"Musik stirbt im Laden" - HR-Doku

  • Ersteller peter55
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Das Versenden zur Ansicht ist ja nicht neu... Einfach mal ein Blick zurück in die "gute alte Zeit": "Um das Heckelphon kennenzulernen, bat er [Gustav Mahler] den Hersteller, ihm „ein solches vorläufig zur Ansicht und Probe einzusenden, denn es ist ja doch nur auf diesem Wege möglich, sich über das Instrument ein vollkommen klares Urtheil bilden zu können. Sollte dasselbe zweckentsprechend befunden werden“, würde eine Bestellung für Wien veranlaßt werden, und auch einer kompositorischen Berücksichtigung stünde dann nichts mehr im Weg." (https://dokumen.pub/musikinstrument...rs-2-1nbsped-9783205211204-9783205211181.html)
 
Ist natürlich schade, dass der hr lieber das Video runternimmt, als den Urheber namentlich zu erwähnen.
Danke @Disgracer, ich denke auch, dass es für den hr die einfachste Option war, anstatt sich mit den Problemen auseinanderzusetzen.

Ich habe jetzt in meiner angekündigten "abschließenden Zusammenfassung" auch darauf hingewiesen, dass ich vermute, dass der unerlaubt verwendete Videoausschnitt nicht der alleinige Grund für die Löschung auf YouTube war. (In der ARD-Mediathek ist die Reportage weiterhin zu sehen, es ist also gar keine ernst gemeinte Löschung.) Ich halte es für möglich, dass die Sache dem hr auf YouTube zu heiß wurde: Hunderte kritischer Kommentare und dann noch Hans Thomann, der die falschen Zahlen persönlich richtigstellte, das fing dann vielleicht schon an, am Image zu kratzen. Für Sender wie RTL2 ist so etwas vielleicht Standard, aber die ÖR müssen sich ja in gewisser Weise schon rechtfertigen, wofür sie den Rundfunkbeitrag erheben.


View: https://youtu.be/8zsQcHlGTJk


Es gibt noch einen Blickwinkel, den ich im Video ausgelassen habe, weil es nicht zum Urheberrechtsstreit dazugehört:

In Deutschland oder ganz Europa fragt man sich, was man den Tech-Riesen aus den USA entgegensetzen könnte: Microsoft, Apple, Google, Amazon, Starlink, Zuckerberg... So kritisch ich diesen Konzernen gegenüber eingestellt bin, ist eben auch die Kritik berechtigt, dass Europa digital abhängig ist, weil es selber keine kommerziell erfolgreichen Produkte hervorzubringen vermag.

Und da bringe ich jetzt meinen Blickwinkel ein aus über 20 Jahren Leben in Südamerika: Ich bin sozusagen "geflasht" davon, dass Lateinamerikaner, die sich zu 99% immer an den USA orientieren und an Firmen wie Sweetwater, Musician's Friend oder früher Guitar Center, dass die jetzt auf einmal wissen, dass es Thomann in Deutschland gibt, die im Gegensatz zu den meisten US-Firmen problemlos in die ganze Welt verschicken, auch in die sogenannte Dritte Welt, die in ihrem Call-Center zig Sprachen sprechen, die sich auch Zeit nehmen für einen Kolumbianer und die Leute in Treppendorf sitzen haben, die ihm die Unterschiede zwischen zwei Produkten auf Spanisch erklären.

Man könnte Thomann also bescheinigen, zum "Global Player" im Musikbusiness aufgestiegen zu sein. Thomann hat aus diesem Blickwinkel das geschafft, wovon Deutschland im Tech-Bereich oder der E-Mobilität nur träumen kann. Ich kaufe lange nicht alles bei Thomann, aber man kann bei aller Kritik auch mal anerkennen, dass diese Firma sich einen guten Ruf in der Welt erarbeitet und tausende von Arbeitsplätzen in Deutschland geschaffen hat. Oder ist das Neuland Internet immer noch schuld an allen wirtschaftlichen Problemen in Deutschland?

Ich finde es jedenfalls Wahnsinn, dass ich regelmäßig Mails erhalte von Argentiniern und Mexikanern, die mich nach meiner Meinung zu Harley Benton fragen und zu meinen Erfahrungen mit Bestellungen nach Lateinamerika. Hier in Kolumbien füllen sich die Straßen immer weiter mit chinesischen E-Autos (hauptsächlich BYD) aber niemand fragt mich danach, was für Erfahrungen ich mit deutschen Herstellern habe.
 
