Der nachhaltige Gitarrist

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In einem anderen Thread geht's ja um die Nachhaltigkeit von Plektren. Ohne Wenn Und Aber eine gute Sache, auch Kleinvieh macht Mist, und zudem wird es immer wichtiger sich mit solchen Themen sachlich auseinanderzusetzen.

Wir, die beste Frau von allen und ich, haben unser Konsumverhalten in den letzten Jahren schon wesentlich geändert, in der Firma sowieso.

Jetzt fällt mir aber auf, dass das nicht für meine Gitarren und Co. gilt.

Ich habe mich noch nie gefragt

wo kommt das Holz für die Gitarre her,
wie wird produziert, Betriebsstoffe, Abwasser,
ist der Lack ökologisch unbedenklich,
welche Umweltbelastung verursacht der Transport aus Fernost?

Sind in den Ummantelungen der Kabel gefährliche oder umweltschädliche Weichmacher drin,
was ist mit seltenen Erden in Helix, Amp und Co?

Welche Emmissionen verursacht der Versandhandel?

. . .

Sind Nachhaltigkeit und Konsumverhalten bei Euch ein beachtetes Thema, wenn's um Gitarren, Amps und Gigs geht?
 
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Da ich mir nur alle Jubeljahre eine Gitarre gönne ist das sicherlich nur ein kleiner Teil meines ökologischen Fußabdrucks.
Bei Hölzern kann man zudem auf die Herkunft achten. Manche Hersteller geben das glaube ich an. Ich gebe aber zu, das ich da nicht wirklich drauf achte.

Bei Effektgeräten sollte man auf Batteriebetrieb verzichten und vor dem Kauf überlegen, wie wichtig das neue Pedal wirklich ist. ;)
Das mache ich, aber zugegeben eher aus Geiz.
Immerhin haben Pedale eine deutlich höhere Lebensdauer als Smartphones, was die Ökobilanz sicherlich etwas aufbessert.

Kabel gibt es inzwischen auch mit Hanfmantel ... Aber für komplett verrückte Fantasiepreise. Da steht meiner Meinung nach die Profitgier im Vordergrund.
 
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Ich sage mal "jein" ;) Natürlich schaut man heute genauer hin. Auf der anderen Seite hat man aber auch klare Anforderungen an seine Hardware. Da bleibt der "Sound" und das Preisverhältnis bei mir ganz klar auf Platz eins. Wo man "enviroment friendly" Dinge verbessern kann, ist das natürlich hervorragend.
Ich warne in der Diskussion aber auch gerne vor der Meinung, dass man "früher" gerne irgendwelche krebserregenden Stoffe in seinen Produkten gehabt hätte, oder dass einem Alles egal gewesen wäre. Dem ist sicher nicht so.
 
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Ich warne in der Diskussion aber auch gerne vor der Meinung, dass man "früher" gerne irgendwelche krebserregenden Stoffe in seinen Produkten gehabt hätte, oder dass einem Alles egal gewesen wäre. Dem ist sicher nicht so.
Oh doch: ein gutes Beispiel hierfür ist bleihaltiges Elektrolot - erst durch neue Erkenntnisse konnte seine schädliche Wirkung nachgewiesen werden, deswegen ist es hierzulande verboten.

Ich glaube, am besten führe man, kaufte man gar keine neuen, sondern ausschließlich gebrauchte Instrumente - das ist wohl die nachhaltigste Form der Instrumentenbeschaffung.
 
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Ich achte bei allem Equipment darauf, dass kein Asbest verbaut ist.
 
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Die eine Frage ist, ob Nachhaltigkeit wichtig ist, das ist für mich ein klares Ja.
Die andere Frage ist dann, was wesentlich ist, was tatsächlich einen impact hat, und wo es dann zur weltanschauung wird.

Sind Nachhaltigkeit und Konsumverhalten bei Euch ein beachtetes Thema, wenn's um Gitarren, Amps und Gigs geht?
ja, aber nicht dogmatisch.

ich glaube, nur eine meiner Gitarren hab ich neu gekauft.
 
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Auch ich kann sagen, dass ich einige Stellen in meinem Leben neu "justiert" habe.
Das betrifft auch meinen "Konsum" insgesamt. Das betrifft aber eher andere Baustellen.

Natürlich steht hier so einiges rum, was die Musik betrifft.
Vieles davon habe ich aber z.B. nicht neu erworben. Das ist ja auch schon mal nicht verkehrt. ;-)

Ansonsten bin ich bei meinem ganzen Musik-Geraffel bislang aber wenig auf Nachhaltigkeit bedacht, was deren Produktion oder bestimmte Materialien betrifft.
Das muss ich so ganz offen zugeben.
 
