Akkordeon-Übungsfrust

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Hallo in die Runde.

Beginne mal nicht mit meinem Anliegen sondern mit der Antwort :

Üben, üben, üben....

Schiebe etwas Frust. Vielleicht kennt ja der ein oder andere das Phänomen. Habe einige Wochen im Schwerpunkt das Stück von Slavko Avsenik - Ich hör so gern Harmonika - geübt. Die einfachere Variante in F, C und B Dur. Behaupte schon das ich das Stück durchspielen kann. Im letzten Teil fehlt es noch ab und zu an Präzision und Sauberkeit (in einem Tempo) aber bin zufrieden.

Jetzt bin ich seit ein paar Tagen am Stück - Im Schweizer Hochland - dran. Super schönes Stück was ich mir sehr gerne von Slavko Avsenik im Original anhöre. Nun das Dilemma. Der Fortschritt bei diesem Stück wirkt sich zum Nachteil auf bereits eingespielte Lieder aus. Wie zum Beispiel - Ich hör so gern Harmonika -. Auf einmal fehlt Präzision beim Über- und Untergreifen sowie weitere Unzulänglichkeiten in der Spieltechnik. Übungssache, ich weiß. Aber frustrierend halt. Wollte ich einfach mal los werden.

Schönes Wochenende und bleibt gesund!
 
Eigenschaft
 
Hallo @Triole74, nichts erzwingen. Lass das Stück mal einfach zwei oder drei Tage liegen, nimms Dir wieder vor und schau was sich verändert hat. Bei mir ist es manchmal so, dass ich ein Stück liegen lassen muss. Das Hirn macht dann seinen Job und verbahnt die notwendigen Hirnzellen. Danach geht es leichter. Mache ich es anders und übe ununterbrochen wie besessen an einem Stück rum, bin ich frustriert, schlecht gelaunt und alles geht langsamer vorwärts. Pausen können also sehr wichtig sein. Dies nur für den Fall das du zu den Leute gehörst, die sich so richtig reinknien wollen.
 
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Hallo in die Runde.

Beginne mal nicht mit meinem Anliegen sondern mit der Antwort :

Üben, üben, üben....
Da hast du tatsächlich die Antwort vorgelegt, darauf geht's letztendlich hinaus. @Klangbutter hatte mir mal, ohne es wohl zu wissen, einen ganz tollen Tipp gegeben. Schwierige und schnelle Passagen in kleine Portionen unterteilen, und diese ganz bewusst spielen, das hat mir sehr geholfen. Man kann durchgängig spielen, langsam erst mal, aber trotzdem die Passage in Einheiten unterteilen die man abarbeitet.
Ob du da nun eine Woche vergehen lässt und dann nochmal probierst oder nicht ist egal, es muss in die Kopf/Finger-Verknüpfung rein (koste es was es wolle), das verlangt der Ehrgeiz.
Dazu wünsche ich viel Erfolg - und g'sund bleiben !
 
Hallo @Triole74

das wäre doch perfekt für Worüber habt ihr Euch heute besonders geärgert gewesen.

Wenn Du hier schreibst, wäre es eigentlich gut zu wissen, was genau nicht funktioniert und warum sich beide Stücke zu behindern scheinen.
Sind die Anforderungen so gegensätzlich? Oder fehlt Dir einfach die Zeit für das eine, wenn Du das andere übst?
 
Mein Leben ist geprägt von Ehrgeiz, Ungeduld und Perfektionismus. Aber auch eine stoische Ruhe und Gelassenheit wird mir gerne assistiert. Letztere Atribute versuche ich in mein Spiel zu integrieren. Zu Zeiten als ich Unterricht bekam, war es noch schlimmer. Ich denke die Ungeduld ist momentan mein musikalischer Feind. Den meisten hier ist ja bekannt, dass man das Akkordeon mehr oder weniger blind spielt. Ich entwickle also beim üben eines bestimmten Stücks ein Gefühl, wo ich mit meiner Hand an der Diskantseite wann wo ansetzen muss. Das funktioniert dann recht zügig fehlerfrei. Dann fange ich ein neues Stück an. Die ersten Tage spiele/übe ich dann auch ausschließlich das neue Lied. Nach ca. einer Woche nehme ich dann zuvor eingeübte Stücke wieder dazu. Dann merke ich auf einmal upps... ich setzte meine Hand an falscher Stelle an usw. Quasi, als ob ich die Orientierung auf der Diskantseite verloren hätte. Ich weiß selber, ich muss an meinem blinden Spielverständnis am Instrument arbeiten. Wenn das sitzt, wird es möglicherweise einfacher. Da bin ich wieder am Anfang..... bei der Geduld..... ein Teufelskreis.....
 