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es gab einen Bericht von einem Musikhändler in Kassel. Die Familie war auch seit Jahrzehnten im Geschäft. Nun hat er sich verkleinert & ist jetzt vor allem dem Klavier verpflichtet mit Reparaturen.

Andere Händler haben ebenfalls verkleinert & vermieten jetzt den Großteil des damaligen Ladens an Externe
 
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Man könnte Thomann also bescheinigen, zum "Global Player" im Musikbusiness aufgestiegen zu sein. Thomann hat aus diesem Blickwinkel das geschafft, wovon Deutschland im Tech-Bereich oder der E-Mobilität nur träumen kann. Ich kaufe lange nicht alles bei Thomann, aber man kann bei aller Kritik auch mal anerkennen, dass diese Firma sich einen guten Ruf in der Welt erarbeitet und tausende von Arbeitsplätzen in Deutschland geschaffen hat.
Absolut.

Einem Unternehmen den wirtschaftlichen Erfolg vorzuwerfen, ist abstrus. Kritik an bestimmten Verhaltensweisen ist immer erlaubt, aber der bloße Erfolg an sich ist nicht moralisch verwerflich.

Die Allermeisten alteingesessenen Platzhirsche die jetzt aufgeben müssen waren ja auch nur so lange da, weil sie sich zuvor gegen die lokale Konkurrenz durchgesetzt haben. Das ist systemimmanent, was er natürlich nicht minder schlimm für die Betroffenen macht.
 
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Einem Unternehmen den wirtschaftlichen Erfolg vorzuwerfen, ist abstrus. Kritik an bestimmten Verhaltensweisen ist immer erlaubt, aber der bloße Erfolg an sich ist nicht moralisch verwerflich.

Vermutlich ist der Aufstieg, die Größe, nur ein Aspekt. Auch wenn der Erfolg aus eigener Kraft erfolgte, und das Wachstum organisch und in vernünftigem Tempo vor sich gegangen ist, besteht die Herausforderung sicher darin, das Erreichte abzusichern, nicht zurückzufallen, innovativ zu bleiben und, nicht zuletzt, auch die Kunden mitzunehmen.

Grobe Fehler, etwa eine Vernachlässigung von Stammkunden, oder Richtungsentscheidungen, die vom Kunden nicht akzeptiert werden, werden gerade bei Unternehmen, die sich einen gewissen Kultstatus erarbeitet haben, besonders leicht übel genommen - eine Lektion, die im Automobilsektor die Firma Tesla gerade macht.

Die Allermeisten alteingesessenen Platzhirsche die jetzt aufgeben müssen waren ja auch nur so lange da, weil sie sich zuvor gegen die lokale Konkurrenz durchgesetzt haben. Das ist systemimmanent, was er natürlich nicht minder schlimm für die Betroffenen macht.

Das Erreichte abzusichern, bedeutet aber eben auch, zu erkennen, dass immerzu neue Player auf dem Markt erscheinen, die das bisherige Modell in Frage stellen können.

So, wie der Internethandel die lokalen Fachgeschäfte zu einem großen Teil abgelöst hat, so bedrohen natürlich auch die neuen Plattformen aus China die jetzigen Internet-Musikversandhäuser.

Im Low-Budget-Bereich, der für Thomann, Musicstore, Kirstein usw. sicher auch eine Rolle bei der Kundengewinnung und -bindung spielt, findet man bei den chinesischen Plattformen ähnliche Angebote, und wer die Angebote ein wenig beobachtet und auch etwas abwarten kann, zum Teil erheblich günstiger. Manches kommt verdellt und verdreckt im Plasitkbeutel, aber die Chinesen lernen schnell dazu - und sie haben vor allem einen langen Atem.

Es führt weg vom eigentlichen Thema, aber die Entwicklung ist noch nicht zu Ende, und auch die großen Versender hierzulande können sich auf ihrem Erfolg nicht einfach ausruhen. Sonst werden auch sie irgendwann ihre Kosten nicht mehr einspielen können, und gehen dann schlimmstenfalls den Weg ihrer ehemaligen Mitbewerber.

Dass es z.B. Just Music heute nicht mehr gibt, und das dahinter stehende Unternehmen nur noch im Großhandel tätig ist, hätte ich vor ein paar Jahren auch nicht für möglich gehalten. Immerhin hatten sie ja auch Ladengeschäfte in den Metropolen Hamburg, München und Berlin.
 
