A-Gitarre spielen im Stehen - Position des Instrumentes zum Bauch

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GLGL
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Ich hoffe der Titel umfasst mein "Problem" einigermaßen...
Ich spiele seit etlichen Jahren ausschließlich Ovation. Aufgrund des Roundbacks in Verbindung mit aufgelegtem Arm kippen diese etwas auf mich zu, ich kann also z.B. auf Decke und Griffbrett schauen. Für mich passte das so immer gut.
Nun habe ich vor, nach über 15 Jahren wieder mal eine "normale" Gitarre zu erwerben... und erste Tests zeigen, dass ich zum einen nicht im Sitzen spielen kann, weil mir dann schnell der rechte Arm schmerzt und im Stehen ebenfalls, da er sich an der Kante am Zargen "reibt". Das Alter (61) fordert anscheinend seinen Tribut.

Da ich ohnehin mit einer Lakewood liebäugele, habe ich schon daran gedacht, mir eine mit deren "Bevel" bauen zu lassen. Besser wird es aber schon, wenn ich bei einer "normalen" ein Kissen drunter klemme, so dass Decke und Arm einen günstigeren, flacheren Winkel zueinander haben. Nun ist ein Kissen aber ja keine Lösung...
Habe gegoogelt, auch hier gesucht, finde aber nichts außer die Sitzhilfen....

Ich hoffe ich habe es verständlich beschrieben. Hat jemand das gleiche Problem? Und gab es eine Lösung?
Beste Grüße, Georg
 
Es gibt inzwischen eine ganze Reihe akustische Gitarren, die dort, wo der rechte Arm aufliegt abgeschrägt sind. Such mal nach "Armrest", so wie bei dieser Lakewood (seh grad, dass Du die wohl auch im Blick hattest...)
Was mir noch einfällt: meine Martin 000M ist kleiner als meine D18 - dadurch lässt sie sich auch leichter spielen.
Zudem spielt noch eine Rolle, in welcher Höhe die Gitarre an mir hängt...
 
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Ich habe mir zu den Dreadnoughts auch je eine 000/OM Gitarre gekauft, um dem Schulterproblem etwas entgegensetzen zu können. Wie das jetzt mit Ovations geht, keine Ahnung.
 
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Na ja, ob diese gekippte Haltung der Ovation wirklich so günstig war? Bequem vielleicht schon.

Gitarrenstütze, Armrest/Bevel, können sicherlich in einigen Fällen hilfreich sein, aber mit einer vernünftigen Sitz- und Spielhaltung ist das meistens wirklich nicht unbedingt notwendig. Aber ein Bevel bei einer neuen Gitarre, warum nicht? Angenehm das ja schon.

Man muss ja eigentlich auch nicht auf die rechte Hand schauen, oder? Schon gar nicht nach 15 Jahren? Wobei das doch selbst bei großen Gitarren in der Regel kein Problem ist?

Das Griffbrett sieht man doch in der Regel auch auf allen Gitarren gut genug, wenn da nichts ungewöhnlich ist, wie vielleicht die Körpergröße und Armlänge. Meine Frau ist z.B. wirklich sehr klein, sieht da aber auch alles, was wichtig ist. Ok, auf den großen Dreads ist das auf Dauer etwas unbequem, das wäre auf Dauer sicher auch nicht ganz das Richtige, aber, wie gesagt, das ist eher ein Sonderfall.

Gerade sitzen, vielleicht auch mal bewusst auf einem schlichten Stuhl in der passenden Höhe. Hals auf der richtigen Höhe, lockere, entspannte Haltung und dann sollte das doch gehen, sofern man mit bestimmten Größen kein grundsätzliches Problem hat? Es ist oft wirklich einfach nur ein bisschen Übungssache.

Vielleicht kannst du deine Spielhaltung ja erstmal kritisch prüfen?
 
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Das Problem kann wegtrainiert werden:
Erst im Sitzen die klassische Haltung einüben, also Gitarre auf das linke Bein, Hals so hoch, dass sich der linke Arm gut frei bewegen kann und beide Schultern möglichst gerade auf einer Höhe sind. Wenn das nach 1-2 Monaten sitzt, in dieser Position aufstehen und den Haltegurt anpassen. Das funktioniert mit und ohne Bauch :) Alle 5 Minuten würde ich Arme ausschütteln und Schultern kreisen. Klingt etwas nach Kindergarten, kann aber "Wunder" bewirken, wenn man es schafft, sich selbst zu beobachten. Später lohnt es sich, die Position vom linken Bein öfter mal auf das rechte Bein zu wechseln und zurück.
Viel Erfolg und viel Spaß vor allem mit der neuen Gitarre! :)
 
