kompakte Bühnenlicht-Anlage: Stairville Stage TRI LED Bundle

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Kompaktes Licht für die Bühne​

Auf der Suche nach kompaktem Licht für die Bühne hab ich mich für das Stairville Stage TRI LED Bundle entschieden. Das Set besteht aus einer 4er Bar mit je 7 Stück 3 Watt RGB Tri-Color LEDs, die für den Transport in einem E-Gitarren- bzw. E-Bass-ähnlichem geplosterten Softcase verpackt werden, einem Licht Stativ für max. 240 cm Höhe incl. Tasche, sowie einem fach Fußschalter.
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Das ganze kam aufgrund der Größe über 120cm als Sperrgut, damit leider etwas später als erhofft, aber egal. Nicht gerade ökologisch war alles doppelt in Folien verpack, das Lampen bar in der Tasche, die Tasche selbst, die Stative selbst, und die Taschen für die Stative. Somit fiel leider gleich ne Menge Kunststoffabfall für den gelben Sack an.
Der Aufbau und die Verkabelung war selbsterklärend und in wenigen Minuten erledigt. Die Schuko-Kabel für die Stromversorgung der Bars und auch das Kabel an dem Fußschalter mit jeweils 5m lang genug. Unnötigerweise war in jedem Set ein Fußschalter dabei. Da ich zwei Bars betreibe, würde ich auch nur einen Fußschalter einsetzen, und die Bars per DMX Kabel als Master/Slave fahren.
Erster Check: Die Lampen sind sehr hell! Und leider sind die Möglichkeiten mit dem Fußschalter sehr limitiert. Man kann lediglich zwischen 14 verschiedenen vorgegebenen Modi wählen (Farbwechsler, Lauflicht), wahlweise Soundsteuerung aktivieren, ein Freeze des gerade aktuellen Lichts ausführen oder Blackout, also aus wählen. Das ist ein wenig dürftig.
Die Bars an sich sind top, machen einen stabilen Eindruck, haben neben dem Kaltgeräte Eingang auch zwei Kaltgeräte Ausgänge, um weitere Lampen mit Strom zu versorgen, z.B. welche, die man zusätzlich zu den vorhandenen 4 LED Scheinwerfern oben auf den Bars montiert. Hierfür sind links und rechts und in der Mitte 10M Gewinde vorgesehen, für die auch die passenden Rändelschrauben mitgeliefert werden. Auch ein DMX Output zum durchschleifen weiterer bzw. zusätzlicher Lampen ist vorhanden. Die üblichen 4 Button zum Einstellen, wie man si bei fast allen LED Lampen kennt: Mode, Setup, Up and Down runden das Bild ab. Ach, und dann fällt mir noch ein IR Empfänger auf. Also nochmal schnell im Shop beim T geschaut, und tatsächlich, es gibt noch eine Infrarot Fernbedienung für die Bars.
Die hab ich dann mal eben schnell nachgeordert. Und siehe da, damit kann man tatsächlich ein paar Fine-Settings, wie Helligkeit, Geschwindigkeit der Farbwechsler und Lauflicht vornehmen, oder einfach beliebige Farben manuell wählen sowie die Intensität. Allerdings auch nicht für jeden einzelnen Spot. Das ist dann so, und das war im Grunde auch schon klar, dass man dafür eine DMX Steuerung benötigt.
Die Stative sind grundsätzlich für den Normalgebrauch stabil genug, könnten gerne etwas höher sein, dafür sind sie von der Länge noch gut trasnportabel. Wie lange die Rändelschrauben halten, bleibt abzuwarten. Leider bin ich immer mit etwas grobmotorischen Mitmusikern unterwegs, die diese Schrauben immer unnötig fest anziehen. Als Sicherung für die Höhenjustierung ist ein Stift vorhanden, also reicht im Prinzip handfest.
Auch der Abbau und das Verstauen in den Cases ist recht schnell gemacht. Man muss allerdings die Lampen in ihren Halterungen links und rechts lösen, um sie ganz nach oben zu schieben. Auch die Rändelschraube, die das Bar am Stativ fixiert, muss für den Transport reingeschraubt und beim Herausnahmen natürlich wieder herausgedreht werden, ansonsten steht sie zu weit vor, und das Case geht nicht zu. Aber ansonsten vom Transport echt cool. Wenn ich da 20-30 Jahre zurückdenke, wo wir 4er Bars mit PAR 64 lang in Cases verstaut und im Anhänger transportiert hatten, ist das kein Vergleich.

