Ein Trip in die Welt der irisch-schottischen Musik

Ei das war doch nur symbolisch gesprochen :D Andererseits reizt es immer wieder Arrangeure und Komponisten, eben aus einfachsten Stückchen die diversesten Themen und Variationen herauszuarbeiten. (Die Klassik ist voll davon. Eine kleine triviale Idee, aus der dann ne Symphonie wird.)
 
ne Weile "mit dem Hund raus"
Ein Hund? Jetzt hast Du die Katze aus dem Sack gelassen. Ich hab gedacht, Du hättest Katzen.

er erkennt quasi den „Groove“ der Sprachen, die Essenz
Und das kann dauern. Ich kann mich noch erinnern, als wir beim legendären Balgworkshop das Thema "Musette" hatten. Erst nach der Einheit war klar, dass diese typische Drehorgelbegleitung und -marnier von äußerster Wichtigkeit ist und wir machten uns daran, das zu üben. Manches Üben kann auch dauern. Beim Tango hast Du es gemerkt, ich merke das hier bei den irischen Sachen. Durchgängig sind auch merkwürdige Angewohnheiten beim Jazz: Manche kommen auf dem Akkordeon gar nicht in den Swing hinein oder kriegen die Betonungen beim Bebop nicht raus. Ich glaube nicht, dass unser Noch-nicht-Können am Talent oder am Üben liegt. Und ich denke auch nicht, dass das Gefühllosigkeit ist. Wenn man kulturfremde Stücke zum ersten Mal wahrnimmt, spürt man nicht, auf was es ankommt. Man hat das Gehör nicht dazu und hört nicht die Nuancen. Man weiß nicht, wie sich das Akko-Spielen anfühlen muss, wenn es richtig ist usw. Was ich jetzt aber schon mal gelernt habe ist, dass die Leute, die irische Musik unterrichten, auf dem harten lauten Vierteltaktschlagen mit dem Fuß bestehen. Und ich habe gelernt, dass auf meinem Instrument wegen des Gewichts nicht alles geht, was man machen können sollte.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Warum gibt es keine Notation für den Groove? Ich dachte eigentlich, dass die Frage beantwortet ist, @diatoner. OK: In der klassischen Musik gibt es prinzipiell zwei Möglichkeiten unterschiedliche Längen zu notieren. Man kann zum Beispiel eine punktierte Achtel und eine Sechzehntel nehmen. Oder man könnte eine Triole nehmen und die erste und zweite Note der Triole zusammenbinden. Was passiert aber, wenn die Musiker gewohnheitsbedingt anders spielen, das also nicht so leicht aufzuschreiben ist? Will man keine absoluten Griffelspitzereien notieren, geht man dazu über, sich zu verständigen. Zwei Achtel im Jazz bedeuten meistens, dass die erste Achtel länger dauert als die zweite. Bei der irischen Musik verhält es sich ähnlich. Freilich ist der Gebrauch dort etwas anders. Darum können wir Reingeschmeckte nur schwer verstehen, welche Tonlänge gemeint ist. Das Notenmaterial hilft nur begrenzt weiter. Wichtig ist es die Noten zu interpretieren. Damit kommt das Gehör ins Spiel. Glücklicherweise gibt es YouTube und Konsorten. Meine Hoffnung ist, dass man irgendwann ein Gefühl dafür kriegt. Genau darum geht es dann in den Beiträgen von @Malineck.
 
Warum gibt es keine eigentlich keine anständige Notation für den Groove?
Ich denke, weil es von Fall zu Fall zu kompliziert wäre, zu notieren, was der Körper spürt.
Wenn man kulturfremde Stücke zum ersten Mal wahrnimmt, spürt man nicht, auf was es ankommt.
Unter Umständen ist das so, nicht aber, wenn dir dieser Musikstil gefällt. Da hörst du hin. Und dann kommst du auch zum Spüren, mehr oder auch minder.
Grooven auf dem Akkordeon ist sowieso ein Spezialfall. Da muss man den Groove verinnerlicht haben, man kann ja nicht mit dem Instrument auf dem Stuhl hin- und her schaukeln oder ähnliches - ausser, man spiele im Stehen.
Da braucht man, grob gesagt, die Füsse in den Ohren.
Eigentlich wäre das Grooven ein eigenes Thema und gehörte nicht hierhin...
 
