12/8-Takt - wie richtig Strumming?

oh, so viele Variationen und Spezialfälle :stars:

Für die weniger versierten Hobbymusiker könnte man doch nach der 80/20-Regel sagen, dass in 80% der Fälle mit 12/8 ein 4/4tel-Takt in triolischer Ausprägung gemeint ist.

In einem Saxophon-Forum (zufällig beim Googlen gefunden) findet man dazu folgende Zitate - und so kannte ich das bisher auch:
12/8 ist nix anderes als ein normaler 4/4tel-Takt, allerdings "triolisch" notiert.
D.h. 3 Achtel in Folge entsprechen einer Achtel-Triole, eine Viertel gefolgt von einer Achtel entspricht einem korrekt notierten ternären (Swing) Rhythmus.
Durch die Notation in 12/8 erspart man sich die ganzen Triolenklammern...
Quelle: https://www.saxophonforum.de/threads/12-8-takt-wie-zaehlen.14527/

Zählweise: 1 & a 2 & a 3 & a 4 & a (bzw. auf deutsch: ein - er - lei - zwei - er - lei ...).

Für die restlichen 20% der Fälle wurden oben ja bereits viele Möglichkeiten und Varianten erläutert
 
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Es gibt klassische 12/8-Takte mit der 4-4-4-Aufteilung die nach dem Schema von oben funktionieren. 'The hawk and the eagle' von John Denver beispielsweise mit interessantem Schlagmuster.
Nur hast du recht, dass es nicht die einzige Möglichkeit ist.
Würde man sowas nicht eher als 6/4-Takt notieren?

Die 3-3-3-3-Aufteilung betrachte ich für mich eigentlich weniger als 12/8-Takt, sondern als 4/4-Takt mit Shuffle und gelegentlichen Triolen und fasse das als Bluesfeeling zusammen.
Hmmm... da würde ich ein klares Jein geben. Es stimmt zwar, dass man jeden 4/4-Shuffle im 12/8-Takt notieren kann. Aber umgekehrt ist nicht jedes Stück im 12/8-Takt automatisch bluesig und shuffelig. Zumindest empfinde ich das nicht so.
 
Hmmm... da würde ich ein klares Jein geben. Es stimmt zwar, dass man jeden 4/4-Shuffle im 12/8-Takt notieren kann. Aber umgekehrt ist nicht jedes Stück im 12/8-Takt automatisch bluesig und shuffelig.
Bedeutet das jetzt, dass die Ausgangsfrage dahin gehend beantwortet ist, dass es nicht die eine richtige und allein selig machende Art gibt, 12/8 zu strummen?
 
Wo habe ich das behauptet? :confused:

Ich habe meine Gedanken geäußert und um Inspiration gebeten. Dass es nicht nur eine Variante gibt, war mir schon völlig klar.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Das erklärt ja die Summe der Beiträge.

Im einzelnen sind die Infos sehr verkürzt, und dann gibt es nochmal einige Sonderfälle.

Wie der 12/8 Takt, der auch als 6/8 notiert werden kann.

Wenn die Stück bekannt sind, und schon ein bisschen älter, dann würde ich nach Midis und Tabs schauen. Mit Hilfe vom Tab-Programm oder mit Midiplayern von Van Basco kann man sich anschauen, wie es gemacht werden kann.
 
Wie der 12/8 Takt, der auch als 6/8 notiert werden kann.
Kann er nicht, weil die Akzentuierung unterschiedlich ist:
  • 6/8: schwer - leicht, Dirigierbewegung wie 2/4 (Abschlag - Aufschlag)
  • 12/8: schwer - leicht - halbschwer - leicht, Dirigierbewegung wie 4/4 (Abschlag - Seitschlag links - Seitschlag rechts - Aufschlag)
 
Wenn die Stück bekannt sind, und schon ein bisschen älter, dann würde ich nach Midis und Tabs schauen. Mit Hilfe vom Tab-Programm oder mit Midiplayern von Van Basco kann man sich anschauen, wie es gemacht werden kann.
Das ist zwar richtig, und das habe ich auch gemacht. Aber es weicht von der ursprünglichen Frage ab. Denn die war, wie ich konkret die Hand führe beim Strumming. Quasi "ich nehme die Gitarre, setze mich ans Lagerfeuer und lege los". Das konnte mir bisher kein Tab-Programm oder Midiplayer zeigen.

Dazu kamen schon eine Menge Vorschläge und Ideen. :)
 
weil die Akzentuierung unterschiedlich ist:
Wieder was gelernt. Meine Information stammt aus ein paar vielleicht etwas oberflächlich geschrieben Lektionen aus Büchern, und ein paar Liedern, die mal so und mal so notiert waren.