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Gitarrenkauf: Allein Luzern hat zwei Musikläden (einer in Kriens), Bern hat einen mit Neuware, und einen mit gebrauchten Gitarren. In Basel gibt es einen grossen Laden direkt an der Grenze zu Frankreich. In der Nähe von Zofingen gibt es auch einen.
In Freiburg im Breisgau existieren drei Musikgeschäfte, die Gitarren verkaufen.
So schlecht kann es wohl doch nicht aussehen...
 
ich muss zugeben, dass ich nicht alle Beiträge gelesen habe.

Bei den lokalen Händlern habe ich nicht unbedingt immer Mitleid. Versteht mich nicht falsch, ich fände es Klasse, wenn es mehr Musikläden gäbe. Ich gehe lieber in den Musikladen, als online zu bestellen. Allerdings hat ein lokaler Händler oft keine große Auswahl an Instrumenten. Das geht ja auch nicht und dieses Problem wird nicht lösbar sein.

aber …
- warum kann ich bei meinem lokalen Händler keine Gitarre reparieren oder einstellen lassen?
- warum habe ich oft das Gefühl, dass die Leute dort nicht unbedingt geschult sind bzw. oft keine Lust haben?
- warum sehe ich dort keine klaren Verbindungen zu Schulen und lokalen Veranstaltungen (gut, das passiert schon zu einem gewissen Teil, aber meiner Meinung nach viel zu wenig).
- warum vermieten sie keine Bandräume?

Ich denke, die einzige Möglichkeit für die Händler zu überleben, ist eben diese zusätzlichen Dienste anzubieten, die man online nicht bekommt. Proberäume vermieten, Lehrer einstellen, hochwertigen Instrumenten Service anbieten, Veranstaltungen organisieren, Bands supporten, etc. Denn da mangelt es nicht an Nachfrage.
Einfacher Verkauf als einzige Leistung, ist Geschichte. Und das hätte man schon vor mindestens einem Jahrzehnt erkennen müssen. Das kam nicht überraschend.
 
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hmm,

deine beiden ersten "aber`s" seh ich auch so. Reparatur- und einstellungsservice sollten schon sein,
ebenso sollten sie Ahnung von der Materie haben und es sollte ihnen anzumerken sein, das sie uns Kunden gerne was verkaufen wollen, auch mit entsprechender Beratung.
Die beiden anderen kann ich aber nicht nachvollziehen, warum sollten sie Verbindungen zu Schulen und Veranstalter haben? Das sind doch ganz andere Geschichten. Wenn dem so ist, ist es ja gut, zu ihrem Tun sehe ich da aber keinen direkten Zusammenhang.
Was sie mit Band/Proberäumen zu tun haben verstehe ich auch nicht. Die Ladenmiete, der nicht allzu grossen Läden dürfte hoch genug für sie sein.
Wo sollen sie denn solche Räume hernehmen, anmieten:rolleyes:?
Lehrer anstellen? Es ist doch nicht Aufgabe eines Instrumentenverkäufers, das Erlernen eines Instrumentes verantwortlich mit zutragen. Er/Sie kennen sicher Lehrer/innen und sie können dann vermittelnd wirken, mehr aber doch auch nicht. Wir reden hier ja von den "kleinen" Läden.

Ich denke, die einzige Möglichkeit für die Händler zu überleben,
ist mMn. auch im Internet aktiv und preislich konkurrenzfähig zu sein. Bei meinem Händler klappt das ganz gut. Auch im Hinblick auf diese "aber`s".
 
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weil diese Angebote ausserhalb des reinen Handels genau das sind, was die Online Läden nicht bieten können. Warum soll ein Laden keine Proberäume anbieten können? Wenn die Ladenfläche verschwindet, kann sie so umfunktioniert werden. Auch für Unterricht. Ein Instrumenten-Service vor Ort kann auch geboten werden. Sowie Leasing/Verleih. Und das hätte sogar noch den Effekt, dass vielleicht wieder mehr Bands gegründet werden und neue Kunden geschaffen werden. Es ist nämlich wirklich nicht einfach einen Proberaum zu finden. Zumindest einen guten, der sauber und gepflegt ist.

