Hallo Tom,
eine polyphone Spielweise (Akkorde auf Tastatur -> Akkorde bei der Klangerzeugung) ist bei rein monophonen Synthesizern nicht möglich. Auch wenn es ein paar paraphone Ausnahmen gibt (z.B. Moog Sub 37, Waldorf Pulse), bei denen gleichzeitig gespielten Noten tatsächlich zu Akkorden führen.
Du kannst aber die einzelnen Oszillatoren des Synthesizers in Intervallen stimmen, so dass eine einzige gespielte Note einen Akkord aus mehreren Oszillatoren abspielt.
Bei drei Oszillatoren bietet es sich beispielsweise an, diese auf Grundton, Terz (+3/+4 Halbtöne) und Quinte (+7 Halbtöne) zu stimmen. In der Regel kann man die Tonhöhe einzelner Oszillatoren noch zusätzlich dem Modwheel/Expressionpedal zuweisen, so dass man damit zwischen kleiner und großer Terz überblenden kann. Mit etwas Übung funktioniert das ganz gut.
Drückst du dann beispielsweise eine C-Taste, kommt ein C-Moll oder C-Dur-Akkord raus, abhängig davon, wie weit Modwheel oder Expressionpedal gerade gedrückt sind.
Das ist natürlich recht statisch, da sich dadurch keine Umkehrungen spielen lassen und man auf die programmierten Akkorde festgelegt ist. Aber für viele Anwendungsbereiche dürfte es schneller gehen, als wirklich jede Note einzeln aufzunehmen.
Alternativ kannst du auch mit Delay-Effekten mit hohem Feedback und relativ kurzer Delay-Zeit experimentieren und dann die einzelnen Noten eines Akkords hintereinander spielen, so dass diese sich mit dem Delay zu einer Akkordfläche aufschaukeln. Das funktioniert gerade bei Synth-Sounds ohne Portamento und mit wenig bis gar keiner Hüllkurven-Modulation ganz gut, auch wenn es nicht ganz wie ein normaler Akkord klingt.
Ähnliches geht auch mit der
EHX Superego Synth Engine, wo aus einer eigentlich monophonen Gitarren-Melodie durch das Einfrieren der Noten ein recht großer Akkord entsteht.
Das ist aber natürlich etwas experimenteller und psychedelischer. Wenn es einfach nur ein Akkord sein soll, der das Arrangement auffüllt, ist das Stimmen des Oszillatoren (s.o.) wohl die einfachere Methode.