"ich nehme die Gitarre, setze mich ans Lagerfeuer und lege los"
Die Tipps mit dem Midi kamen eher durch die genannten Songbeispiele. Aber auf mit der Methode hab ich auch schon ein paar Elemente rausziehen können, die dann viel später (Lagerfeuer) zum Einsatz kamen.

Ich habe sogar ein paar Schlagmuster aus Klavierbegleitungen abgeleitet. (Das war noch vor der Zeit des Internets. Da musste man nehmen was da war. )
 
Wenn du Pattern 4 auf seine eigentliche Grundform zurückführst, dann wird hier jede Dreiergruppe im typischen und schulmäßigen (!) Triplet-Anschlag ausgeführt:
1=down 2=up 3=down. Dabei ist der downstroke auf 1 (D) natürlich schwerer, als der auf 3 (d).

Kompletter 12/8: Dud Dud Dud Dud

Das ist absoluter Standard und wird so auch von Streichern (Abstrich-Aufstr.-Abstr.) oder Lautenisten (Daumen-Zeigefinger-Daumen) praktiziert.
Der jeweils letzte und leichte Abschlag einer Dreiergruppe muss aus dem sofort zurückfedernden Handgelenk kommen, als ob du die Hand schnell von einer heissen Herdplatte zurückziehst.
Ich muss mich nach längere Zeit (Krankheit...) mal zurückmelden. Ich habe das Thema an der Gitarre wieder aufgegriffen. So komisch, wie es sich am Anfang anfühlte, ist es gar nicht mehr. Spielt sich doch besser als gedacht.

Hauptgrund für die erneute Beschäftigung damit waren Takte mit einer ungerade Anzahl an Achteln, nämlich 9/8 (3+3+3) und 15/8 (3+3+3+3+3). Da kann man keine gleichmäßige Handbewegung mehr machen, geht logischerweise nur bei gerader Anzahl an Achteln (oder über zwei Takte hinweg). Mit dem Dud-Schema aber spielen sich solche Taktmaße ziemlich gut. :)

Bei dem einen Stück ist eine 5/8-Passage dabei (2+3), die würde ich jetzt so strummen: DuDud bzw. D-Dud.
 
Bei dem einen Stück ist eine 5/8-Passage dabei (2+3), die würde ich jetzt so strummen: DuDud bzw. D-Dud.

Natürlich spielt sich das irgendwann "besser, als gedacht" - reine Übungssache! Vorteil dieses Triple-Anschlags ist zudem, dass man auch immer genau hörbar machen kann, wie asymmetrische Takte "intern" zusammmengesetzt sind, z.B. Clave-beats (2/2 oder 4/4 = 8/8 = 3 + 3 + 2).
 
Lasst doch mal das Theoretisieren beiseite und hört euch den Song an.

Hier mal eine ganz simple Akustik-Version, wo man sieht dass es bei möglicher Akustik-Begleitung mit ein wenig "Nothing Else Matters" (Verse) und dann mit (Chorus) passender Strumming Betonung mit im Wesentlichen Downstrokes super funktionieren kann. Das ist dann alles 6/8 vom Zählen her, das passt schon.



Ansonsten gibt's ganz viele Optionen auch bei 12/8, die man je nach Song so ziehen kann.

Allgemeiner ...
Tolle Anregungen gibt es hier ein paar:

 
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Nicht schlecht. :) Das ist wirklich ein sehr schöne Sammlung.

Die Idee, beim 12/8 mit einem Hochschlag anzufangen, um die 4 und die 10 mit einem Runterschlag zu spielen, die hat echt was. Aber wie ich schon schrieb - für 9/8 oder 15/8 geht das so nicht mehr. Oder man lebt damit, dass man in jedem zweiten Takt die Schlagrichtung wechselt.
 
Über das Thema 12/8-Takt bzw. Strumming von Triolen stolpert wohl jeder früher oder später - jetzt mal unabhängig vom Ausgangspunkt Gary Moore.
Neben den hier schon erwähnten Mustern DDD-DDD, DUD-DUD, DUD-UDU und UDU-DUD nutze ich ich auch gerne noch DUU-DUU.
Beim Raushören von Songs lohnt es sich, genau hinzuhören, mit welchem Muster man dem Klangeindruck und dem Flow des Originals am nächsten kommt.
(Gerade wenn auch Ghost Notes / Muting dabei sind, reagieren die Muster sehr unterschiedlich!).
Ich denke, man sollte alle beherrschen und auch flüssig zwischen den Mustern wechseln können.
 

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