aber eine leichte Unstimmigkeit. Eine Bastelbude würde mir nun gewiss gern ein paar hundert Euro abnehmen, um die Töne nachzustimmen.
Wachs und Leder sind noch ausreichend. Das Akkordeonzentrum Brusch , die Werkstatt meines Vertrauens hat dafür 1600€ angesetzt . Herr Makarenko hat die Victoria intensiv inspiziert und hat mir gezeigt, das der Ventilkleber
nicht mehr richtig hält, die Ventile lassen sich fast so abziehen. Sie fallen jetzt nicht von allein ab, aber sie können Nebengeräusche oder Verstimmungen verursachen.
Also müssen alle Stimmen raus, neu ventiliert, neu gewachst und neu gestimmt werden !
Diesen Maßstab setzt das Akkordeonzentrum auch bei Instumenten an, die sie gebraucht oder aus Komission erwerben , um sie nach einer Überholung als Gebrauchtinstrument zu verkaufen.
Das schlägt sich natürlich im Preis nieder , der mir dann aber mehr als gerechtfertigt erscheint.

Oliver Ziem ist auf jeden Fall auch eine gute Adresse, ich hatte schon einige Male mit ihm zu tun , auch als er sein Ladengeschäft noch hier in Berlin hatte.
Er hat nicht nur eine gute Werkstatt, die seine Instrumente auf Vordermann bringt, sondern auch den überaus begnadeten Musiker, der damit die Videos einspielt .
Es gibt nicht viele Verkaufsvideos , bei denen es gelingt , die klanglichen Eigenarten des jeweiligen Instruments so eindrucksvoll darzustellen. Man darf sich davon aber nicht blenden lassen ,sondern muß sie auch selbst spielen !

Ich bin mir aber ziemlich sicher , daß man bei ihm , wie auch beim Akkordeonzentrum Brusch und anderen versierten Akkordeonwerkstätten auch in Coronazeiten einen Termin vereinbaren kann.
Es handelt sich ja nicht wirklich um ein Ladengeschäft im herkömmlichen Sinne , die Türen werden auch in Nicht-Pandemie-Zeiten nur nach Anfrage geöffnet.

Ich wünsche also viel Erfolg !
Ludger




P.S.: eine Atlantik wäre meine erste Wahl nicht ...
 
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