3. Gitarrist am Anfang zu viel?

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Wuzi
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Hallo zusammen!
Wir stehen als Band vor einer Misere:
Angefangen hats mit unserem 1. Gitarristen. Er hat sich um einen Proberaum bemüht und wollte nach 10jähriger Abstinenz wieder eine Band formen. Daher fragte er mich (2. Gitarre) und unseren Bassisten. Drummer war in unserem Freundeskreis auch recht schnell gefunden, und so entstand die erste Combo.
Die Probleme fingen aber schon am Anfang, bzw. davor an.
Ein sehr sehr guter Freund von mir, der eben auch Gitarre spielt, hat sich öfter mit mir getroffen um sich von mir Tips geben zu lassen und ein wenig zu jammen. Mit ihm hatte ich auch einmal ein kleines Bandprojekt, das aber relativ bald wieder eingestellt wurde. Ihn hats nie so ganz losgelassen, und er wollte mit mir immer schon einmal wieder zusammen spielen.
Soweit so schlecht, da keiner von uns in der Band ein Wort vor diesem besagten sehr guten Freund verlieren wollte - da wir erwarteten ihn damit sehr zu kränken ihn nicht gefragt zu haben.
Passiert ist es im Endeffekt doch, als unser Bassist ihm nebenläufig davon erzählt hat, natürlich hat er nachgehakt und vorbei wars mit dem Geflunkere.
Er hat ihn dann schlussendlich gezwungenermaßen gefragt, ob er auch mitspielen will - was er begeistert bejahte.

Die Probleme, die wir jetzt mit ihm haben, waren für ihn nicht absehbar:
* Er ist wirklich kein guter Gitarrist, kann keine Palm-Mutes, hat wenig Taktgefühl und hat nie gelernt mit Metronom zu spielen
* Er kann nur alle 2 Wochen proben, da er wöchentlich Schichtwechsel hat (Morgenschicht - Abendschicht) - wir proben Dienstag Abend
* Es ist wirklich verdammt schwer Lieder zu finden, die
- Für 3 Gitarrenstimmen ausgelegt sind
- Wo zumindest 1 Gitarrenstimme für ihn spielbar ist
* Es zieht ungemein runter, wenn ich mit ihm während der Probe üben muss, wenn er einen (relativ leichten) Part nicht hinbekommt

Ist diese Situation verfahren? Was würdet ihr tun? Kann es sein, dass eine Band am Anfang generell keine 3 Gitarristen verträgt?
Es würde wohl noch Monate, wenn nicht Jahre dauern ihn in etwa auf dasselbe Niveau zu hieven, dass der 1. Gitarrist und ich bereits haben (was zugegebenermaßen schon nicht die Welt ist...)

LG
Peter
 
Eigenschaft
 
3 Gitarristen sind erstmal schwieriger unterzubringen als nur einer oder zwei. Aber ZU schwer muss es nicht sein, je nachdem wie ihr damit umgeht...

Das Problem scheint mir aber ganz woanders zu liegen. Wenn er technisch derart hinter dem Rest der Band liegt würde er diese wohl auch behindern, wenn er der einzige Gitarrist wäre.

Zwei möglichkeiten sehe ich da:

Zum einen: Rauswerfen. Natürlich möglichst ohne ihm dabei vor den Kopf zu stoßen. Macht ihm klar, dass er technisch noch nicht so weit ist, das an eurer Freundschaft aber nichts ändert. Sowas musste ich auch mal machen. Ist blöd, aber manchmal notwendig.

Andererseits: Schreibt ihr eigene Lieder?
Man könnte versuchen Songs zu arrangieren, die 3 durchweg unterschiedliche Gitarrenparts enthalten.
Ihr könnt ihn scheinbar auf keinen Fall das gleiche spielen lassen, wie eine andere Gitarre, sonst klingt es nicht, wenn er Probleme mit dem Rhythmus hat.

Aber evtl kann man ja ein paar einfach Parts einbauen, die er spielt. Eine einfache Melodie hier und da, z.b.
Das ist natürlich deutlich erhöhter Aufwand. Ihr müsstet dann darauf achten, dass er genau solche Parts bekommt, die er technisch beherrscht.
Das kann auch bedeuten, dass er in einem Song mal ne kurze Spielpause einlegt, während die anderen beiden Gitarren weiter rocken.

