Akkorde spielen auf monophonen Synthesizer

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Hallo

Ich bin Neueinsteiger beim Thema Synthesizer und habe ein Frage zur Speiltechnik von Akkorden auf monophonen Syntheziser. Da die Töne des Akkordes ja nur sequentiell gespielt werden können frage ich mich wie ich Akkorde spielen kann. Kann mir jemand bitte hierzu eine Hinweis geben und mich in die richtige Richtung lenken ? Ich stehe da gerade auf dem Schlauch ...

Gruß Tom
 
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Nun..., da kannst du dich anstrengen wie du willst. Akkorde kannst du nur mit einem polyphonen Synthesizer spielen.
Monophon ist aber toll für Bässe und Leads :-D
 
Danke ... ich hatte beim Schreiben der Frage schon den Gedanken das via DAW zu realisieren, quasi jeden Akkordeon auf getrennter Spur sequentiell aufnehmen ... fand dann auch noch das folgende Video ...
 
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Das kann man natürlich so machen. Nimmst immer einen Ton als Audiosignal auf und ergänzt dann mit jeder weiteren Spur einen Akkordton.
Oder Du lässt schnelle Arpeggien spielen, weiß aber nicht, wie das auf einem monophonen Synth klingt. Der Sound darf dann nicht nachklingen.
Wenn Du aber eh eine DAW nutzt, nimm doch polyphone VST-Sounds, oder soll es ein ganz spezieller Hardware Mono-Synth sein?
 
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In der guten alten Zeit(tm) der Chiptunes auf Heimcomputern wurden dafür tatsächlich schnelle Arpeggien verwendet um Chords zu simulieren. Das ist dadurch etwas, was den typischen Sound von einer ganzen Reihe an Soundchips ausmacht, wie der berühmte SID des C64. Allerdings wurde das über (c64-spezifische) Wavetables gemacht, also nicht mit heutigen Arpeggiatoren, die auf normalen Notenlängen beruhen. 16tel sind meist zu langsam, 32tel sind meist zu schnell, aber für manche Effekte wurde damals noch schneller durch die Tonhöhen gewechselt.

Hier mal ein Beispiel für den Effekt:
 
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Hallo Tom,

eine polyphone Spielweise (Akkorde auf Tastatur -> Akkorde bei der Klangerzeugung) ist bei rein monophonen Synthesizern nicht möglich. Auch wenn es ein paar paraphone Ausnahmen gibt (z.B. Moog Sub 37, Waldorf Pulse), bei denen gleichzeitig gespielten Noten tatsächlich zu Akkorden führen.

Du kannst aber die einzelnen Oszillatoren des Synthesizers in Intervallen stimmen, so dass eine einzige gespielte Note einen Akkord aus mehreren Oszillatoren abspielt.

Bei drei Oszillatoren bietet es sich beispielsweise an, diese auf Grundton, Terz (+3/+4 Halbtöne) und Quinte (+7 Halbtöne) zu stimmen. In der Regel kann man die Tonhöhe einzelner Oszillatoren noch zusätzlich dem Modwheel/Expressionpedal zuweisen, so dass man damit zwischen kleiner und großer Terz überblenden kann. Mit etwas Übung funktioniert das ganz gut.
Drückst du dann beispielsweise eine C-Taste, kommt ein C-Moll oder C-Dur-Akkord raus, abhängig davon, wie weit Modwheel oder Expressionpedal gerade gedrückt sind.

Das ist natürlich recht statisch, da sich dadurch keine Umkehrungen spielen lassen und man auf die programmierten Akkorde festgelegt ist. Aber für viele Anwendungsbereiche dürfte es schneller gehen, als wirklich jede Note einzeln aufzunehmen.


Alternativ kannst du auch mit Delay-Effekten mit hohem Feedback und relativ kurzer Delay-Zeit experimentieren und dann die einzelnen Noten eines Akkords hintereinander spielen, so dass diese sich mit dem Delay zu einer Akkordfläche aufschaukeln. Das funktioniert gerade bei Synth-Sounds ohne Portamento und mit wenig bis gar keiner Hüllkurven-Modulation ganz gut, auch wenn es nicht ganz wie ein normaler Akkord klingt.
Ähnliches geht auch mit der EHX Superego Synth Engine, wo aus einer eigentlich monophonen Gitarren-Melodie durch das Einfrieren der Noten ein recht großer Akkord entsteht.

Das ist aber natürlich etwas experimenteller und psychedelischer. Wenn es einfach nur ein Akkord sein soll, der das Arrangement auffüllt, ist das Stimmen des Oszillatoren (s.o.) wohl die einfachere Methode. :)
 
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@all Danke

Das kann man natürlich so machen. Nimmst immer einen Ton als Audiosignal auf und ergänzt dann mit jeder weiteren Spur einen Akkordton.
Oder Du lässt schnelle Arpeggien spielen, weiß aber nicht, wie das auf einem monophonen Synth klingt. Der Sound darf dann nicht nachklingen.
Wenn Du aber eh eine DAW nutzt, nimm doch polyphone VST-Sounds, oder soll es ein ganz spezieller Hardware Mono-Synth sein?

Ich habe seit kurzen einen Moog Subsequent 37 VC und ein mother 32. Zu meinem Hintergrund : Ich spiele schon lange Gitarre Blues /Rock und hatte mich nie mit Synthezisern beschaefftigt. BVis vor cva. 2 Monaten und da öffnete sich für mich eine neue , total faszinierende Welt. Ich möchte es mittelfristig miteinander kombinieren Gitarre/Syntheziser. Leider geht gerade viel Zeit bim Einlesen/Üben /Verstehen drauf, die mir bei der Gitarre dann wieder fehlt, aber alles ist gut, so wie es ist.


Hallo Tom,

eine polyphone Spielweise (Akkorde auf Tastatur -> Akkorde bei der Klangerzeugung) ist bei rein monophonen Synthesizern nicht möglich. Auch wenn es ein paar paraphone Ausnahmen gibt (z.B. Moog Sub 37, Waldorf Pulse), bei denen gleichzeitig gespielten Noten tatsächlich zu Akkorden führen.

Du kannst aber die einzelnen Oszillatoren des Synthesizers in Intervallen stimmen, so dass eine einzige gespielte Note einen Akkord aus mehreren Oszillatoren abspielt.

Bei drei Oszillatoren bietet es sich beispielsweise an, diese auf Grundton, Terz (+3/+4 Halbtöne) und Quinte (+7 Halbtöne) zu stimmen. In der Regel kann man die Tonhöhe einzelner Oszillatoren noch zusätzlich dem Modwheel/Expressionpedal zuweisen, so dass man damit zwischen kleiner und großer Terz überblenden kann. Mit etwas Übung funktioniert das ganz gut.
Drückst du dann beispielsweise eine C-Taste, kommt ein C-Moll oder C-Dur-Akkord raus, abhängig davon, wie weit Modwheel oder Expressionpedal gerade gedrückt sind.

Das ist natürlich recht statisch, da sich dadurch keine Umkehrungen spielen lassen und man auf die programmierten Akkorde festgelegt ist. Aber für viele Anwendungsbereiche dürfte es schneller gehen, als wirklich jede Note einzeln aufzunehmen.


Alternativ kannst du auch mit Delay-Effekten mit hohem Feedback und relativ kurzer Delay-Zeit experimentieren und dann die einzelnen Noten eines Akkords hintereinander spielen, so dass diese sich mit dem Delay zu einer Akkordfläche aufschaukeln. Das funktioniert gerade bei Synth-Sounds ohne Portamento und mit wenig bis gar keiner Hüllkurven-Modulation ganz gut, auch wenn es nicht ganz wie ein normaler Akkord klingt.
Ähnliches geht auch mit der EHX Superego Synth Engine, wo aus einer eigentlich monophonen Gitarren-Melodie durch das Einfrieren der Noten ein recht großer Akkord entsteht.

Das ist aber natürlich etwas experimenteller und psychedelischer. Wenn es einfach nur ein Akkord sein soll, der das Arrangement auffüllt, ist das Stimmen des Oszillatoren (s.o.) wohl die einfachere Methode. :)

Danke! Das werde ich ausprobieren. Beide Wege, mittels Delay ( die nehme ich dann vom Pedalboard inkl. Reverb ). Und die Alternative mizt den korrekt gestimmten Oszillatoren . Wobei mir letztes theoretisd hvcklar ist, aber noch nicht so ganz in Umsetzung auf den sub37 , ich schaue mal und berichte.
 
Wenn du in deiner DAW einen Software-Sampler hast (sollten die meisten haben), kannst du auch einen Sound von deinem monophonen Synth absamplen, die aufgenommenen Samples in den Sampler laden und dann damit polyphon spielen. Das funktioniert vor allem mit Padsounds ganz gut. Am einfachsten ist es, wenn du in jeder Oktave ein oder zwei Noten aufnimmst, in der vollen Länge in der du sie in dem Song brauchst. Dann brauchst du die Samples nicht zu loopen. Ich habe das z.B. mal mit einem Mutable Instruments Shruthi-1 gemacht und mir aus den Samples ein SF2-File gebastelt, das man in jeden Soundfont-Player laden kann. Hier ein Demo dazu: https://0x20.eu/nc/s/pYg3ijaKSz4Pxc8
 
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Als Gitarist der auf die Lieferung seines ersten Synths wartet (Model D), hatte ich die Lösung anvisiert einfach Powerchords zu spielen, da spart man sich die Modulation für die Terz ;)
Aber primär habe ich den Synth für die Bassline bestellt.
 
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Beide Vorgehensweisen wurden ja schon genannt.

Methode "Wish You Were Here": Man spielt die einzelnen Töne der Dreiklänge nacheinander ein. Vorteil: beliebige Intervalle möglich. Nachteil: geht nur bei Studioaufnahmen, nicht aber live (außer man hat denselben Synthesizer mehrmals).

Methode "Autobahn": Man verstimmt die Oszillatoren mal nicht, um Schwebungen zu erzeugen, sondern um Intervalle zu erzeugen. Idealerweise hat man drei Oszillatoren und stimmt – um als Beispiel den Namensgeber zu nehmen – OSC 2 um eine Terz (4 Halbtöne) nach oben und OSC 3 um eine Quarte (5 Halbtöne) nach unten. Schon hat man einen Durdreiklang. Vorteil: live spielbar. Nachteil: Das Intervall ist starr, außer man schafft es, mit Controllern (z. B. Fußtaster über MIDI oder so) die Frequenzen der einzelnen Oszillatoren anzusteuern, aber auch das ist nicht sehr intuitiv. Nachteil 2: Um wirklich Akkorde spielen zu können, braucht man einen Synth mit mindestens drei Oszillatoren.


Martman
 
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Da solltest du nochmal im Lehrbuch nachschlagen. ;)
Welche Noten hat man denn, wenn man nach Martman zum Grundton (sagen wir mal C) noch eine Terz darüber und eine Quarte darunter spielt? Und was für einen Akkord in welcher Umkehrung gibt das? Na?:engel:
 
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Haha, ich schiebs auf morgendliche Ungenauigkeit und verbleibe mit einem saftigen Mea Culpa. :redface:
 
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Das Schöne an beiden Methoden im Vergleich zu einem Polysynth ist übrigens auch, das vergaß ich ganz zu erwähnen, daß sie sauberes Portamento mit Akkorden ermöglichen – die Methode "Kraftwerk" noch am saubersten. Haben Kraftwerk auch gemacht. Beim Polysynth weiß man nie mit Sicherheit, welche Stimme jetzt auf welche portamentot.


Martman
 
Wobei ich das am XA richtig cool finde.
 
Portamento ist bei einem Polyphonen Synth auch nicht wirklich zu definieren, soll es doch einen Notenübergang einer einzelnen Stimme darstellen. Man kann das aber programmieren, wenn man das release der Note exakt auf den Beginn der nächsten setzt und die anderen Paare ver-setzt. Allerdings kapieren das einige Synths nicht so richtig. Daher besser über MIDI und einzelne Kanäle verwenden. Das Problem ist einfach, dass die Polyphonie mit virtueller Stimmverwaltung arbeitet, d.h die zur Verfügung stehenden time slots werden immer an die nächst beste Stimme vergeben, statt für jeden Ton eine Stimme vorzuhalten und die zu verwenden, wenn sie was tun soll, wie ein echtes Klavier das tut.


Zu dem mehrtönigen Spiel mit Monophonie: Echo hilft, dass das Gehör die alte Note noch hört und es zu einer Akkordbildung kommt.
 
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