Man kann zum Beispiel eine punktierte Achtel und eine Sechzehntel nehmen
Das ist in vielen Fällen zu grob und dazu kommen noch minemale Verschiebungen bzw. Verzögerungen die man mit den üblichen Mitteln nicht darstellen kann aber dennoch die "Essenz" sein können.
 
Unter Umständen ist das so, nicht aber, wenn dir dieser Musikstil gefällt.
Mir gefällt der Musikstil, trotzdem fehlt noch ein bisschen etwas. Ich kann nur mit einer Körperübung antworten, die die Unterschiede bewusst macht und die ich mit meinen Schülern mache. Übung 1: Man stelle sich hin, lege die Arme am Körper an und versuche dann den ganzen Arm möglichst flott nach oben zur Decke zu bringen. Ein paar Mal machen. Danach sofort Übung 2: Die Anweisung lautet jetzt, den Arm möglichst LANGSAM nach oben zu strecken. Danach Übung 3: Ich weise die Schüler an, die Augen zu schließen und sage folgendes: „Es gibt eine Kraft in diesem Raum, der deinen Arm ganz langsam zur Decke ausstrecken wird.“ Zeichnet man Bewegung 2 und 3 auf oder lässt sich von anderen beobachten, dann wird auffallen, dass die Bewegung 3 noch langsamer ist als Bewegung 2. Kein Wunder: Bewegung 2 ist bewusst gesteuert, bei Bewegung 3 werden sensomotorische unreflektierte Bewegungsmuster ausgelöst. Was hat das mit irisch Folk zu tun? Ich bin wie andere, die sich daran versuchen, noch auf Level 2. Level 3 funktioniert, wenn ich eine Vorstellung habe, ein körperliches Leitmotiv, an dem ich mich bei meinem Stück orientieren kann. Ohne Leitmotiv kein genuiner Irish Folk. Das sind zumindest meine Gedanken.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Das ist in vielen Fällen zu grob und dazu kommen noch minemale Verschiebungen bzw. Verzögerungen die man mit den üblichen Mitteln nicht darstellen kann aber dennoch die "Essenz" sein können.
Genau das wollte ich sagen, @diatoner.
 
Schön, daß mich jemand versteht. :)
 
Nochmal kurz zur Notation:
Da ich mich am Klavier auch mit klassischen Werken auseinandersetze (bzw. halt grad muss ^^) wird auch hier deutlich, dass unglaublich viel, gerade in der echten Klassik, nicht notiert ist. Vielmehr versucht man, aus Quellen, die gar nichts mit Notenschrift zu tun haben, schlusszufolgern, wie ein Stück gemeint ist von der Interpretation dessen her, was in Noten steht. Es kann beispielsweise so oder so schnell sein, an bestimmten Stellen das Tempo leicht verändert oder auch die Dynamik wechseln. Betonungen können dort oder auch dort auftreten ... nix weiß man sicher, da es keine Aufnahmen gibt.
Die ersten Jazzer hatten überhaupt keine Noten, die haben ihre Standards rein nach Gehör und/oder nach vereinbarten Hamoniefolgen (= Changes) gespielt. Erst später hat man aus AUFNAHMEN dieser Zeit die Noten quasi herausgehört und hat dann (bezüglich des Groove, den es so in der europäischen Musik nie gab) eine "ternäre" Spielweise definiert, bei denen 2 Achtel UNGEFÄHR wie eine zwei- und einschlägige Triole interpretiert. Wobei das nicht per Metronom festgelegt ist, sondern variabel, auch vom Stück und dessen Tempo abhängig. Hier gibt es große Unterschiede, die überhaupt nicht bildlich darstellbar sind. Man kann beispielsweise eine Tonfolge "schleppend" spielen, so dass der Eindruck entsteht, das Tempo werde geringer, oder "drängend" mit dem umgkehrten Eindruck, OHNE dass sich der Schlag des Metrums ändert. Wie soll man das, außer es erlebt und ausprobiert zu haben denn festhalten ... o_O

Anderes Beispiel: Wiener Walzer: Die Begleitung wird ganz normal in Vierteln notiert: 1-2-3 1-2-3 etc ... GESPIELT wird so, dass die 2 minimal zu früh und die 3 minimal zu spät gespielt wird. Es gibt keine Notation dafür, sondern es steht da "Wiener Walzer" und der Musiker, der den Groove kennt, tut es dann einfach - kennt er ihn nicht, spielt er einen normalen Walzer ... und der Zauber ist hin :/