Fakt ist: Mit Band wird er sich an seinem Instrument schneller entwickeln als ohne. Also überlegt es gut...
 
Die Suppe habt ihr euch wahrlich selbst eingebrockt - nun müsst ihr sie auslöffeln. Es hat keinen von Euch wirklich jemand "gezwungen" ihn reinzunehmen - außer vielleicht Euer schlechtes Gewissen.

Was ist so schwer - gerade bei "sehr guten Freunden" - von Anfang an mit offenen Karten zu spielen? Mit ein bisschen Rückgrat und Offenheit sagt man:
"Übrigens, ich starte ein neues Bandprojekt. Wir wollen damit X und Z erreichen und Musikrichtung B machen - ich fürchte, das wird für Dich musikalisch zu tough und vom Proben her zu intensiv... bewerben kannst du dich natürlich, aber sei dir bewusst dass es viel Konkurrenz gibt".
Oder: "Gitarrist X hat mich (!) gefragt, ob ich (!) mit ihm in ein Bandprojekt einsteige. Ich freu' mich da drauf, denn jetzt ist die Band komplett" - "Aber ich würde gerne mitmachen" - "Gut, ich bespreche das mal mit den Jungs und sag' Bescheid wie die so drüber denken". (später) "Du, das kriegen wir nicht hin auch mit dritter Gitarre und so - aber wie wär's denn wenn Du ab und an mal im Proberaum vorbeikommst und in einen Jam mit einsteigst? Ich helf Dir auch ein paar unserer Songs draufzuschaffen".

Usw usw. Unter guten Freunden geht sowas doch eigentlich? Klar, es wird nicht unbedingt einfacher, wenn es noch mehr Zwischen- und Querbeziehungen zwischen verschiedenen Bandmitgliedern gibt, man sich also "kennt". Trotzdem - bei einer freundlichen, klaren, offenen aber bestimmten Kommunikation ist die Gefahr des auf den Schlips tretens wirklich nicht so riesig.

Hätte, wäre, wenn - ihr seid sehenden Auges in die Situation reingelaufen (war doch eigentlich klar, dass das irgendwann rauskommt, oder?) und müsst da nun wieder raus.

Ich bliebe ganz langweilig bei meiner Linie. Bei aller Freundschaft (und gerade WEGEN aller Freundschaft) sprecht das Thema offen an (menschlich, aber eben auch bestimmt) und sucht gemeinsam nach Lösungen. Ihr müsst erst ein gewisses Problembewusstsein aufbauen, bevor das diskutiert werden kann - vielleicht erst in der "Kernband", dann mit dem 3. Gitarristen. Ich wäre z.B. ganz klar für eindeutige Regeln für ALLE (ohne Ausnahme), wie z.B. "geübt wird daheim, nicht in der Probe" und "wer mehr als eine Probe im Monat verpasst, kauft x Kästen Getränke für den Proberaum"... ihr müsst schon den Anspruch und die Ziele der Band definieren und jeder muss sich daran messen lassen.

Wenn Ihr ihn aus welchen Gründen auch immer (es schein so, als würden die menschlichen Gründe den musikalischen überwiegen) es in diesem Set-Up doch unbedingt probieren wollt, hätte ich folgende Ideen/Ansätze für eine sinnvolle Rolle:
- Vielleicht ist er musikalisch nicht der stärkste, aber ein Organisationstalent oder Verhandlungsgenie? Auch ich wiege manche musikalische Schwäche in meiner Band z.T. darüber auf, dass ich als Finanzminister und Organisator viele Themen übernehme.
- Vielleicht nimmst Du ihn zusätzlich zur Band in ein kleines Coaching-Programm und erarbeitest mit ihm Parts, die er spielen kann? Würde auch die Lerngeschwindigkeit deutlich steigern, heißt aber mehr Arbeit für Dich.
- Vielleicht nimmt er sich auch für einige Songs einfach eine akustische Gitarre und klampft Lagerfeuerakkorde? Sieht auf der Bühne gut aus, stört den Sound nicht und er ist doch überall "dabei".
- Vielleicht ist er auch schon happy, für ein paar Songs dabei zu sein und freut sich ansonsten auch über die Rolle als Gig-Helfer, Fahrer, Techniker? Alles schon erlebt.
- Gerade wenn es für Eure Musik keine drei Gitarrenspuren gibt bzw braucht - umso besser, dann kann man doch mit ganz wenigen simplen Fills/Lines schon zum Song beitragen ohne gleich den ganzen Song "tragen" zu müssen. Eigentlich toll, wenn man noch unsicher ist - man kann nicht viel "kaputt" machen, sich langsam rantasten und mehr musikalische Verantwortung übernehmen, wenn man soweit ist.

