Akkordeon-Übungsfrust

  • Ersteller eifelkrainer
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Foltschlittzählel?

Ihr dürft nicht allein üben, ihr müsst vorspielen üben!
Nehmt Euch was leichtes und spielt vor.
Danach am besten ohne groß zu üben gleich wieder vor Leute.

Dann wild es Foltschlitte geben!:opa:

Nicht ohne Maske natürlich.

Es ist übrigens schwerer vor einer einzigen kritischen Person zu spielen als vor einem 1000 köpfigen anonymen Mob.

Der Hund oder die Katze reicht nicht.
Bittet jemand um seine Aufmerksamkeit und versucht nicht fehlerfrei zu sein, sondern überzeugend und kommunikativ.
Dann merkt ihr, dass Töne nur Vehikel sind für was größeres.

Und egal was es ist, nehmt Euch nicht zu wichtig dabei, der Zuhörer kann so viel zurück geben, nicht nur ihr.
Ich meine positives Feedback, sofort beim Spielen. Wenn es negativ ist, dann sicher nicht wegen der Fehler, eher wegen eures eigenen schlechten Gefühls das ihr übertragt.
Deshalb, nicht überfordern und auf Ausdruck fokussieren!
Dann kann nichts mehr passieren, auch bei der größten Grütze nicht.
:prost:

Ab jetzt bitte nur noch Fortschritte zählen, Fehler sind uninteressant.
 
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Und egal was es ist, nehmt Euch nicht zu wichtig dabei, der Zuhörer kann so viel zurück geben, nicht nur ihr.
.

Stimmt. Ich habe bei meinem beruflichen Abschied für meine Kollegen gespielt (ca.40). Sie haben die Musik gehört und die Geschichte, die ich Ihnen erzählt habe, ich vor allem meine Fehler. Meine Kollegen waren begeistert und ich ein Nervenbündel. Ihr Feedback hat mich dann wieder aufgebaut. Aber ich arbeite daran. Als ich mit dem Akkordeon anfing, hat mich schon das Spielen vor Hund und Katze überfordert und heute spiele ich Winter Wonderland mit euch - Entwicklung ist also möglich. Eine große Rolle spielen dabei allerdings auch die Musiklehrer. Manche sind sehr auf das fehlerfreie Spiel fokussiert und verhindern so genau den Ansatz, den @Klangbutter vertritt. Auch hier ist also Veränderung möglich. Fehlerfreies Spiel ist sicherlich ein wichtiges Ziel, aber es ist nicht das goldene Kalb. Es gilt wie so oft im Leben ein sowohl als auch, so fehlerfrei wie möglich UND so ausdrucksstark wie möglich. Sonst können wir auch eine CD abnüdeln. Aber diese großartigen Erlebnisse, wenn Künstler und Publikum wechselseitig miteinander agieren und sich gegenseitig vorantreiben - das haben wir dann nicht. Mich nicht so wichtig nehmen, die Musik und die Zuhörer in den Focus nehmen, das werde ich zukünftig versuchen zu üben. Ich bin gespannt.:m_akk:
 
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Es ist übrigens schwerer vor einer einzigen kritischen Person zu spielen als vor einem 1000 köpfigen anonymen Mob

Aber bitte nur Personen vorspielen, die der Sache gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt sind, sonst geht der Schuss nach hinten los. Wer bei jedem leicht schrägen Ton das Gesicht verzieht und am besten noch die entsprechenden Geräusche dabei von sich gibt, sorgt aktiv dafür, dass der Vorspielende sehr schnell gar keine Lust mehr hat. Bei mir war das meine Mutter, die genau auf diese Art dafür gesorgt hat, dass ich als Kind/Jungendliche mit Instrumenten sehr schnell nichts mehr zu tun haben wollte.
 
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Bei mir war das meine Mutter
Ha, bei mir mein Vater. Fehler im Musikstück machten für ihn den Vortrag wertlos. Letztlich war das eine Messlatte, an der er sich selbst den Kopf wund stieß, respektive oftmals keinen Spaß an seiner eigenen Musik hatte.
Diese Fehlerbewertung hat mich wohl ziemlich geprägt und erst in den letzten Jahren habe ich gelernt, Fehler zu akzeptieren oder halt eine Passage zu entschärfen (und damit wieder Spaß an selbstgemachter, nicht perfekter Musik zu haben).
Sehr hübsch finde ich die Ausführungen auf dieser website; ich finde sie lesenswert.
https://www.volksmusikschule.at/schwung.htm
 
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Mich hats nach einem Job als Unterhalter in ner üblen Kneipe die Vorspiellust gekostet. idiotische Kommentare jedesmal und ich war ja engagiert .... Danach: üben ja, aber nur noch für mich spielen, jahrelang ....
 
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An alle Musikschaffende!
Mit der Musik ist es wie beim Essen!Das ist Geschmacksache.Der eine isst gern eine Rote,der andere Kutteln.
Problematisch wird es, wenn der Zuhörer seinen musikalischen Geschmack mit Alkohol vorgeglüht hat.Da kann die Sympatie schon mal in das Gegenteil
ausschlagen.Habe mal in einer Besenwirtschaft mit dem Keyboard gespielt,da wollte mir ein Vorgeglühter das Keyboard zusammenschlagen.
Seitdem kenne ich die Folgen von Alkohol!
Deswegen den Rat an Malinek! Mache Dir deswegen keine Gedanken.Man sollte die Musikrichtung des Publikums kennen.
LG
Notenfahne
 
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@Elias97 vielen Dank für den Beitrag und die PN. Natürlich sind die Fähigkeiten des Lehrers wichtig für das persönlich voran- bzw. weiterkommen. Bin aber mittlerweile an einem Punkt, wo ich einen Lehrer nicht mehr brauche. Ist meine persönliche subjektive Meinung. Es gibt sicherlich andere, das sagen ich bräuchte unbedingt einen Lehrer. Und wenn mich ein Lehrer beim Spielen hören und sehen würde, hätte er bestimmt noch einiges zu verbessern (aus seiner Sicht).

Mich hats nach einem Job als Unterhalter in ner üblen Kneipe die Vorspiellust gekostet. idiotische Kommentare jedesmal und ich war ja engagiert .... Danach: üben ja, aber nur noch für mich spielen, jahrelang ....

Das ist natürlich bitter und bestimmt kein tolles Feedback. Aber bei genug Promille wird in einer Kneipe über alles gemault, sogar über Musik aus der Konserve. Finde aber trotzdem, dass das Spielen in einer Kneipe, Restaurant oder sonstiger Verzehrstuben als Hintergrundmusik einfacher ist als das Vorspielen im Rahmen eines Konzertes. Mich macht es nervöser wenn Leute nur wegen dem Akkordeon und der Musik kommen. Sitze ich dann noch erhöht auf einer Bühne ist der Spannungsbogen ausgereizt.

Apropos Übungsfrust, der ist mittlerweile abgeebbt. Habe inzwischen ein blindes Verständnis für mein Instrument entwickelt. Spiele immer mehr Stücke blind auch bei großen Sprüngen auf der Tastatur. Ich kann sogar mittlerweile während des Spiels kurz über andere Sachen sprechen. Das wäre vor einem Jahr undenkbar gewesen.

Einzig der Drang zum zu schnellen Spielen hängt mir noch an. Es ist mir wirklich schon passiert, dass ich das Niveau eines Stücks durch zu schnelles Spielen verschlechtert habe. Einfach dran bleiben und üben, üben, üben....
 
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Wow! - Danke, für diesen SAtz!!

Es ist übrigens schwerer vor einer einzigen kritischen Person zu spielen als vor einem 1000 köpfigen anonymen Mob.

Bittet jemand um seine Aufmerksamkeit und versucht nicht fehlerfrei zu sein, sondern überzeugend und kommunikativ.
Dann merkt ihr, dass Töne nur Vehikel sind für was größeres.


Ja, vielleicht fange ich auch damit an; meine Frau wirft mich dann aber raus, obwohl sie diejenige ist, die studierte, klassische Gitarren-Lehrerin ist, aber natürlich mehr als nur klassische Stücke spielt!

Mein Morino-Bekannter spielt immer seine 600 gleichen Stücke mit Bord-Elektronik; und das gefällt mir nicht; ich glaube, ich muss mal den "Ländöe-Anzeiger" bemühen??


Umso mehr, Danke für Deinen guten Hinweis!!

Hans aus AChberg
 
Hallo Leute,
was soll denn der oder das Ländöe- Anzeiger sein ?
Noch eine Frage : was ist mehr als klassische Musik ?
Warum könnt Ihr hier nicht mit deutlichen und klaren Fragen oder Antworten kommen? Das ist hier ein Kommunikations- und Informations-Forum. Hier suchen Leute nach klaren Antworten. Wer dazu, und sei es auch nur im Moment, nichts bei-zutragen hat, der muss doch nicht mit solch Kindereien kommen. Schlittzählel, Foltschlitt usw. Selbst Klangbutter springt auf den Quatsch an.
Hier geht es doch hauptsächlich um die Frage, wie sollte man(n) oder frau effektiv üben. Der vorgenannte Lehrer G. Stevanovic setzt offensichtlich auf "Techniche Übungen". Etüden, Basics u. dergleichen. Und, was mir nicht gefällt, auf Schnelligkeit. Schnell üben, ja - aber Höchstgeschwindigkeit, nein. In seinen kurzen Videos hat er mich jedenfalls nicht beeindruckt.
Nun weiss ich ja von Klangbutter, und anderen, seinen Beiträgen, dass er von dieser Art des Übens nicht viel hält. Er meint nämlich, wenn ich es richtig verstanden habe, es sei vergeudete Zeit. Ausserdem meint er, dass, so wie man die techn. Standards einübt, kommen sie in den später zu übenden Werken, Stücken oder Liedern sowieso nicht vor. Das klingt zunächst ziemlich einleuchtend, nur - wie bitteschön, soll ich dann diese Sicherheit auf meiner Tastatur erwerben. Wenn ich es immer nur an dem jeweiligen Stück übe, wäre es jedesmal etwas Neues was ich üben muss. Das dauert dann aber doch zu lange. Ich gebe zu, das Üben der Basics jeden Tag dauert auch lange, also summiert gesehen. Deshalb sollte es meiner Meinung nach auch jeden Tag nicht zu lange sein. Vielleicht 10 Minuten im "Warm up" für die Finger. Also Klangbutter, ich kann nicht glauben, dass Du das nie gemacht hast. Bedenke mal wie lange Du schon spielst.
Es ist sicherlich nicht einfach das genau fest zu legen, wie mache ich es richtig. Deshalb finde ich es schade dass hier so wenige Leute etwas bei-zu-tragen haben.

V.G. Chroma
 
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Meine Erkenntnis: Am effektivsten übe ich Akkordeon, wenn ich Klavier übe. Man braucht viel mehr Kraft für die Tasten, die Koordinationsfähigkeit steigt, und ich dachte noch: Super, jetzt steht der Konverter wochenlang in der Ecke. Die Überraschung kam, als ich ihn dann mal wieder schnappte - linke Hand gelenkiger, Intervalle besser erkannt, schneller gegriffen, weil Bassschlüssel schneller umgesetzt wird....
Bei den Musette-Walzern laufen durch mehr Fingerkraft die Triolen sauberer - eine Tatsache, die mich mit bloßen Fingerübungen auf dem Akko den letzten Nerv kostete.
Nachdem ich mir die Hände am Klavier manchmal echt verbiege maule ich auch nicht mehr über schwarze Tasten beim Akko. Das heißt: Umstieg auf Knopfakkordeon ist passé, ich spiele es zum Spaß nebenher.
Fazit: Mehrere Instrumente zu spielen verlangt zwar enorme Übezeit, aber jedes Instrument trägt auf seine Art zum Gesamterfolg bei.
 
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Zum Warmspielen bzw. Training der eigenen Spielfertigkeit kann man bekanntlich Skalen, Arpeggien (jeweils links gemeinsam mit rechts in variierenden Zusammenstellungen) oder Etüden hernehmen - klassischer Zugang. @Klangbutter empfiehlt das weniger, eher das fallweise Training an konkreten Passagen, die in Spielstücken auftreten. Diese unterschiedlichen Übetechniken haben wir vor langer Zeit hier im Forum schon einmal diskutiert.

Bei mir selbst habe ich in letzter Zeit beobachtet, dass mein Hirn und auch meine Finger am geschmeidigsten werden, wenn ich mit irgendetwas Polyphonem zu spielen beginne, z.B. aus dem WTK von Bach. Durch Anpassen der Geschwindigkeit ist so etwas für einen weiten Bereich des Spielkönnens geeignet. Erst danach mache mit meinem täglichen häuslichen Spiel weiter, das oft gar nichts mit Polyphonie zu tun hat. Ich meine mich auch dunkel zu erinnern, dass ein gewichtiger Pianist, dessen Name ich wirklich nicht mehr weiß, einmal bemerkt hat, dass er sich stets mit Bach warmspiele, egal was danach komme.

Das soll jetzt aber nicht heißen, dass einzelne schwierige Passagen in Spielstücken somit locker vom Blatt auf die Tasten fallen. Solche Stellen müssen halt klein bei klein einstudiert werden. Dieses Einstudieren fällt eben leichter, wenn man vorige Exerzizien durchlaufen hat, und ist auf längere Sicht zeitökonomischer.

Meint morino47
 
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Hallo Chroma, ich schätze Du hast gerade Übungsfrust?
Entschuldige wenn wir hier manchmal etwas herumalbern. Ich sehe das Ganze hier nicht unbedingt als Nachschlagewerk, dazu müsste man viel mehr aufräumen und zum Teil doppelt gestellte Themen ineinander führen, überarbeiten, kürzen und so weiter.

Ich leide genau wie Du manchmal darunter, wenn ich in anderen technischen Foren nicht innerhalb von 3 Minuten die Antwort auf meine Frage finde, aber ich denke hier ist es etwas anderes.

Du siehst ja schon anhand der Antworten, dass es verschiedenste Ansätze gibt, jeder sucht für sich ein individuelles Trainingsprogramm zusammen. Wenn ich behaupte, dass mir technische Übungen nicht helfen, weil ich sie sowieso permanent in Stücken finde, dann muss das für einen Spieler, der in Stücken mit anderen Sachen beschäftigt ist als darin technische Abläufe zu suchen nicht unbedingt das richtige sein.

Ich meine, es gibt genug rennomierte Lehrer in Russland oder Frankreich, Finnland und sonstwo, die excellente Techniker ausbilden. Sie alle beginnen ihre Stunden mit Tonleitern und Arpeggien.
Heinz Hox, der gerade im Nachbarfaden erwähnt wurde, hat einen Technik-Band herausgegeben, alle Jazzschulen haben vorn oder hinten Seitenweise Tonleitern drin, deren Bezeichnungen man lernen und in flexible Zusammenhänge mit den Tonarten bringen soll.

Das ist ganz gewiss nützlich, aber mir ist das zu trocken. Ich suche solche Stellen lieber in Stücken heraus. Da findest Du nämlich genau das selbe. Dann analysiere ich das fast automatisch.
Siehe z.B. hier:

scarbbdur01.jpg


Takt 9-11 Bb moll harmonisch rückwärts von der Sexte (Gb oder F#), am Ende dann die letzten 4 Töne reines moll mit einer Achtel statt Sechzehntel. Wenn ich jetzt im Vorfeld Bb Dur Tonleiter geübt hätte, auf Standardbass und rechts hätte ich noch älter ausgesehen als ich sowieso schon aussehe.

Sattdessen kommt recht bald in der Vorletzten Zeile C Dur mit abschließendem Bb.
Verdammt, man kann das natürlich nur schnell spielen wenn die Abläufe sitzen. Aber es kam im Laufe des Lebens wirklich schon einige male vor, dass ich eine C Dur Leiter in Stücken fand und separat geübt hatte. Die Leiter links nicht, die war in dem Moment neu für mich.
Wenn man auf drei Reihen spielt, funktionieren die 4rer Einheiten nicht mehr, die man sich rechts vielleicht erarbeitet hat.
Man denkt bei der selben Leiter auf 3 Reihen eher in Schwerpunkten des 2. Fingers der immer mal innen oder außen ist.
Wo man sich die Anker setzt ist individuell und steht quasi zwischen den Zeilen.

Man kann jetzt böse sagen, Scarlatti hat 600 Etüden geschrieben.
Wenn man es so angeht stimmt das auch. Aber es ist auch schöne Musik, die mir bei gleicher Anforderung an die Technik einfach mehr Spaß machen als Skalen. Der Übergang ist fließend.
Jazzlicks funktioneren auch so. Man lernt sie wie Tonleitern (Vokalbeln) und baut sie dann ein. Im Zusammenhang kann es zu schöner Musik werden oder beim runterdudeln bleiben.

Wie sollst Du nun die Sicherheit erwerben?

Indem Du eben das Stück nicht immer nur voll emotional musikalisch spielst, sondern es als Etüde wahrnimmst und Stellen daraus in Schleifen spielst. Jeder Sprung in einem Stück kann Dich wie eine Übung beschäftigen. Nachdem Du Balgwege festgelegt - oder gerade nicht festgelegt hast - merkst Du, dass der selbe Sprung in einer anderen Balgstellung ganz anders funktioniert.
Oder die Stuhlhöhe oder vielleicht mal ein anderes Instrument oder eine dicke Jacke statt eines T Shirts anziehen...
Sowas findest Du in keinem Technikband. So etwas halte ich aber für viel praxisorientierter.
Man muss die Dinge nur ernst nehmen und als Übung behandeln. Dann erlangst Du Sicherheit und brauchst keine Technikübung, die nur so ungefähr das trainiert was Du brauchst – wenn überhaupt das behandelt wird, was Dir in Deinen aktuellen Stücken Schwierigkeiten bereitet.

Die Entwicklung eigener Übungen aus den Stücken heraus ist viel zielgerichteter und individueller.

Und es glaubt mir immer keiner, aber ich trotzdem bin der Meinung dass auch ein guter Lehrer manchmal weniger genau erkennen kann was Dir fehlt als Du selbst wenn Du sensibel bist.
Es ist wie beim Psychologen, er stochert und probiert mit verschiedensten Taktiken und irgendwann hat er vielleicht mal den richtigen Schlüssel zu Dir gefunden. Aber dazu gehören immer zwei, bzw eigentlich nur der Schüler. Manche Lehrer können überhaupt nicht spielen, schaffen es aber so dermaßen gut den Studenten zu motivieren, dass dieser alles alleine macht.


Wenn ich es immer nur an dem jeweiligen Stück übe, wäre es jedesmal etwas Neues was ich üben muss. Das dauert dann aber doch zu lange. Ich gebe zu, das Üben der Basics jeden Tag dauert auch lange, also summiert gesehen. Deshalb sollte es meiner Meinung nach auch jeden Tag nicht zu lange sein. Vielleicht 10 Minuten im "Warm up" für die Finger.


Das widerspricht sich aber.
Warm up ... Ja gut. Machs halt. Ich halte das nicht durch. Ich übe sowieso komisch.
Höchstens 10-20 Minuten an einer Sache, dann brauch ich dringend ne Pause. Und wenn es aus Versehen länger wird, kriege ich Krankheiten weil mein Üben so intensiv ist.

An der ganzen Sache merkt man auch, dass man in einem Coaching Verhältnis Vertrauen braucht. Schüler und Lehrer müssen gleichermaßen Fehler zulassen und offen mit "Problemen" umgehen bzw gemeinsame Strategien entwickeln.
Buch auf- Üb das ... kann funktionieren - aber meistens geht es um was anderes.
 
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Ob die ersten Knochenflöten der Neandertaler überhaupt schon gestimmt waren weiß ich nicht.
Aber die Strategie war schon angelegt und gut Ding braucht nur Weile und Freude anstelle von Frust.
 
C
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Wunsch des Beitragserstellers
Guten Tag,

Hier geht es doch hauptsächlich um die Frage, wie sollte man(n) oder frau effektiv üben.
Ich spiele Akkordeon seit meinem sechsten Lebensjahr und werde bald fünfzig. Ich hatte sehr lange (fälschlicherweise) versucht, Stücke mit einer einfachen "groben Übung" zu üben. Ich habe ziemlich spät gemerkt, dass "körperliche Übung" nicht unbedingt erforderlich ist. Es kann sogar kontraproduktiv sein und für Frustration sorgen.
Meine Strategie:
  • Ich übe heute viel mehr „im Kopf“, das heißt, ich stelle mir vor, wie das Werk auf meinem Instrument klingen soll,
  • bei der "körperlichen" Übung am Instrument überprüfe ich lediglich die Kompatibilität meiner Idee mit meinem Instrument,
  • Ich versuche nie, neue Werke nach den gehörten Vorlagen, auf mein Instrument zu „kopieren“. Daraus folgt:
  • Ich spiele NIE gegen mein Instrument.
Wenn das Werk gut zu meinem Instrument passt, kann ich es unter diesen Bedingungen auch nach längerer Zeit ohne Übung spielen.

VG, Vladimir
 
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lil
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Bezugspost gelöscht
Ich möchte noch erwähnen, dass die Art und Weise und auch der Inhalt von Üben vom individuellen Stand der Dinge abhängt.

Ein kompletter Musikanfänger hat ganz andere Dinge zu üben als ein Umsteiger mit Vorbildung, ein Fortgeschrittener hat andere Übungsinhalte als ein Könner/ Meister.

Die Themen des Übens erstrecken sich von Rhythmusgefühl/ -umsetzung, Tonerzeugung/Balgarbeit, Beweglichkeit, Treffsicherheit, Harmonisches Verständnis, musikalischer Ausdruck, Varianten/ Improvisationen, Bühnenfähigkeit, psychische Blockaden bis hin zum eigenen Arrangieren und Komponieren etc …

Alles zusammen ergibt eine individuelle Persönlichkeit.
Und es verläuft in Phasen und kann unmöglich alles gleichzeitig im Übungsfokus sein.

Wenn der Übefrust an einer Stelle hängt (z b an der Fingertechnik/ Treffsicherheit) dann macht es Sinn, diesen durch andere Aspekte zu „umspielen“
Zum Beispiel indem man STATT stoisch auf Speed an Stelle X zu zermürben, befasst man sich mit dem Klang, der Betonung, Varianten und ggf sogar Rhythmische Umdeutung an dieser Stelle oder dem gesamten Stück. Man entdeckt Alternativen, erkennt Zusammenhänge, und ggf spielbare Varianten.

Mit anderen Worten: Üben ist nichts anderes als das was Kinder instinktiv mit „Spielen“ tun: Erkunden, Ausprobieren, Scheitern, wiederholen, variieren, neues Finden, wie in einem Rausch … das ist angeboren. Der Unterschied von kindlichem Spiel und erwachsenem Üben ist der selbst gemachte Druck… Kein Kind würde im Spiel auf ein ganz exaktes Ergebnis aus sein. Es würde sofort frustriert sein und das Spiel beenden bzw. anfangen zu weinen, wenn dieses eine Ziel nicht gelingt.

Aber das tun wir uns gern an und haben Selbstbeherrschung, zwingen uns (wie erlernt…)
Ich denke, jeder kann intuitiv sehr effektiv üben, wenn er sich an seine kindliche Spielfähigkeit erinnert, kreativ wird, die Zeit vergisst und das „Üben“ als eigenes freudiges Erlebnis empfindet.

Was dann genau beim Üben passiert … vollkommen individuell, je nach Fähigkeiten, Wissen, Motivation …

Also: Let‘s have fun! 😎
 
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Klangbutter
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Bezugspost gelöscht
Malineck
  • Gelöscht von Wil_Riker
  • Grund: Bezugspost gelöscht
@Malineck ... und das ist eben eine unbefriedigende Antwort für viele.
Natürlich stimmt das so und bestätigt was ich schrieb.
Aber manche wollen eine Führung, die vorgefertigt ist, abrechenbar, erprobt. Die Suche soll umgangen werden, weil doch schon Millionen Spieler vorher den gleichen Weg gegangen sind.

Man muss eine gewisse Wahrheit darin auch zugeben.
 
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Ja, und hier spielt der Lehrer wieder eine große Rolle als Spielpartner, „großer Bruder“ übertragen, der dem Kleineren vorspielt und der Kleinere eifert nach, spielerisch. Dennoch spielen beide MITeinander, ohne Diktat. Der Lernprozess findet während der Interaktion statt.
Darüber hinaus spielt der „Kleine“ (Schüler) in Abwesenheit des Lehrers alleine oder im Günstigsten Fall mit noch Kleineren.
Man vergisst, dass der „Lehrende“ enorm lernt. (wenn er nicht aufhört, mit den „Lernenden“ zu spielen :)

So meine Erfahrung in einem anderen Bereich die sich in der Musik beginnt zu wiederholen…
 
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Üben ist nichts anderes als das was Kinder instinktiv mit „Spielen“ tun: Erkunden, Ausprobieren, Scheitern, wiederholen, variieren, neues Finden, wie in einem Rausch … das ist angeboren.
Danke für diesen Satz. Genau das beobachte ich staunend bei meinem 8jährigen Sohnemann.
Ich persönlich nehme Übetermine auch als Verabredung mit mir selbst wahr. Kaffee+Keks dazu, schon beginnt meine Zeit. So geht man viel entspannter ran.
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Aber manche wollen eine Führung, die vorgefertigt ist, abrechenbar, erprobt.
Auch das Hobby will durchgeplant sein. Die Freizeit ist knapp! ;) Typisch deutsch? Auf jeden Fall kontraproduktiv.
 