Fazit:​

Für den Preis von 315 EUR bekommt man hier ein mehr als ausreichendes Licht für eine standard Bühne bis zu 40-50qm, für die Club Disco oder wo auch immer man Licht benötigt. Unsere Bühnen sind meistens zwischen 6 und 10m breit und 4 und 6m tief. Mit dem Akustik-Duo auch mal kleiner. Hin und wieder sind wir auch Open Air unterwegs, dafür sollten die Bars sein. Dass die so hell sind übertraf meine Erwartungen, und ohne entsprechende Steuerung ist das tatsächlich zu heftig. So weit kann man die Strahler gar nicht weg drehen, dass sie nicht zu hell sind. Daher ist unbedingt eine passende DMX Steuerung zu empfehlen. Ich hatte mal nach alternativen Bars mit geringerer Leuchtkraft geschaut, aber die haben alle 7x3 Watt LEDs, sind also offensichtlich nicht weniger hell. Lediglich um das Transport-Maß noch zu verringern könnte man auf Alternativen zurückgreifen wie z.B. auf das Stairville CLB4 RGB Compact LED Bar 4. Wobei, wie schon erwähnt, ist das Case mit dem Bar in etwa so groß wie ein E-Bass Koffer, also recht überschaubar und gut packbar im Kombi. Anstelle zwei dieser Bundles hätte ich besser auf eine Extension zurückgreifen sollen, wo ich dann lediglich noch ein Stativ benötigt hätte, aber nicht unnötigerweise ein zweites Fußpedal rumliegen hätte.
Das Licht ist schön und mit einem Abstrahlwinkel von 40° genau richtig konzipiert, um die Bühne gleichmäßig auszuleuchten. Die Spots sind absolut geräuschlos, weil sie keinen Lüfter benötigen, werden aber auch im Dauerbetrieb nicht wirklich heiß, weil die Gehäuse und die darin vorhandenen Kühlrippen ausreichend groß sind. Bei max Stromaufnahme von 90Watt überall unproblematisch zu betreiben (meine Güte: früher hatte jeder einzelne Strahler unserer Lichtanlage 500Watt!)

Pro:​

  • unschlagbares Preis-/Leistungsverhältnis
  • geräuschlos
  • geringe Leistungsaufnahme
  • für den Transport kompakt verstaubar
  • schneller Auf- und Abbau

Contra:​

  • ohne DMX Steuerung in den meisten Fällen zu hell, weil nur sehr umständlich zu steuern
  • Stativ könnte höher sein
  • Haltbarkeit der Schrauben bleibt abzuwarten
 

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Servus,

ich hoffe sehr, der Hersteller hat inzwischen die Schaltung hinsichtlich Langlebensdauer verbessert. Ansonsten könnte ich die Dinger leider nicht ansatzweise empfehlen.

Wir hatten seinerzeit zwei dieser Scheinwerferbars in Gebrauch: 1x rechts, 1x links. So ziemlich genau nach Ablauf der Garantiezeit fielen die LEDs aus: Es ließen sich an den einzelnen Scheinwerfern mit ihren jeweils 7 LEDs manche Farben nicht mehr einstellen. Bei einigen fiel Grün aus, bei anderen Pink...

Unser damaliger Drummer (Elektronikexperte) versuchte, die einzelnen Scheinwerfer zu repareren und schaute nach Ersatz-LEDs. Gleichzeitig testete er die noch betriebsfähigen Scheinwerfer. Sein Fazit gebe ich als Laie auf diesem Gebiet wieder:

a) Einzel-LEDs waren nicht aufzutreiben
b) selbst wenn sie aufzutreiben wären, so war ein Austausch einer einzelnen LED auf der Platine nicht problemlos möglich:
c) de LEDs wurden (zumindest bei den damaligen Geräten) mit zu hohen Spannungen angesteuert, so dass sie bzw. die einzelnen Farben dadurch ausfielen.

=> Helles Licht zulasten der Lebensdauer.

Im Ergenis konnten wir 1x so einen Einzelscheinwerfer kostenlos austauschen, die übrigen 3 waren teuer.

- -

Die Stative und deren mechanische Festigkeit: Nun ja. Baut man das einmal auf und fässt es dann nie wieder an, so mag es gut sein. Ansonsten: "Roadtauglichkeit ist anders". Ich hatte die beiden Sets in meiner Obhut und bei jedem Auf- und Abbau auf den wechselnden Bühnen fasste zumindest ich die Dinger mit Samthandschuhen an. Die Blechstreben waren sehr dünn, manche Vernietungen sehr lavede. Auch mussten die Rändelschraubengriffe aus Kunststoff hie und da mit 2K-Kleber neu fixiert werden... Alles in allem hat ein vorsichtiger Umgang größere Schäden verhindert.

- -

Zum Schluss habe ich eine der reparierten BARs zusammen mit der zweiten, bei der wiederholt zwei der Einzelscheinwerfer defekt waren (ich hatte die Einzelscheinwerfer entsprechend zusammengesteckt), mit Hinweis auf den Defekt sehr preisgünstig vertickert...

Unser' Fazit war damals leider: "You get what you pay for." Nettes Licht, aber nur kurzzeitig. Gutes, d.h. langlebiges Licht ist nicht umsonst ziemlich teuer.
 