Wo man auch hinschaut geht es in der Musik ständig um Hören und Fühlen erstmal. Dann natürlich die Technik das Gefühlte umzusetzen, Töne zu treffen, der Groove koordiniert zu bekommen, so wie ihn innerlich hört/spürt.
Und weitab ... irgendwann ... kommt der Versuch, Musik so zu notieren, dass ein anderer eine Chance hat, das nachzuspielen. Dabei ist eben wegen der Sache des Fühlens immer ein gehöriges Maß an persönlicher Interpretation zwangsläufig dabei. Würde man ein Stück wie vom PC abgespielt vortragen, dann ist es ein Gedudel. Außer natürlich, das Stück soll so rational klingen, das ist dann aber wieder eine besondere Anweisung, die beschreibt, welchen Groove das Stück hat - nämlich keinen :D

Wie man es dreht und wendet - und ich finde das wunderbar!! -> Musik kann sich - ganz ähnlich wie zum Beispiel Kampfkunst und viele andere kulturelle Fertigkeiten - ausschließlich von Mensch zu Mensch in direktem sensitiven Austausch weiter entwickeln/ weitergegeben werden. Niemand käme auf die Idee, einen Tanz laut zu Papier gebrachter Beschreibung zu tanzen. Man muss es erleben und sehr viel mehr als man sieht einfach spüren und erkennen. Bloß: ein Musikstück soll bitteschön rein vom Blatt heraus erfasst und wieder gegeben werden... hmmmm ...?
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
ein Musikstück soll bitteschön rein vom Blatt heraus erfasst und wieder gegeben werden... hmmmm ...?
ich finde es aber auch spannend, ein Musikstück rein vom Blatt her zu spielen. Das lässt meiner eigenen Interpretation Tür und Tor offen. Allerdings darf ich dann nicht den Anspruch haben, es originalgetreu zu spielen. Denn dann spiele ich meine eigene Version und nicht die jemand anderen. Aber das ist ein ganz anderes Thema und nicht Sinn dieses Threads.
 
was der Körper spürt
nur symbolisch gesprochen
dann spiele ich meine eigene Version und nicht die jemand anderen
Ja, @lil, ich spiele hier auch meine Irish-Folk-Versionen. Wenn man nun der Kultur noch näher kommen möchte, die dahinter steckt, gibt es Interpretationen, über die man sagen würde: "Das ist näher dran an der irischen Kultur" oder im Gegenteil: "Das ist ein bisschen weiter weg." Wenn man eine "originale Interpretation" haben möchte, gibt es mehrere Möglichkeiten, das auf dem chromatischen Akkordeon umzusetzen:

Eine radikale Idee, wie sie @Be-3 in diesen Thread ziemlich zu Anfang beschrieben hatte war: "Übernimm die Spieltechnik der H/C- oder C#/D-Diatoniker und rudere mit dem Balg ziemlich flott hin und her, obwohl das auf deinem Instrument nicht notwendig ist. Eine technische Idee, die ähnliche Tonansätze erzeugt, die für mich aber nicht funktioniert, weil mein Konverter auf der Bass-Seite ja ordentlich was wiegt und ich dabei mehr und mehr verkrampfe. Bin halt kein Bankdrücker. Aber für leichtere chromatische Instrumente ist das ein Tipp, den man in Erwägung ziehen kann.

Eine zweite Idee: Überlass Deinem Instrument die Gestaltung. Das hatten wir z.B. beim Balgworkshop bei den Bellow-Shakes. Die erste Übung von @Klangbutter bestand darin, zu spüren, dass sich die Bass-Seite gewichtsbedingt von selber aufzieht, wenn man den Balg fallen lässt. Man muss ihn also nur zurückschieben. Sorgt die Bauweise der diatonischen Instrumente automatisch für die richtige Tongebung, Tongestaltung und Tonlängen? Ja, bei den Cuts beschreiben das viele. Denn die gehen am besten, wenn man mit dem Finger auf einem Knopf bleibt und ruckzuck den Balg des diatonischen Akkordeons hin und her schiebt, wodurch zwei VERSCHIEDENE Töne entstehen. Geht bei unseren chromatischen Instrumenten bauartbedingt nicht. Dennoch glaube ich, dass die flotte Spielweise geradezu nach einem diatonischen Instrument schreit. Kein Wunder, wenn mich @diatoner fragt: "Willst Du nicht Diatonische lernen?" Nö, bisher habe ich diesen Wunsch nicht. Mein Hirn habe ich so gepolt: Tasten=Klavier, Knöpfe=chromatisches Akkordeon.

