Zwei Fragen zum Transponieren mit oder ohne Kapodaster

  • Ersteller ci-siamo
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Jetzt mal extrem, Gedankenspiel: Ein richtig guter Gitarrist spielt eine Fuge von Bach auf der E-Gitarre. In E-Dur. Er hat das Stück (Fingersatz mit Leersaiten) perfekt drauf. Er kann gut Noten lesen. Aus irgendeinem Grund soll er es jetzt sofort in F spielen.
Welche Optionen hat er?
H ast selbst sowas gespielt? :cautious:

4 Optionen möglich was passiert:
  1. Er ist so fit auf der Gitarre, dass er es nach Kadenzen spielen kann. (der extrem Fleissige)
  2. Er stimmt die Gitarre ein Halbton hoch (Der Prakmatische)
  3. Er sag, dass er es erstmal üben muss, trotz Kapo (der Sachliche)
  4. Er versucht es, verkackt aber in den höhren Laagen, weil er ständig alles ein Bund höher denken muss (der Sichselbstüberschätzte)
 
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H ast selbst sowas gespielt? :cautious:

4 Optionen möglich was passiert:
  1. Er ist so fir auf der Gitarre, dass er es nach Kadenzen spielen kann. (der extrem Fleissige)
  2. Er stimmt die Gitarre ein Halbton hoch (Der Prakmatische)
  3. Er sag, dass er es erstmal üben muss, trotz Kapo (der Sachliche)
  4. Er versucht es, verkackt aber in den höhren Laagen, weil er ständig alles ein Bund höher denken muss (der Sichselbstüberschätzte)
Ja, tatsächlich hatte ich vor 100 Jahren ein paar Stücke von Bach drauf. Ich hatte aber schnell begriffen, dass es für mich (mangelndes Talent, mangelnde Motivation & Faulheit) eine Sackgasse war.

Punkt 2 passt.
Dein Punkt 3 scheint mir seine einzige Chance. Mit Capo muss er doch nicht mal gross üben.
 
Jetzt mal extrem, Gedankenspiel: Ein richtig guter Gitarrist spielt eine Fuge von Bach auf der E-Gitarre. In E-Dur. Er hat das Stück (Fingersatz mit Leersaiten) perfekt drauf. Er kann gut Noten lesen. Aus irgendeinem Grund soll er es jetzt sofort in F spielen.
Welche Optionen hat er?
Ich frage mich was es bringt, solch völlig hypothetische Szenarien zu diskutieren. Warum sollte ein Klassik Gitarrist „plötzlich und sofort“ ein Stück von Bach transponieren? Das einzige Szenario das ich mir da vorstellen könnte, wäre eine fucking Aufnahmeprüfung an einem Konversatorium. Ob die Auswahljuri da begeistert ist, wenn der Kandidat da einen Kapodaster aus der Tasche zieht?


Einen Kapodaster zu nutzen zu müssen, ist oft ein Kompromiss, aber nicht immer. Aus mehreren Gründen:
Ein (bekanntes) Stück transponieren zu müssen, ist alleine schon oft von Nachteil, weil es oft den Charakter/Sound/Vibe völlig ändert, aber nicht immer... Wir haben in der Band nicht wenige Songs in die Tonne getreten, weil sie transponiert einfach mies klangen. Einige klangen auch transponiert ok.
Das Problem des Verstimmen wurde bereits angesprochen und lässt sich IMO auch nicht wegdiskutieren. Einen gewissen Druck muss der Kapodaster auf die Saiten ausüben.
Das Wechseln zwischen den Stücken ist Aufwand und kostet Zeit.

Genauso kam man einen Kapodaster auch ganz bewusst, als soundformendes Mittel einsetzen oder sich schlicht damit das Leben erleichtern und Dinge musikalisch umsetzen, die ohne so vielleicht nicht möglich wären.