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Sind Nachhaltigkeit und Konsumverhalten bei Euch ein beachtetes Thema, wenn's um Gitarren, Amps und Gigs geht?
Kann ich einfach beantworten: Nein absolut nicht.....ist mir in dem Fall völlig wurscht.
So, wenn sich dann die allgemeine Empörung gelegt hat, jetzt das Aber:
- ich kaufe generell eher wenig, oft gebraucht, versuche mein Zeug entweder selbst zu reparieren oder lasse es machen wenn ich weder Zeit/Lust/Ahnung habe.
- eine Onlinebestellung beim großen T (meist Verbrauchsmaterial und wenn man mal dabei ist evtl. noch ein KLEINES Goodi) ist noch immer besser als wenn ich selbst mit dem PKW zum Zoundhouse fahre (ca 35km einfache Strecke).
- ob der Lack, das Holz oder sonst von meinen gebraucht gekauften Equipment nen blauen Engel hat, oder sonst was für eine Zertifizierung erfüllt ist mir gerade beim Gebrauchtkauf absolut egal....denn was wäre die Alternative -> Wegwerfen weil es vor 10,15 oder 20 Jahren nicht umweltschonen hergestellt und transportiert wurde?
Sind in den Ummantelungen der Kabel gefährliche oder umweltschädliche Weichmacher drin,
was ist mit seltenen Erden in Helix, Amp und Co?
Und das sind Punkte bei denen ich mir eher an den Kopf greife wenn ich mir überlege was uns sonst so im Alltag angepriesen wird.

wo kommt das Holz für die Gitarre her,
wie wird produziert, Betriebsstoffe, Abwasser,
ist der Lack ökologisch unbedenklich,
welche Umweltbelastung verursacht der Transport aus Fernost?
Alles berechtigte Ansatzpunkte...aber wie will man das Nachprüfen?
Welchen Aufwand soll man denn betreiben um das in Erfahrung zu bringen?
Ich will ehrlich gesagt garnicht wissen wie viel über Umwege plötzlich "nachhaltig" ist.

Jaja ich weiß, Kleinvieh macht auch misst...aber man kann es auch übertreiben. Gefühlt ist es wie eine modische Doppelmoral....sich über Seltene Erden Gedanken machen und dann in sein BEV steigen, sich über Versandhandel beschweren, aber dann sich das Essen liefern lassen "weil man ja keine Zeit zum einkaufen hat", sich über die Spritschleudern aufregen aber dann ne schicke Kreuzfahrt machen...Deutschland 2023.....muss da immer an die Straßenkleber denken die dann selber mit dem Dieseltransporter angereist sind..."ging ja nicht anders".
Verrückte Welt in der wie leben.
 
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Ich habe kein Smartphone, keinen SUV und fliege nicht in den Urlaub.
 
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Diese ganze Nachhaltigkeitsgeschichte dient in erster Linie einem selbst: Sich selbst ein gutes Gefühl zu geben was gutes getan zu haben

DENN, wir wissen nur das, was wir mitgeteilt bekommen.

Beispiel: Wir haben hier einen Wochenendmarkt Gemüseladen, der hat Kartoffeln aus der Region verkauft zu einem saftigen Preis, zum Schluss kam heraus, dass er französische und marokanische Kartoffeln einfach in andere Säcke gefüllt hat. Das gleiche habe ich mit angeblichen Bioeiern von der Pfalz erlebt.

Bei den Gitarren Kabel usw. wissen wir nur das, was wir lesen: WIE die Realität ausschaut, weiß kein Mensch.
Je mehr Hände an etwas verdienen, desto höher die Wahrscheinlichkeit dass die Wahrheit nicht auf dem Tisch landet.
ABER es beruhigt bei manchen den Kopf.

Deswegen, ich mache mir da nicht so ein Platte, lebe bewusst, aber übertreibe es nicht.
 
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Nachhaltigkeit bedeutet Energie sparen und üben verbraucht eine Menge Energie. Die Energie, die ich durch nicht üben einspar und die Energie, die mein Chef erzeugt, wenn er sich darüber aufregt, sind mein Beitrag für eine bessere Welt.
 
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Fast alles (außer Saiten) kaufe ich gebraucht, teilweise hole ich verunfallte Instrumente aus Kleinanzeigen, repariere sie und gebe sie an befreundete Musiklehrer etc. weiter. Verstärkt spiele ich nur, wenn es sein muss (und nicht zu Hause mit der akustischen). Wenn Elektrik zum Einsatz kommt, dann möglichst mit Netzteilen (und allenfalls Akkus), kaum mit Batterien. Viele Instrumente bei uns zu Hause sind 40+ Jahre alt, die meisten 30+, und ich werde sie noch vererben können.
Problematischer ist der Fußabdruck zu Proben und Konzerten. Das mache ich in der Regel mit dem PKW. Ok, das meiste ist in der Region und dafür entfallen andere Freizeitvergnügen und auch der Urlaubsflug.
Ansonsten wird Riopalisander überbewertet...
Beitrag automatisch zusammengefügt:

finde ich vernünftig.
ist aber keine Selbstverständlichkeit:
https://www.gitarrebass.de/equipment/leserfragen-asbest-in-marshall-amps-park-verstaerker-1210/
 
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Ich achte grundsätzlich darauf, wenige und wertige Produkte zu kaufen. Aus was diese Produkte gebaut werden ist meist nicht mein Hauptaugenmerk, so auch nicht im Gitarrenbereich.

