(A-Gitarre) Spieltechnik für älteren Song (1960) sowie Sound dazu gesucht

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Berghast
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Ich versuche schon seit geraumer Zeit ein Lied völlig Klang-, und Noten gleich zu spielen, habe mir den Rhytmus, die Tabulatur blind eingeprägt und komme einfach nicht an das Original klanglich heran.
Situation ist folgende, ich will ein Lied(*1960) vollkommen ident spielen, aber trotz identischer Spielweise, selbem Picking, klingt es nicht gleich.

Kann mir jemand einen Typ geben, wie ich die alten Stücke ident spiele, oder was der sogenannte Trick dahinter ist.
 
Eigenschaft
 
Es würde sehr helfen, wenn man wüsste, um welchen Song es geht ;)
 
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Und womöglich welches Instrument im Original verwendet wird. Am Ende liegt es dann am Pickup (man schaue sich nur die Gitarre von Willie Nelson an, bei der das Pickup von einer noch älteren Gitarre verbaut wurde – das scheint für den Klang wichtiger zu sein als das Loch im Korpus).
 
gesch
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: OT
Bitte beachten: die Frage wurde bei den A-Gitarren gestellt!
 
Ein bisschen mehr Info wäre hilfreich.
Du schreibst, du würdest es genauso spielen (identische Spielweise) wie der ursprüngliche Spieler.
Es klingt aber nicht gleich.

Das kann mehrere Ursachen haben.
Der häufigste Grund ist eine abweichende Phrasierung.
Obgleich das gleiche Picking und die gleichen Noten verwendet werden klingt es anders. Möglicherweise enthalten deine Noten-/Tabvorlagen nicht alle Informationen die du benötigst um exakt gleich zu spielen - das ist eigentlich die Regel. Hier wäre dein Gehör gefragt.

Der zweithäufigste Grund sind klangliche Unterschiede die sich aus dem verwendeten Instrumentenmaterial ergeben: Andere Gitarre mit anderem Klang, andere Saiten, andere Picks ... oder einfach nur eine Aufnahme aus dem Jahr 1960 die vielleicht nicht so kultiviert klingt wie eine gute, z.B. lang schwingende Gitarre von heute.
 
Es würde sehr helfen, wenn man wüsste, um welchen Song es geht ;)


hallo sorry. Das hab ich nicht ganz bedacht

Also er benützt eine Martin D28. Ich selbst habe eine Walden, wo ich mir gedacht habe, daran könnte es liegen, aber laut meinem Musiklehrer klingen die modernen Martin Gitarren nicht exakt gleich, wie die älteren. Und an und für sich dürfte der klangliche Unterschied nicht so groß ausfallen.

Anm: Ich habe leider auf keine Videos gefunden, in welchem es jemand geschafft hat, auf einen ähnlichen Klang zu kommen.
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---
Ein bisschen mehr Info wäre hilfreich.
Du schreibst, du würdest es genauso spielen (identische Spielweise) wie der ursprüngliche Spieler.
Es klingt aber nicht gleich.
Also ich habe mir gemeinst mit meinem Gitarrenlehrer und selbst fast alle gängigen Varianten versucht und habe selbst auch zusätzlich noch herumgespielt, mit dem Tieferstimmen der Gitarre um auf den selben Klang zu kommen und immer fehlt entweder dieser Nachklang und der Basston.
 
Schönes Stück.
Arg bassig finde ich es aber nicht.
Die Gitarre klingt sehr direkt, ohne erkennbaren Raumhall, den freilich die Stimme hat.

Der Klang ist für mich "weit vorne" was für ein Mikro in ziemlicher Halsnähe spricht. Sowas kann man kaum mit einer Gitarre in einem Raum simulieren es sei denn das Ohr des Hörers befindet sich ganz nah am 12. Bund ;) Die Hörsituation ist normalerweise ganz anders. Abstriche müsstest Du vermutlich immer machen.

