... lerne ich jetzt gitarre spielen...
Glückwunsch zu der Entscheidung.
bis auf 5 tage urlaub, habe ich JEDEN tag mindestens eine stunde geübt.
Hört sich wie mein Gitarrenpensum an. Und das schon seit ca. einem Jahr (spiele insgesamt aber schon ne Weile länger).
es war stressig (komme erst gegen 10 zur ruhe, das heißt, übe bis 11 oder zwölf, um 6 ist die nacht vorbei)
So siehts bei mir seit einiger Zeit auch aus und hier haben wir auch Knackpunkt Nr. 1: Spätes üben - vor allem wenn man sich selbst unter Erfolgsdruck setzt - ist einfach eine Qual und bringen einen, wenn überhaupt, dann nur mühsam und langsam voran. Dein Kopf und Dein Körper sind müde, die Zeit drängt (muss bald ins Bett weil ich morgen früh raus muss)...das kenne ich und im Vergleich zum Gitarre spielen ohne Zeitdruck und wenn der Körper noch willig ist ist das ein himmelweiter Unterschied.
Mach Dir klar, dass es nicht daran liegt das Du zu beschränkt wärst um Gitarre zulernen! Nein! Es liegt an der Uhrzeit und dem Stress! Musik ist Kunst und der Künstler ist am "fruchtbarsten" wenn ihn die Muse küsst......diese hat zwar keine tariflich festgelegten Arbeitszeiten weshalb sie einen auch gerne mal zu unmöglichen Zeiten knutscht, generell aber kommt die Dame aber bei Künstlern die eben an Arbeitszeiten gebunden sind am liebsten zu früherer Stunde.
1. keinen bock mehr, meine gitarre auch nur anzufassen.
Alternative 1: Gitarre in die Ecke stellen. Vielleicht kommt die Lust ja wieder.
Alternative 2: Wenn möglich andere/bessere Übungszeiten finden (zur Not auch aufs Wochenende beschränken) und generell den Sinn des Übens hinterfragen: Ist es Dein Ziel der Mozart der Gitarre zu werden oder hast Du mit dem Gitarre spielen nicht ursprünglich aus einem anderen Grund angefangen? Der da wäre: SPASS!! Ja genau, Spass!
Ich erlebe das hier am Board immer wieder, dass die Leute so versessen auf das Weiterkommen sind, dass sie sich die Finger blutig üben. Ist doch klar dass der Kopf dann irgendwann sagt: Nee, keinen Bock mehr! Es soll, es MUSS Spass machen. Deshalb öfter mal den Trainingsalltag durchbrechen und auf das Wesentliche besinnen: einfach nur klimpern, rocken, zocken....wie auch immer. Einfache, anspruchslose Sachen, ohne darüber nachzudenken, dass das Gespielte ja gerade "unter der eigenen Würde" und dem Lernfortschritt nicht angemessen ist.
Ich spiele zB seit 15 Jahren Gitarre. Ich bin nicht gut und lerne nur langsam, aber so ein paar Sachen aknn ich inzwischen dann doch. Auch ich übe viel um besser zu werden. Aber weisst Du was mir am meisten Spass bringt? Die Songs zu spielen, die ich ganz am Anfang in der Gitarrenschule gelernt habe. Einer davon ist "Smells like Teen Spirit" von Nirvana. Wenn man 15 Jahre spielt ist dieser Song einfach billig zu spielen.....4 Powerchords, 2 Singlenotes während der Strophe und ein Solo das aus, kA, 6-8 Noten oder so besteht. Aber weisst Du was? Ich gehe ab wie Schmidts Katze wenn ich den Song spiele.....seit 15 Jahren! Das ist Fun pur!
(.....zumindest für mich, andere mögen andere Songs haben zu denen sie gerne abgehen.) Und das ist der springende Punkt: Der Kopf braucht solche Momente, eine Belohnung, einen Sinn WESHALB er überhaupt üben soll, ein Ziel vor Augen.....SPASS!
2. das gefühl ich komme nicht weiter (lernen, also schlagmuster, akkorde, usw. ist ok, am rythmus haperts entschieden)
s.o.
3. keine ahnung, wie ich weitermachen soll, denn wie lernt man rythmus? entweder man hat ihn, oder nicht.... oder nicht?
Nöööp, setzen, 6! Jeder hat Rythmus, nur bei einigen braucht er halt länger bis er sich zeigt. Ist halt gerade in dem einzigen Land der Welt, in dem kollektiv unter Ignorierung jeglichen Grooves auf die "1" und "3" geklatscht wird ein bißchen schwieriger den Herrn Rythmus aus den Knochen zu schütteln. Und er zeigt sich am liebsten wenn man ihn mit einem Metronom und ein paar anderen Tricks herauskitzelt. Auch mal die Gitarre beiseite legen und nur mit Kopf Armen Beinen dem ganzen Körper im Rythmus mitwackeln. Dann wieder mit Gitarre versuchen. Kurz: Locker machen und einfach mal den Rythmus von einem Besitz ergreifen lassen....und dann wieder fokussiert üben.
und 4.einen scheiß tag ;-)
Tja, Freitag der 13.....was will man machen!? Morgen siehts schon anders aus.
Edit: Da "Spaß" das meistgenannte Wort hier ist (oder eines der meistgenannten) auf jeden Fall aber das wichtigste hab ichs mal eben in die Stichwortleiste unten gesetzt.
Spaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaaß!
