Ich hab mir das nun alles durchgelesen und zu Gemüte geführt. Dazu aber später.
Erst einmal Dank an die Moderation dass das Thema nicht gleich geschlossen worden ist. I
ch denke das ist hier eine bewusste und sehr kluge Entscheidung.
Zu
@DarkStar679
Du polarisierst gerne. Mit allem was du hier bietest. Das ist ok, mache ich mitunter auch.
Und ich habe deine „künstlerische“ Haltung und Konvention auch hier und da schon aktiv unterstützt.
Diesmal kann ich dies nicht tun:
Aber ich kann dir eine. Detailierte Rückmeldung zu meiner Warnehmung deines Textes geben.
Die CK Zeile wurde genug bearbeitet und lasse ich mal raus, ist für meine Interpretation irrelevant. Da ich soweit gar nicht kommen muss. Wenn du das möchtest, können wir uns mit dem Rest noch gerne , Zeile für Zeile, in einem Offenen oder persönlichen, Diskurs auseinandersetzen.
Künstlerisch:
- Dein gesammter Text, ist in der von dir angestrebten Aussage grundsätzlich (und ich klammere CK mal aus),
als gesellschaftspolitisch zu verstehen.
- Er ist perspektivisch Einsilbig, es gibt keine Verschiebungen oder sinnhafte Bilder die Neuinterpretationen zulassen oder zu
tieferen eigenen Gedanken inspirieren.
- In der Darstellung der Thematik, deiner Aussage nach "Meinungsfreiheit", ist mir der Text zu eingeschränkt und deutlich zu wenig reflektiv.
- Statt dich dem Thema kritsich und offen zu nähern, ist er maximal als selbstherrlich und jammerlich zu verstehn.
- Dies ergibt, platteste Betroffenheitslyrik
- Der Text ist maximal eine singbare aneinaderkettung von wahrnehmbaren
Schlagworten.
- Damit, inhaltlich grundsätzlich, schlecht gestaltet, aber wohl singbar. Wenn das reicht, ok.
So, nun meine Interpretation deines Textes und die Darstellung seiner Wirkung:
I speak, but I’m not heard
Every truth reduced to dirt
Du sprichst und wirst nicht gehört ? ( I speak, but I’m not heard )
- > Im Text wird nich reflektiert woher das kommt und wer was warum dazu beiträgt.
Nicht einmal ob überhaupt Kommunikation stattfindet.
Nicht wer wann wie wo und warum mit wem kommunizieren möchte oder kommuniziert.
Jede Wahrheit wird in den Schmutz gezogen ( Every truth reduced to dirt )
-> Du nimmst Bezug darauf dass es mehrere Wahrheiten gibt, ein Interessanter Ansatz und könnte ein kluger Gedanke
gewesen sein. Wenn ja, warum nimmst du ihn nicht auf oder beziehst ihn ein ?.
Wahrheit meint ?
- Wahrsein
- Richtigkeit
- Übereinstimmung
- das Tatsächliche
- das Zutreffende
- das Überzeugte
- das Wirkliche
- die Wirklichkeit
- eine Erkenntnis
- die Erkenntnis als Spiegel der Wirklichkeit
- das Wahre
- Deine persönliche Wahrheit
- ....
Mocked and branded, pushed aside
My conviction crucified
Mocked and branded, pushed aside
Ok, ein paar markige und kräftige Füllwörter ;-)
My conviction crucified ( Meine Überzeugung wird gekreuzigt )
Deine Überzeugung ist persönlich, ist sie immer. Denn es ist DEINE.
Vieleicht Extrinsisch motiviert, auch aber intrinsisch gebilded und mainfestiert.
Da sind wir schon am Punkt.
Ist
Deine Überzeugung eine Wahrheit?
Wenn ja, in welchem Sinne?
Wenn es Deine persönliche Überzuegung/Warheit ist kann es diese gerne sein.
Sie muss jedoch nicht allgemein oder nur vom gegenüber als Warheit angenommen werden.
Ist eine tiefe Überzeugung Warheit, wenn ja, in welchem Sinne und zu welchem Zweck.
(Hier könnte ich nun noch etliche Zeilen schreiben, dies spare ich mir aber und gehe davon aus dass, wenn Interesse besteht, du auf Perspektiven kommst die eine Auseinderdsetzung mit der Frage ermöglichen)
crucified - gekreuzigt
Ist in der künstlerischen Darstellung, vor allem in unserem Kulturkreis, immer auch als Christlich geprägtes Motiv zu Betrachten. Ist somit in seiner Wirkung geprägt durch eine allgemein erworbene Interpretatioskultur.
Zentrale Interpretationen von Kreuzigung sind somit primär Religös ( nicht nut Christlich ) geprägt
- Opferung
- Verrat
- Vergebung
- Befreihung
- Sühne
- Erlösung
- Schuld
- Hoffnung
- Aufgabe und Triumph
- Die Auferstehung ohne sich zu Erheben
- Aufopferung und Hingabe
- Menschliche Fehlbarkeit und Schuld
- Göttliche Liebe und Unfehlbarkeit
- Viele Interpretationen deuten Märtyrertum. Jemand opfert sich oder wird geopfert im Sinne einer (scheinbar) höheren Sache oder Macht.
- Das Kreuz selbst symbolisiert die Verbindung zwischen der Erde und dem Göttlichen
Gesellschaftlich, Soziale und Politische Interpretation von Kreuzigung - ist natürlich auch Kulturhistorisch geprägt
- Strafe
- nicht angemessene Strafe
- Folter
- Grausamkeit
- Machtdemonstration
- Machtmissbrauch
- Ungleichheit und Dekradierung
- Demütigung
- Entmenschlichung
- .......
Führt zu einer Empatischen Überforderung durch ein Individualschicksal, dessen Grausamkeit in seiner Wirkung. durch den Kulturhistorischen Kontext, massiv gesteigert wird. Dies hat oft eine Abkehr von der empathiegeprägten Auseinandersetzung mit dem Schicksal des Gekreuzigten zur Folge. Erzeugt also Rückzug aus Angst um seine eigene Unversehrtheit.
Somit kann das Motiv der Kreuzigung als Überhöhend, Überfordernd, Übermächtigend missbraucht werden.
Ok @DarkStar679 das waren nun die ersten vier Zeilen, deine erste Strophe.
Ich könnte jetzt den ganzen Text so detailiert zerlegen und müsste nicht einmal in die Moralische Debatte zu CK einsteigen um dir aufzuzeigen dass dein Text zum Thema Meinungsfreiheit nicht Funktioniert.
Ist aber nicht nötig denn der generaliserte Widerspruch welcher deinem text zu Grunde liegt
zeigt sich schon in dieser ersten Strophe.
HIer mal auf deutsch:
Strophe 1
Ich spreche, doch ich werde nicht gehört
Jede Wahrheit in den Schmutz gezogen
Verspottet und gebrandmarkt, beiseite geschoben
Meine Überzeugung gekreuzigt
Du sugerierst dass es zwar mehrere Warheiten gibt, die Deine jedoch nicht gehört sondern,
sogar verspotet wird, final sogar in einem Akt von grausamster Gewalt, öffentlich sichtbar hingerichtet, gekreuzigt wird. Vielleicht wurde deine Überzeugung sogar verraten und verkauft.
Allerdings bezweifle ich, dass
Deine eigene Überzeugung, als gültige Wahrheit, von der Allgemeinheit oder nur deinem Gegenüber, anerkannt werden kann oder gar muss.
Sprich, du stellst dich als Opfer derer da, die deine Überzeugung nicht teilen, annehmen oder sogar wehement verneinen. Und um dem Opferkult noch mehr Boden zu geben, wählst das Bild der grausamste öffentliche Tötung, um dich zum Märtyrer deiner Selbst zu machen.
Mein Fazit:
Dir geht es nicht um Meinungsfreiheit.
Vielmehr geht es, um eine egozentriertes,
selbstverherrlichendes Weltbild, welches
keine Anerkennung findet
und deswegen bist du sauer.
Ist das so?
Und Darkstar, mit Mehrtürern hast du, als Rennsportler, doch nicht wirklich was am Hut, oder doch?
Nachsatz:
Meinungsfreiheit ist ein Recht!
Dieses Recht beinhaltet auch die Pflicht,
diese Meinung permanent zu hinterfragen,
zu reflektieren, zu überprüfen.