Alles nur ein paar Ideen... vielleicht hilft's ja. Ich bin aber klar in einem Thema: ohne eine offene und vielleicht schmerzhafte Aussprache JETZT (sofort!) wird es mit der Zeit schlimmer und irgendwann Krach geben.
 
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Hallo, danke für eure beiden Antworten!
@Zauberer: Ja, das werden wir uns schon verdient haben, wir waren jetzt wirklich nicht die besten Freunde was das angeht.
Die Ausgangssituation war eben die, dass unser Bassist mit dem 1. Gitarristen eine Hobby-Band ohne definierte Ziele aufbauen wollte. Der Grund war, dass er selbst 2 Jahre in einer Band gespielt hat, die in der österr. Metalcoreszene schon relativ bekannt geworden ist, und er nicht mehr Zeit reinbuttern konnte. Und mir scheint, dass ich der einzige bin, der mit der Situation nicht zufrieden ist. Alle anderen haben, so mein Eindruck, die Meinung "Mir ists egal, solang er mir nicht auf die Nerven geht". Das ist zwar OK, aber die Arbeit bleibt im Endeffekt an mir hängen, wenns wieder mal drum geht ihm irgendein Riff beizubringen.
Und nein, wir schreiben derzeit noch nichts selbst. Wir haben vor, die ersten 6-12 Monate Lieder zu covern, um uns musikalisch zu finden. Danach haben wir aber definitiv vor, dass wir eigene Lieder schreiben.
Es ist halt ein Krampf, dass er imho auch nicht lernwillig ist. Weil als ich ihm die Grundlagen des Notenkunde beigebracht hab (Wertigkeiten, Takt, Rhytmus,...) war seine erste Reaktion "Das kann ich nicht!" und er wollte aufhören mit üben. Ich hab ihn schließlich genötigt weiter zu spielen, wodurch er sichtlich grantiger und grantiger wurde. Ich find ich hab auch das Recht ihn nicht wie ein kleines Kind behandeln zu müssen, dass immer wenn es grad nicht will auch nicht spielen muss. Da ist mir meine Zeit zu schade.

Aber es bleibt uns wohl nix über als eine gemeinsame Aussprache. Danke für eure Tips!
Wenn wem noch was einfällt würds mich freuen darüber zu lesen! :)

Lg
Peter
 
Ich würde nie Leute nur wegen Freundschaft in die Band nehmen...den Fehler habe ich auch mal mit einem Sänger gemacht der einfach nicht gut genug war, aber halt befreundet mit der Band war. Das funktioniert einfach nicht
 
Ich finde zwei Gitarren, sind schon eine Gitarre zu viel. ;-)

Wir haben eine ähnliche Situation bei uns gehabt.
Wir dachten eine zeitlang auch wir benötigen unbedingt einen zweiten Gitarristen haben gecastet und gecastet und uns dann für einen jungen Mann entschieden.

Auf Grund einer etwas verzwickten Automobilsituation bei Ihm haben wir dennoch relativ häufig nur zu dritt geprobt.
Und irgendwann hat's dann "Klick" gemacht und wir haben uns dazu entschlossen nur zu dritt weiter zumachen.
Wir jedoch haben das "Glück" dass besagter Kollege uns auf Grund seines Studiums (wir drei anderen sind ein Stück Älter und stehen mit beiden Beinen im Arbeitsleben) eh verlassen wollte. Bis er uns schlussendlich ganz verlässt, schreiben wir unsere Songs für Gitarre, Bass, Drums und besagter Aussteiger liefert "Ambience" mit seinem Effektbrett. Da ist es dann nicht weiter schlimm wenn er die Stadt verlässt. ;-)

Obwohl es mir zu dritt deutlich besser gefällt, kann er, wenn er mal da ist, gerne auf einen Jam vorbei kommen. Und ich glaube, dass das für euch vielleicht auch wirklich die beste Lösung wäre.