Online Shopping allein wird sie nämlich nicht retten. Thomann ist da schon Jahrzehnte voraus, hat ein automatisiertes Lager, starkes Netzwerk und einen großen Kundenstamm. Wenn es um Preisverhandlungen geht, wer wird da bessere Angebote bekommen? Wie soll da ein vergleichsweise kleiner Laden konkurrieren können?

Wenn man überleben will, muss man kreativ sein und sich immer wieder anpassen. Das war schon immer so in der Evolution. Wenn man sich jedoch auf seinem Traditions-Business ausruht und dann heult, weil Thomann mehr verkauft … dann tut es mir eben nicht wirklich leid.
 
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Wie soll da ein vergleichsweise kleiner Laden konkurrieren können?
Eigenmarke. Bestes Beispiel: Anderton's. Lee und mehrere seiner Angestellten und/oder Freunde besitzen mittlerweile in verschiedenen Zusammensetzungen wer weiß, wie viele Firmen. Chapman natürlich, aber auch East Coast, Victory, Snakeoil, ... Sie machen's immer wieder, also scheint's wohl zu funktionieren.
 
...weil diese Angebote ausserhalb des reinen Handels genau das sind, was die Online Läden nicht bieten können.
Mit den Geschäften außerhalb der Laufkundschaft war bei meinem Händler auch so. Die waren beide Elektroingenieure und reparierten auch für Veranstalter / Messefirmen, Theater, Bands im Einzugbereich usw. also alles was irgendwie mit kaputten Amps, PA usw. zu tun hatte.


Ich denke ja, dass der Fokus viel zu sehr auf den Preisen liegt. Mein Händler war bei vielen Sachen auch teurer als Thomann, aber dafür hatte ich es gleich und wenn wirklich mal "die Kacke am Dampfen war", hat er auch schnellstens bei Reparaturen und vor allem Transport ausgeholfen. Eine Hand wäscht die andere....

Mich stört am meisten das Rumgelüge einiger Händler und Instrumentenbauer, quasi das Geschäft um jeden Preis. Viele haben anscheinend einen neuartigen Marketingkurs belegt und denken jetzt das muss so:D

Hier zwei lustige Beispiele:

Händler 9km von mir entfernt auf seiner Internetseite: Wir beziehen ihren Bogen in super Qualität.
Mein Anruf: Stimmt das was da steht, bezieht ihr wirklich selber? Wenn ja, komme ich vorbei und bringe Bogen.
Händler: Natürlich machen wir das, was für eine Frage, wir sind gelernte Geigenbauer. Komm vorbei....
Hingefahren, Bogen gebracht und gefragt, wie lange es ungefähr dauert.
Händler: Weiß ich nicht, wir beziehen nicht selber sondern schicken ihn ein. Dann können wir dir auch den genauen Preis sagen.
Ich gebe zu, der Verkäufer lebte kurzzeitig gefährlich:D.

Anderen "Geigenbauer" besucht, um Saiten von TI für mein Cello zu kaufen:
Händler: Moin, was darfs sein?
Ich: Moin, ich hätte gerne Cellosaiten von TI (Thomastik Infeld).
Händler: Wie wäre es denn mit denen hier? Oder denen? Die sind alle viel besser als TI, warum TI?
Ich: Weil ich die seit Jahrzehnten benutze und gut finde, hast du welche oder nicht?
Händler: Nein.
Aber hübsche Celli hast du hier (da standen 6 absolut identische Celli für um die 6-7,5 TE). Für Eigenbau u.U. zu billig und für Import u.U. zu teuer, aber völlig egal.
Händler: Ja, habe ich gebaut. Hier, spiel mal....
Ich: Bin ja einiges gewohnt, aber für mich doch 'n büschn sehr hoch der Steg.
Händler: Ich baue die so, weil die Studenten und meisten Kunden die hohe Saitenlage bevorzugen. Später passe ich dann ggfls. an.
Ich: Sehen auf jeden Fall hübsch aus und 7TE scheint mir für deutschen Eigenbau auch relativ günstig.
Händler: Ja, ich baue unter Wert, sonst werde ich sie hier nicht los. Aber danke, dass meine Handwerksarbeit positiv auffällt, viele sehen das gar nicht.
Ich: Vor allem, wie gleich du das mit der Färbung hinbekommen hast, man sieht quasi die Handschrift des Erbauers.
Händler: Ja, so kommen sie aus Rumänien

So ging das hier nur🤣
 
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Das es Nischen gibt, sieht man am Hardline aus Wuppertal. Da habe ich vor 30 Jahren meinen ersten Bass gekauft. Heute bauen sie unter anderem eigene Gitarre und betreiben eine Musikschule.
 