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Jo, sorry, hätte ich auch direkt verlinken können.
Es scheint als seien da keine DMX Kabel dabei, oder?
Nein, DMX Kabel sind nicht dabei.
Ich hab hier noch einen USB / DMX Controller rumliegen
Enttec Open DMX USB Interface
Meinst Du, das wäre eine gute Ergänzung dazu? Dann würden noch einige DMX Kabel zum Glück fehlen
Ob Du einen Hardware DMX Controller verwendest oder ein DMX Interface, wo Du dann die Szenen über eine Software/App einstellst, das musst Du selber entscheiden. Ich hab mich gegen einen Hardware Controller entschieden, weil ich während des Spielens keine Zeit habe, Licht zu regeln. Bei mir kommt ein DMX Joker Interface/Software zum Einsatz:
Stairville DMX Joker V2 512 Box

(Bericht mit den ersten Gehversuchen hier)
Am Ende musst Du schauen, ob Du mit der Software klar kommst, wobei, wenn Du erst einmal die Grundbegriffe verstanden hast, sind sie alle ähnlich, ist wie mit ner Zeichen- oder CAD-Software oder ner DAW.

@Stratspieler
Interessant, Deine Erfahrungen. Immerhin scheint es dieses System laut Produktbeschreibung bereits seit Februar 2010 zu geben, insofern sind Langzeiterfahrungen natürlich verfügbar und schön, wenn sie mal jemand berichtet. Schaut man sich mal die Kundenbewertungen an, finden sich vereinzelt dort auch solche Hinweise. Bei mir sind die Lampen erst seit gut einem Jahr in Benutzung, waren auf 15 Gigs mit jeweils 3-10h in Betrieb, bislang ohne Ausfälle. Was meine Erfahrungen mit den Kundenbewertungen deckt, sind die begrenzten Möglichkeiten mit der Fußsteuerung, was aber auch jedem klar sein sollte, dass man hier nur mit einer DMX Steuerung die Möglichkeiten der Lampen ausschöpfen kann. Auch die Bedenken beim Stativ vor allem bei den Schrauben teile ich. Gegenüber der Extension, die nur aus dem 4er Bar besteht, ist das Bundle halt lediglich 26 EUR teurer. Alternativ kann man ja auch nur die Bars kaufen und sich für den Einstieg die
Stageworx BLS-315 Pro Lighting Stand B

dazu holen. Die sind natürlich auch nicht unbedingt Profiware, scheinen aber stabiler und damit etwas langlebiger gebaut zu sein, und liefern dann auch gleich etwas mehr Höhe.

Ergänzung zum Fazit oben:
Ich sehe dieses Set als günstigen Einstieg, um ordentliches Licht auf der Amateur- bzw. Semi-Bühne zu bekommen, und da steht auf jedem Fall erst einmal ein Preis-/Leistungsverhältnis als Auswahl-Parameter oben auf der Liste. Falls die Stative nach ner Zeit mal ihren Geist aufgeben, ist das für mich kein Beinbruch.
Was die Langlebigkeit der LEDs angeht, werde ich natürlich weiter berichten.
 
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@Stratspieler
Interessant, Deine Erfahrungen. Immerhin scheint es dieses System laut Produktbeschreibung bereits seit Februar 2010 zu geben, insofern sind Langzeiterfahrungen natürlich verfügbar und schön, wenn sie mal jemand berichtet. Schaut man sich mal die Kundenbewertungen an, finden sich vereinzelt dort auch solche Hinweise. Bei mir sind die Lampen erst seit gut einem Jahr in Benutzung, waren auf 15 Gigs mit jeweils 3-10h in Betrieb, bislang ohne Ausfälle.

Die erste Zeit liefen die Dinger problemlos. Und natürlich: Möglich, dass der Hersteller inzwischen das LED-Innenleben so nachgebessert hat, dass eine bessere Langzeitfunktion gegeben ist.

Was meine Erfahrungen mit den Kundenbewertungen deckt, sind die begrenzten Möglichkeiten mit der Fußsteuerung ... dass man hier nur mit einer DMX Steuerung die Möglichkeiten der Lampen ausschöpfen kann.

Die haben wir nur bedingt genutzt, wenn ich so überlege. Ich weiß es gar nicht mehr: irgendeinen der Farbwechselmodi, ein relativ ruhiger - den hatten wir eingestellt und gut war. Nach dem Auseinanderfallen der Band hatten wir eine Sängerin, die diese Lichtwechsel nicht so mochte (Kopfsache und bei ihr -schmerzen), da waren die Scheinwerfer dann meistens aus - und weil eh' wieder zwei der "Lichtwürfel" hinsichtlich der Wiedergabe aller Farben defekt waren.

Wir hatten damals lange überlegt, was hinsichtlich der Farben die bessere Entscheidung ist: Mischlicht oder eben LEDs, die alle Farben können. Da fiel unsere Entscheidung auf diese LED-Bars. Sicher bin ich mir nicht, aber ich meine, dass Scheinwerfer mit Mischlicht-LEDs damals teurer waren.
 

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