Adirondack-Decke / Voodoo?

  • Ersteller Wohnungsrockerin
  • Erstellt am
@wohnungsrockerin:

welches modell war das nochmal genau?

Es ist die Genuine Wild Goose OM in sunburst, also die "billigste" Ausführung (es gibt ja drei Preisgruppen) aber mit Lackierung, die Aufpreis kostet. Die Genuineserie hat viel weniger Abaloneeinlagen als die nächts teureren und ein paar andere Unterschiede bzüglich der Hölzer (bei den teureren wird jedes Holz extra ausgesucht, keine Ahnung ob das nur optisch ist oder auch auf die Tonqualität Auswirkungen hat).
Aber meine ist in sunburst lackiert, was ich unbedingt wollte und ist auch von der Optik her genau so wie ich mir das vorgestellt habe. Die Randeinlagen sind aus Ahorn, die Schallocheinfassung in einem rötlichen Holz und Abalone hab ich nur als Griffbrettpunkte im Griffbrett und im Rand zur Orientierung. Außerdem sind die Bridgepins mit Abalone. Für mich ist das mehr als ausreichend, ich steh eher auf schönes Holz als auf Abalonegimmicks.
 
Übrigens: Die Boucher ist gestern bei mir angekommen - bin noch ganz hin und weg. So ein relativ kleiner Korpus und so ein Bass - hätt ich nie gedacht!
Sobald ich Zeit hab und eine Weile gespielt, mach ich ein Review mit Bildern.

hey!!

herzlichen Glückwunsch und viel Spass mit deiner neuen Gitarre :)))
:rock::rock::rock:
 
Danke exoslime! Ich spiel die Gitarre jetzt jeden Tag mindestens ein paar Minuten (wir haben zur Zeit so viel um die Ohren, manchmal reichts nicht zu mehr). Sie macht merkbar weiter auf. Die Bässe klangen ja von Anfang an richtig eindrucksvoll, jetzt kommt sie auch langsam bei den Flageolett-Tönen. Aber ganz ist sie noch nicht da.
Trotzdem ist der Klang, den sie jetzt schon produziert einfach grandios - ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich sitz immer ganz verklärt da und frag mich: was, das soll ich sein, die so schön spielen kann?!
 
Ich sitz immer ganz verklärt da und frag mich: was, das soll ich sein, die so schön spielen kann?!

Dieser Post zeigt mal wieder, dass es

A) Menschen gibt, die in der Lage sind, die Vorzüge einer solchen Gitarre zu erkennen, zu schätzen und zu genießen

und B) Leute gibt, die diese Vorzüge als Hirngespinnst von sich weisen, weil sie einfach nicht offen sind für etwas so Feines wie eine hochwertige Gitarre.
 
Danke exoslime! Ich spiel die Gitarre jetzt jeden Tag mindestens ein paar Minuten (wir haben zur Zeit so viel um die Ohren, manchmal reichts nicht zu mehr). Sie macht merkbar weiter auf. Die Bässe klangen ja von Anfang an richtig eindrucksvoll, jetzt kommt sie auch langsam bei den Flageolett-Tönen. Aber ganz ist sie noch nicht da.
Trotzdem ist der Klang, den sie jetzt schon produziert einfach grandios - ich weiß gar nicht, wie ich das beschreiben soll. Ich sitz immer ganz verklärt da und frag mich: was, das soll ich sein, die so schön spielen kann?!

Was mich ja einmal interessieren würde: Ist dir ein Vergleich z.B. mit der Martin 28 EC oder Santa Cruz, Collings OM´s möglich? Das wäre ja so in etwa die Preisklasse, oder?
 
Dieser Post zeigt mal wieder, dass es

A) Menschen gibt, die in der Lage sind, die Vorzüge einer solchen Gitarre zu erkennen, zu schätzen und zu genießen

und B) Leute gibt, die diese Vorzüge als Hirngespinnst von sich weisen, weil sie einfach nicht offen sind für etwas so Feines wie eine hochwertige Gitarre.

