Akai MPC 500, wer kennt sich aus ?

Zwo5eins
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Hallo,

zuerst sei gesagt ich habe keine Ahnung von der MPC.

Also, ich brauche ein kompaktes Gerät um auf der Bühne Samples abzuspielen. Pro Lied brauche ich 10-20 Samples mit 1-5 Sek. Länge.
Die Samples möchte ich am PC fertig produzieren und dann auf die MPC übertragen (das geht doch mit USB?) und in bestimmter Ordnung auf die Pads verteilen und das ganze auf einer Speicherkarte ablegen.

Pro Song möchte ich ein Preset erstellen um auf der Bühne dann nur noch die Presets aufrufen zu müssen und immer die richtige Zuordnung der Samples zu den Pads zu haben.

Ich brauche keinen Sequenzer, Pitchshifter, keine Effekte etc.


Kann die Akai MPC 500 das leisten ?

(die herrlichen kleinen MPX8 und MPX16 kommen wegen der langen Ladezeiten nicht in Frage)


Gruß
Zwo5eins
 
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Hi!
die herrlichen kleinen MPX8 und MPX16 kommen wegen der langen Ladezeiten nicht in Frage
Eine Hardware-MPC hat aber auch Ladezeiten, und die sind nicht ohne! Bevor man Samples in Echtzeit triggern kann, müssen sie ins RAM geladen werden. Eine MPC500/1000/2500 hatte ab Werk 16 MB und konnte mit einer EXM128-Erweiterung auf 128 MB aufgerüstet werden.
Also, ich brauche ein kompaktes Gerät um auf der Bühne Samples abzuspielen. Pro Lied brauche ich 10-20 Samples mit 1-5 Sek. Länge.
16 MB reichen für ca. 95 Sekunden in Stereo bei 44,1 kHz und 16 Bit. 128 MB reichen für 8-mal so viel. Also ca. 760 Sekunden in Stereo bei 44,1 kHz und 16 Bit. Das wären z.B. 200 Samples mit je 3,8 Sekunden Länge. Ich gehe jetzt davon aus, dass eine MPC500 mehr als 100 Samples im RAM halten kann.
Pro Song möchte ich ein Preset erstellen um auf der Bühne dann nur noch die Presets aufrufen zu müssen und immer die richtige Zuordnung der Samples zu den Pads zu haben
In einem "Program" kann man auf einer MPC500 48 Pads mit Samples belegen: 4 Bänke je 12 Pads. Größere MPC's mit 16 Pads haben 4 Bänke je 16 Pads = 64 Pads. Per MIDI-Tastatur bekommt man den Zugriff auf so viele Samples gleichzeitig, wie viele Noten die Tastatur ausgeben kann. Eine MPC500 kann anscheinend (laut Bedienungsanleitung) 24 Programs gleichzeitig im Speicher halten.
Die Samples möchte ich am PC fertig produzieren und dann auf die MPC übertragen (das geht doch mit USB?)
Per USB geht es nicht direkt ins RAM, sondern auf die eingesteckte Speicherkarte oder bei größeren MPC's auf die eingebaute Festplatte. Erst von dort wird anschließend (bei getrennter USB-Verbindung) ins RAM geladen.

Sind alle benötigten Samples ins RAM geladen (was um so länger dauert, je mehr man lädt), muss natürlich für die unterbrechungsfreie Stromversorgung Sorge getragen werden. Die MPC500 hätte da wahrscheinlich den Vorteil, dass sie auf Batterien laufen kann. Ansonsten könntest du dir noch z.B. die "Beat Thang" anschauen. Die hat serienmäßig einen Akku eingebaut. Der aktuelle KORG Electribe Sampler hat wenig Sample-Speicher (laut KORG maximal 270 Sekunden in Mono) und kann pro "Program" maximal 16 Samples bereitstellen - dafür aber 250 "Programs". Es heißt auf der Electribe zwar "Pattern", aber den Sequencer brauchst du nicht - dann also einfach ein "Program" mit 16 Pads/Samples.

Ich selber habe eine MPC5000 und den Electribe Sampler. Der Electribe Sampler kann übrigens auch mit Batterien/Akkus betrieben werden, und kann so eine Trennung vom externen Strom überbrücken ohne Samples zu verlieren. Die werden nämlich bei jedem Start von der eingesteckten Karte ins RAM geladen. Per USB kann man keine Samples direkt ins Gerät übertragen. Ich habe mir für 5 Euro im MediaMarkt einen USB-Karten-Leser/-Schreiber gekauft. Und für weitere 5 Euro eine Speicherkarte. Beides funktioniert. Von der billigen Speicherkarte liest er sogar schneller als von einer Marken-Speicherkarte von früher, könnte aber auch damit zusammenhängen, dass ich beim Umstieg auf die andere Karte auch gleich die neuere Firmware aufgespielt habe. Die alte Karte habe ich nicht mehr, um zu vergleichen. Ist aber auch egal.
 
