(älterer) Anfänger sucht Tipps für Unterricht

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Nachdem ich nun seit vier Jahren Bass und Gitarre spielen, möchte ich mich auch noch am E-Piano versuchen.
Die Hardware ist geklärt (es wird ein Yamaha CLP-370). In ein paar Wochen wird es los gehen.

Selbstverständlich werde ich erst mal Unterricht nehmen. Nur habe ich festgestellt, dass viele Lehrer auf Leute wie mich nicht gut vorbereitet sind. Oft ist es so, dass entweder Kinder/Jugendliche als Anfänger "erwartet" werden oder ältere Semester (ich bin 42) eher in die Kategorie Fortgeschrittener/Wiedereinsteiger passen.

Ich bin nun also völliger Anfänger, aber eben kein Jugendlicher mehr (höchstens, was die geistige Reife betrifft :rolleyes:). Wenn ich Unterricht nehme, sollte ich irgendwie beurteilen können, ob das Programm des Lehrers halbwegs zielführend ist oder nicht.
Ich will natürlich einen guten Kompromiss zwischen solider Basis und "Spielfreude" haben. Viele Lehrer setzen aber auf eine sehr gründliche Basis, was bei einem 8-jährigen sicher eine gute Idee ist. Aus mir wird aber kein Spitzenpianist mehr und das ist auch nicht das Ziel.

Also endlich die Frage (sorry für die lange Einleitung): Was sollte in den ersten 12-18 Monaten auf dem Programm stehen? Es gibt doch sicher ein paar Rahmenpunkte, welche ein "gut geplanter Unterricht" in dieser Zeit abdecken sollte? Ich würde basierend auf dem geballten Know-How des Forums hier gerne eine Art Checkliste erstellen, die ich dem Lehrer dann als "roadmap" vorlegen kann.

Danke!
 
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Hallo,
zuerst einmal, das CLP 370 ist gut, sehr gut. Ich hab´ das nächstgrößere Modell - 380 - und bin restlos zufrieden.
Tja, das mit dem Lehrer ist vermutlich nicht so einfach. Ich glaube, eine gute Methode besteht darin, ihn zunächst zu fragen, ob er überhaupt schon einmal erwachsene Einsteiger unterrichtet hat und wie seine Erfahrungen bzgl. Methodik und Lernfortschritt sind. Da kommt wohl ein junger Lehrer wahrscheinlich eher nicht in Betracht.
Aber auch wenn so ein Interview zufriedenstellend verläuft und der Unterricht seinen Gang nimmt, solltest Du Dich darauf einstellen, dass Probleme auftauchen können. Ich denke da an die Ungeduld von Erwachsenen wenn sie etwas lernen wollen. Man will schließlich nach einiger Zeit bilanzieren und "was sehen". Ob sich hier im Forum dafür ein Fahrplan erarbeiten lässt, bezweifele ich. Es wird auf den Versuch ankommen und den Lehrer wechseln kann man immer.
Das Hauptproblem beim Klavier spielen ist natürlich die unahhängige Bewegung der beiden Hände. Das zweite Problem gilt für alle Musikinstrumente: Das Lesen der Note und der Weg des Gelesenen vom Auge in´s Gehirn zum Umsetzen in technische Bewegungen und das möglichst schnell, gewissermaßen eine optisch-physische Motorik. Ich fürchte, auch der fähigste und originellste Lehrer hat da nur das Wort "üben" im Programm...
Aber um Mut zu machen: Ich selbst bin nach dreissig (!) Jahren ein Wiedereinsteiger. Ich hatte sechs oder sieben Jahre Unterricht vor fünfzig Jahren als Kind. Tatsächlich lerne ich heute noch dazu - allerdings ohne Lehrer - und spiele Sachen, die ich früher nicht bewältigt hätte.
Viel Erfolg!
 
Zuletzt bearbeitet:
Tja, als erstes sollte schon mal die Chemie zwischen dem Lehrer und dir stimmen. Wenn er schon andeutet, dass er sonst nur Kinder oder Wiedereinsteiger unterrichtet, bist du da wohl nicht so gut aufgehoben. Meiner hat in dieser Hinsicht keinerlei Anmerkungen gemacht, als ich mit Keyboard angefangen bin (auch Anfang 40 als ich anfing). Bin dann Anfang letzten Jahres aufs Klavier umgestiegen und den Lehrer behalten. Zu Anfang habe ich recht schnell neue Stücke gelernt - manchmal je Woche ein oder zwei neue Mini Stücke aus dem Jungen Pianisten - Nu nicht mehr ganz so schnell (die Stücke werden länger und schwerer ;)). Hängt natürlich auch davon ab, wieoft und lange man zum üben kommt. Von daher kann ich mir auch keinen "Fahrplan" vorstellen, vorallem wenn man zwischendurch auch mal was anderes spielen möchte: z.B in der Weihnachtszeit die entsprechenden Lieder.

Ich versuche mir zusätzlich auch Gehörbildung (Earmaster) und mir Harmonielehre beizubringen. Wenn diesbezüglich Fragen sind kann ich sie meinem Lehrer stellen.

Viele Grüße
Musicanne
 
Dein Lehrer soll dich fragen, was du kannst, magst und wohin du willst.
 
Hallo!

Ich hab auch erst mit 18 Jahren angefangen und habe es nicht bereut. Das größte Problem ist wahrscheinlich die Ungeduld, die einen immer wieder packt. Man will halt gleich mal tolle Lieder hören. Aber denke ich nicht, dass es eine ganz eigene Methode braucht für den Erwachsenen Anfänger, sondern einfach andere Lieder. Wie schon gesagt wurde, ist der Schlüssel eben nur das Üben. Als Erwachsener hast du den Vorteil, dass du dich selbst motivieren (und manchmal auch zwingen) kannst und natürlich viel länger ruhig am Klavier sitzen kannst. Kommt dann halt nicht drauf an welche Techniken du übst, sondern drauf an, mit welchen Liedern du an diese heran gehst. Zum Glück gibt es Klavierschulen, die sich diesem Problem annehmen, ich z.B. habe angefangen mit dem Heumann http://www.amazon.de/Klavierspielen-sch%C3%B6nstes-Klavierschule-Jugendliche-Erwachsene/dp/3795750822/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1303474750&sr=8-1.

Den kann ich jedem Erwachsenen (oder auch Jugendlichen) nur empfehlen.

mfg
C-Arp
 
Dein Lehrer soll dich fragen, was du kannst, magst und wohin du willst.

Genauso ist es! Das sollte die erste Frage sein. Natürlich muss die Chemie zwischen dir und dem Lehrer stimmen! Das merkt man aber recht schnell... :)

lg,
Duplo
 
Bevor sich wer wundert - ja, ich lese natürlich mit bin dankbar für Eure Beiträge :great:

Aaaaaaber, trotzdem: Gibt es keine konkrete Antwort auf meine Frage(m)? :redface:
Es muss doch möglich sein, ein paar Eckpunkte für einen zielgerichteten Unterricht für erwachsene Anfänger zu definieren?
Ich spiele ja, wie erwähnt, Bass und Gitarre und da wäre eine entsprechende Antwort nicht sooo schwierig.
 
Wie ich oben beschrieben habe, kann ich mir keinen konkreten Fahrplan vorstellen. Hängt ja auch von ab mit welcher Klavierschule du lernst und wie oft du übst usw. Du kannst ja den Lehrer fragen, ob er einen bestimmten Lehrplan für Kinder und für Erwachsene (oder für Erwachsene einen anderen) hat und welche Klavierschule er bevorzugt. Die Klavierschulen sind auch verschieden aufgebaut - leih dir mal in der Bücherei verschiedene aus.

Was möchtest du denn erreichen (z.B. Pianist/Keyboarder in einer Band, Begleitung eines Chores, Bar-Pianist oder nur für dich was spielen oder der Familie/Freunde mal was vorspielen)? Dies teilst du dann deinem Lehrer mit, damit er dir entsprechendes beibringen kann.

Viele Grüße und Frohe Ostern
Musicanne
 
Im Prinzip ist es wichtig, dass er dir ganz am Anfang mal die Basics zeigt. Wie man am Klavier sitzt, die korrekte Körper-, Hand und Fingerhaltung.

Im Unterricht kommt es dann darauf an welche Schule ihr verwendet und, wie schon von Musicanne geschrieben, was du erreichen willst. Immer wichtig ist aber, dass er deine Technik genau beobachtet und korrigiert. Wenn er also in den ersten paar Stunden zur Technik nichts zu sagen hat, dann bist du entweder ein Naturtalent, oder er taugt nichts. ;)

lg,
Duplo
 

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