Eine tolle Gitarre ist etwas Feines - aber das erklärt immer noch nicht, ob Adirondack-Decken nun Vodoo sind oder nicht. Hier würde nur der a/b-Vergleich, quasi die Umkehrung der Larrivee-Tour mit den verschiedenen Korpushölzern, helfen.
 
Was mich ja einmal interessieren würde: Ist dir ein Vergleich z.B. mit der Martin 28 EC oder Santa Cruz, Collings OM´s möglich? Das wäre ja so in etwa die Preisklasse, oder?

Nein, kann ich leider nicht vergleichen. Es ist ja nicht so, das ich mir seit langem vorgenommen hatte, eine teure Gitarre zu kaufen. Ich fand meine bisherigen ja immer gut.
Ich hatte den Bericht über die Boucher in der Gitarre und Bass gelesen und war anschließend auf der Musikmesse. Ich habe dort natürliche ein paar Akustiks probe gespielt, aber bei der Boucher hats einfach gefunkt. Wobei ich ja schon allein von der schönen Lackierung in sunburst begeistert war - ja ich gebs zu, davon hab ich schon länger geträumt. Und bei allen anderen Ständen mit den teuren Gitarren waren sunburst-lackierte kaum zu finden, also hätte ich da immer Sonderbestellungen machen müssen.
Ich hatte noch im Visier, mit eine Lakewood bauen zu lassen, die wäre aber mit Adirondack und Sunburstlackierung noch teuerer gekommen als die Boucher. Nur wenn ich die Adirondack-Decke weggelassen hätte und statt dessen eine Alpenfichte genommen hätte, wäre der Preis der Lakewood etwas niedriger gewesen als bei der Boucher.

Deswegen hatte ich die Frage hier gestellt, was es mit der Adirondack-Decke auf sich hat.

Nachdem ich die Boucher aber einfach toll fand, fand ich das Risiko, eine Lakewood mit anderer Decke zu bestellen und dafür nicht viel Geld einzusparen, zu hoch.

Korrigiere mich, wenns nicht stimmt, aber die anderen Nobelmarken-Gitarren mit Adirondack-Decke und Sunburst-Lackierung sind viel teuerer oder werden nicht angeboten.

Wer natürlich keine sunburst Lackierung will, der muss jetzt nicht unbedingt eine Boucher kaufen - aber anspielen würde ich auf jeden Fall eine, wenn es irgendwie geht und ihr eine gut klingende Gitarre sucht. Ich hatte natürlich auf der Musikmesse das Glück, eine eingespielte Gitarre probe spielen zu dürfen, da hört man natürlich auch mehr als bei einer nagelneuen. Obwohl auch die ganz neuen schon viel rüberbringen. Die Deckenhölzer bei Boucher werden ja bei der Lagerung beschallt und sind deswegen schon beim Bau der Gitarren etwas eingeschwungen.
 
Nachdem ich die Boucher aber einfach toll fand, fand ich das Risiko, eine Lakewood mit anderer Decke zu bestellen und dafür nicht viel Geld einzusparen, zu hoch.

... und genau das ist es. Du hast ein für dich passendes Instrument gefunden, unabhängig davon, ob es eine Adirondack-Decke hat, oder nicht. Eine "persönliche" Sonderanfertigung ist sicherlich auch etwas schönes, aber eben auch ein gewisses Risiko.

Die Frage nach dem Einfluss der Adirondackdecke der Boucher für den Klang bleibt instrumentenkundlich sehr interessant, wenn im Moment auch unbeantwortbar.

Übrigens kommen aus dieser Gegend Amerikas (Nord-USA, Kanada) auch andere hochspannende Gitarren (Larrivee, Tacoma, Gurian sowie Godin + Marken, Godin hat übrigens die Marke "Norman", die die Quelle von Boucher ist, aufgekauft und produziert in La Patrie)
 
in dem Preisbereich kann man auch durchaus einen Gitarrenbauer in Betracht ziehen.[/url]

Sorry, Disgracer, da bin ich anderer Meinung. Für 2.400 Euro bekommt man keine Westerngitarre aus den Hölzern und der Lackierung, außer du bekommst Sonderpreise. Bei einem Gitarrenbauer hier in der Nähe fangen die Preise bei 3.000 Euro an.

