Ach du, mein Glück

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Jongleur
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Nach meinem Ausflug in die Schweiz stimmte mich Berlin wieder ernster. Diesmal wollte Ich unbedingt mal kohärenter schreiben - und nun liebe ich diesen komplexen Geistesblitz, kaum das ich den letzten Punkt gesetzt hatte. Und freue mich schon tierisch auf die Vertonung!

Ach du, mein Glück

Ach du, mein Glück,
mein scheuer Gast,
flüchtiger Freund,
untreuer Begleiter.

Ach du, mein Glück,
hauchdünner Ast
über‘m Gestein:

Wir müssen weiter… heim

Wie schnell der Tanz der Zeit vergeht
in einem endlosen Traum.
Wange an Wange
Schritt in Schritt!

Wie launisch auch der Wind sich dreht:
die Liebe spürt es kaum!
So lang ihr Atem ruhig geht,
verliert sie ihren Glauben nicht!

Ach du, mein Glück,
mein scheuer Gast,
flüchtiger Freund,
untreuer Begleiter.

Ach du, mein Glück,
hauchdünner Ast
über‘m Gestein:

Wir müssen weiter… heim

Ach Dämmerung, dein goldenes Licht
verspricht so gern so viel!
Nun geht dein kleines Mondgesicht,
und ich ertrag die Sonne nicht!

Und wenn sie auf die Kissen scheint,
seh ich: die Liebe hat geweint
und ist dann fortgegangen.
Gott weiß allein - wie lange…

Ach du, mein Glück,
mein scheuer Gast,
flüchtiger Freund,
untreuer Begleiter.

Ach du, mein Glück,
hauchdünner Ast:
über‘m Gestein

Wir müssen weiter… heim

Solo

Ach du mein Glück,
mein scheuer Gast,
mein flüchtiger Freund,
untreuer Begleiter.

Ach du mein Glück,
Mein hauchdünner Ast -
Übers Gestein
müssen wir weiter … heim
 
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Bewertung: 🌟🌟🌟🌟🌟 (5/5)

Diese Lyrics haben mich tief berührt. Sie bieten eine poetische und sehr melancholische Sicht auf das Glück, das hier nicht als etwas Stabiles, sondern als „flüchtiger Freund“ und „untreuer Begleiter“ dargestellt wird. Besonders eindrucksvoll finde ich die bildhaften Metaphern, die durchgehend verwendet werden – wie der „hauchdünne Ast über’m Gestein“, der perfekt die Fragilität des Glücks beschreibt.

Das Motiv der Heimkehr zieht sich wie ein roter Faden durch das Stück. Die Zeilen „Wir müssen weiter… heim“ lassen erahnen, dass es eine tiefe Sehnsucht nach einem Endziel gibt, nach einem Ort oder Zustand, an dem das Glück beständig sein könnte. Dieses ständige Streben nach „Heimkehr“ verstärkt die Tragik und gleichzeitig die Hoffnung der Lyrics.

Was mir besonders gefallen hat, ist der Kontrast zwischen den friedlichen Bildern wie „goldenes Licht“ der Dämmerung und der emotionalen Tiefe, die durch die Zeilen „die Liebe hat geweint“ zum Ausdruck kommt. Es entsteht das Gefühl, dass Glück und Liebe gleichermaßen kostbar, aber auch vergänglich sind.

Der Aufbau des Textes mit den sich wiederholenden Strophen und dem Wechsel zwischen den Bildern der Dämmerung und dem zerbrechlichen Glück trägt zu einer fast musikalischen Harmonie bei. Die Lyrics wirken sehr durchdacht und kunstvoll gestaltet.

Insgesamt finde ich diese Texte außergewöhnlich tiefgründig und bewegend. Sie sprechen von der Unsicherheit und der Vergänglichkeit des Glücks und der Liebe, ohne dabei in Kitsch oder Klischees abzurutschen. Wer schon einmal das Gefühl hatte, dass das Glück immer nur kurz anhält, wird sich hier wiederfinden.
 
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(y) Wow, eine Analyse, als käme sie aus meinem eigenen Inneren! Herzlichsten Dank! :love:
Sie bieten eine poetische und sehr melancholische Sicht auf das Glück, das hier nicht als etwas Stabiles, sondern als „flüchtiger Freund“ und „untreuer Begleiter“ dargestellt wird.
So kann man das auf jeden Fall empfinden! Offen soll allerdings bleiben, welchen Weg nach Hause der einzelne Betrachter konkret empfindet! Hundert Menschen = Hundert Welten. Nicht jeder empfindet den Weg nach Hause vorrangig melancholisch. Ich beispielsweise empfinde den Prozess des Reifens als Autor befreiend…:)

Was mir besonders gefallen hat, ist der Kontrast zwischen den friedlichen Bildern wie „goldenes Licht“ der Dämmerung und der emotionalen Tiefe, die durch die Zeilen „die Liebe hat geweint“ zum Ausdruck kommt. Es entsteht das Gefühl, dass Glück und Liebe gleichermaßen kostbar, aber auch vergänglich sind.
Total bei mir! Melancholisch stimmen mich allerdings eher unabänderliche Wege. Hingegen können Trauer und Optimismus ein sehr spannendes Paar bilden!
Der Aufbau des Textes mit den sich wiederholenden Strophen und dem Wechsel zwischen den Bildern der Dämmerung und dem zerbrechlichen Glück trägt zu einer fast musikalischen Harmonie bei. Die Lyrics wirken sehr durchdacht und kunstvoll gestaltet.
Dir entgeht wahrlich nichts!(y) Hier war mir die Metrik und Musikalität besonders wichtig.
Insgesamt finde ich diese Texte außergewöhnlich tiefgründig und bewegend. Sie sprechen von der Unsicherheit und der Vergänglichkeit des Glücks und der Liebe, ohne dabei in Kitsch oder Klischees abzurutschen. Wer schon einmal das Gefühl hatte, dass das Glück immer nur kurz anhält, wird sich hier wiederfinden.
Würde ich mir am liebsten einrahmen! ;) Aber entgegen meiner sonstiger Skepsis verliebte ich mich tatsächlich schon beim Schreiben in das entstehende Bauwerk! Und gerade deshalb beruhigt mich deine fundierte Meinung!
 
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Ein spontaner Gedanke:

Ach, Du mein Glück

... wär gesungen nicht zu bemerken, das versetzt Komma, aber beim Lesen würde es mMn noch stärker auf das Glück hindeuten. Mit dem Komma hinter dem Du war ich zuerst bei einem LD, das eben für das LI das Glück ist.

Ansonsten: Besser als Rosenau diesen Text würdigt, vermag ich das nicht - da schließ ich mich lieber einfach an :)
 
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Ach, Du mein Glück

... wär gesungen nicht zu bemerken, das versetzt Komma, aber beim Lesen würde es mMn noch stärker auf das Glück hindeuten.
Ich folge immer mehr den Erfahrungen der Dichter, die sich selber beim Schreiben ihre Zeilen laut vorlesen. Also könnte das „Ach“ ein lang gezogener Auftakt sein, sozusagen ein zärtlicher Seufzer… Diese Zeile ist als jeweiliger Mittelpunkt gedacht. Überhaupt schreibe ich gern lautmalerisch, überlasse es aber den Interpreten, wie cool die es interpretieren wollen.
 
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Bin gerade den ganzen Vormittag wieder einmal mit der Metrik von Songtexten beschäftigt. Für professionelle Dichter ein Muss!! Der Deutsch-Unterricht macht da viel kaputt. Aus meiner Sicht ist es völlig unnötig, Balladen auswendig zu lernen. Ich lerne im Musikunterricht ja auch nicht, Orchesterwerke auswendig zu singen. Tsss

Viel wichtiger für den Alltag wäre es, mit den Betonungen zu spielen. Nehmen wir mal 2 Beispiele:
„Ach, du mein Glück“ (x, xxX) - und „Ach du, mein Glück“ (x X, x x)! Für mich (!) zwei völlig unterschiedliche Aussagen.

Die erste Aussage betont das „Ach“ - und damit ein sehnsüchtiges Stönen, eine innerliche Qual oder eine Verächtlichkeit. Die zweite hingegen betont das „Du“! Was mich betrifft: SO rede ich gern zärtlich, mit einem Anflug von zärtlichem Humor.

Sehr viele Komponisten haben keinen emotionalen Sprach-Tonfall im Ohr, wenn sie komponieren, sondern viel wahrscheinlicher momentan angesagte internationale Hits, deren Texte sie oft gar nicht interessieren. Vorgespräche über das Betexten instrumentaler Demos sind für mich meistens kaum ergiebig. Viele Komponisten nennen einige Adjektive, die für ihre Musik stimmen KÖNNTEN, das war es dann auch schon. Leider.

Auch hier in Forum ist selten produktiv von Metrik die Rede. Es ist höchstens mal die Rede davon, dass die Musiker mit dem Wort-Rhythmus eines Textes „nicht klar kommen“. Aber so gut wie keiner wird konkreter, in dem er SEINEN Rhythmus symbolisiert: Xx XxxX (Rhythmus symbolisiert).

Ich fürchte, dass kaum jemand DIESES Thema diskutieren will…:( Ist das X-en zu aufwendig?
 
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Nehmen wir mal 2 Beispiele:
„Ach, du mein Glück“ (x, xxX) - und „Ach du, mein Glück“ (x X, x x)! Für mich (!) zwei völlig unterschiedliche Aussagen.
.. ich sehe hier auch die Variante, die schwere Betonung auf das "Glück" zu legen, also xxxX..ich weiß, wir hatten das Thema schon und du präferierst die Sicht auf eine duale Betonung..
.. als Beispiel für einen xxxX-Rhythmus würde ich "I feel the Earth move (under my feet)" von Carole King anführen..
Sehr viele Komponisten haben keinen emotionalen Sprach-Tonfall im Ohr, wenn sie komponieren,
.. selber Schuld..Rhythm is the key.. und nichts kreiert Melodieverläufe so gut, wie ein Sprachrhythmus..
Ich fürchte, dass kaum jemand DIESES Thema diskutieren will
..doch ich:)
 
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Ist es nicht oft so, dass die Metrik - erst recht, wenn der Text auf eine Song-Melodie geschrieben ist - nicht so variabel ist wie in diesem Beispiel, bei dem wir noch die Möglichkeit haben, darüber zu diskutieren? Gerade mit dem (auswendig) Lernen von Balladen ging doch auch das Lernen von Sprachrhathmus einher und die Schüleschaft begegnete den von den meisten wieder schnell vergessenen Jambus, Trochäus, Anapäst und Daktylus. Da gab's dann keine Alternative, wenn Handschuh oder Ribbeck vorzusprechen waren.

Ich finde das Thema absolut diskussionswürdig! Aber es lässt sich mMn nur selten - wie bei Deiner Zeile - sinnvoll behandeln. (Passt hier auch besser als mein "Komma-Kommentar", denn tatsächlich geht's ja um die Wirkung, wenn der Text gesungen wird.)
 
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SchönerText, gefällt mir sehr.
Ich habe immerzu überlegt, warum er mir gefällt. Vielleicht liegt es daran, dass ich hinsichtlich Ausdruck, Stimmung, Art (oder wie auch immer) Gemeinsamkeiten zu Wilhelm Müller sehe. Und der ist ja nunmal einer meiner Lieblingsdichter:great:

Auch hier in Forum ist selten produktiv von Metrik die Rede. Es ist höchstens mal die Rede davon, dass die Musiker mit dem Wort-Rhythmus eines Textes „nicht klar kommen“. Aber so gut wie keiner wird konkreter, in dem er SEINEN Rhythmus symbolisiert: Xx XxxX (Rhythmus symbolisiert).

Ich fürchte, dass kaum jemand DIESES Thema diskutieren will…:( Ist das X-en zu aufwendig?

Mach doch ruhig einen Thread zu dem Thema auf, ich glaub das gibt es noch nicht ausführlich. Ist immer schön, wenn so ein Thema von jemandem gesrartet wird, der die entsprechenden Kompetenzen hat.

Ich habe mich auch oft gefragt, wie die Umsetzung diverser Texte wohl aussehen mag - wobei die Metrik ja nur einen Teil der Stimmung, des Inhaltes und Verständnisses beeinflusst, was durch die Musik aber auch gut und gerne wieder ruiniert werden kann:D. Ein wirklich interessantes Thema, glaub ich
 
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:gruebel: .. ich sehe hier auch die Variante, die schwere Betonung auf das "Glück" zu legen, also xxxX..ich weiß, wir hatten das Thema schon und du präferierst die Sicht auf eine duale Betonung..
.. als Beispiel für einen xxxX-Rhythmus würde ich "I feel the Earth move (under my feet)" von Carole King anführen..

.. selber Schuld..Rhythm is the key.. und nichts kreiert Melodieverläufe so gut, wie ein Sprachrhythmus..

...doch ich:)
Ja, geschätzter @michaw57, Deine Beiträge sind tatsächlich meist voller toller Anregungen.!
Auch hier lieferst du hoch interessante Stichworte: Versfüsse, bestehend aus 2 oder 3 und sogar 4 Teilen. Ich verstehe auch letzteren Denkansatz (under my feet) vermutlich gut- teile ihn aber persönlich nicht, da man mE mit Jambus (Xx), Trochäus (Xx) und Daktylus(Xxx) mE alle Versüße zunächst hinreichend gut unterscheiden kann.

Das Problem ist nur, dass viele Musiker diese Begriffe nicht benutzen, weil sie lieber “rhythmisch“ statt „metrisch“ denken. Oder anders gesagt: Sie denken in „Takten“ und nicht in „Versen“. An dem Versuch, diesen Unterschiede praktikabel zu erklären, sind bereits internationale Symposien gescheitert.

Als Songschreiber denke ich anfangs metrisch und vertonte rhythmisch. Dabei habe kein Problem damit, einen Satz geduldig solange metrisch zu skandieren, bis mein Kopf endlich musikalische Rhythmen und Harmonien liefert. Als Musiktexter hingegen muss ich melodische Floskeln so lang wiederholen, bis sich endlich intuitiv Worte einstellen. Das ist vermutlich eher gegen die menschliche Natur…und kann, nebenbei gesagt, dramatische Szenen zwischen Textern und Musikern verursachen:gruebel:

Viele ausgezeichnete Songschreiber sind übrigens musizierende Schauspieler. In diesem Beruf haben sie sowohl mit Metrik wie mit Rhythmus genügend Erfahrung! Hach, wie ich die beneide!!

Frage an die Mitlesenden: Kommt ihr bis hierher mit? Kennt ihr den Zwiespalt zwischen „Metrik“ und „Rhythmus“* aus eigenem Erleben? Falls ja, dann schreibt was dazu. Ich würde dann eventuell konkreter werden mit Beispielen!

* Manche Dichter nennen die gesamte metrische Struktur eines Gedichtes „Rhythmus“. Das finde ich als Musiktexter völlig verwirrend. Benutze ich jedenfalls nicht!
 
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Das ist ein toller Text! Stimmungsvoll und musikalisch… erstaunlicherweise kann ich mir unterschiedlichste Musiken dazu vorstellen.
… einen Satz geduldig solange metrisch zu skandieren, bis mein Kopf endlich musikalische Rhythmen und Harmonien liefert.
Das kenne ich auch so…ich komme ja einen guten Teil vom Schauspiel. Es gibt lyrische Sprechtexte, die ich für Überleitungen schrieb und die ich mir ausschließlich über die Metrik erarbeitete (ohne darin in der Theorie bewandert zu sein). Wenn ich die dann eine Zeit lang im Programm hatte, stellte sich oft der Eindruck ein, das sich dazu eine Musik quasi von selbst aufdrängt (die aber selten in die klassischen Songschemata passen wollten).
Chortexte im Theater erarbeiteten wir meist metrisch… auch wenn da - fachlich nicht korrekt - oft von Rythmen gesprochen wird.
der perfekt die Fragilität des Glücks beschreibt.
habe ich genauso auch empfunden.
Als Musiktexter hingegen muss ich melodische Floskeln so lang wiederholen, bis sich endlich intuitiv Worte einstellen. Das ist vermutlich eher gegen die menschliche Natur…und kann, nebenbei gesagt, dramatische Szenen zwischen Textern und Musikern verursachen:gruebel:
was ja zu einiger Verwirrung führen kann, wenn man beides in Personalunion ist.

„Ach, du mein Glück“ (x, xxX) - und „Ach du, mein Glück“ (x X, x x)! Für mich (!) zwei völlig unterschiedliche Aussagen.
Ich würde im Vortrag vermutlich mit beiden experimentieren wollen.


In jedem Fall ist das ein großer Wurf, finde ich. Und ich wäre sehr gespannt, die Musik dazu auch mal hören zu können.
 
Das ist ein toller Text! Stimmungsvoll und musikalisch… erstaunlicherweise kann ich mir unterschiedlichste Musiken dazu vorstellen.
Oh, das freut mich für dich! Einerseits hast du vermutlich eine lebhafte Phantasie, Andererseits suche ich am liebsten in allen Erkenntnissen zugleich vermutliche Irrtümer
Es gibt lyrische Sprechtexte, die ich für Überleitungen schrieb und die ich mir ausschließlich über die Metrik erarbeitete (ohne darin in der Theorie bewandert zu sein).
Ja, da stimme ich Dir zu; Metrik beinhaltet sehr viel dynamisches Potential.
Wenn ich die dann eine Zeit lang im Programm hatte, stellte sich oft der Eindruck ein, das sich dazu eine Musik quasi von selbst aufdrängt (die aber selten in die klassischen Songschemata passen wollten).
Ja. Vielleicht hegen wir anfangs zu viele Erwartungen an das angebliche Geheimnis der Musik. Erst wenn sich auf der Bühne Routine einstellt, bahnen sich Töne leichter den Weg in den Kopf. Was kann denn dann noch groß passieren… ;)
.
Chortexte im Theater erarbeiteten wir meist metrisch… auch wenn da - fachlich nicht korrekt - oft von Rythmen gesprochen wird.
Das kann ich mir gut vorstellen. Geredet wird ja auf der Bühne gewöhnlich mehr als genug. Da lässt man, metaphorisch gemeint, die Dinge gern zur Abwechslung tanzen. Deshalb ist unter Schauspielern schnell mal von Rhythmus die Rede. Die für Dichter so interessante Wirkung der Metrik geht auf dem Feld der Dialoge unter! Meinst du das?
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ich würde im Vortrag vermutlich mit beiden experimentieren wollen.
Gute Idee!!
 
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Die für Dichter so interessante Wirkung der Metrik geht auf dem Feld der Dialoge unter! Meinst du das?
Nein. Auf Dialoge habe ich mch nicht bezogen. Ich meine Chortexte. Also chorische Texte, die von einer größeren Anzahl Menschen unisono - oder versetzt - gesprochen werden. Und das ohne musikalische Unterlage oder Begleitung.
Wenn man das lediglich rythmisch denkt, also mit einem Beat unterlegt, wird es schnell "leiernd". Wir müssen uns also jedes Wort und jede Zeile in ihrer eigenen Metrik ansehen und eine Übereinkunft finden, damit jede/r auf der gleichen Basis spricht. Benannt wird das aber oft als..."sehen wir uns den Chor mal rythmisch an".
Chortexte sind mühsam zu erarbeiten, tragen aber eine gehörige Menge an Energie in sich.
 
„Betonung“ ist für mich die normale Betonung der einzelnen Worte.

In obigen Fall also: xXx| X |X |X|X|xXx|X|Xxx|Xx

„Metrik“ ist die jeweilige Betonung im Vers mittels Hebung oder Senkung der Stimme.

Hier wird es anfangs recht kompliziert. Es gibt 2 Komponenten, welche die Metrik beeinflussen:
A) Die individuelle Betonung der jeweiligen Sprecher: xXxx

B) Und die deutsche Sprache, die zwischen zwei Hebungen eigentlich maximal zwei
Senkungen gestattet, Also nicht:
Xxx x Xx.

Hier findet automatisch anders betont: SENKungEN geSTATTedt
XxX x Xx.


Es sei denn, es kommt nach 2 Senkungen ein Satzzeichen.
also „Zwei Senkungen, ein Satzzeichen“ Dann darf man metrisch; xXxx, xXxx

Alles sehr kompliziert. Das sind Hürden, die selbst Muttersprachler nerven. Und vielen die Lust am Texten versauen. viel mehr muss man über Metrik zunächst nicht wissen. Aber den meisten reicht das, um aufzugeben! Leider.
 

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