ABR-Bridge hat Spiel. Was tun ?

shadok
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Hi liebe Leute,

auf meiner geliebten Ibanez AS 73 ist eine ABR-artige Bridge ohne Feder verbaut. Beidseitig weist sie ein Spiel von 0,5 mm zwischen Bolzen u. Bohrung auf. Inwieweit ist diese Differenz noch tolerabel ?
Bei meiner Epi LP special P90 fällt die Differenz erheblich geringer aus.
Wäre es sinnvoll die Bridge auf der AS73 zu tauschen in Hinsicht auf Klang & Intonation ?
Wenn ja, wäre ich für 'ne Empfehlung & Tips zu dem Thema sehr dankbar.

Mit bestem Dank im Voraus, shadok


P.S.: Fotos, rechts Ibanez/links Epi
 
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Wenn sie nicht wackelt ist gut.
 
Das macht ABM inzwischen mit Absicht bei bestimmten Modellen.

Sie haben wohl mal ermittelt, dass es sich klanglich vorteilhaft auswirkt, wenn sich die Brücke leicht bewegen kann.

Ich sehe das anders, aber das ist wohl Philosophie-Frage. Sie bieten auch Modelle ohne Spiel an, was zeigt dass hier nicht geschlampt wird, sondern dass man sich über solche Faktoren Gedanken gemacht hat.
 
Ja, erstmal besten Dank für die Antworten. Wenn das quasi so gewollt ist mit dem Spiel.
Hatte nur die Vermutung das die Bridge durch das Spiel z.T. vom Korpus entkoppelt ist, und damit u.U. Einbußen in punkto Klang verbunden sein könnten.

Gruß shadok
 
Das ist ja interessant!
Sonst liest man (v.a. hier im Forum) immer, dass Spiel an der Bridge und den dazugehörigen Komponenten tunlichst zu vermeiden sei.
Welcher Art sollen die Soundvorteile denn laut ABM sein?
 
Welcher Art sollen die Soundvorteile denn laut ABM sein?

Das kannst Du doch nicht einen Gegner dieser Theorie fragen :D

Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. Ich weiß nur, dass sie das in Zusammenarbeit mit Gitarrenbauern und Musikern so entwickelt haben. ABM ist hier im Forum aktiv. Vielleicht fragst Du da mal nach.

Hatte nur die Vermutung das die Bridge durch das Spiel z.T. vom Korpus entkoppelt ist, und damit u.U. Einbußen in punkto Klang verbunden sein könnten.

Tatsächlich liegt die Brücke dabei besser auf den Rädchen auf. Die angekoppelte Fläche ist also tatsächlich größer. Stimmstabiler ist das allerdings nicht.
 
Hehe, alles klar, danke dir! :)
 
Das macht ABM inzwischen mit Absicht bei bestimmten Modellen.

Ist das überhaupt eine Bridge von ABM (= die Firma www.abm-mueller.de )? Die sieht nämlich komplett anders aus, als alles was ich von denen bisher gesehen habe. Da sie aus Vollmaterial fräsen, sind die Ecken in den Saitenreiterführungen bei denen nämlich immer rund. Das sieht mir nach einem stinknormalen Gußteil aus, wie man es z.B. von Faber bekommt (wobei man natürlich darüber streiten kann, ob es wirklich Vollmaterial sein muss, wenn die sonstige Konstruktion und die Saitenreiter super sind - was bei Faber eben der Fall ist).

ABR? Sieht so aus. ABM? Glaube ich nicht... :)

shadok schrieb:
Wenn ja, wäre ich für 'ne Empfehlung & Tips zu dem Thema sehr dankbar.

Das Spiel muss bei den Bolzen sein, denn sonst könntest Du die Höhe auf beiden Seiten nicht einigermaßen unabhängig einstellen. Wäre es perfekt saugend eingepasst, würde es sich bei jedem einseitigen Verstellen ja sofort verkanten und Du könntest die Bridge kein bißchen schräg einstellen.

Die Frage, ob man eine sehr rigide Bridge, ein Alu- oder ein Messing-Tailpiece bevorzugen sollte und ob sich das Tone-Lock-System positiv auf den Klang auswirkt, lässt sich meiner Erfahrung nach auf eine Weisheit runterbrechen: Es darf in dem ganzen System nur eine Stelle geben, wo es zu einer Resonanz/Interferenz kommen darf - die fügt dem Klang Charakter hinzu.

Bei sehr schwingungsfreudigen Gitarren (z.B. Les Paul mit viel Weight Relief) erfüllt der Korpus an sich diese Funktion. Bei Gitarren, bei denen der Abstand zwischen Bridge und Tailpiece sehr groß und der Winkel sehr flach ist, erfüllt alleine der geringe Anpressdrucken der Saiten diese Funktion. Bei Gitarren, die einen trägen Korpus haben, einen geringen Abstand zwischen Bridge und Tailpiece (so dass ein sorgfältig eingestellter - nicht unbedingt maximaler - Anpressdruck möglich ist), darf auch gerne entweder das ungelockte, leichte Tailpiece oder die ungelockte Bridge resonieren.

Wenn man allerdings zwei oder mehr Stellen hat, die Einfluss auf die Saitenschwingung nehmen, kommt es zu Problemen.

Bei meiner 2009er Les Paul Studio bemerkte man das am Saitenanschlag auf der tiefen E-Saite - nach dem Anschlag schwang die Saite erst normal, was sich nach etwa einer Sekunde änderte und die Saite gegen die Bundstäbchen rasseln ließ (selbst bei recht hoher Saitenlage). Der leichte, hohle und resonanzfreudige Korpus spielte da rein. Die gelockte ABM-Bridge und das entsprechende Messing-Tailpiece mit den Standard-Bolzen waren da schon verbaut. Letztere waren allerdings die zweite Stelle, wo sich Interferenzen ausbilden konnten. Durch das Faber Tone-Lock-System konnte ich dieses Problem eliminieren - und seitdem sind niedrigere Saitenlagen möglich, ganz ohne Rasseln.

Auch bei anderen Gitarren bin ich mit diesem Rezept zu meinem gewünschten Ergebnis gekommen. :)

Fazit: Für eine AS 73-Semiakustik würde ich an Deiner Stelle wegen des schwingungsfreudigen Korpus wahrscheinlich eine sehr rigide Locking-Bridge und ein gelocktes Tailpiece nutzen. Wie sich Deine Gitarre genau verhält, musst Du natürlich selber rausfinden. Man kann da aus der Ferne ja nur mutmaßen. :)
 
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Das Spiel muss bei den Bolzen sein, denn sonst könntest Du die Höhe auf beiden Seiten nicht einigermaßen unabhängig einstellen. Wäre es perfekt saugend eingepasst, würde es sich bei jedem einseitigen Verstellen ja sofort verkanten und Du könntest die Bridge kein bißchen schräg einstellen.

Das kann man mit einem kegligen Langloch lösen. Die Bolzen können dann nicht vor oder seitlich verschoben werden, aber man kann die Brücke kippen.

Ist das überhaupt eine Bridge von ABM (= die Firma www.abm-mueller.de )?

:D ....ja jetzt wo Du es sagst?! Also ABM hat unten das Logo drauf.
 
Das kann man mit einem kegligen Langloch lösen. Die Bolzen können dann nicht vor oder seitlich verschoben werden, aber man kann die Brücke kippen.

Stimmt! Sowas habe ich bisher noch nirgendswo gesehen. Kennst Du ein kommerzielles Produkt, bei dem das so gelöst ist?
 
Schaller verwendet das so z.B. bei ihren STM's

Die nehme ich oft bei problematischen Instrumenten oder Extremumbauten (z.B. Tele auf TOM), weil die super flexibel einsetzbar ist. Allerdings geht das ganze bei dieser Brücke auch mit einem kleinen Stück Sustainverlust einher.

Die Brücke wird nur von einem "Stummel" geführt, der in einem Langloch "schwimmen kann". Die Auflagefläche ist allerdings ebenfalls mit einem Radius versehen, so dass die Brücke in jeder Position immer vernünftig aufliegt.
 
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Hi,

ich bin meistens besser gefahren (bzw es hat eher meinen Geschmack getroffen), wenn die Ankopplung strammer war, also habe ich daran schon immer gebastelt.

Meine Lösung, ohne irreparabel (Bohrung mit Madenschraube) zu modifizieren: Kupferblech!
Beim Eisenwarenhändler bekommt man das in entsprechend dünner Ausführung (1/10 mm oder so), und daraus kann man einen dreieckigen Streifen schneiden, den man um den Bolzen wickelt. Dreieckig soll heißen, unten gerade, auf einer Seite ein rechter Winkel und dann abfallend. Der gerade Teil soll beim Wickeln unten liegen, und durch den Dreiecksschnitt bekommst Du nach oben hin eine konische Verjüngung. Wenn Du jetzt die Bridge auf den Bolzen drückst, sitzt sie irgendwann stramm. Das Kuper ist weicher als die Bridge (sollte es jedenfall sein, wenn die Bridge nicht aus Müll gebacken ist) und passt sich an. Geht die Bridge nicht ganz drauf, ist es zu viel Material und Du musst den Streifen kürzen. Ein oder zwei Wicklungen reichen - ist ein bisschen Gefummel und Rumprobieren, aber bei mir hat es damals den Sound der Nashville-Bridge um einiges verbessert (bis sie einer ABM weichen musste).

Gruß, bagotrix
 
Welcher Art sollen die Soundvorteile denn laut ABM sein?

Das kannst Du doch nicht einen Gegner dieser Theorie fragen :D

Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. Ich weiß nur, dass sie das in Zusammenarbeit mit Gitarrenbauern und Musikern so entwickelt haben. ABM ist hier im Forum aktiv. Vielleicht fragst Du da mal nach.

Hatte nur die Vermutung das die Bridge durch das Spiel z.T. vom Korpus entkoppelt ist, und damit u.U. Einbußen in punkto Klang verbunden sein könnten.

Tatsächlich liegt die Brücke dabei besser auf den Rädchen auf. Die angekoppelte Fläche ist also tatsächlich größer. Stimmstabiler ist das allerdings nicht.
Das war auch mein erster gedanke, ich bin extrem empfindlich bei leichten abweichunngen, mich nervt das sofort extrem. Ich habe kein absolutes gehör bevor jemand fragt, aber im verhälttnis find ichs immer ganz schlimm.

Lg
 
Hi,

ABM hat neben den praktischen Versuchen wohl auch mal die Überlegung genannt, dass die Brücke selbst ja aus schwingendem Material besteht. Wenn das zu fest eingespannt ist, wirken Torsionskräfte und das Metallstück kann nicht mehr frei schwingen. Als Zwischenlösung wurde auch mal irgendwo angesprochen, die Locking-Schrauben nur an einer Seite zu fixieren, was einerseits mechanisch für ausreichend Stabilität sorgen soll, andererseits das Werkstück nicht verspannt.

Auf meiner Paula habe ich die ABM ohne Locking-Schräubchen, allerdings sind die Löcher wohl ein bisschen weit auseinander platziert (Gibson in den 90ern halt...), sodass die auch ohne ganz schön stramm sitzt. Die musste ich richtig fest auf die Stehbolzen drücken und so dürfte sie durchaus etwas unter Spannung stehen. Ich kann trotzdem - oder vielleicht sogar gerade deshalb - nur positives über Ton und Sustain berichten.

Gruß, bagotrix
 

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