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Zum Spielen im Sitzen: Guitarlift oder Vergleichbares. Wenn es von der Korpusform her geht. Bei einer Ovation Roundback wohl eher nicht. Allerdings könnte da ggf. die Ergoplay, gerade in der Mandolinenversion, weiterhelfen (https://ergoplay.shop/). Das Tröster-Modell habe ich jahrelang genutzt, bis der Guitarlift auf den Markt kam (guitarlift.de), der für mich mehr Möglichkeiten eröffnet, allerdings habe ich den noch nicht auf der Roundback probiert. Die Version https://guitarlift.de/de/shop/one-for-all/ soll aber auch dafür taugen. Ich habe die mir gerade zugelegt, aber noch nicht auf der Ovation ausprobiert-
Als Armstütze: Die am Arm getragenen hat @bemoll schon erwähnt. Sonst nutze ich gerne die Abel-Stütze (https://abel-armauflage.com/); eine ähnliche, die wohl aus dem 3D-Drucker kam, hatte ich woanders mal gefunden. Außerdem gibt es Auflagen zum Aufkleben oder zum Anpappen mit Saugnäpfen. Bevor man jetzt eine neue Gitarre bestellt, würde ich erstmal diese "Prothesen" ausprobieren.

Gitarrenstütze, Armrest/Bevel, können sicherlich in einigen Fällen hilfreich sein, aber mit einer vernünftigen Sitz- und Spielhaltung ist das meistens wirklich nicht unbedingt notwendig. Aber ein Bevel bei einer neuen Gitarre, warum nicht? Angenehm das ja schon.
Ach, mit Hüfte, Rücken und Nicht-Standard-Körperproportionen sind das schon coole Dinge. Mit Fußbank könnte ich wg. Hüfte gar nicht mehr normal "klassisch" spielen, und die Armstütze macht es auch angenehmer, da sie das Handgelenk bei meinen recht langen Armen in einen besseren Winkel bringt. (Gerade bei kleinen Instrumenten wie der Oktavgitarre.) Das würde ich nicht nur bei einer neuen Gitarre sehen, im Gegenteil. Außerdem ist man dann nicht auf den Customshop angewiesen.
 
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aber mit einer vernünftigen Sitz- und Spielhaltung ist das meistens wirklich nicht unbedingt notwendig
Erst im Sitzen die klassische Haltung einüben

Bei jungen Spielern sicherlich kein Problem, aber mit ü60 gibt es gewisse körperliche Einschränkungen (individuell ausgeprägt), so daß man eine bestimmte Körperhaltung nicht richtig einnehmen kann (oder nur mit Schmerzen).

dass ich zum einen nicht im Sitzen spielen kann

Und wenn @GLGL nicht im Sitzen spielen kann, wird es wohl seine Gründe haben. Dann muß man nach anderen (Stütz)Hilfen suchen - entweder als Aufsatz für die Gitarre oder als Polster für den Ärmel.

Gruß, Bjoern
 
Es ist hier viel "ins Blaue" geraten.
Helfen würden ein paar Fotos, wie @GLGL denn nun sitzt/steht, denn es klingt danach, als ob da jede Menge Optimierungspotential wäre.

Die ganzen Stützen etc, die hier empfohlen werden, sind primär Hilfen für die klassische Sitzhaltung und ich nehme mal an, dass der Themenstarter mit seiner Roundback-Ovation und der möglichen zukünftigen Lakewood nicht in klassischer Haltung spielt.
Insofern halte ich die meisten Empfehlungen hier für nicht sonderlich zielführend.
Die Armschützer können helfen, sind aber eher zur Milderung der Symptome und nicht wirklich die Lösung des grundlegenden Problems.

Es ist normal, dass der Arm auf der Gitarre aufliegt, auch gerne an der Kante.
Aber er sollte da nicht reiben und es sollte auch eigentlich nicht sonderlich schmerzhaft sein.

Ich halte tatsächlich das hier für den besten Tipp:
vielleicht auch mal bewusst auf einem schlichten Stuhl in der passenden Höhe.
Einfach mal verschiedene Stühle in verschiedenen Höhen testen.
Unterschiedlich hinsetzen: aufrechter, gerader, entspannt.. rumtesten.
In 10 Jahren als Gitarrenlehrer (auch mit vielen älteren Personen), hatte ich nie jemanden, der physisch nicht in der Lage war im Sitzen zu spielen.
Da wäre also wirklich ein seltener Fall.
 
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Wenn ich nicht gut sitze, was ich nebenbei bemerkt auch oft mache, ;-) dann merke ich das schon auch. Wenn es für mich anspruchsvoller wird, dann achte ich aber automatisch darauf.

Wenn man keine besonderen gesundheitlichen Einschränkungen hat, dann ist aber auch ü60 sicher kein Problem.

Da wird man doch erst richtig gut? :whistle:
1964 war übrigens ein verdammt gutes Jahr.:D
 
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Ihr Lieben,
vielen Dank für die zahlreichen Antworten, Informationen und Tipps!

Sitzen:
Tatsächlich ist es so, dass ich keine dauerhaft bequeme Position im Sitzen mehr finde. Das liegt daran, dass mir der Winkel in der Armbeuge mittlerweile offenbar zu klein/eng ist und zu Schmerzen führt, wenn die Gitarre auf der Hüfte aufliegt. Im Stehen hab ich sie dann auch deutlich tiefer hängen. Das ist aber kein Problem, ich kann ausdauernd im Stehen spielen (lediglich der im letzten Jahr bei Lakewood vor Ort erstandene Hocker ist für mich nicht zu gebrauchen, was angesichts des Preises ärgerlich ist...)

Es geht auch nicht darum, dass ich auf das Griffbrett schauen möchte, diese Aussage war nur zur Beschreibung gedacht, aber offenbar missverständlich. Ich habe früher ja auch "normale" Gitarren gespielt ohne Probleme im Arm zu haben. Das hat sich offenbar zwischenzeitlich geändert und ist durch die ausschließliche Nutzung von Ovations halt nicht aufgefallen.

Die auf der verlinkten Abel – Seite beschriebene Problematik des" Erfinders" passt hier (ich hoffe das Zitat ist zulässig):

"...Problem mit der harten Kante am oberen Zargenrand. Die Druckstellen sind besonders im Sommer am nackten Arm gut zu sehen..."
und
".....Mancher Git
arrist leidet am Armkantensyndrom wobei Nerven im Unterarm gequetscht werden, was zu Bewegungsstörungen der Finger führen kann...."


Deshalb würde ich das als erstes einmal versuchen wollen und die 70 € investieren. Ein Armrest bei Lakewood kostet bei den Custom-Modellen immerhin fast 1000 € und ist im Übrigen auch nur bei ganz wenigen Modellen standard-mäßig verbaut.

Beste Grüße, Georg
 
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Ich habe jetzt mal zwei Fotos gemacht, ich denke/hoffe, das zeigt was ich meinte. Hätte ich vielleicht direkt machen sollen, sorry.

VG Georg
 

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Ich würde sagen: einfach umgewöhnen. Das geht sicher und vermutlich auch schneller, als du denkst.

Ich habe früher fast immer nur im Sitzen gespielt und musste dann, als ich mal für Auftritte im Stehen spielen wollte, feststellen, dass sich das komplett anders anfühlt. Die Winkel sind halt anders und das irritiert. Ich habe dann einfach viel im Stehen gespielt und bin heute im Stehen nicht schlechter als im Sitzen. Es sind aber trotzdem zwei verschiedene Modi.

Ich würde mich also umgewöhnen und zwar auch an der Ovation. Ich kann es nicht wirklich begründen, aber wenn ich mir vorstelle, ich müsste meine Gitarren spielen wie du deine Ovation, da hätte ich Probleme. Ich vermute, dass es damit zu tun hat, dass man, je gekippter man die Gitarre hat, desto mehr muss man die Bewegung aus eine Öffnen/Schließbewegung des Ellbogens holen, während man bei der "normalen" Haltung eher eine Rotationsbewegung macht. Das Handgelenk, das oft ja die Hauptarbeit hat, steht da auch anders, gefühlt würde ich sagen, dass deine Haltung da eher eine Links-/Rechtsbewegung erfordert, während die "normale" Haltung ein eher gekipptes Handgelenk und auch da die Bewegung eher aus einer Rotation kommen kann. Ich würde daher denken, dass die "normale" Haltung gefühlt ergonomischer ist. Das kann aber auch nur meine subjektive Meinung sein, weil ich es so eben gewöhnt bin.

Nachteil der normalen Haltung, das will ich nicht verschweigen, ist allerdings, dass man die Saiten nicht mehr (so richtig) sehen kann. Man muss also ohne visuelle Korrektur spielen (können).

Aber wie gesagt, ich würde mich da umgewöhnen und die Ovation auch anders spielen.
 
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Danke für deine Meinung, @Abendspaziergang. Genau das mache ich gerade mit der abgebildeten Billo – Gitarre. Bevor ich nämlich viel Geld in eine Lakewood investiere und das dann in den Sand setze, habe ich mir eine einfache Holz-Gitarre zugelegt, um das weiter auszutesten. Ein bisschen besser scheint schon zu sein, wenn ich die Gitarre noch etwas tiefer hänge. Vielleicht ist es wirklich eine Gewöhnungssache, mal sehen. Das Griffbrett muss ich nicht unbedingt sehen.
Die Haltung, die jedem "Normale-Gitarren-spielenden-Musiker" befremdlich vorkommen muss, ist mir dagegen sehr vertraut, denn ich hab mit Ovations Anfang der 90er angefangen und nur zwischendurch wenige Jahre "normale" Gitarren von Takamine und Guild gespielt, bevor ich dann wieder zu Ovation zurückgekehrt bin. Sicherlich ganz viel Gewohnheitssache.
 

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