Außerdem weiß doch keiner vorher, wie die fertige Gitarre dann klingt, außer der Gitarrenbauer hätte Musterstücke, wo er zum Probespielen da hat, damit man ungefähr eine Klangvorstellung bekommt.

Ich bin ja sonst ein absoluter Fan von handwerklichen Arbeiten, aber eine Gitarre für teures Geld in Auftrag geben, wo ich nicht weiß, ob mir der Klang dann wirklich so gut gefällt - ist doch schon ein Risiko?

Klar ist das Gefühl, eine Gitarre zu haben, die jemand nur für mich gemacht hat höchst erbaulich - aber wenn ich sag, das ich mir in den nächsten Jahren keine andere leisten kann und das gute Stück ist doch nicht genau das, was ich erwartet hatte - dann stehst du aber sauber da. Für so eine Einzelanfertigung ist ja auch der Wiederverkaufswert nicht so riesig, außer man findet wieder einen mit den gleichen Wünschen.
Der hat dann den Vorteil des niedrigeren Preises und er kann probe spielen.
 
Außerdem weiß doch keiner vorher, wie die fertige Gitarre dann klingt,

korrigier mich wenn ich mich irre, aber ist das nicht immer so?
ich meine, wenn ich mir 10 Baton Rouge R11 (ca. 150 euro/stück) bestelle, denkst du die klingen gleich? oder 10 Lakewood D-14? oder eine Martin D-28?
jede git klingt anders. das ist schon bedingt dadurch, dass holz ein naturprodukt ist, das niemals 100% gleich ist. von den handwerklichen abweichungen mal ganz abgesehen.
 
Bei einem Gitarrenbauer hier in der Nähe fangen die Preise bei 3.000 Euro an.
Das ist aber von Gitarrenbauer zu Gitarrenbauer unterschiedlich. Ich war schon bei Gitarrenbauern, die ab 1500€ bauen. Wahrscheinlich nicht mit den Hölzern, da hast du wohl recht, aber was klanglich rauskommt ist eh eine Frage des Menschen der dahinter steckt. (beispielsweise steckt meine Normalo-Palisander Konzertgitarre so ziemlich alle Rio-Palisander Gitarren in die Tasche die ich gespielt hab, auch wenn Rio-Palisander mit großer Sicherheit das theoretisch bessere Holz ist. Es kommt immer auf die Komposition der Gesamtgitarre an)

Außerdem weiß doch keiner vorher, wie die fertige Gitarre dann klingt, außer der Gitarrenbauer hätte Musterstücke, wo er zum Probespielen da hat, damit man ungefähr eine Klangvorstellung bekommt.
Ich war bisher bei etwa 10 Gitarrenbauern, und ALLE hatten diverse Gitarren zum Anspielen da. Wäre ja sonst total unsinnig..

Ich bin ja sonst ein absoluter Fan von handwerklichen Arbeiten, aber eine Gitarre für teures Geld in Auftrag geben, wo ich nicht weiß, ob mir der Klang dann wirklich so gut gefällt - ist doch schon ein Risiko?
Da stimm ich dir zu. Aber ich werde mir trotzdem mit großer Sicherheit keine teure Stangengitarre mehr kaufen. Ein Risiko bleibt immer bestehen, aber ich war echt überrascht, um wieviel besser die Gitarren vom Gitarrenbauer klangen, als die "Fabrikgitarren".
Man sollte das zumindest mal in seine Überlegungen mit einbeziehen, finde ich.
 
Aber ich werde mir trotzdem mit großer Sicherheit keine teure Stangengitarre mehr kaufen. Ein Risiko bleibt immer bestehen, aber ich war echt überrascht, um wieviel besser die Gitarren vom Gitarrenbauer klangen, als die "Fabrikgitarren".
Man sollte das zumindest mal in seine Überlegungen mit einbeziehen, finde ich.

na gut, aber gitarren ab 2500 Euro wie santa cruz, collings etc. sind doch handarbeit, nur eben nicht nach persönlichen spezifikationen gebaut. da kann doch keine rede von "fabrikgitarre" sein, oder irre ich?

nach meiner beobachtung bekommt man ´am meisten gitarre für das geld´, wenn man sich für eine ´standardgitarre´ eines guten gitarrenbauers entscheidet.
 
Wenn du ne Santa Cruz, oder Collings für 2500€ bekommst, ist das sicher nen guter Deal, Genau wie Lowden, Goodall, Huss&Dalton etc. Aber normalerweise sind die noch um einiges teurer.

Mit "Stangengitarren" meinte ich z.B. die Taylors ab 400er Serie aufwärts, Martins, Lakewoods. Sowas würde ich mir im Bereich ab 2500€ nicht mehr umbedingt kaufen.
Klar sind das prima Gitarren, ohne Frage, aber was ich bei heimischen Gitarrenbauern gesehen hab war ebensowenig von schlechten Eltern, ganz im Gegenteil.
Und falls ich mir nochmal eine hochpreisige Western kaufe (was eher unwahrscheinlich ist), dann wird es zu 90% eine vom Gitarrenbauer.

Aber bei soviel Geld muss jeder selbst wissen was er damit anstellen will.
Wie gesagt, ich kann die Wohnungsrockerin gut verstehen, dass sie die Gitarre vorher in der Hand halten will. Ist mir ja mit meiner Gitarre ebenso gegangen. (Das war ein Vorführmodell beim Gitarrenbauer, was ich dann mitgenommen hab, weil ich im Grunde keine großen Veränderungen haben wollte. Und für ein paar optische Verschönerungen das Risiko eingehen eine Gitarre zu bekommen die anders klingt war mir dann auch zu groß :p)

Ich wollte oben eigentlich nur mal die oft nicht wahrgenommene Option aufzeigen, dass es auch Gitarrenbauer gibt, deren Gitarren man nicht im Laden kaufen kann, und dass das mMn möglicherweise eine Überlegung wert sein kann.
 
korrigier mich wenn ich mich irre, aber ist das nicht immer so?

Grundsätzlich natürlich ja, aber mit verschiedenen Schwankungsbreiten.

Manche Instrumentenbauer versuchen, sehr identische Instrumente zu bauen und entsprechend über lange Zeit ähnliches Holz zu bekommen (was übrigens gerade ein Vorteil von Sitka ist), andere nehmen das Holz, das sie gerade (günstig) bekommen, wiederum andere bauen sehr individuelle Instrumente und legen überhaupt keinen Wert darauf, dass die Instrumente einander sehr ähnlich klingen.

Ich habe jeweils zwei Instrumente aus zwei Serien eines einzigen Git'bauers, die über einen Zeitraum von ca. 7 Jahren entstanden sind, und die je Serie sehr ähnlich klingen. Der hat aber in seinem Leben auch "nur" max 5000 Instrumente gebaut.
 
Der hat aber in seinem Leben auch "nur" max 5000 Instrumente gebaut.

Bisschen übertrieben oder? Sicher, dass du nicht 500 meinst?
Gehen wir mal von 100 Arbeitsstunden bei einer handgebauten Gitarre aus, was im Durchschnitt durchaus nicht unrealistisch ist:
Bei 8h/Tag, wären das 170 Jahre ohne Pause die er da durchbauen müsste für 5000 Gitarren...
 
... erstens sicherlich nicht er alleine (ich weiß, darauf hat Brecht schon hingewiesen), zweitens sind die Instrumente sehr schmucklos und eben nicht wirklich custom-made, sondern standardisiert (etwa 4 Bauformen in je etwa 4 Holzvarianten) und drittens ist das Holz nicht per Telepathie gesägt worden, sondern schon mit Maschinen. Also nicht der aktuelle hoch-individualisierte Gitarrenbau, sondern schon ein Serienfertiger.

(Gurian war's.)
 

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben