Hallo Bielefelderdfam!
Habe bei thomann.de ein Weltmeister Topas mit 96 Bässen für 1049,- entdeckt. Ist das halbwegs gescheit - wenn es passt??
Da eure Tochter mit 1,60 m zumindest schon eine ganz ordentliche Größe erreicht hat, wird sie auch das Akkordeon, das sie nun bekommen soll auch eine ganze Weile auf ihrem musikalischen Weg begleiten und somit darf und soll das Instrument auch durchaus als dauerhafte Anschaffung betrachtet werden. Nicht wenige erhalten in diesem Alter bereits ihr Instrument fürs Leben (allerdings ohne es zunächst zu ahnen) - mein Instrument das ich mit 14 damals bekommen habe spiele ich noch heute (allerdings neben anderen ). Insofern lohnt es sich auch bei Auswahl schon im voraus noch ein paar weitere Aspekte zu betrachten.
Die Größe mit einem 96 bässigen Instrument halte ich für eine gute Wahl, denn einerseits sind die Instrumente noch relativ handlich, aber für praktisch alle musikalischen Zwecke zu verwenden - die fehlenden Töne gegenüber einem 120 bässigen Instrument halte ich bei einem normalen Einsatz (keine Wertungsspiele etc.) für praktisch vernachlässigbar.
Eher beachtet werden sollte, wieviele Chöre der Diskant aufweist. Das besagte Angebot bei Thomann gilt vermutlich für die 3-chörige Ausführung (normale Tonlage mit Tremolo und tiefe Oktave) Damit kommt man sehr weit und vor allem sind diese Instrumente eingutes Stück leichter als die 4-chörige Variante.
Allerdings: der Standard ist 4-chörig und hat noch zusätzlich eine hohe Oktave (Piccolo) mit dabei. Damit ist man dann eigentlich für wirklich alle Eventualitäten gerüstet - da kann im Laufe der Zeit die 3-chörige Variante etwas zu eingschränkt empfunden werden (ist meine Erfahrung, da mein damaliges Jugendinstrument auch 3-chörig ist, was mich heute schon des öfteren stört). Wobei ganz klar gesagt werden muß, dass ein 4-chöriges Instrument grundsätzlich mehr kostet und auch mehr wiegt.
Es muss natürlich nicht jetzt schon alles für die Ewigkeit festgeklopft werden, das kann man selbstverständlich immer noch später ändern - nur ganz außer Acht lassen sollte man es nicht.
- habe eben mal das besagte Angebot bei Thomann gesucht (allerdings nicht gefunden), jedoch gesehen, dass Thomann diese Instrumente in normaler Qualität und in Exportqualität mit billigeren Stimmplatten anbietet!
Die Topas 96 Serie von Weltmeister ist an sich ein "Mittelklasse" Akkordeon mit dem man eigentlich schon alles "anstellen" kann und das qualitativ an sich auch ohne Einschränkungen ist und für den normalen Spielbetrieb alles mitbringt, was man so braucht - da kann man sehr lange mit leben.
Weltmeister hat sich seit der Wende den Ruf eines soliden Herstellers erarbeitet (für die Zeit vor der Wende gilt das mit Einschränkungen und nicht für alle Instrumente).
Allerdings:
Die Qualität der Stimmplatten beeinflusst jedoch ganz entscheidend den Klang und auch die Dauerhaftigkeit der Stimmkonstanz. Die normalen Topas Instrumente (3-chörig) sind im Handel für ungefähr 1300 bis 1400 Euro zu kaufen. Deshalb vermute ich dass besagtes Angebot mit billigeren Export-Stimmplatten ausgestattet ist - und davon würde in nun abraten.
In Normaler Ausführung wäre das ein klasse Angebot

für ein neues Instrument, in Exportausführung eher nicht!
In der Preisklasse bis 1500 Euro kann man sich aber auch bei Händlern auch sehr gut nach gebrauchten Instrumenten umschauen, ohne dass man befürchten muss, dass das Instrument demnächst seinen Geist aufgibt. Akkordeone sind sehr langlebig und halten ihre Eigenschaften sehr lange! Das heißt, dass ein gutes altes, aber gepflegtes Instrument zwar alt aber klanglich noch genauso gut (wenn nicht sogar besser) sein kann als ein neues. Meine Instrumente sind allesamt zwischen 35 und über 60 jahre alt und komplett ohne jegliche Einschränkung verwendbar - auch, bzw. insbesondere klanglich!
Also lasst euch von der Bezeichnung "gebraucht " nicht abschrecken - eine Stradivari ist eine uralte Gebrauchtgeige und trotzdem immer noch sehr gut (allerdings kein Schnäppchen). Ganz so extrem ist es bei den Akkordeonen nicht, aber die Qualität bleibt doch in der Regel bei gutem Markeninstrumenten jahrzehntelang erhalten, aber man zahlt für ein gut erhaltenes altes Instrument doch deutlich weniger, als für ein neues.
Drum lasst euch die nötige Zeit für den Instrumentenkauf, probiert viele aus, besucht möglichst viele Fachhändler, sprecht mit Akkordeonlehrern, mit erfahrenen Spielern und nehmt einen solchen am besten mit zum Ausprobieren und bildet euch so zuerst ein Bild von der ganzen Sache, denn dann könnt ihr euren Kauf auch gleich wesentlich besser überblicken.
Gruß,
maxito