Die Martins, insbesondere die D28 ist die prototypische Americana Gitarre. Eher mittig, mit Punch und Durchsetzungsvermögen. Wenn Du einen ähnlichen Klang heutzutage willst, nimm eben eine D28 oder eine Sigma, die günstige Kopien der Martins herstellen und oft sehr nahe an die Originale heranreichen (vor Kauf testen...).

https://en.wikipedia.org/wiki/Jackson_C._Frank#Debut_album

Da findest Du was zur Aufnahmesituation, offenbar schnell eingespielt mit Beratung durch ein paar Profis (Simon & Garfunkel, Al Stewart).
 
Wow, toller Song, kannte ich noch nicht.

Hat halt sound-technisch dieses tolle 60er-Flair, was ich bei modernen hochglanzpolierten Aufnahmen sehr oft vermisse. Die Aufnahmesituation mit deinem sich versteckenden Spieler ist ja wohl auch besonders gewesen, danke @andiu für den Link. Neben der Gitarre gibt es sooo viele Varianten - wo war das Mikro, welche Saiten waren drauf und wie alt waren die, was für ein Mikro wurde verwendet, welcher Preamp mit welchem Setting, usw. ... das wird ganz schwer bis unmöglich, das live hinzubekommen. Auch bei der Aufnahme wird er hier nicht das gehört haben was hinterher auf Band gelandet ist, das ist ein Studio-Sound!

Genau so würde ich da rangehen - den Song so "perfekt" wie machbar nachspielen, klingt dann halt so wie er mit meiner Gitarre klingt. Wenn ich ihn aufnehmen wollte, ja klar, dann würde ich anfangen zu schrauben und testen, aber ab einem gewissen Punkt halt eher an den Einstellungen und Aufnahmegeschichten als an der Gitarre. Oder anders: Verabschiede dich von der Sound-Suche und spiel' (und sing?) den Song!
 
Da das nach einem Kapo klingt der relativ weit unten sitzt habe ich mal geschaut was das Netz so hergibt.
Wenn/dann, ergibt das ja auch immer so eine eigene "andere" Klangfarbe.

Das habe ich gefunden und ich finde es klanglich zumindest "ähnlich". Auch wenn das eine ganz einfache Aufnahme ist.


Das Original ist halt (irgendwie) im Studio aufgenommen und etwas kräftiger gespielt.

Den Song habe ich jetzt im Ohr.
Schöne Nummer. Kannte ich auch noch nicht.
 
Ich finde das hört sich nach einer Nylonsaitengitarre an.
 
Ist auch nicht auf 440 Hz gestimmt. Ist alles einen Tucken tiefer.

Schlagt mich, wenn ich was falsches sage, aber das ist auch nicht der Sound der 60er. Es gibt offenbar einen Remix von 2001 und die Version für den Film klingt dann nochmal wieder anders. Und die Originalversion ist dann nochmal ganz anders.

Gibt you auch eine Peel Session Aufnahme. Das klingt nach 60er. Das Tape rauscht lauter als die Gitarre.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Danke für die Antworten.
Wow, toller Song, kannte ich noch nicht.

Hat halt sound-technisch dieses tolle 60er-Flair, was ich bei modernen hochglanzpolierten Aufnahmen sehr oft vermisse. Die Aufnahmesituation mit deinem sich versteckenden Spieler ist ja wohl auch besonders gewesen, danke @andiu für den Link. Neben der Gitarre gibt es sooo viele Varianten - wo war das Mikro, welche Saiten waren drauf und wie alt waren die, was für ein Mikro wurde verwendet, welcher Preamp mit welchem Setting, usw. ... das wird ganz schwer bis unmöglich, das live hinzubekommen. Auch bei der Aufnahme wird er hier nicht das gehört haben was hinterher auf Band gelandet ist, das ist ein Studio-Sound!

Genau so würde ich da rangehen - den Song so "perfekt" wie machbar nachspielen, klingt dann halt so wie er mit meiner Gitarre klingt. Wenn ich ihn aufnehmen wollte, ja klar, dann würde ich anfangen zu schrauben und testen, aber ab einem gewissen Punkt halt eher an den Einstellungen und Aufnahmegeschichten als an der Gitarre. Oder anders: Verabschiede dich von der Sound-Suche und spiel' (und sing?) den Song!
Es waren völlig neue Seiten, da man diesen typischen Klang heraus hört, wenn Seiten vollkommen neu sind und noch sehr viel Spannung haben, bzw. habe es selbst ausprobiert.