So kann das Ding „Fluch“ oder „Segen“ sein, je nachdem … wer einen Benefit daraus zieht, nutzt ihn; wem das nix taugt, hilft sich anders und wenn die Konsequenz drin besteht, ein Stück, das von den Tonart nicht funktioniert auszusortieren. Ist alles erlaubt!
 
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Ist jetzt vielleicht etwas OT, aber trotzdem noch ein paar Anmerkungen:
Ein Kapo wird ja oft als "Krücke" für Gitarristen angesehen. Aber ein Kapo macht auch Sound, sei es durch die Tonlage oder durch die Voicings, die durch den Einsatz möglich sind. Flamenco Gitarristen benutzen z.B. sehr oft einen Kapo und stehen nicht im Verdacht Pfuscher an ihren Instrumenten zu sein.
 
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Gedankenspiel: Ein richtig guter Gitarrist spielt eine Fuge von Bach auf der E-Gitarre. In E-Dur. Er hat das Stück (Fingersatz mit Leersaiten) perfekt drauf. Er kann gut Noten lesen. Aus irgendeinem Grund soll er es jetzt sofort in F spielen.
Welche Optionen hat er?
Der Fall ist wirklich nur theoretisch, weil so etwas nicht vorkommt.
Wie gut das mit Capo geht, kann ich nicht beurteilen, vielleicht einen halben Ton oder einen ganzen höher, obwohl die Bundabstände ja dann auch anders sind. Aber alles andere scheidet mMn auch als Gedankenspiel aus.
Er ist so fit auf der Gitarre, dass er es nach Kadenzen spielen kann. (der extrem Fleissige)
Eine Bach-Fuge geht nicht "nach Kadenzen" zu spielen.
Die ist linear aufgebaut, also mehrstimmig (3, 4 manchmal 5). Natürlich ergeben sich da auch Harmonien, aber die wechseln dabei teilweise auf jede Achtel, und die Stimmführung der einzelnen Stimmen muss man richtig intensiv üben. Eine Bach-Fuge vom Blatt zu spielen wäre schon in der Originaltonart auch für Profis sehr sehr anspruchsvoll.

Aber ein Kapo macht auch Sound, sei es durch die Tonlage oder durch die Voicings, die durch den Einsatz möglich sind.
Guter Hinweis. Dazu gab es auch schon Threads hier im Forum, zB https://www.musiker-board.de/threads/songs-mit-kapodoster.103581/
 
Eine Bach-Fuge geht nicht "nach Kadenzen" zu spielen.
Die ist linear aufgebaut, also mehrstimmig (3, 4 manchmal 5). Natürlich ergeben sich da auch Harmonien, aber die wechseln dabei teilweise auf jede Achtel, und die Stimmführung der einzelnen Stimmen muss man richtig intensiv üben. Eine Bach-Fuge vom Blatt zu spielen wäre schon in der Originaltonart auch für Profis sehr sehr anspruchsvoll.
Das es anspruchsvoll ist, habe ich schon gesagt.
Da die Gitarre von Fingersätzen abhänigig ist, wirds richtig schwer.
Generell geht´s aber. Meine Sängerin hat dies in ihrer Ausbildung machen müssen. Sogar spontan mit Wechsel, wenn die Ansage kam. Das haben die freilich als Übung gemacht um genau das zu Schulen.

Wobei das schon sehr OT ist grad ... Und der ursprünlichen Fragestellung nix nützt.
 
Die Argumentation "Ein guter Gitarrist kann/muss..." ist weder hilfreich noch realitätsbezogen.
Ich bin schlichtweg kein guter Gitarrist. Daran wird sich in diesen Leben auch nichts mehr ändern.

Wenn ich also in einer Probe die Tonart einen Ganzton verschieben muss und habe einen Capo im Koffer, dann klemm ich den drauf und spiele.
Alternativ kann ich auch nach Hause gehen und üben, bis ich's kann.
 