In einem kritischen Gespräch (siehe hierzu richtig Kritik üben; Loben, Mängel aufzeigen, Lösungsansätze liefern, Loben)) besagtes Ansprechen, als Kumpels getrennte Wege gehen und gelegentlich Jams abziehen.
 
Ich würde nie Leute nur wegen Freundschaft in die Band nehmen...den Fehler habe ich auch mal mit einem Sänger gemacht der einfach nicht gut genug war, aber halt befreundet mit der Band war. Das funktioniert einfach nicht

Ja das war/ist auch meine Meinung. Nur unser Bassist hat sich leider verplappert bevor wirs ihm schonend beigebracht haben, und schon war der Scherbenhaufen angerichtet.
@Toby2111: Ja, wir spielen etwas anspruchsvolleren Heavy-Metal und manchmal auch Metalcore, dass mir einer einzigen Gitarre nicht bewerkstelligbar wäre. Nur 3 Gitarren sind auch hier zu viel...

Es scheint, als würden wir um ein klärendes Gespräch nicht herumkommen. Sind hier (nicht ausgesprochene !!) Ultimaten evtl. sogar sinnvoll? Also wenn ich für mich sage: "Wenn er bis in 1 1/2 Monaten X oder Y schon kann, dann kann er bleiben"? Ich hab mit Rauswürfen jetzt nicht so die Erfahrung ^^
 
Es scheint, als würden wir um ein klärendes Gespräch nicht herumkommen. Sind hier (nicht ausgesprochene !!) Ultimaten evtl. sogar sinnvoll? Also wenn ich für mich sage: "Wenn er bis in 1 1/2 Monaten X oder Y schon kann, dann kann er bleiben"? Ich hab mit Rauswürfen jetzt nicht so die Erfahrung ^^

Da wäre mir die Gefahr zu hoch, dass er dann auf Gedeih und Verderb genau "X oder Y" übt, der Rest aber ins Hintertreffen gerät und man dann in 1 1/2 Monaten wieder die gleichen Probleme mit "W und Z" hat.

"Lieber eine Ende mit schrecken als ein schrecken ohne Ende." Hat meine Oma (R.I.P.) schon immer gesagt - und sie hatte recht.



P.s.: Man kann auch anspruchsvollen Metal mit nur einer Gitarre machen. :cool: /scnr
 
Sorry, hab mich da wohl falsch ausgedrückt!
Natürlich kann man das, gar kein Zweifel! Aber ich meine beispielsweise 2stimmige Läufe, da tust dich mit einer Gitarre schwer. War um Himmels Willen kein Angriff alá "Bands mit nur einer Gitarre sind scheiße..." im Gegenteil! Sowas läge mir fern.

@Thread: Ja, da hast du wohl Recht. Ich schätze wir werden uns wohl ohne ihn mal beraten und dann entscheiden wies weitergeht. Vllt. alá demokratischer Abstimmung nach vorheriger Diskussion, ich glaub das wär sinnvoll.

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Sorry, hab mich da wohl falsch ausgedrückt!
Natürlich kann man das, gar kein Zweifel! Aber ich meine beispielsweise 2stimmige Läufe, da tust dich mit einer Gitarre schwer. War um Himmels Willen kein Angriff alá "Bands mit nur einer Gitarre sind scheiße..." im Gegenteil! Sowas läge mir fern.

@Thread: Ja, da hast du wohl Recht. Ich schätze wir werden uns wohl ohne ihn mal beraten und dann entscheiden wies weitergeht. Vllt. alá demokratischer Abstimmung nach vorheriger Diskussion, ich glaub das wär sinnvoll.
 
So ein Ultimatum wäre ihm gegenüber auch nicht sehr fair. Wer definiert dann, was "Lied X können" denn ist? Am Ende kann er es seiner Ansicht nach, hat dafür viel Zeit investiert, euren Ansprüchen genügt es dennoch nicht. Dann lieber direkt konkret mit ihm darüber reden und mit ihm zusammen zu dem Entschluss kommen, dass die Band nichts für ihn ist.
 
Und mir scheint, dass ich der einzige bin, der mit der Situation nicht zufrieden ist. Alle anderen haben, so mein Eindruck, die Meinung "Mir ists egal, solang er mir nicht auf die Nerven geht". Das ist zwar OK, aber die Arbeit bleibt im Endeffekt an mir hängen, wenns wieder mal drum geht ihm irgendein Riff beizubringen.

