Das macht ABM inzwischen mit Absicht bei bestimmten Modellen.
Ist das überhaupt eine Bridge von ABM (= die Firma
www.abm-mueller.de )? Die sieht nämlich komplett anders aus, als alles was ich von denen bisher gesehen habe. Da sie aus Vollmaterial fräsen, sind die Ecken in den Saitenreiterführungen bei denen nämlich immer rund. Das sieht mir nach einem stinknormalen Gußteil aus, wie man es z.B. von Faber bekommt (wobei man natürlich darüber streiten kann, ob es wirklich Vollmaterial sein muss, wenn die sonstige Konstruktion und die Saitenreiter super sind - was bei Faber eben der Fall ist).
ABR? Sieht so aus. ABM? Glaube ich nicht...
shadok schrieb:
Wenn ja, wäre ich für 'ne Empfehlung & Tips zu dem Thema sehr dankbar.
Das Spiel muss bei den Bolzen sein, denn sonst könntest Du die Höhe auf beiden Seiten nicht einigermaßen unabhängig einstellen. Wäre es perfekt saugend eingepasst, würde es sich bei jedem einseitigen Verstellen ja sofort verkanten und Du könntest die Bridge kein bißchen schräg einstellen.
Die Frage, ob man eine sehr rigide Bridge, ein Alu- oder ein Messing-Tailpiece bevorzugen sollte und ob sich das Tone-Lock-System positiv auf den Klang auswirkt, lässt sich meiner Erfahrung nach auf eine Weisheit runterbrechen: Es darf in dem ganzen System nur eine Stelle geben, wo es zu einer Resonanz/Interferenz kommen darf - die fügt dem Klang Charakter hinzu.
Bei sehr schwingungsfreudigen Gitarren (z.B. Les Paul mit viel Weight Relief) erfüllt der Korpus an sich diese Funktion. Bei Gitarren, bei denen der Abstand zwischen Bridge und Tailpiece sehr groß und der Winkel sehr flach ist, erfüllt alleine der geringe Anpressdrucken der Saiten diese Funktion. Bei Gitarren, die einen trägen Korpus haben, einen geringen Abstand zwischen Bridge und Tailpiece (so dass ein sorgfältig eingestellter - nicht unbedingt maximaler - Anpressdruck möglich ist), darf auch gerne entweder das ungelockte, leichte Tailpiece oder die ungelockte Bridge resonieren.
Wenn man allerdings zwei oder mehr Stellen hat, die Einfluss auf die Saitenschwingung nehmen, kommt es zu Problemen.
Bei meiner 2009er Les Paul Studio bemerkte man das am Saitenanschlag auf der tiefen E-Saite - nach dem Anschlag schwang die Saite erst normal, was sich nach etwa einer Sekunde änderte und die Saite gegen die Bundstäbchen rasseln ließ (selbst bei recht hoher Saitenlage). Der leichte, hohle und resonanzfreudige Korpus spielte da rein. Die gelockte ABM-Bridge und das entsprechende Messing-Tailpiece mit den Standard-Bolzen waren da schon verbaut. Letztere waren allerdings die zweite Stelle, wo sich Interferenzen ausbilden konnten. Durch das Faber Tone-Lock-System konnte ich dieses Problem eliminieren - und seitdem sind niedrigere Saitenlagen möglich, ganz ohne Rasseln.
Auch bei anderen Gitarren bin ich mit diesem Rezept zu meinem gewünschten Ergebnis gekommen.
Fazit: Für eine AS 73-Semiakustik würde ich an Deiner Stelle wegen des schwingungsfreudigen Korpus wahrscheinlich eine sehr rigide Locking-Bridge und ein gelocktes Tailpiece nutzen. Wie sich Deine Gitarre genau verhält, musst Du natürlich selber rausfinden. Man kann da aus der Ferne ja nur mutmaßen.