Eine dritte Idee: Hör genau hin - also Youtube-Aufnahmen. Das ist mit Sicherheit richtig, freilich hört man nicht alles raus, weil man nicht weiß, worauf man achten soll. Dennoch eine wichtige Voraussetzung wie @chnöpfleri sagt. Das Hirn lernt, indem es etwas hört. Daraus bilden sich Gehirnmuster. Die werden dann immer wieder mit weiteren Tönen und Stücken verbessert. Meine irische Gehirnmuster sind noch im Kindesalter. Aber sie werden besser, denke ich. Man müsste es auch spüren können, wenn man meine ersten Einspielungen mit den späteren vergleicht. Musikalische Weiterentwicklung ist eine Frage der Zeit.

Eine vierte Idee: Such Dir eine Lehrerin oder einen Lehrer aus dem irischen Kulturkreis. Da bin ich gespalten. Auf der einen Seite fühlen und wissen die, wie's richtig geht. Auf der anderen Seite trainieren die Leute aus ihrem Kulturkreis, die wissen, was Irish Folk ist. Sie wissen aber nicht, mit was ich mich herumschlage. Ich komme mit Voraussetzungen und musikalischen Fähigkeiten, die bei manchen Stücken angemessen und gut sind, beim Irish Folk nicht so erwünscht. Das erzeugte in diesem Thread natürlich Kopfschütteln. Leider nicht zu vermeiden. Mein Gedanke: Ein Deutschlehrer für Deutsche braucht andere Fähigkeiten als ein Deutschlehrer für Ausländern, wenn ich mal in der Schulwelt bleiben darf.

Eine fünfte Idee: @Wil_Riker und @Malineck haben immer wieder darauf hingewiesen, sich zunächst einmal mit den Tänzen selber und den geforderten Tanzbewegungen zu beschäftigen. Das scheint mir ein hervorragender Tipp zu sein. Freilich bin ich kein Tänzer. Ich kann mir zwar mühevoll Schritte merken, kann mich aber bei Bewegungen nicht so einfach von meinem kontrollierenden Verstand verabschieden und komme nicht in den notwendigen Flow. Es sieht so aus wie ein Storch im Salat. Ein bisschen ruckartig. Wenn man die von mir oben genannten Körperübungen tatsächlich durchführt und sich dabei beobachten lässt, wird man merken, dass die Übung 2 immer zu ruckartigen Bewegungen führt, was an der langen Feedbackschleife über das Gehirn liegt. Zarte, langsamere, fließende Bewegungen ermöglicht nur Übung 3, wenn ich mich durch eine Vorstellung leiten lasse. Als Tanz-Muffel habe ich Schwierigkeiten, den Weg über die Tanzbewegungen zu nehmen. Das ändert aber nichts daran, dass dieser Weg bestimmt für viele gangbar und der richtige Tipp ist.

Eine sechste Idee, die gerade bei mir entsteht: Suche nach der Leitvorstellung, die den irischen Reels oder auch den irischen Jigs zugrunde liegt. Das ist der Weg, den ich gerade beschreiten möchte und der meiner Meinung nach schon in diesen Thread gehört. Was ist die Idee hinter den Stücken? Bei den Musette-Begleitungen war es ein "Schwungrad", an das wir gemäßg @Klangbutter denken sollten. Ich habe lange Jahre Musettes gespielt, merkte aber, dass da etwas noch nicht so ganz in Ordnung ist, aber die Vorstellung "Schwungrad" machte die Tür dazu auf. Meinem Sohnemann wurde bei einem Rachmaninov-Stück gesagt, er solle sich vorstellen, in einer Eisenbahn zu sitzen und die Schwellen zu spüren. In der Tat veränderte das die Darbietung erheblich.

Meine Frage also: Gibt es Leitvorstellungen hinter den Jigs und Reels, die einem süddeutschen Akkordionisten hilft, weiter in die irische Welt einzutauchen?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Ich versuche, obwohl es viel zu spät ist, mich noch einzuklinken. Ich versuche, dem Ganzen für mich einen Gewinn zu entlocken. Manchem kann ich nicht folgen, das nehme ich auf meine Kappe.
Für mich schwer nachzuvollziehen, warum man auf einem Instrument wie dem Akkordeon versuchen sollte, Instrumente zu imitieren, die von Bauweise, physikalischen Gegebenheiten und davon abhängiger Spielweise, Klangformung
u.a. ein anderes Konzept haben. Mit der Intention, auf diese Weise sich die Essenz/Seele (...?) einer genuinen Musik zu eigen zu machen. Zumal, wenn ich alles richtig verfolgt habe, das Fazit ist, dass eben nicht (wirklich) geht.

Ihr kennt Hape Kerkeling.
Eins seiner Talente ist es, Sprachen zu imitieren
D h er erkennt quasi den „Groove“ der Sprachen, die Essenz ... Das übertrage man auf Musikrichtungen
sicher sehr lustig. Aber bedenke:
Er labert dabei kompletten Müll

Vielleicht (!) wäre es eine gute Übung, schlichte Lieder auf irische (bzw. beliebige Weise) zu interpretieren, um diese Essenz zu finden.
ich denke, der Vorgang ist umgekehrt. Das Auffinden der "Essenz(?)" muss wohl vor der "Interpretation" erfolgen

so oder so schnell sein, an bestimmten Stellen das Tempo leicht verändert oder auch die Dynamik wechseln
und alles, was dazu bemerkt ist: dafür gibt's den Begriff "Agogik" (Riemann, 19. Jhd.)

Wenn man kulturfremde Stücke zum ersten Mal wahrnimmt,
definiere "kulturfremd". Vermutlich gibt's ne Menge Leute, für die Brahms in deinem Sinne "kulturfremd" ist.

Ich versuche mal, einiges auf mein Verständnis runterzubrechen. Weil es (für mich) keinen Zusammenhang mit Musik hat.
Danach sofort Übung 2: ... bei Bewegung 3 werden sensomotorische unreflektierte Bewegungsmuster ausgelöst
das nennt man isometrische Übung.
Was hat das mit irisch Folk zu tun? ... Ohne Leitmotiv kein genuiner Irish Folk. Das sind zumindest meine Gedanken.
da allerdings bin ich unwiderruflich raus

Niemand käme auf die Idee, einen Tanz laut zu Papier gebrachter Beschreibung zu tanzen.
exakt so funktioniert Ballett. Und so arbeiten Volkstanzgruppen

Eine radikale Idee: ... Eine zweite Idee: ... Eine dritte Idee: ... Eine vierte Idee: ... Eine fünfte Idee: ... Eine sechste Idee, die gerade bei mir entsteht: Suche nach der Leitvorstellung,
sorry, ich bin leider doch definitiv falsch hier. Mit all diesen außermusikalischen Bildern und Begriffen kann ich nichts anfangen. Ich hab's versucht und hätte wohl besser auf diesen Beitrag verzichtet ...

eins noch, durchaus ernst gemeint: ob es wohl irische Gruppen gibt, die versuchen, sich in bayerische Stubenmusik einzufühlen ... :unsure:?
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 2 Benutzer
Vielmehr versucht man, aus Quellen, die gar nichts mit Notenschrift zu tun haben, schlusszufolgern, wie ein Stück gemeint ist von der Interpretation dessen her, was in Noten steht.
Toscanini hat einmal, als er an einer Probe nicht verständlich machen konnte, wie ein Stück zu spielen sei, ein Taschentuch hochgehalten und es niedergleiten lassen und gesagt: Spielt es so!
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 3 Benutzer
@klangtaucher
Also zwei Sachen sprechen mich an :)

Ballett und Volkstanzgruppen arbeiten mit Choreografien, lesen daraus die Abläufe, genau! Ich war mal in einer Tango-Choreogruppe.

Jetzt wird’s interessant!->>> (von wegen Groove und Essenz)
-> Nun stecke mal Ballett Tänzer in eine Baltische Tanzgruppe oder in eine Tango Choreo - oder nimm nen Bayerischen Folkloretänzer und erklär und zeige ihm den Ablauf einer Hip-Hop-Gruppe -> 😂🙃😬
(Eine „Drehung“, ein „Schritt“, ein „Sprung“ whatever ist in jeder Tanztradition etwas vollkommen anderes, es nützt nichts, grundsätzlich Gehen zu können, wenn man die Akzentuierung im Tango, das Gleitende im Ballett und das dazu komplett gegensätzlich „Trottende“ im Hip-Hop etc etc etc nicht originär erfahren, erlebt und intensiv praktisch nachempfunden hat.