Ich bin erst vor einigen Monaten aus einer Band (meiner ersten) ausgestiegen, eben weil die Ansprüche an die Band unterschiedlich gesetzt wurden.

Es könnte sein, dass bei euch in der Band nicht der "Neue" das 5 Rad am Wagen, sondern du, weil du zu hohe Ziele und Anforderungen hast. Vielleicht reicht es, wenn du für einige Zeit die Anforderungen zurückdrehst und ihm eben die Riffs nicht mehr beibringst. Eventuell bemerken deine Bank-Kollegen dann deine Probleme.
Es könnte aber alles auch nur schlimmer machen.
 
Ich kann dir nur den Rat geben: SPRECHEN

Viele Dinge lassen sich ganz entspannt klären, wenn man offen darüber spricht.

Ich hole mal ein bischen aus, da Toby die Siuation schon erwähnt hat. Der "gecastete, junge Mann" bin nämlich ich ;)
Als wir vor ca. einem Jahr angefangen haben zusammen zuspielen, habe ich direkt gesagt, dass ich Mitte 2012 umziehe und daher wieder aussteigen werde. Für die anderen war es okay und wir haben angfangen Songs zu schreiben, die direkt für vier Leute gedacht waren. Das hat auch funktioniert.

Die "Wende" kam dann irgendwann Anfang diesen Jahres als ich auf Grund einer Verletzung etwa sechs Wochen ausgefallen bin und die anderen zu dritt geprobt haben. Erstens hat sich in der Zeit die Musik doch ziemlich verändert und zum anderen waren die neuen Songs nur noch auf drei Leute ausgelegt und eine zweite Gitarre passte nicht mehr wirklich.
Als wir dann wieder komplett proben konnten, gab es dann die (für mich) blöde Situation.
"Wir haben ein paar neue Songs, kannst ja mal gucken, wie du dich einbringst. Tonart ist A/C/G..."
Das hieß die Songs standen mehr oder weniger fest und Gitarrist und Bassist haben im Prinzip den Song so gespielt als wäre keine zweite Gitarre da.
Dann bleibt da aber nicht mehr viel Platz für eine zweite Gitarre, weil der Bandsound quasi schon komplett ist. Ich hab mich dann - wie von Toby erwähnt - eher mit Ambient-Sounds eingebracht (wir machen so eine Art Post-Rock).

Trotzdem kann das auch unbefriedigend werden, weil man im Prinzip mitspielen soll ohne den Song zu verändern. Das ist letztlich dann auch unmöglich.

Teilweise ist das bei uns zu so lustigen Dingen gekommen, dass ich in einem Song eine Basslinie spiele (als Gitarrist wohlgemerkt) und Toby als Bassist quasi Gitarrenartige Sachen spielt.
Zitat Drummer beim Abhören eines Proberaummitschnittes:
"Der Bass kommt auch geil rüber" "Ja, vor allem weil das eigentlich eine Gitarre spielt" :D


Letzlich war die Situation für alle in Ordnung, weil ich eben so oder so aussteige. Langfristig hätte das aber so nicht mehr funktioniert.
Je mehr Instrumente dazu kommen, um so mehr müssen sich die anderen Insturmentisten zurücknehmen und "Platz schaffen".

Wenn man das zT. nicht will (wie es bei uns bei besagten Songs war, die zu dritt enstanden sind), dann funktoniert das nicht und man muss sich überlegen ob man dann überhaupt noch weitere Instrumente braucht.
Meine jetzige Band (bzw. Bassist und Gitarrist) sind jetzt eben zu der Entscheidung gekommen, dass nach meinem Ausstieg kein neuer Gitarrist gesucht wird - alles ist gut und keiner ist irgendwie beleidigt.

Daher würde ich mir selbst und der Band die Fragen stellen:

Brauchen wir drei Gitarren?
Falls ja, sind alle anderen auch bereit sich selbst zurückzunehmen, um Platz für eine dritte Gitarre zu schaffen.

Es ist nichts bescheuerter als wenn er "einfach" mitspielen sollst und die anderen weiterspielen als wäre er nicht da (eigene Erfahrung - siehe oben). Das verlangt einem dann ziemlich viel Kretivität ab und macht vor allem auch unsicher, wenn die anderen voll in einem Song drin sind und man am Anfang noch außenvor steht.