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Lieber @Chroma, irgendwie geht mir dein Beitrag immer mal wieder im Kopf rum. Du sprichst da ja verschiedene Themenbereiche an:
Das ist hier ein Kommunikations- und Informations-Forum. Hier suchen Leute nach klaren Antworten.
Nun ja. Manche suchen Sachinformationen wie man sie z.B. bei Wikipedia findet und manchmal wird auch angeregt, für bestimmte Themen hier ein Wiki zu erstellen.Da stellt man klare Fragen und bekommt auch meist klare Antworten.
Manche wollen sich aber auch über ihre Erfahrungen austauschen, ihren Gefühlen Ausdruck verleihen oder ein bisschen rumwitzeln - schlicht miteinander kommunizieren, und auch dafür ist diese Forum ein geeigneter Ort, denke ich.
Hier geht es doch hauptsächlich um die Frage, wie sollte man(n) oder frau effektiv üben.
Wenn ich mir so die Beiträge der Mitforisten angucke, scheint die Effektivität bei den meisten zumindest nicht im Vordergrund zu stehen; betont wird immer wieder die Bedeutung von Spass und Freude beim Üben, sich wohl zu fühlen und zu entspannen. Ich denke, beides hat seinen Platz und seine Berechtigung. Klar ist allerdings auch, dass nicht jede Lernmethode zu jedem passt. Während der eine sytematisch und stark strukturiert nach Plan vorgeht, braucht der andere Freiräume und intuitives Vorgehen. Was für einen jeweils passt, kriegt man am besten durch Eigenbeobachtung raus, worauf ja @Klangbutter schon hingewiesen hat und was auch meinen eigenen Erfahrungen entspricht. Wenn man dann noch einen Lehrer findet, der das respektiert und hilfreich begleitet - super.
Wenn ich es immer nur an dem jeweiligen Stück übe, wäre es jedesmal etwas Neues was ich üben muss.
Nö, eigentlich nicht. Wenn ich mir für Läufe in einem Stück gute Fingersätze erarbeite und die gesondert intensiver übe, profitiert davon das gerade geübte Stück, aber auch meine generelle Geläufigkeit. Deshalb übe ich manchmal recht bunt durcheinander und habe dennoch das Gefühl, dass mich das generell weiterbringt. Aber wie gesagt, dieses Vorgehen passt nicht für jeden. Ich bin zufrieden damit.
Vielleicht 10 Minuten im "Warm up" für die Finger.
dass ein gewichtiger Pianist, dessen Name ich wirklich nicht mehr weiß, einmal bemerkt hat, dass er sich stets mit Bach warmspiele, egal was danach komme.
Die Finger warmspielen - ja, bis sie halt warm und locker sind. Womit ich das mache, ist doch eigentlich egal. Da mich Etüden und Tonleitern nur nerven und mir die Lust am Spiel rauben, fange ich oft mit etwas für mich relativ Leichtem und Entspannenden an, Stücke , die ich gut beherrsche und auf die ich Lust habe. Das hat einen doppelten Effekt: Die Finger sind warm und locker und ich gehe mit Freude und Zuversicht an die anstehenden Aufgaben ran. Da wartet dann genug Frust auf mich, den ich aber so viel besser wegstecke - ich weiß ja.: Am Horizont wartet Spass und Freude.
Es ist sicherlich nicht einfach das genau fest zu legen, wie mache ich es richtig. Deshalb finde ich es schade dass hier so wenige Leute etwas bei-zu-tragen haben.
Genau, man kann sich nur einer guten Lösung nähern und manchmal bereit sein, sich auf etwas Neues einzulassen. Ich finde es immer interessant wie andere Probleme angehen, die ich auch habe, hatte oder voraussichtlich nie haben werde und profitiere davon sehr oft. Aus dem Grund habe ich auch diesen Beitrag heute geschrieben. Vielleicht ist es ja für jemanden von Interesse.
LG Tygge
 
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Ich habe über einem Akkordeon auf dem Waldboden einen schönen Satz zum Thema gefunden
Verlernen verhindern verhindert Neues zu lernen
in
https://musikbegeisterung.de/verlernen-musizieren/
Dem Begriff Übungsfrust fehlt eine lyrische oder musikalische Größe und es darf bezweifelt werden ob anders als die Übung, der Frust , überhaupt in diesem Verlauf eine eigene musikalische Entwicklung hat, oder wahrscheinlicher, und sei es klanglos, schon vorher gegeben war. (bitte um Entschuldigung für die zugegeben ungelenkige Formulierung...)
 
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