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Danke Michael für fachkundige und ausführliche Antwort !!
 
Die MPC500 kann das Beschriebene , und es gab ja hier schon einige fachliche Tipps.
Muss aber da noch ein paar Bemerkungen machen, weil einfach für mich da noch ein paar wichtige Hinweise fehlen.

Für die MPC würde ich ein Programm erstellen, dann alle Samples einzeln von der internen CF-Card laden und den Pads zurordnen. Die MPC kennt nur Samples mit maximal 16 Bit und 44kHz Auflösung !
Neuere Samples vom PC, die ja oft mit 24 Bit Auflösung und oder 96 kHZ Samplingfrequenz gespeichert werden, müssen vorher konvertiert werden. Das geht auch mit dem Freeware Programm Audacity. Ich nutze dafür Samplitude, weil man da mehrere Samples in einem Rutsch konvertieren kann.
Ausserdem unterstützt die MPC500 keine sehr langen Ordnernamen und Dateinnamen. Das hat mich anfangs auch verwirrt als Nutzer.
Also wenn der Ordner mit den Samples auf der CF Karte dann als " Theaterauffuehrung_Wagner_Festspiel2016" benannt ist :
Dann kann es sein, dass Du den Inhalt mit der MPC gar nicht geöffnet sprich angezeigt bekommst.
Auch die Samples dürfen keinen sehr langen Namen haben, so ca. 10 Zeichen sind nach meinem Wissen OK, aber viele Sample-Dateien, die längere Namen hatten, habe ich schon an MPC gar nicht geladen
oder voranhören können.
Wenn das selbst erstellte Programm - mit allen Samples sauber verteilt auf die Pads - erstellt wurde, dann auf der internen CF-Karte auch bitte in einen dafür extra erstellen Ordner speichern.
Bitte dann die Option "mit allen Samples speichern wählen" - Die genauen Hinweise dazu bitte im Handbuch nachschauen.
Die MPC speichert nämlich sonst alles in die oberste Dateiebene auf der CF-Speicherkarte , und wenn man mal mehr als 2 verschieden Programme erstellt hat, führt das für mich immer zu einem Chaos.

Ansonsten bist du mit der MPC500 für die hier genannten Zwecke leider viel besser bedient als mit dem neuen Electribe Sampler.
Der kann nämlich nichtmal Samples von der Speicherkarte vorhören/abspielen vor dem Einladen, und das Einbinden von eigenen Samples finde ich dort sehr unglücklich gelöst.
Man kann nämlich pro Speicherkarte nur genau ein Set mit eigenen Samples erstellen, das dann immer automatisch beim Einschalten der neuen Electribe S geladen wird.
Somit ist das wirklich schlecht ,wenn man verschiedene unterschiedliche Sampling-Sets benötigt, und auch der Speicherplatz in der
neuen Electribe für eigene Samples ist nicht sehr gross.
Ich würde auf jeden Fall eine MPC mit aufgerüsteten 128 MB internem RAM nehmen, die normalen 16 MB ab Werk sind echt nicht viel.
Mit 128 MB Sample-Speicher kann man aber auch heute noch wirklich sehr viel anstellen !
 
Ja, die MPC5000 ist auch sehr wählerisch, was Dateinamen angeht. Da passe ich inzwischen auf und benenne entsprechend um.
Das mit dem Electribe Sampler stimmt auch. Am Gerät selbst Samples einladen geht nur einzeln. Da gibt es inzwischen Behilfssoftware von Drittanbietern, um komplette Sample-Banks für den Import zu erstellen. Samplenamen sollte man auch nicht zu lang wählen, weil das Display eh nicht mehr als ca. 10 Zeichen anzeigen kann. Samplespeicher dürfte umgerechnet ca. 24 MB sein. Nicht erweiterbar.
 
...für meinen Zweck muß ich sowieso alle Samples selber machen, ich hab schon mal ein paar Probesamples erstellt und am PC mit SampleDecks getestet.
Mein Vorhaben könnte schon funktionieren die meisten Samples sind so zwischen 1 und 3 MB groß.

Ich frage mich warum die Hersteller keinen einfachen Sampleplayer anbieten der nicht unbedingt auf Produktion von Sequenzen und Beats ausgerichtet ist.
Die Akai MPX 8 und MPX16 wären eigentlich ideal ... aber die können ja nix. Kein Batteriebetrieb, kein Sampleimport vom PC (wenn ich das richtig verstanden habe), kein Abspielen von der Karte ...
 

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