Über die technischen Fähigkeiten würde ich mir nicht ganz so viele Gedanken machen. Vielleicht hat er ja noch nie Metalcore gespielt und muss erstmal in das Genre sich einfinden? Das kann ja auch ganz spannend sein, wenn er einen anderen musikalischen Hintergrund mitbringt. Palm-Mutes kann man doch relativ schnell lernen und Timing lernt man in einer Band und im echten Zusammenspiel wesentlich schneller als mit einem Metronom (wieder mal eigene Erfahrung ;) ).
Wenn ihr ihm das Gefühl gebt, dass er in die Songs miteingebunden ist und kein fünftes Rad am Wagen ist, dann motiviert das auch und er setzt sich vielleicht noch mal zuhause hin und übt weiter.

Der langen Rede kurzer Sinn:
Setzt euch zusammen und redet drüber. Drei Gitarristen sind eine Herrausforderung aber vielleicht auch eine große Möglichkeit, um nicht gerade 08/15 Metalcore zu spielen.
 
Hallo zusammen und schonmal danke für eure Tips!
Wir hatten gestern Probe und das Thema angesprochen. Herausgekommen ist (leider (?)) nur, dass an seinem Mitwirken festgehalten wird. Zu meiner Begeisterung aber werden sich die anderen Member verstärkt darum kümmern ihn ebenfalls zu betreuen. Somit hat sich das Problem etwas verkleinert. Ich bleibe aber bei der Meinung, dass 3 Gitarristen zu viel sind.
Die Problematik ließe sich meiner Meinung nach lösen, wenn man einen Gitarristen auch gleichzeitig als Sänger abstellt. Leider queruliert da unser Bassist aber, weil er das gerne machen möchte. Ich glaub aber das Thema ist noch nicht gegessen, da ich da finde ich auch noch ein Wort mitzureden hab.
Ich werde den status quo jetzt mal so belassen und abwarten, wie es sich weiter entwickelt. Eventuell entwickelt es sich zum Besseren, dann werde ich euch selbstverständlich informieren.
Für weitere Tips oder Erfahrungsberichte bin ich natürlich weiterhin dankbar! :)

LG
Peter
 
Eine Band zu formen dauert seine Zeit. Ich glaube es gibt kaum eine erfolgreiche Band (ausser U2), die solch unangenehme Situationen nicht erlebt hat. Ich war schon in ungefähr 10 verschiedenen Projekten involviert bei denen versucht wurde eine neue Band aufzubauen. Es gab ausnahmslos immer mindestens eine Person die da nicht reingepasst hat. Das einzige beständige Projekt ist die erste Band die ich mit Freunden vor 5 Jahren gegründet habe. Ich bin allerdings das einzig übrig gebliebene Gründungsmitglied :nix: Ich hatte schon so viele "Rauswurf Gespräche" und so viele endlose Diskussionen über Ziele, Wünsche, wie wichtig sind Proben, warum pünktlich sein, "macht euch mal locke", etc ... Nun passts mir aber bestens. Ich kann mich zu 100% mit dieser Band identifizieren und ich stehe mit 200% hinter jedem einzelnen Bandmitglied.

Ich glaube es ist unglaublich wichtig seine eigenen Ziele und Wünsche den anderen mitzuteilen. Was aber noch viel wichtiger ist, ist seine eigenen Ziele und Wünsche überhaupt zu kennen. Mach dir bewusst, was DU mit dieser Band erreichen möchtest. Anschliessend würde ich das der Band mitteilen. Und zwar allen, nicht nur der "Kernband". Sprich aus was du willst und was deiner Meinung nach nicht passt. Es hört sich für mich irgendwie so an, als wüsste dieser Gitarrist gar nicht, dass du dich daran störst. Folglich wird sich auch nichts ändern. Unter richtig guten Freunden kann man auch mal Kritik einstecken. Spätestens bei einem Bier in der Woche darauf ist doch eh alles nur noch halb so wild.

Überleg dir vielleicht auch noch mal ob du deine Freizeit in eine Band investieren möchtest, welche nicht deinen Vorstellungen entspricht. Es gibt Menschen die können gut mit solchen Kompromissen leben... Ich könnts nicht.


Grüsse virth
 

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