Wie äußert sich schlechter Funk-Empfang?

  • Ersteller Kevin1991
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In welchem Band sendet die knackende Strecke? Das E-Band ist oft sehr voll, A oder A1 sind meist besser.
 
Die sendet im E-Band, die Frequenzen der unterschiedlichen Strecken sind vorab per Wireless Workbench zueinander berechnet worden.
Da hierbei natürlich die Begebenheiten vor Ort nicht berücksichtigt werden können, haben wir uns einen RF Scanner bestellt, der mittlerweile auch geliefert wurde.

Gestern bei der Probe lief alles wiederum störungsfrei, was mich dazu bewogen hat, doch noch nicht den Service / die Wartung in Anspruch zu nehmen.
Für das kommende Wochenende haben wir uns allerdings eine zusätzliche Funkstrecke gemietet, die wir als Spare nutzen werden.
Da wir als Hauptact gebucht sind und dementsprechend einen langen Soundcheck Slot haben, kann ich da in Ruhe die Frequenzen vor Ort scannen und entsprechend die Funkstrecke testen und ggf. Frequenzen tauschen.

Nach dem Wochenende werden wir dann schauen, ob es dann funktioniert oder wir die Strecke doch einmal einschicken, weil der Verdacht eines Fehlers der Strecke selbst vorliegt.

Ich werde berichten...
 
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Gucken wir 'mal ein wenig auf die Technik.

Nach Manual file:///C:/Users/indernet/Downloads/ew-100-g4-manual-v2-2-10-2019-de.pdf verwendet das Mikro Breitband-FM. Erinnern wir uns an die Einführung des UKW-Radios, d.h. dem Wechsel vom AM auf FM:
  • HiFi-Qualität
  • nahezu unempfindlich auf jegliche Störungen, die man auf Mittelwelle so hören konnte und kann
  • dass hierüber Knacken hereinkommt, ist unwahrscheinlich.
Wäre die Funkübertrageung digital, hörte man das, was man am Digitaltelefon kennt:
  • Aussetzer
  • Frequenzverstimmungen (quackt statt spricht)
  • u.ä. ... wird's auch nicht sein (ist ja auch nicht eingebaut)
Was bleibt? Die Empfängerseite:
  • der Empfänger muss ja entscheiden, wann er welcher Antenne mehr vertraut
  • je nach Aufbau und Empfangsszenario kann der Audio-Switch (theoretisch) Knacken erschaffen
  • und es wird ja auch durch Ausbreitungsbedingungen (Bühne verlassen) und Betrieb (Nachbar-Gigs) nicht besser
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Google Suche zu "true diversity microphone problems" listet in der KI-Zusammenfassung Anhaltspunkte ... aber NUR, wenn man dessen Geschreibsel auch anhand der immerhin angegebenen Links überprüft ...

Bliebe noch die Möglichkeit, das Knacken durch "Gesang" elektrostatisch mit auf den Weg zu geben:
  • Sänger/in steigt Treppe herab
  • wodurch besonders viel Reibungselektrizität entsteht (Teppiche, Schuhsohlen, Kleidung, Publikum ...)
  • das mobile (=nicht-geerdete) Mikro lädt sich hübsch auf
  • und immer wieder mal ent ... Knacks/Prassel
Das wären so meine Anhaltspunkte, um dem Ganzen einmal nachzugehen und zu belegen oder zu widerlegen.

Vereinfachen kann man diese Suche übrigens, wenn man sich für die Zeit der Analyse diese erfinderische Aufgabe stellt:
  • garantiere das Knacken (immer, überall, durch Jede/n usw.)
  • verwende dazu NUR das, was bereits vorhanden oder wandelbar ist
  • stelle darin die garnatiegebenden Bedingungen her
Das führt, mit etwas Übung, regelmäßig sehr schnell auf den, oft überraschenden, Kreis der Hauptschuldigen. Hat man die, kann man die Bedingungen entsprechend ändern, und zur Verifikation das Knacken nach Belieben einschalten (garntiert, s.o.) und ausschalten (sicher verhindert).

P.S.: Ja, auch das Publikum ist ein riesiger Van der Graf Generator, mit enormen Britzel-Potential ...
  • Bewegung: hoffe ich doch für die Band
  • Synthetics, Kunststoffe all-überall im Publikum (das Generatorband)
  • die Metallkuppel ist ein isolierter Ladungsspeicher (Luft, beliebige leitende Oberflächen ...)
  • der ground-rod ähnelt ja schon einem ungeerdeten Mikro ... :D :cool:
  • was zwanglos die Lösung Kabelmikro erklärt ...
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Zuletzt bearbeitet:
Jetzt brauche ich doch nochmal eine Erklärung...
Ich habe den Empfänger der Funkstrecke gestern aus dem Rack ausgebaut und separat zuhause betrieben - soweit alles gut, keine Knackser, guter, sauberer Empfang.
Dann habe ich, auch um den neuen RF-Explorer einmal zu testen, diesen eingeschaltet.

Ohne aktive Funkstrecke war in dem Bereich, den ich gescannt habe (ca. 830 - 840 MHz) nichts los, sehr flacher Noisefloor.
Als ich den Sender aktiviert habe, kam ein großer Peak bei der eingestellten Frequenz (835,8 MHz) aber auch ein zweiter, kleinerer Peak (ca. 50% des ersten) etwa 2 - 3 MHz oberhalb. Die genaue Frequenz konnte ich nicht messen, da ich noch kein Experte im Umgang mit dem RF-Explorer bin, wäre wohl nochmal nachzuholen.

Jetzt frage ich mich natürlich, ob das normal war.
Der zweite Peak war nur da, wenn der Sender aktiv war, ging also davon aus
Sind das Inteferenzen, die da entstehen?
Oder ist das doch ein Hinweis darauf, dass ggf. etwas mit dem Sender nicht stimmt?
 
Kein Knacken?

Ich nehme an, Sender Empfänger und Scanner standen relativ nahe beieinander? Dann könntest Du durchaus die inneren Signalverarbeitungen der HF-Stufen aufgefangen haben: auch Abschirmungen haben ihre Grenzen, und kabelgebundene Ausbreitungen sind möglich.

So kannst Du’s verifizieren:
  • mit dem Scanner in Verdopplungsschritten entfernen
  • die (gemittelten) Peaks müssen dann jeweils ca. 3dB kleiner werden
Beispiel:
  • Scanner steht 1 m von beiden entfernt
  • den mittlere Pegel bestimmen (als Referenz, also 0dB setzen)
  • in 2,4,8,16 … m sollten sie dann mit -3,-6,-9,-12 … dB kleiner werden
Aus Gründen am besten im Freien oder einer Halle … Und auch Abstrahlrichtungen spielen hier eine Rolle …

Was sagt denn Sennheiser selbst dazu?
 
Kein Knacken, nein.
Und ja, ich war sehr nah dran tatsächlich, das stimmt.
Das werde ich heute Abend nochmal verifizieren.

Danke für den Input!
 
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Gerne.

Kann der Scanner auch Spektren zeigen oder nur ein paar Zahlen?
 
Das muss ich tatsächlich noch herausfinden :)
 
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Sehr nah mit dem Sender an den Empfänger gehen ist nie eine gute Idee, weil der Empfänger überfahren werden kann, dann verschluckt er sich.

Soweit ich weiss, sind die beiden kleineren Signale ober- und unterhalb der Hauptfrequenz normal, ich habe das bei meinen Funkstrecken auch gesehen. Wozu die da sind, habe ich allerdings vergessen.
 
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So ein Sender produziert ja nicht nur rein den Hauptträger sondern auch Nebenträger. Je nach Filter/Mischstufe kann das mehr oder weniger sein was da durchkommt und kann natürlich auch aus den Folgestufen nach der PLL sein.
 
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Als ich den Sender aktiviert habe, kam ein großer Peak bei der eingestellten Frequenz (835,8 MHz) aber auch ein zweiter, kleinerer Peak (ca. 50% des ersten) etwa 2 - 3 MHz oberhalb.
Das ist die Modulation. Jede Art von Modulation des Trägers erzeugt Seitenlinien. Und zwar abhängig von der Modulationsart.
 
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So, Update von meiner Seite zur Gesamtsituation.

Letzten Samstag stand der nächste Gig an und bereits beim Soundcheck war klar, dass wir das gemietete Funkmikrofon nutzen müssen, da unserer eigene Strecke wieder Knackser produziert.
Interessant waren jedoch folgende Dinge:
- Wir hatten alle genutzten Funkfrequenzen erneut per Wireless Workbench berechnet (d.h. auch das Funkmikro hat eine andere Frequenz gehabt, als vorher)
- Mittels RF Explorer wurden die Frequenzbereiche vor dem eingeschalten geprüft, da hat nichts anderes gefunkt
- schon bevor ich den Handsender eingeschaltet habe, ging das Knacksen auf dem Kanal los

Ich habe jetzt alle Komponenten der Strecke aus dem Rack ausgebaut und würde die in den Service schicken.
Parallel werde ich aber auch abchecken, ob ggf. eines der Kabel oder unser Signalsplitter nicht vll doch einen weg haben und das Knacksen daher kommt...
 
schon bevor ich den Handsender eingeschaltet habe, ging das Knacksen auf dem Kanal los
Dass es da Störgeräusche gibt ist normal, sofern es keine Anlage mit Pilotton und/oder digitaler Modulation ist.

Ich weiß jetzt nicht ob das Pilottonverfahren eines G4 Senders mit dem Pilottonverfahren des G3 Empfängers vollständig kompatibel ist. Falls ja, dann dürfte der Empfänger nicht aufmachen, sofern der Sender aus ist, also kein Pilotton auf dem Träger liegt. Da die Störungen allerdings wohl auch im Sendebetrieb auftreten kann es mit hoher Wahrscheinlichkeit wirklich am Empfänger liegen. Empfänger wurde schon mit einem anderen Sender kombiniert und jedesmal ist das knacksen genau an diesem Empfänger? Empfängerausgang auch mal direkt an das Pult angeschlossen, um eben weitere Fehlerquelle im Signalweg auszuschließen?
 
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Ich weiß jetzt nicht ob das Pilottonverfahren eines G4 Senders mit dem Pilottonverfahren des G3 Empfängers vollständig kompatibel ist. Falls ja, dann dürfte der Empfänger nicht aufmachen, sofern der Sender aus ist, also kein Pilotton auf dem Träger liegt.
Konnte man da die Pilotton-Funktion nicht auch abschalten? :gruebel:
Nicht dass die deaktiviert ist und es deshalb den ganzen Spuk gibt!?
 
Pilotton ist/war aktiviert, das kann ich aus dem Gedächtnis bestätigen.
 
Konnte man da die Pilotton-Funktion nicht auch abschalten?
klar kann man den pilotton ausschalten. dann muss die rauschsperre eben manuell eingestellt werden, denn genau das macht ja der pilotton mal primär. nebenbei überträgt dieser auch oftmals noch den batteriestatus.
 
.... Funk ist immer eine Behelfslösung, das ist klar?
Für mich ist Funk keine Behelfslösung, sondern seit vielen Jahren, meine Standardlösung, weil ich die Bewegungsfreiheit brauche. Ein Kabel wäre für mich die Behelfslösung, wenn es mit Funk nicht 'funk'tioniert ;)
Sehr nah mit dem Sender an den Empfänger gehen ist nie eine gute Idee, weil der Empfänger überfahren werden kann, dann verschluckt er sich.
Auch das mag sein, kann ich aber aus der Praxis nicht bestätigen. Mein in-ear Empfänger ist keinen Meter weit links von mir in meinem Side-Rack verbaut - kommt mir jetzt nicht mit "da kannst du doch auch ein Kabel nehmen!" Ich bewege mich auch mal von meinem Keybard weg, greife u.a. gelegentich zur Gitarre, wo ich mich dann auch mal vom Empfänger weg bewege, ganz abgesehen davon, dass ich mich da mit einem Kabel zu schnell verheddern würde.
Und der Empfänger für mein Headset ist in dem Mischpult-Rack hinten verbaut, das meistens nur 2-3 m hinter mir steht, bei kleinen Bühnen auch mal noch näher. Auch da hab ich noch nie Aussetzer gehabt. Und auch hier will ich auf keinem Fall auf ein Kabel ausweichen. Im Proberaum hatte ich teilweise ein Headset kabelgebunden genutzt, das ich mir dann ständig von den Ohren gerissen habe, bis das Kabel dann irgendwann endgültig ab war.
 
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Bei uns geht es auch weiter im Thema.
Ich konnte einen baugleichen Empfänger ausleihen, mit dem wir nun morgen mal ausprobieren können, ob es am Empfänger oder eher am Sender liegen könnte.

Zwischendrin gab es auch Knackser, als der Sender ausgeschaltet war, aber das lag an einer zu geringen Squelch Einstellung, das konnte ich schnell beheben.
Morgen also der Gig, bei dem wir einen ausgetauschten Empfänger nutzen, mit ansonsten selben Equipment und zufällig auch am selben Ort, bei dem es zuletzt Probleme gab.

Es bleibt spannend ;-)
 
Sehr nah mit dem Sender an den Empfänger gehen ist nie eine gute Idee,
Was ist denn sehr nah?
Mal angenommen, ich habe einen Empfänger auf dem Pedalboard (also in Bodennähe) und stehe mit dem Instrument (Gitarre / Bass) und Sender am Hosenbund im Abstand von einer halben Schrittlänge davor: Ist das schon nah am Empfänger?
 
Unter 30-40cm
 
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