Nitrolack und Gitarrenständer (Lackschaden?)

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Hallo zusammen,

ich hab da mal eine ziemlich blöde Frage :-D
Sämtliche Gitarren, die ich bisher hatte waren mit Polylack überzogen,
und damit hat sich mir die Frage nie gestellt.

Allerdings, kam letztens noch ein neues Lieblingsstück dazu, welches in Nitrolack daher kommt.
Ich weiß auch, dass es hier mit den meisten herkömmlichen Gitarrenständern zu Problemen kommen kann
aufgrund des darin enthaltenden Weichmachers und ich hab mich auch bereits belesen wie man hier entgegen wirken kann.
(überziehen von Socken, Leder, etc.)
Aber wie sieht denn so ein Lackschaden aus? Habt ihr mal paar gut zu erkennende Beispielbilder für mich?

Wird der Lack matt? fängt er an ab zu bröckeln oder verfärbt er sich? wird er klebrig? (klebrig fände ich jetzt noch am schlimmsten)

(Falls sich bis hierhin jemand gefragt haben sollte, was an der Frage denn so blöd sei,
es handelt sich eh um ein Relicfinish, weswegen es eh egal sein wird, nehm ich an :-D
Ich frage nur für den Fall, dass irgendwann doch noch mal was neues hinzukommt ohne Aged Look.)

Danke schon mal. :)
 
Das ist dann so ähnlich, wie wenn Vampire mit Sonnenlicht bestrahlt werden. Zuerst kräuselte sich leichter Rauch in den Himmel, dann fängt der ganze Vampir Feuer und am Schluss zerfällt alles zu einem Häufchen Asche...

Spass beiseite... da kann alles mögliche passieren... der Lack könnte weich, und/oder wellig, klebrig, bröselig, rissig werden, die Polster des Gitarrenständer könnten auf den Lack abfärben, oder es könnte auch garnichts passieren.
 
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Es gibt nicht "den" Nitrolack, sondern mehrere Varianten und Rezepturen, die natürlich alle anders auf Umwelteinflüsse reagieren (wenn überhaupt :cool: ). Dass ein chemischer Lackschaden zu den übrigen Relic-Effekten passt, wage ich indes zu bezweifeln. Also lieber kein Risiko eingehen!
 
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@boisdelac
Ja, davon hab ich schon mal gehört.
Ist das nicht damals auch Hendrix auf der Bühne passiert, als er sie nur kurz abgestellt hat
und sie direkt in Flammen aufging?

Aber ok, faktisch ist es also das einfachste ich such mir paar alte Sportsocken und zieh sie
in Red Hot Chili Peppers Manier einfach über den Ständer. ;-)

@gitarrero!
Ich glaube auffallen würde es wirklich nicht sonderlich,
aber sobald es klebrig wird, würde es mich wohl trotzdem ziemlich nerven.

Danke euch auf jeden Fall. :)
 
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Hier sind ein paar Spuren, die ein Stander auf diesem 34 jährigen Stück hinterlassen haben muss. Seit einem Jahr hängt sie in einem weissen K&M Wandhalter und passiert ist nichts. Sportsocken sollen auch irgendeinen Weichmacher enthalten hab ich mal gehört.
IMG_6304.jpeg


IMG_6305.jpeg
 
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Auch Leder zB enthält Stoffe, die potentiell den Nitrolack schädigen können. Socken grundsätzlich auch, wenn sie nicht zu 100% Baumwolle sind. Alle Plastik-Materialen (wie zB Kunstfaser) müssen weich gemacht werden, damit sie verformbar bleiben. Insofern wird es schwierig. Ich hab gute Erfahrungen mit Hanf-Paketschnur gemacht. Sehr eng gewickelt und natürlich vorausgesetzt es ist nicht bearbeitet bzw. weiter verarbeitet worden, geht das ganz gut und sieht auch ganz gut aus.
 
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ich hab da ähnliche Erfahrung gemacht - ne Gibson Paula Junior Special in TV Yellow ist an der Stelle, wo sie im Gitarrenständer mit dem Rücken an der "Gummikante" oben gegen lehnte so eingefärbt wie auf deinem Foto, so bräunlich - bei meiner allerdings ein ganzes Stück größer die Fläche.
von einem anderen Git. Ständer weiter unterhalb dann nochmal gräulich und die Struktur des Gummis (Riffelung) hat sich in den Lack gedrückt.
Auch wenn der Lack auf der Junior nur ganz dünn aufgetragen ist.

Ich habs unter.. "ist jetzt so" weg sortiert im Kopf und auf die Git.Ständer an den Stellen so Filz Teile aufgeklebt, die man unter Möbel klebt.
Filz ist ja relativ neutral vom Material her.
 
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Filz ist ja relativ neutral vom Material her.
Vorsicht, ich habe unlängst gelernt, dass der Begriff Filz gar nichts über das Material aussagt - man kann offenbar viele verschiedene Arten von Fasern oder Stoffen verfilzen, darunter auch Kunststoffe, die wiederum Weichmacher enthalten können. Von daher sollte man darauf achten, dass im Filz auch nur reine Naturfasern wie Baumwolle oder Wolle enthalten sind, sonst hat man ja nichts gewonnen.
 
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genau:
Filz ist so gesehen kein Material - so ziemlich jede Faser / jedes Gewebe kann man verfilzen:
Wolle, Baumwolle, -zig andere Naturfasern, aber auch Polyester, Polyamid...

Meterware aus dem Baumarkt ist vermutlich Polyester oder Polypropylen.
 
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Danke @dubbel - von Dir habe ich das gelernt!
 
mein bester Schüler...
 
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Danke, Meister. Den Begriff Filz werde ich von nun an stets mit @dubbel assoziieren.
 
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So, jetzt hat sich meine Frau des Problem angenommen und es für mich gelöst!
IMG_0577.jpeg
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IMG_0579.jpeg


Allerfeinste Baumwolle und man beachte die stylischen Bommeln. Meine ES335 hat sich noch nie wohler in ihrem Ständer gefühlt! :love:
 
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Meine ES zeigt keine Verfärbungen im Lack. Interessanterweise kleben Reste vom Gummi am Binding. Das konnte ich aber problemlos entfernen.
 
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btw. so wirklich ohne ist das Problem mit den Kunststoffteile an den Gitarren-Ständern nicht.
Meine Tele mit MTJ-Body stand ein paar Monate „ungeschützt“ in dem Ständer und der Lack sieht jetzt hinten leider so aus:
IMG_0581.jpeg

… naja, es ist eh gereliced…
 
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Hmm.. hier mal ein Link zu dem, was König und Meyer so zum Thema schreiben.

https://www.k-m.de/brand/de/infoblatt-zum-nitrolack/

Da geht es aber speziell um Farbveränderungen, die Ständer bei nitrolackierten Oberflächen auslösen könnten. K + M ist jetzt offenbar der Meinung, dass bei den sog. translucenten Auflageflächen eben keine Farbpigmente vorhanden seien, die ergo auch keine Probleme machen können. Auf die allgemeine Sorge, die viele Menschen haben, dass allein das Material mit dem Nitrolack reagieren könnte, geht K + M jetzt nicht ein. Am Ende steht aber die ausdrückliche Aussage, dass diese Teile für Gitarren mit Nitrolack geeignet seien.

So richtig daran zu glauben, scheint aber z. B. auch Thomann nicht. Bei diesem Ständer

K&M 17540 Transluzent


steht explizit dabei, dass er nicht für Gitarren mit Nitrolack geeignet sei.

Egal: Meine Paula hängt jetzt schon einige Jahre an dem K + M Wandhalter mit Korkbeschichtung ohne, dass es eine Reaktion mit dem Lack gibt. Den o. g. probiere ich jetzt aus. Mal sehen, was passiert.
 
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Nun ja, einige Nitrolacke scheinen mir genau so unterschiedlich zu sein wie manche Materialien an den Gitarrenständern.
Eine gewisse Vorsicht ist aber sicher nicht verkehrt. Bei mir gab es bei den Nitro´s in Kombination mit Hercules Stands jedoch bislang noch nie Probleme.
Auch mit meinen früheren Gibsons nie.

Die krasseste Verfärbung habe ich mal bei einem Freund auf der Decke einer sehr schönen alten ES gesehen, auf der ein (grünes) Kabel lag. Gitarre im Koffer, Kabel irgendwie mit reingestopft und dann den Deckel zugemacht und länger nicht mehr geöffnet. Das sah dann echt nicht mehr schön aus. ;-)

Mein "worst case" bisher, kam nicht von einnem Ständer, sondern von meinem Clip-Tuner (Polytune).
Aber irgendwas ist ja immer...;-)


40673A3D-89C4-43D5-9A1C-343480A6BEEC_1_105_c.jpeg
 
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@SlowGin

Mit was für einem Lack wurde denn die von Dir gezeigte PRS lackiert? Ist das ein Nitrozellulose-Lack?
 
Am Ende steht aber die ausdrückliche Aussage, dass diese Teile für Gitarren mit Nitrolack geeignet seien.
Das halte ich für recht mutig. Oder hat man wirklich Langzeitversuche mit allen erdenklichen Nitrolacken gemacht?

steht explizit dabei, dass er nicht für Gitarren mit Nitrolack geeignet sei.
Das kann beispielsweise bedeuten, dass die Produktbeschreibung noch nicht auf dem neuesten Stand der Herstellerinfos ist, oder dass sich der Händler (in dem Fall Thomann) besser absichern möchte, indem Nitro einfach pauschal ausgeschlossen wird.

Bei dieser Variante (Mehrfachständer 17513) ist es ebenso: Da heißt es beim großen T: "Hinweis: Nicht zur dauerhaften Nutzung von Gitarren mit Nitrolack geeignet."
Und der Hersteller sagt genau das Gegenteil: "Die transluzenten (farblosen) Elemente aus hochwertigem Elastomer sind für alle Gitarrenlacke, einschließlich Nitrolacke geeignet."
 
Das halte ich für recht mutig.
Ich auch, aber die Aussage ist so eindeutig, dass K + M da imho sogar regresspflichtig wäre.

dass sich der Händler (in dem Fall Thomann) besser absichern möchte
Kann ich mir indes kaum vorstellen. Bei den wenigen Herstellern, die Nitrolack-Proof für sich reklamieren, ist das schon fast ein Alleinstellungsmerkmal. Kann mir nicht denken, dass Big T. da aus reinem Altruismus zum Wohle seiner Kunden den Hersteller überstimmt.
 
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