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Blind Tasten zu finden ist doch aber eigentlich eher eine absolute Lokalisierungsfähigkeit, also unabhängig von relativen Abständen bei Stücken?
Ich verstehe es immernoch nicht so richtig, warum ein zweites Stück dieses Training beeinträchtigt.

Was auf jeden Fall helfen würde, beide Stücke "gleichzeitig" zu bearbeiten.
Ich vergleiche im Extremfall sogar Passagen aus verschiedenen Stücken miteinander.

Und wenn man sich nicht unter Kontrolle hat (wie @klangtaucher ) dann kommen schonmal gemischte Stücke dabei heraus. :D

Ich hör so gern Schweizer Hochland
 
Zuletzt bearbeitet:
dass man das Akkordeon mehr oder weniger blind spielt
Achso? Dogmen schaden immer. Einen Spieler, den ich wegen seiner freien Art zu spielen sehr bewundere, klemmt sich sogar immer die Tastatur unters Kinn, es lebe die Physiotherapie!
Bevor du dir aber Passagen falsch einprägst und dein motorisches Gedächtnis falsch trainierst würde ich unbedingt auf die Tasten schauen! Oder steht jemand da und kontrolliert?
 
Hallo @Triole74 ,

... dass man das Akkordeon mehr oder weniger blind spielt. Ich entwickle also beim üben eines bestimmten Stücks ein Gefühl, wo ich mit meiner Hand an der Diskantseite wann wo ansetzen muss.

das liest sich für mich, als ob Du ein Stück so lernen würdest, dass Du es aus dem prozeduralen Gedächtnis (= Fingergedächtnis, = Rückenmark) spielen kannst. Das ist nicht falsch, wird sogar gelegentlich so empfohlen zu üben, dass man neben dem Spiel Zeitung lesen soll und(!) dann auch wissen soll, was man gelesen hat.

Das ist aber nicht alles: man sollte ein Stück soweit auswendig lernen, dass man es auch im deklarativen Gedächtnis hat, das heißt, man muss jede einzelne Note korrekt aus dem Gedächtnis aufs Papier schreiben können. Wenn man ein Stück deklarativ beherrscht, dann kann man die Finger auch bewusst setzen und huscht nicht von einer Phrase zur nächsten in der Hoffnung, alle Töne der Phrase richtig und und ohne Schlenzer getroffen zu haben.

Nur wenn beide, das prozedurale und das deklarative Gedächtnis, das Stück drauf haben, ist man sicher, es blind spielen zu können. Und wenn man ein Stück so drauf hat, dann denke ich, sollte es auch nach einer Woche, in der man sich mit anderen Stücken beschäftigt hat, noch klappen. An mir selbst habe ich diese Beobachtung jedenfalls gemacht. Was man allerdings braucht, ist viel Geduld, denn man muss sich mit dem Stück noch lange beschäftigen, nachdem man es im landläufigen Sinne schon beherrscht. Es lockt halt noch so viel Neues, was man auch noch spielen möchte. Aber da hilft halt nur eine bewusste Beschränkung auf weniger.

Viele Grüße

morino47
 
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dass man das Akkordeon mehr oder weniger blind spielt. Ich entwickle also beim üben eines bestimmten Stücks ein Gefühl, wo ich mit meiner Hand an der Diskantseite wann wo ansetzen muss.
Nach deinem Avatar zu schließen, spielst du Pianoakkordeon. Da spielt man doch nicht komplett "blind", auch wenn man nicht auf die Tasten schaut (davon würde ich dir, anders als Vorredner von mir, abraten - ein Blick auf die Tastatur irritiert m.E. immer den Spielfluss). Denn deine Finger "sehen" das Muster der schwarzen Tasten und du kannst dich daran erinnern. Natürlich wiederholt sich das nach einer Oktave, aber das solltest du aus der absoluten Hand- und Armhaltung heraus unterscheiden können. Wo aber welcher Ton sitzt, musst du nicht absolut wissen. Du musst also nicht einen Ton treffen können aus irgendeiner Hand- und Armbewegung heraus (wie z.B. Armkreisen und dann direkt mit dem Finger auf die Taste), sondern du hast immer auch die anderen Finger der Hand irgendwo auf der Tastatur. Und damit hast du die Orientierung, wo du bist und wo du hinmusst.
(Falls du das alles schon wusstest und ich dein Problem falsch verstanden habe, bitte ich um Entschuldigung)
 
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Mein Leben ist geprägt von Ehrgeiz, Ungeduld und Perfektionismus.

Wenn man sich nicht unter Druck setzt, funktioniert das Musizieren meiner Meinung/Erfahrung nach am besten - schließlich soll es Spaß machen und kein zusätzlicher Stressfaktor sein.
 
Hallo!
Stagnation in der Lernphase sind ganz normal.Die Ursachen können ein Ärgernis im Tagesablauf sein das die seelische Balance in Schieflage bringt.
Wenn ich auf mein Berufsleben zurückblicke so ist es am schlechtesten gelaufen wenn ich beruflich Stress hatte.Therapie mit Klangkörpern wird
in der Psychotherapie eingesetzt um seelische Schieflagen zu erkennen bzw.zu lösen.Wenn ich mit meiner Steirischen übe,dann immer die Stücke
zuerst die gut laufen.Den Erfolg erzwingen ist wohl der falsche Weg.Höre mir zur späten Stunde noch schöne Musikstücke auf Joutube an.
Das gibt mir auch Motivation.
mfg
Norbert
 
Vielen Dank für die Beiträge von hohem Niveau.

Ja, spiele Pianoakko. Hauptsächlich mit einer IV chörigen Morino. Habe aber auch eine V chörige und da ist es mir noch nicht gelungen beim Spielen im Stehen oder Sitzen die Tastatur zu sehen. Behaupte auch, dass es nicht an einem zu großen Bauch liegt.

Üben und Geduld hatte ich ja schon als Ursache festgemacht. Aber eine Sache trifft es auch ganz wesentlich. Das Streben nach neuen Stücken (@morino47). Da muss ich mich bremsen.

Mein Ziel ist es eben, ein bestimmtes Repertoire, sagen wir mal 10 Titel, immer abrufbar zu haben. Möchte auf die Bühne und nicht nur für mich und die Familie spielen. Wobei ich mit Bühne Auftritte auf Altentage o. ä. im ländlichen Bereich spreche. Also ohne finanzielles Interesse oder einer musikalischen Zukunft. Eben Menschen mit meiner Musik glücklich machen....

Mich würde es interessieren, wie Ihr das macht!? Sind zehn Stücke zu viel oder zu wenig? Kommt ja wohl auch auf die Musikrichtung an.
 
Habe aber auch eine V chörige und da ist es mir noch nicht gelungen beim Spielen im Stehen oder Sitzen die Tastatur zu sehen. Behaupte auch, dass es nicht an einem zu großen Bauch liegt.

Ich möchte nochmals das von @lil schon Gesagte betonen: gewöhne Dir nicht an oder ggfls. schnellstens wieder ab, auf die Tastatur zu schauen - Morino IV oder V oder auch was Anderes hin oder her her. Das Bild der Tastatur hast Du doch im Kopf. Die cis- oder die fis-Taste kannst Du immer als Fühlhilfe für die Fingerposition nehmen.

Du redest von Auftritten: wie kümmerlich sieht das denn aus, wenn ein Akkordeonist verkrümmt hinter seinem Instrument kauert und auf die Tastatur schielt. Nein - aufrecht sitzen oder stehen und ins Publikum oder ins Nirgendwo schauen, das gibt ein Bild.
 
Hallo!
Besuche Musikertreffs wo Amateurmusiker aufspielen.Das Publikum ist um die 60-80Jahren.Am besten eignen sich Musikstücke die zum Mitsingen anspornen.Die Tastatur soll man während des
Spielens deshalb nicht sehen,weil das die intuitive Steuerung der Hand zur Tastatur behindert.Versuche mal beim Lernen ein Stirnband über die Augen zu ziehen.Die Anzahl der Lieder hängt davon ab ob Die als Alleinunterhalter oder in der Gruppe aufdrittst.Rechne mal ein Lied dauert 3-3,5 min x 3,dann wieder Pause.Hochgerechnet auf 2 Stunden Veranstaltung müsste 20 Musikstücke reichen.
In der Regel 3 Stücke,dann wieder eine Pause.Diese Musikstücke sollten Dir liegen,dann wird das Publikum Dir mit Beifall lohnen,das ist Balsam für die Seele.Wegen der Bühnentauglichkeit würde ich Dir raten zu einem
Musiklehrer zu gehen der Dir die Bühnentauglichkeit antrainiert.Lieber ein Stück weniger aber diese gut.
Kontinuierlich weiter so,dann wird es eine gute Sache.
mfg
Norbert
 
Zuletzt bearbeitet:
Oh da kamen ja schon sehr gute Tipps.
ich mache es immer schon so, dass ich mit bereits bekannten Stücken anfange, um mich warm zu spielen. Auch wiederholt und auch mit Verbesserungen. Wenn ich dann merke, dass ich richtig "heiß" gespielt bin, gehe ich an die neuen Stücke und arbeite da sehr konzentriert dran.
zum Schluss dann wieder was "Altes". Stelle dabei fest, dass die "beherrschten" Stücke immer und immer leichter gehen.
Wenn es zu viele alte Stücke sind, als dass es überhaupt in einer Session abzuspielen ist, dann hol spiel ich einfach nur, bis ich mich warm genug fühle - meist 45-60 Minuten und dann halt das Neue.

Und wenn ich weniger Zeit habe gerade, dann mache ich bewährte Etüden oder ergänzende Übungen für 5 Minuten und dann gleich ans Neue.

Viel Erfolg!
 
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Wegen der Bühnentauglichkeit würde ich Dir raten zu einem
Musiklehrer zu gehen der Dir die Bühnentauglichkeit antrainiert.Lieber ein Stück weniger aber diese gut.

Hallo Norbert,
gibt es solche Musiklehrer? Also mir ist in den 36 Jahren in denen ich aktiv auf der Bühne stehe keiner verkommen der mir die Bühnentauglichkeit hätte beibringen können.
Lieber ein Stück weniger...,, ja, das sehe ich genau so! Ich möchte sogar noch etwas weiter gehen - lieber etwas einfachere Stücke und die perfekt als die Paradestücke und die unsicher. Beim Zielpublikum unseres Threaderstellers kommt ein gut gespielter Schneewalzer bestimmt ähnlich gut an wie das Schweizer Hochland.

Es kommt bei Auftritten immer auf den Mix an und darauf, wie man sein Repertoire verkauft .

Gruß, Jochen
 
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Manchmal ist es auch hilfreich, sich einzugestehen, dass ein bestimmtes Stück und man selbst einfach nicht zusammenpassen. Manche Stücke findet man zwar total toll, aber egal, wieviel man übt, es wird einfach nichts richtiges draus. Irgend etwas verhindert, dass es rund läuft. Umgekehrt kann es auch passieren, dass man ein Stück eigentlich blöd findet, es sich aber super gut spielen lässt. Dafür offen zu sein, macht es einem leichter, sich spielerisch weiter zu entwickeln. Und es spricht ja nichts dagegen, Stücke nach einer bestimmten Lagerungszeit wieder aufzugreifen.
 
Manchmal ist es auch hilfreich, sich einzugestehen, dass ein bestimmtes Stück und man selbst einfach nicht zusammenpassen. Manche Stücke findet man zwar total toll, aber egal, wieviel man übt, es wird einfach nichts richtiges draus. Irgend etwas verhindert, dass es rund läuft.
Genau dies ist die "Beziehung" zwischen mir und Libertango. Ich habe mehrere (3 oder 4) verschiedene Bearbeitungen ausprobiert, keine wäre für mich unspielbar gewesen, aber trotzdem hat es nicht funktioniert. Inzwischen habe ich den Versuch aufgegeben und freue mich, wenn andere es (gut) spielen.
 
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