Eigenmarke. Bestes Beispiel: Anderton's. Lee und mehrere seiner Angestellten und/oder Freunde besitzen mittlerweile in verschiedenen Zusammensetzungen wer weiß, wie viele Firmen. Chapman natürlich, aber auch East Coast, Victory, Snakeoil, ... Sie machen's immer wieder, also scheint's wohl zu funktionieren.

Soweit ich mich erinnere, sind die aber erstmal durch ihre guten Videos auf Youtube groß geworden. Ohne Youtube wären sie vermutlich auch unter gegangen. Und sie haben auch gute Verbindungen zu Musikern, die jetzt auch ihre Produkte vermarkten.

Thomann hat die Sache mit Youtube auch irgendwann angefangen und es scheint inzwischen auch gut zu laufen.

Es gibt Läden, da wundere ich mich auch wie das überhaupt funktionieren kann. Aber es funktioniert wohl. Hier ein Beispiel von einem sehr exklusiv aussehendem Laden (die haben aber auch Instrumentenbauer, eine Musikschule, Video on demand für Produkte, Events, Youtube, etc.):


View: https://youtu.be/yph4o5nvl8k?si=xumwyESlUSdO0rKM
 
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Das es Nischen gibt, sieht man am Hardline aus Wuppertal. Da habe ich vor 30 Jahren meinen ersten Bass gekauft. Heute bauen sie unter anderem eigene Gitarre und betreiben eine Musikschule.
... aber diese Nischen sterben dann irgendwann auch aus. Aktuell George in HH (George's Music Shop), eine Legende, Händler und eben auch Gitarrenbauer, hat neulich mit Mitte 70 nun auch dichtgemacht. War grundsätzlich Einzelunternehmer, ein netter Kerl mit viel KnowHow in einem kleinen Laden, der sich sehr genau überlegt hat, womit er den wenigen Platz vollstellt. Und in der Kombination aus Laden, Werkstatt, Szenekenntnissen (auch zur Musikschule) passte das auch.

An die Adresse zieht dann eine Geigenbauerin (Rathmann), die sich lange auch mit Zupfinstrumenten beschäftigt.
 
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Soweit ich mich erinnere, sind die aber erstmal durch ihre guten Videos auf Youtube groß geworden.
Eine weitere Idee, was funktionieren kann, sehr gut!

Was die Eigenmarken angeht, haben die das aber ganz und gar nicht an die große Glocke gehängt - von Chapman vielleicht abgesehen. Im Gegenteil gab es sogar Kritik, es sei gezielt und ehrenrührigerweise verheimlicht worden.
 
Ich hatte ein Problem mit meiner Gitarre. Irgendwie spielte sie sich nicht wirklich gut, und Sustain? Naja, der Nachklang war nicht wirklich schlecht, aber im Vergleich zur neueren war er schwach. Nach einigem Vergleichen war klar, dass es an der leicht gewölbten Decke lag. Ende vom Lied - ab zum nächsten Musikgeschäft (knapp 10km). Ich war schon öfters dort, einmal sogar, weil ich bei der Gitarre nicht sicher war, ob ein grösseres Problem vorliegt. Damals meinte man nur, dass sie eigentlich passabel klinge. Nun ja, ich hatte dann herausbekommen, dass der Steg zu hoch war, sofern man nicht die gewölbte Decke reparieren will. Die Wölbung würde ich als Totalschaden definieren, während die Sache mit dem Steg noch im Rahmen war für die alte Klampfe. Also wurde der Steg um ca. 2mm gekürzt, und seitdem klingt die Gitarre wieder wirklich gut. Sicher, eine meiner beiden Spanierinnen ist deutlich besser, und die zweite ist auf einer ähnlichen Ebene. Hat also klar etwas gebracht.

Schlussendlich ist es immer gut, wenn man in erreichbarer Nähe einen Musikladen mit gutem Personal hat. Das kann das Internet nicht bieten..
 