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Es wurde fast alles gesagt.
1. Welche Tonart, Toni, für die Vocals? Das hatte ich immer mit dem Keyboard getestet.
Antwort sei: A-Dur.
2. Gitarre stimmen. Flat, alles einen Halbton tiefer. Warum? Antwort verweigert!
3. Capo im III. Bund befestigen. Nicht aus technischen, sondern einzigartig musikalischen Gründen.
4. Die Griffmuster von G-Dur verwenden. Klingt aber A. Und bei den Barrées? Die Gitarre ist flat. Mit dem Capo auf III. klingt der F#-Griff in relativ II. Bund als Ab.
5. Der Bassist? Der begleitet die Sängerin.
:)
 
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Barrégriffe brauchst Du glaube ich hier nicht erklären, das wissen alle.
Es ging darum, ob ein Bassist transponieren können muss und wie man es notiert, siehe erster Beitrag.
 
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Es ging darum, ob ein Bassist transponieren können muss.
Ich hatte ja schon gesagt, dass der Bassist am meisten Profi von uns ist, so dass wir eigentlich kein grosses Problem mit dem Transponieren haben, was ihn angeht. Ich war aber neugierig, wie andere das machen. Bei den Antworten staune ich, wieviele Sichtweisen es gibt.
Ich bin überrascht, wie viele hier zum Thema posten, anscheinend beschäftigt es mehr Musikerkollegen als ich dachte.
 
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Ich schreibe trotzdem nochmal die "Musterlösung" auf, die wir in meiner letzten Band gemacht haben:

- Einer (ich) hat die "Master Lead Sheets" verwaltet. Diese bestanden aus Songtitel sowie Melodie- und Textschreiber, danach Ablauf inkl. Akkorde, darunter Text.
- Viel Wert wurde darauf gelegt, dass der Ablauf gut strukturiert war (Intro / Verse 1 / Chorus 1 / Break / Verse 2 ...), mit Kästen für jeden Takt mit Akkorden drin.
- Festgehalten wurde jeweils die "tatsächlich klingenden" Tonarten bzw. Akkorde. Sprich, da stand dann ein Eb7#9, wenn's auch nach Eb7#9 geklungen hat.
- Es war die Aufgabe jedes Einzelnen, dieses Master Lead Sheet zu haben, zu kommentieren, zu erweitern, und damit zu arbeiten.

Ob nun jemand mit Kapo arbeitet (...was übrigens null verwerflich ist, man schaue sich ein paar der etwas "rootsy" angehauchten bzw. klassischen Rocker an... Springsteen, Tom Petty, Dylan, Stones ...) oder anderweitig klarkommt, ist die Sache jedes Einzelnen. Ob der Mensch an den Keys die "Transpose" Taste drückt ist ebenso seine Sache. Wenn die Bläser sich aus ihrer Komfortzone bewegen müssen, dann ist das hinzunehmen.

Ich habe noch NIE so viel gelernt und "draufgeschafft" in dieser Zeit, wo wir nach diversen Wechseln an der Gesangsfront inkl. Switch Frau - Mann - Frau unsere Songs mehrmals transponieren mussten. War anstrengend, hat aber Spaß gemacht, sich neue Sachen rauszufieseln die anders zu spielen aber eben klanglich wiedererkennbar waren.
 
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Jetzt mal extrem, Gedankenspiel: Ein richtig guter Gitarrist spielt eine Fuge von Bach auf der E-Gitarre. In E-Dur. Er hat das Stück (Fingersatz mit Leersaiten) perfekt drauf. Er kann gut Noten lesen. Aus irgendeinem Grund soll er es jetzt sofort in F spielen.
Welche Optionen hat er?
option 5: ich spiele sowas einfach nur mit powerchords.
 
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(y) Definitiv beste Lösung, Powerchords werden in der Barockmusik leider noch zu sehr unterschätzt.
 
Blödsinn - man beachte mein historisch natürlich 100% zutreffendes Avatarbild! ;) :rofl:
 
Ba - ROCK!
 
  • Haha
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Zwei Fragen, 95 Antworten bisher...

:mampf:
 

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