Die wichtigsten Fragen für waren/sind:
Daumenplektrum, oder Finger: für Daumenplektrum spricht, dass man den Klang ohne gro0e Anstrengung einfacher erreicht. Dass es sowieso Travis-Picking ist, aber selbst für dieses sehr schnell 88bpm(?)

Bin, aber gerade wegen diesem einen Song so sehr versessen, ihn bestmöglich zu kopieren.
Ist auch nicht auf 440 Hz gestimmt. Ist alles einen Tucken tiefer.

Schlagt mich, wenn ich was falsches sage, aber das ist auch nicht der Sound der 60er. Es gibt offenbar einen Remix von 2001 und die Version für den Film klingt dann nochmal wieder anders. Und die Originalversion ist dann nochmal ganz anders.

Gibt you auch eine Peel Session Aufnahme. Das klingt nach 60er. Das Tape rauscht lauter als die Gitarre.
Könntest du auf das mit den 440Hz bitte genauer eingehen, Danke.
Generell, aber was ich nicht verstehe, wie er(hat augenscheinlich eigentlich keine außergewöhnlich hohe Stimme) einerseits hoch klingt, die Aufnahme aber tatsächlich sich 'tief' anhört.

Der Remix, ist ein Remaster von 2001, bei welchem angeblich die Schallplatte original elektronisch umgewandelt wurde, die Filmversion ist, nur in der Art verändert, dass der Hall in einem Kinosaal besser klingt.

(beide versionen remaster/vinyl beim zweiten sieht man ihn sogar, eine seltene Aufnahme)
--- Beiträge wurden zusammengefasst ---


 
Könntest du auf das mit den 440Hz bitte genauer eingehen
Da gibt es eigentlich nicht viel zu zusagen. Die Gitarre ist eben ein bisschen zu tief gestimmt. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen auf vermutlich 432 Hz.

Street Spirit von Radiohead ist z.B. in 432 Hz gespielt. Hier äußert sich der Gitarrist dazu: https://radiomilwaukee.org/discover...19-and-the-magic-of-songs-tuned-at-432-hertz/

Songs in 432 Hz klingen auch in meinen Ohren definitv anders und erklären für mich einen Großteil des Unterschieds zwischen dem wie es klingt, wenn ich "My Name is Carnival" spiele und der Aufnahme. Probiere es aus.

Generell, aber was ich nicht verstehe, wie er(hat augenscheinlich eigentlich keine außergewöhnlich hohe Stimme) einerseits hoch klingt, die Aufnahme aber tatsächlich sich 'tief' anhört.

Das liegt meines Erachtens daran, dass er auch bei den höheren Tönen noch viel Körperresonanz im Brustbereich mitführt. Vom Körpergefühl schwingt alles von der Nasenwurzel bis zum Brustbein. Der Song selber ist ja weder hoch noch tief, sondern eigentlich in einer entspannten Mittellage.

Übrigens Danke für den Tip auf Jackson C. Frank. Arbeite mich gerade an "I want to be alone" ab (
)
und es macht mir Spaß wie nur irgendwas. Toller Künstler. Vielleicht stelle ich davon oder von "My Name is Carnival" mal eine Version von mir ein und zur Diskussion. Finde ich nämlich gerade auch spannend, herauszufinden, was es eigentlich ist, was diese eigentlich unscheinbar daherkommenden Songs so einnehmend machen.
 
Es waren völlig neue Seiten, da man diesen typischen Klang heraus hört, wenn Seiten vollkommen neu sind und noch sehr viel Spannung haben, bzw. habe es selbst ausprobiert.

Ich denke das ist eher von der Gitarre und den jeweiligen Saiten abhängig. Je nach Gitarre kommst du eher mit frischeren Saiten an das Ziel. Mit der Spannung hat das aber absolut nichts zu tun. Die ist bei alten und neuen Saiten nahezu gleich.
Manche Saitenhersteller geben bei Saitensätzen sogar die Spannung (für Normalstimmung) an. Denn: Die Länge der Saite ist ja immer gleich. Der Durchmesser verändert sich auch quasi nicht, also wird durch das Einstellen einer gewissen Spannung der jeweilige Ton hergestellt. Sprich dein A bei 440Hz hat mit deiner Saitenmarke und deiner Gitarre eigentlich immer die selbe Spannung. Ob alte Saiten oder neue spielt dabei keine Rolle. Deswegen müssen wir ja auch öfter mal Nachstimmen.

Daumenplektrum, oder Finger: für Daumenplektrum spricht, dass man den Klang ohne gro0e Anstrengung einfacher erreicht.

Von der Aufnahme her würde ich auch sagen, dass er mit Daumenplektrum spielt. Gerade manche der Downstrokes, wo er über alle Saiten geht, hören sich sehr "glatt", wie mit Plektrum gespielt an.
Auf dem Video das du verlinkt hast, wo man ihn sieht, spielt er aber ohne Daumenpick. Aber es ist ja nicht einmal gesagt, dass das überhaupt dasselbe Stück ist..
Letztlich aber auch hier wieder eine Sache der Übung und auch z.B. der Fingernägel. Wenn man einen bestimmten Sound bekommen will.

Dass es sowieso Travis-Picking ist, aber selbst für dieses sehr schnell 88bpm(?

Mag an mir liegen, aber ich empfinde das Stück als relativ langsam und entspannt. Glaube auch, dass deine 88bpm nicht wirklich hinkommen. Aber er hat auch manchmal Temposchwankungen im Stück, gerade bei des Bassläufen, aber auch Fermaten, wo er manche Töne länger hält. Ich hab das aber mehr im Bereich knapp über 100bpm getappt, wenn man das als 4/4 ansieht, was am meisten Sinn ergibt. (ich hab aber immer das Bedürfnis dann nur die Halben schnippsen zu wollen..)

wie er(hat augenscheinlich eigentlich keine außergewöhnlich hohe Stimme) einerseits hoch klingt, die Aufnahme aber tatsächlich sich 'tief' anhört.

Mag auch wieder an mir liegen, aber ich empfinde das überhaupt nicht als "tief" gesungen. Er hat eine relativ volle Stimme, aber da ist sehr viel Kopfstimme mit dabei und eigentlich immer wenn er am Ende der Phrasen runtergeht, wird es unsauber.
Kann aber auch viel einfach mit der Mikrofonposition zusammenhängen.
In dem Stück das @Abendspaziergang verlinkt hat, hört man auch, dass er da viel Kopfstimme nutzt. Ich glaube, dass das bei "My Name is Carnival" gar nicht groß anders ist. Aber "I want to be alone" ist wesentlich sauberer gesungen.
 
Hier kannst du etwas über die Gitarre lesen.

https://www.musicradar.com/news/mar...ddle-aged-guys-there-half-of-them-were-crying

Der werden ja Wunderdinge nachgesagt, die ich aber persönlich eher in den Bereich der Esoterik schieben würde, auch wenn ich weiß, daß man in dem Maß wie man hören lernt und lernt, worauf man achten muß, auch Unterschiede hört, wo ehemals keine waren. Die Stimmung und die Aufnahmetechnik erklären für mich im Grunde alles. Der Rest ist in den Fingern.
 
Die tiefere Stimmung (Aufnahme aus Post #6) kann ich bestätigen, soweit ich heraus finden konnte bei A=435 Hz.
Mir kommt das Instrument aber zusätzlich als ein wenig unsauber gestimmt vor. Möglicherweise hatte auch das Bandgerät der Wiedergabe dieser Aufnahme ganz leichte Gleichlaufschwankungen. Die Intonation ist jedenfalls nicht ganz sauber. Ob das Absicht war oder Zufall kann ich nicht beurteilen.
 

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