Ich bin eher der "Mist zieht Kleinvieh an (daher lieber vermeiden) als "auch Kleinvieh macht auch Mist" Typ. Man kann sich dabei schnell verzetteln und das Ergebnis ist oft nicht nachweisbar (Kleinvieh). Darauf folgt, dass ich kein Auto habe und bei Bedarf Carsharing nutze, nicht Fliege, nicht beim allesplastikverpackenden Discounter kaufen und sehr selten Fleisch esse (alles große Misthaufen).

Ich bin jetzt auch nicht dagegen, sich grundsätzlich auch im Kleinen sich mit diesem Thema zu beschäftigen aber die großen Misthaufen haben für mich immer noch Vorrang.
 
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Mir wabert bei diesen Diskussionen immer zuviel im Nebel herum. Möglicherweise liegt das vor allem daran, dass es hier keinen einheitlichen Begriff für das Thema "Nachhaltigkeit" gibt, sondern lediglich einen beschriebenen Lösungsraum. Dieser Raum betrifft den "ESG"-Wertekanon (Environmental, Social & Governance). Kurz gefasst geht es darum, gerechter und ressourcenschonender zu leben (in einer arg von mir verkürzten Form). "Umweltschutz", "soziale Gerechtigkeit" und "Gute Unternehmensführung" sind hier die deutschen Begriffe und stehen im Volksmund für "Nachhaltigkeit".

Zur Erreichung dieses Lösungsraumes hat die UN im Jahr 2015 17 Ziele formuliert, unter denen man sämtliche Maßnahmen für nachhaltiges Leben subsumieren kann.

Das sind sie

Bildschirmfoto 2023-08-23 um 16.39.47.png


Und hier ist der Link dazu, um hinter den Kacheln noch mehr zu finden.

Man hat also auch als Gitarrist, Musizierender oder ähnliches durchaus viele Möglichkeiten, hier auf Nachhaltigkeit zu achten. Das heißt nicht nur Strom sparen, das heißt auch, über z.B. das Lieferkettensorgfaltstpflichtengesetz seit 2023 als Verbraucher die Möglichkeit zu bekommen, bei einem Produkt darauf zu achten, auch noch den letzten Lieferanten in der Wertschöpfung auf seine "Treue" hin überprüfen zu können, keine Kinderarbeit einzusetzen und so weiter und so fort.

Wer sich damit auseinandersetzen möchte, kann dies jederzeit tun. Jeder kann für sein Leben hier Ableitungen treffen, wenn er/sie/es dies möchte - oder es auch nicht tun.

Wie immer im Leben ist auch hier wieder ein gewisser Selbstantrieb vonnöten, wenn man etwas ändern möchte.

Wenn man sich das Gesamtbild betrachtet, fange ich als Ökonom nicht bei meinem Hobby an, die Welt besser zu machen, sondern suche mir andere Lebensbereiche, bei denen ich einen Unterschied machen kann - hier kann ich es nicht.
 
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Wenn man sich das Gesamtbild betrachtet, fange ich als Ökonom nicht bei meinem Hobby an, die Welt besser zu machen, sondern suche mir andere Lebensbereiche, bei denen ich einen Unterschied machen kann
bzw.
Jaja ich weiß, Kleinvieh macht auch misst...aber man kann es auch übertreiben. Gefühlt ist es wie eine modische Doppelmoral....sich über Seltene Erden Gedanken machen und dann in sein BEV steigen ...
die andere Sichtweise als Antwort auf beide statements: es spricht imho nichts dagegen, grundsätzlich zu überlegen, ob man dieses oder jenes Produkt kaufen muss, oder ob es bessere Alternativen gibt.
"Nachhaltig konsumieren" ist sowieso paradox, weil Konsum immer Ressourcen verbraucht.
Man kann aber überlegen, was nachhaltiger ist als die ein oder andere Alternative. Und wenn ich das nicht nur beim Hobby mache, und wenn das viele machen, kann man unter Umständen auch was bewegen
 
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die andere Sichtweise als Antwort auf beide statements:
Vielleicht liest Du zumindest meinen Beitrag erstmal gründlich, dann wirst Du finden, dass ich überhaupt nichts anderes sage, lediglich für mich eine andere Ableitung treffe. Danke.
 
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