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Wie soll da ein vergleichsweise kleiner Laden konkurrieren können?
Eigenmarke. Bestes Beispiel: Anderton's. Lee und mehrere seiner Angestellten und/oder Freunde besitzen mittlerweile in verschiedenen Zusammensetzungen wer weiß, wie viele Firmen.
unter einem vergleichsweise kleinen Laden verstehe ich etwas anderes als schätzungsweise 100 Mitarbeiter und >20 Mio. Pfund Umsatz jährlich.
ich kann mir nicht vorstellen, das der inhabergeführte Shop um die Ecke (wie hier Thema*, d.h. vielleicht 2 oder 3 Mitarbeiter, einige wenige 100k Umsatz) erfolgreich Gitarren bauen lassen kann. :nix:

*s. #2, "Der Gesamtverband der Deutscher Musikverlage spricht von rund 40 Prozent der Unternehmen, deren Jahresumsatz bei unter 100.000 Euro lag."
 
... aber diese Nischen sterben dann irgendwann auch aus. Aktuell George in HH (George's Music Shop), eine Legende, Händler und eben auch Gitarrenbauer, hat neulich mit Mitte 70 nun auch dichtgemacht. War grundsätzlich Einzelunternehmer, ein netter Kerl mit viel KnowHow in einem kleinen Laden, der sich sehr genau überlegt hat, womit er den wenigen Platz vollstellt. Und in der Kombination aus Laden, Werkstatt, Szenekenntnissen (auch zur Musikschule) passte das auch.

Da stellt sich aber die Frage, ob die Nische ausstirbt oder ob einfach ein Einzelakteur in den Ruhestand geht.
 
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nicht vorstellen, das der inhabergeführte Shop um die Ecke (wie hier Thema*, d.h. vielleicht 2 oder 3 Mitarbeiter, einige wenige 100k Umsatz) erfolgreich Gitarren bauen lassen kann
Doch, was Instrumentenbauer machen lassen können, kann auch der inhabergeführte Shop machen. Ob das so eine "große" Marke werden wird, sei mal dahingestellt. Funktionieren tut das. Erfahrung aus dem Freundeskreis.

Manchmal sind es auch ganz schnöde Immobiliensachen: Nachdem in HH-Bergedorf vor Jahren Merkl sein Ladenkonzept wegen einer geplanten Bebauung aufgeben musste (ist noch im Keller zu finden, aber als One-man-Show statt mit qualifizierten Verkäufer:innen und großem Angebot), trifft es jetzt offenbar gerade Rotthoff in St. Pauli, bei denen vor Jahrzehnten schon die Beatles eingekauft haben.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Da stellt sich aber die Frage, ob die Nische ausstirbt oder ob einfach ein Einzelakteur in den Ruhestand geht.
Der geht einfach in den Ruhestand. Aber solche Geschäfte werden kaum übernommen oder neu gegründet. In der Menge betrifft das die Nische. Immerhin hat George ja auch schon ein "Mischkonzept" gehabt, in dem er selbst Instrumente gebaut und repariert hat. Was eigentlich auch "sein Ding" war.
 
Lehrer anstellen? Es ist doch nicht Aufgabe eines Instrumentenverkäufers, das Erlernen eines Instrumentes verantwortlich mit zutragen. Er/Sie kennen sicher Lehrer/innen und sie können dann vermittelnd wirken, mehr aber doch auch nicht. Wir reden hier ja von den "kleinen" Läden.

Es ist aber auch nicht Aufgabe des Musikers seine Instrumente in einem Shop mit geringer Auswahl, höheren Preisen und ohne entsprechenden anderweitigen Mehrwert zu kaufen.

Ob jetzt die Ideen mit Proberaum und Lehrangebote die richtige Lösung sind, darüber kann man streiten. Wenn aber das Konzept "Ich verkaufe lokal ein par Instrumente" nicht trägt, müssen Alternativen her. Eine Denkweise a la "es ist doch wohl nicht meine Aufgabe..." ist da kontraproduktiv, wenn an der bisherigen originären "Aufgabe" kein ausreichendes Interesse mehr besteht.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Der geht einfach in den Ruhestand. Aber solche Geschäfte werden kaum übernommen oder neu gegründet. In der Menge betrifft das die Nische.
Das war aber schon immer so. Desto mehr ein Konzept von dem Inhaber abhängt (Vernetzung, Fähigkeiten, Persönlichkeit, Geschmack), umso schwerer ist es einen Nachfolger zu finden. Der müsste dann sehr früh ausgesucht und aufgebaut werden, was aber oft schwierig ist, wenn das Konzept im Grunde nur den Inhaber selbst gut ernährt.

Manche Geschäftsmodelle sind halt kaum dafür geeignet, "weitergegeben" zu werden.
 
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