Das ist exakt das Gleiche was wir hier versuchen zu ergründen: Die trockene Information via Notierung hilft nicht, die typischen Eigenarten lebendiger tradierter Musik nachzuvollziehen oder gar umzusetzen.

Ein zweites :) :
Ob denn Iren versuchen bayerische Volksmusik zu verstehen?
Also von Iren weiß ich es nicht, aaaaber ich habe die Aussage von einer chinesischen Akkordeonspielerin, dass in China unsere bei uns belächelten Bierzeltpolkas recht beliebt sind 😁
(Das klingt ihnen wahrscheinlich fremdartig und interessant;) )

Grüßle
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
dass in China unsere bei uns belächelten Bierzeltpolkas recht beliebt sind
ja, ich habe u.a. in Poitiers, Atlanta, New Orleans und Miami Blaskapellenmusik gemacht. Die (edit: "bayerische") Volkstanzgruppe in Miami waren Griechen edit: GriechInnen ... das ist Show und hat nix mit diesem Thema zu tun
Nun stecke mal Ballett Tänzer in eine Baltische Tanzgruppe oder in eine Tango Choreo
warum sollte man?
und eigentlich ging es darum ->
Niemand käme auf die Idee, einen Tanz laut zu Papier gebrachter Beschreibung zu tanzen

vielleicht später mehr, bin im Aufbruch ...
 
Zuletzt bearbeitet:
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
und eigentlich ging es darum ->
Ich denke in diesem thread geht es darum, daß wesentliche der Musik zu erkennen, was laut Gustav Mahler NICHT in den Noten geschrieben steht.
(kann auch jemand anderes gewesen sein, bin nicht ganz sicher)
Auf den Tanz trifft das genauso zu.
Ich habe, wahrscheinlich mangels entscheidender Fähigkeiten, noch nie ein Stück vom Blatt "richtig" gespielt, wenn ich es nicht vorher auch gehört habe bzw. mindestens wußte aus welcher Ecke es kommt. Und ich kenne jede Menge Musiker denen es ganauso geht.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
unsere bei uns belächelten Bierzeltpolkas recht beliebt sind
da es ja eh schon heftigst OT ist, zum Thema "belächelt" nur ein Zitat aus Musikersicht
Wer einmal in einer wirklich guten Blaskapelle bei großen Volksfesten mitgewirkt hat, weiß, dass da u.a. Studiomusiker, Musiker aus Sinfonieorchestern oder freie Solisten sitzen. Und: keiner, keiner von denen sieht auf diese Tätigkeit herab.
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Tutorial 14: The Culfadda
Wie lange muss man die erste Achtel aushalten? Welches sind nun die richtigen Verzierungen? Welches das richtige Tempo? Das folgende Stück heißt "Culfadda", scheint cool und hat mich trotzdem zur Weißglut gebracht - weil es hoffnungslos die eigenen musikalischen Schwächen aufdeckt. Man merkt sofort, dass etwas nicht stimmt, wenn man das Stück falsch angeht. Der "Coole Vater";) ist also ein Lackmustest für das, was ich lernen will. Man kann feststellen, ob es flutscht. Also Gemach, Geduld, Vorsicht und Nachsicht mit einem selber. Überlegen schadet bei diesem Stück mit Sicherheit nicht: Warum klingt das so besch....? Und später dann: Yeah, jetzt geht die Sache in die richtige Richtung, jetzt nimmt das eigene irische Projekt endlich Fahrt auf.

Culfadda.JPG

Auf Taste könnte das so klingen:
 

Anhänge

  • The Culfadda.pdf
    31,7 KB · Aufrufe: 57
  • Gefällt mir
Reaktionen: 8 Benutzer
Es wird :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer
Tutorial 11: Eleanor Plunkett
...
Klasse. :cheer:

Allesamt schön anzuhören, aber bei solch langsamen Stücken brillieren du und dein Akk mMn besonders, da man dann den super Klang jedes Tones genießen kann. :great:
 
  • Gefällt mir
Reaktionen: 1 Benutzer

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben