Neues Tenor Mundstück

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slim g
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Hallo zusammen!

Ich hoffe, dass jetzt nicht schon alle allein ob des Threadtitels die Hände überm Kopf zusammenschlagen.
Ich versuchs einfach mal. :D

Also, zunächst zu meiner Person:
Bin Ende 20, hab in "Jugendjahren" lange Alt-Saxophon gespielt, nach ner längeren Pause selbiges verkauft, um auf Tenor wieder einzusteigen.
(Saxophon ist nebenbei bemerkt nicht mein Hauptinstrument. Das wäre eigentlich der große Kosmos des Schlagwerks. Außerdem Klavier.)
Dank meiner Vorgeschichte ist es mir auch auf dem Tenorsax recht schnell gelungen zurecht zu kommen und nen soliden Ton/Ansatz zu entwickeln.
Nur klingt mir die ganze Sache noch etwas zu ausdruckslos (kleines Klangbeispiel: "tuuuuuuuuuut").
Natürlich weiß ich auch schon, dass man da von der Spieltechnik her (Growls, etc.) Gestaltungsmöglichkeiten hat.
Dennoch möchte ich mich jetzt zusätzlich nach nem neuen Mundstück umgucken.
(Bisher spiel ich das unvermeidbare 4C auf nem Yamaha YTS 475)

Ich werde natürlich einen - von mir aus auch mehrere - Nachmittag in Fachgeschäften verbringen und testen was das Zeug hält.
Habe auch schon per SuFu ältere Threads zum Thema Mundstücke durchforstet.
Meine Vorstellung vom Sound ist aber relativ speziell - und in der Hinsicht bin ich bisher noch nicht weiter gekommen.
Ich hätte gern nen ziemlich LUFTIGEN Sound, der zwar nen bißchen Jazz/Blues-Flair mitbringen darf aber nicht zu agressiv sein soll. Im Gegenteil: schön wäre, wenn die Sache selbst in kleinen Besetzungen noch einigermaßen dezent wirkt, bei trotzdem nicht langweiligem Klangcharakter.

Vielleicht ist unter euch ja jemand, der doch noch den einen oder anderen Geheimtipp hat.
Meine Blätter sind bisher Vandoren Java red und auch green in durchaus wechselnden Stärken zw. 2,5 und 3,5.
Aber auch was das betrifft, kenne ich keine Beratungsresistenz.

Bedanke mich schonmal im Voraus für jeden Hinweis, der mir noch irgenwie nützlich sein könnte.

VlG, slim g
 
Eigenschaft
 
Probier mal ein Selmer....

Auf der Homepage gibt's z.B. folgende Informationen zu den Modellen

S80: Quadratische Kammer


  • Universell einsetzbar
  • Großer, runder Klang
  • Ausgeprägte dynamische Bandbreite
  • Präzise Ansprache
  • Quadratische Kammer

oder zum S90:
Quadratische Kammer

  • Klassisch weicher Ton
  • Leichte Ansprache
  • Homogener Klang über alle Register
  • Gut zu kontrollierende Intonation

Das Soloist klingt toll, ist Dir aber sicher zu aggressiv ;)

Oder schau mal hier im Forum, im Flohmarkt hab ich ein Brilhart im Angebot, klingt im Vergleich zum Selmer etwas dumpfer, gemäßigter, aber gegenüber dem Standard von Yamaha doch direkter. Ich komm mit der Bahn (3: 1,905mm, vergleichbar mit Yamaha Bahn 6) nicht klar...
 
Danke!
Werd mir die Modelle auf jeden Fall schonmal vormerken.

Mit dem "Flohmarktkauf" das ist wohl eher nix für mich. Da will ich wirklich erstmal in großem Stil verglichen haben. ;)
 
Ein guter Ausgangspunkt ist eigentlich immer ein Meyer mit mittlerer Kammer. Was die Öffnung angeht musst du ausprobieren. Ich hab auf einem 8er angefangen und bereue nicht mich gegen eine kleinere Öffung entschieden zu haben. Auf kleineren Öffnungen ist man vielleicht etwas wendiger, dafür finde ich größere im Sound flexibler und offener. Flexibel heißt dass man sowohl dunkel als auch heller darauf klingen kann.

Ein Kautschuk Otto Link ist vielleicht die andere Standard-Variante. Die klingen etwas dunkler als Meyer.

Zur Zeit bin ich bei einem Vandoren hängen geblieben. Ich war nie sehr überzeugt von den Mundstücken, bis mir der Händler meines Vertrauens ein das Vandoren V5 A55 in die Hand gedrückt hat. Es ist relativ offen, hat aber einen seeeeehr flexiblen Sound! Es klingt bei mir relativ weich. Hat untenrum ordentlich Fülle und obenrum reichlich Projektion und Offenheit. Ich wechsle meine Mundstücke selten, da ich der Meinung bin dass man seinen Sound selbst formen muss. Dieses ist für mich der Neue All-Round-König. Achtung: Die kleineren Varianten (ich glaube A45 und A35) haben diese Charakteristik nicht!
 
Hmm....

Um das berühmte "zweischneidige Pferd" mal von hinten aufzuzäumen:
kann man denn überhaupt auf ein spezielles Charakteristikum bei Mundstücken achten, das eine besonders angenehme Ansprache im piano-Bereich gewährleistet?

Gibt es da bei euch irgendwelche Erfahrungswerte?
 
Es muss Raschèr drauf stehen ...

Die Frage ist, ob du alle Verbesserungsmöglichkeiten durch Obertonübungen und Longnotes schon ausgereizt hast.
Dann kann man nämlich auch mit einem 4C schon ziemlich weit kommen.
 
Longnotes: :)
Oberton: sicherlich noch ausbaufähig

Aber man darf sich doch bestimmt für ein neues Mundstück interessieren, auch wenn man die technische Perfektion noch nicht erreicht hat.
Und wenn ich immer wieder mal lese, dass das eine oder andere Mundstück losbrüllen soll wie Oli Kahn, dann wirds doch gewiss auch ein anderes Ende des Spektrums geben.
 
Ja klar, man darf sich nur nicht zu viel davon versprechen.

Wie gesagt, auf dem anderen Ende des Spektrums steht "Sigurd Raschèr" drauf.
 
Na, das ist doch klar. ;) Mit Üben bleib ich am Ball.
Fest versprochen!

Sind die denn in jedem gut sortierten Fachgeschäft erhältlich.
Ich geb frank und frei zu, den Namen zum ersten Mal zu hören.
 
Sind die denn in jedem gut sortierten Fachgeschäft erhältlich.
Wenn das Fachgeschäft meiner Definition von "gut sortiert" entspricht, dann schon.
Bertram in Freiburg hat sie beispielsweise.

Es sind eher Klassikmundstücke, ich spiele aber auch im Blasorchester damit und meine Tochter in der BigBand.
Die haben eine sehr große Kammer und entsprechen deshalb den ursprünglichen Soundvorstellungen von Adolphe Sax besser als die kleinkammerigen Selmers.

Hörproben
http://www.youtube.com/watch?v=2TI_z3IfPsM
http://www.youtube.com/watch?v=qpvh87eGWKA
http://www.youtube.com/watch?v=ZzJNxkDZnp8
 
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Naja ... also das halte ich mal für eine relativ ungewöhnliche und extravagante Wahl. ;)

Ohne die Rascher Mundstücke jetzt zu kennen würde ich mal einwenden, dass der damalige klassische Sound heute kaum noch gefragt ist. Die Rolle des Saxophons hat sich über die mehr als hundert Jahre so grundlegend gewandelt, dass man sich nicht zwingend auf die absoluten Wurzeln berufen muss. Klar gibt es Nieschen.

Leise Ansprache kann man durch die Kombination aus Öffnung und Blattstärke erzielen. Ein etwas weicheres Blatt wird bei gleicher Öffnung besser im Piano anspringen. Bei gleicher Blattstärke wird ein weniger offenes Mundstück besser anspringen. Natürlich verändert sich dabei der Sound maßgeblich. Auch muss man darauf achten, dass das Blatt bei lautem Spiel dann nicht das Mundstück verschließt.
 
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Die Frage war nach Mundstücken mit guter Ansprache im Piano. Natürlich spricht jedes beliebige Mundstück mit dem passenden Blatt besser an als mit einem unpassenden.

(Das Raschèr Quartett ist übrigens sehr gefragt, nur so nebenbei ...)
 
Extravaganz stellt nun ÜBERHAUPT kein Problem da.
Ich frag auch nicht in der Hoffnung auf irgendwelche Konsensanworten.

Einfach n bißchen Input und ich mach was draus.

Wäre doch seltsam wenn alle Musiker die gleichen Ansichten ausgerechnet zum Thema SOUND hätten.


Ich danke euch auf jeden Fall schon mal.
 
Wäre doch seltsam wenn alle Musiker die gleichen Ansichten ausgerechnet zum Thema SOUND hätten.
Ja, das wär seltsam. Deshalb ist es auch relativ schwer, sich unter "luftig" was vorzustellen, ein Soundbeispiel wär schön, wo du hinwillst.
Meine erste Assoziation dazu ist Benny Golson:


...ich hab jetzt die Raschèr Mundstücke auch nocht nicht angespielt, würd mich aber wundern, wenn die für die Art von Sound optimal wären. ;) (Abgesehen davon, dass wohl niemand mit dem gleichen Equipment genau wie Golson klingen wird... klar.)
Übrigens finde ich, dass man auf der Aufnahme schon hört, dass der eine seeehr (zu?) weite Bahnöffnung spielt. Klingt, als ob der Ton im Piano später anspricht als beabsichtigt.
 
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Jaaaaaaa... ich fass es nicht.
Den Link hättest du weglassen können.
War meine 2012 mit Abstand meistgehörte Jazzplatte
Aber wohl immer zu sehr aus Schlagzeugersicht.

Jetzt weiß ich auch, wie ich auf die Soundvorstellung komme. :D
...also mit hoher Wahrscheinlichkeit.

Also natürlich solls jetzt nicht 1 zu 1 der Sound werden. Aber das kann ich mir Quasi so als Basis vorstellen.
Der HardBop ist jetzt eh nicht das, wo es mich als Saxophonist hinzieht.
 
So eine Mundstücksdiskussion ist immer interessant und nimmt manchmal erstaunliche Wendungen. Was ich immer wieder feststelle, es wird ein sound, ein Klang gehört, der gefällt und so möchte man auch klingen. Die nächste Frage ist welche Kanne, welches Mundstück.

Was meist vergessen wird ist, dass da ein Kopf mitsamt einem Körper hinter dem Mundstück ist und diese sind halt bei jedem Mensch anders. So klingt das Teil was davor ist auch anders.

Ich spiele seit Jahr und Tag in einem Saxquartett, wenn ich mein Alto rumgehen lasse mit gleichem Mundstück, gleichem Blatt, es klingt bei jedem meiner Kollegen anders. Der eine fühlt sich mit dem Klang dann wohler, der andere nicht.

Was auch ganz erstaunlich ist: wir haben von sowas schon Aufnahmen gemacht nur um mal festzustellen ob sich dann die Aufnahme genau so anhört wie man sich selbst hört, in der Regel eher nicht.

Ich habe dasselbe auch schon mit verschiedenen Mundstücken durchprobiert, auch hier ist es keineswgs so, dass man, hört man sich die Aufnahmen, an sofort sagen kann, dies ist da Mundstück Y und dies ist das Mundstück Y, bei 2 o. 3 Mundstücken geht das noch. Probiert man mehrere durch dann wird es schwierig. Noch schwieriger wenn man die Aufnahmen nach 14 Tagen nochmal anhört.

Mir geht es so, dass ich mich einfach mit dem Mundstück wohlfühlen muss, da ist mir erstmal die Marke oder ob die Kammer rund oder eckig ist egal.

Ich denke bevor man auf die spezielle Mundstückssuche geht sollte man mal 1 Jahr mit einem normalen gängigen Mundstück dazu zähle ich die Meyer 7*, Yamaha 4C usw (alle so mit mittlerer Bahn) durchhalten. Es ist ganz erstaunlich was man alles damit blasen kann wenn man über Ansatz, Longtones, Obertonübung einen sicheren und guten Ton erreicht hat.

Entscheidet man sich aber schon von Anfang an nur im klassischen Bereich zu bleiben, sieht die Sache ein wenig anders aus, da empfiehlt es sich die Rascher's, Selmer und Vandoren mal durchzublasen, viel mehr ist da nicht.
Die Rascher haben halt auch einen sound der 40-50 Jahre zurückliegt, nun wer es mag und seinen Klang in diese Richtung optimieren will, ist damit hervorragend bedient. Selmer und Vandoren bringen ein wenig mehr Obertöne klingt dann "moderner" - was das auch immer heißen mag.

Man könnte ja mal noch diskutieren: wie sieht es aus wenn ich in einer Formation (Bigband, SaxQuartett, MV, Band mit Bläsersatz usw.) spiele. Stecke ich da jedesmal ein anderes MPC drauf?

an Knebi89: der link läuft bei mir nicht: "Diese Video ist in meinem Land nicht verfügbar". Entweder ich lade mir dann z.B. "stealthy" in den Browser oder ich muss mir einen anderen suchen.

Grüße

atrofent
 
Ich denke bevor man auf die spezielle Mundstückssuche geht sollte man mal 1 Jahr mit einem normalen gängigen Mundstück dazu zähle ich die Meyer 7*, Yamaha 4C usw (alle so mit mittlerer Bahn) durchhalten. Es ist ganz erstaunlich was man alles damit blasen kann wenn man über Ansatz, Longtones, Obertonübung einen sicheren und guten Ton erreicht hat.
Grundsätzliche Zustimmung meinerseits... auch wenn ich ein Yamaha 4C nicht als mittlere Bahn bezeichnen würde, das ist schon verdammt eng! Vergleiche hier: *Klick*
Weiter entfernt von Benny Golson's Equimpent könnte man wohl kaum sein.

@slim g: Grundsätzlich würde ich davon abraten, in deiner "Entwicklungsphase" mit ausgefallenen Luxusmundstücken zu experimentieren. Da kann man viel Geld verheizen, glaub mir! :rolleyes:
Einfach mal die Klassiker durchprobieren, z.B. Otto Link Tone Edge, Meyer... Vandoren V16 sollte man auch mal angespielt haben. Rico Graftonite sind unschlagbar vom Preis her, und das eine, das ich bisher angespielt habe war echt Ok. Auch Bari ist einen Versuch wert.
...und damit erst mal 10 Jahre brav üben! :D

Sich selbst aufnehmen ist sehr empfehlenswert bei der Auswahl. Optimal wär, wenn du ein paar Mundstücke für ca. eine Woche daheim hättest und dich damit anfreunden kannst, bei manchen Musikgeschäften geht das sogar ohne Vorauszahlung. Einfach ganz lieb fragen!

@atrofent: Den Link brauchst du nicht, du hast die Platte (hoffentlich) daheim: Art Blakey & The Jazz Messengers - Moanin' (Unglaublich geiler Tenorsound von Benny Golson!)
 
Grundsätzliche Zustimmung meinerseits... auch wenn ich ein Yamaha 4C nicht als mittlere Bahn bezeichnen würde, das ist schon verdammt eng! Vergleiche hier: *Klick*
Weiter entfernt von Benny Golson's Equimpent könnte man wohl kaum sein.

Das ist beides korrekt, wobei halt das Yamaha recht häufig ist und Benny Golson ist schon auch ein "Ausnahmeathlet"

@slim g: Grundsätzlich würde ich davon abraten, in deiner "Entwicklungsphase" mit ausgefallenen Luxusmundstücken zu experimentieren. Da kann man viel Geld verheizen, glaub mir! :rolleyes:
Einfach mal die Klassiker durchprobieren, z.B. Otto Link Tone Edge, Meyer... Vandoren V16 sollte man auch mal angespielt haben. Rico Graftonite sind unschlagbar vom Preis her, und das eine, das ich bisher angespielt habe war echt Ok. Auch Bari ist einen Versuch wert.
...und damit erst mal 10 Jahre brav üben! :D

das muss er ja nicht unbedingt 9 Jahre reichen ;), wenn ich bedenke wie lange ich auf dem gleichen mUndstück gespielt habe.

Sich selbst aufnehmen ist sehr empfehlenswert bei der Auswahl. Optimal wär, wenn du ein paar Mundstücke für ca. eine Woche daheim hättest und dich damit anfreunden kannst, bei manchen Musikgeschäften geht das sogar ohne Vorauszahlung. Einfach ganz lieb fragen!

@atrofent: Den Link brauchst du nicht, du hast die Platte (hoffentlich) daheim: Art Blakey & The Jazz Messengers - Moanin' (Unglaublich geiler Tenorsound von Benny Golson!)


Leider habe ich "diese" Platte nicht, kenne aber natürlich beide.

Grüße

atrofent
 
Zuletzt bearbeitet:
Gibt's da zwei? Ich meine die:
Moanin'_(Art_Blakey).jpg
 
Ich denke bevor man auf die spezielle Mundstückssuche geht sollte man mal 1 Jahr mit einem normalen gängigen Mundstück dazu zähle ich die Meyer 7*, Yamaha 4C usw (alle so mit mittlerer Bahn) durchhalten. Es ist ganz erstaunlich was man alles damit blasen kann wenn man über Ansatz, Longtones, Obertonübung einen sicheren und guten Ton erreicht hat.

Oh, Sorry.
Das geht aus meinem einleitenden Text nicht wirklichim Detail hervor: ich bin nicht das absolute Greenhorn, das nach n paar Wochen Praxis mittels Materialschlachten versucht irgendwelche Wunder zu bewirken.
Ich spiele allein auf dem Tenorsax inzwischen seit ca. 4 Jahren und hab vorher vielleicht so 6-7 Jahre Altsax gespielt.
Deshalb würde ich meine Technik auch wirklich schon als recht solide bezeichnen. Keinesfalls perfekt.
Nur an die Investition in ein neues Mundstück hab ich mich bisher nie gewagt.
 

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