aktuelles projekt: lauter werden

[Koksi01]

ha, 10 jahre--

So übertrieben ist das gar nicht.
Mir gefällt in Foren immer, wenn manche vor klassischer Gesangsausbildung warnen, weil sie fürchten dass man nach ein paar Stunden Unterricht wie ein Opernsänger klingt. Wenn das doch so einfach wäre ...

 

[moniaqua]

ha, 10 jahre--

Manchmal geht's auch schneller, so neuneinhalb Jahre
Aber a bisserl Geduld möchte schon sein.

ich vermute, da behindern mich meine dauernden verspannungen...

Kann gut sein.

das sollte doch auf dauer doch machbar sein

Jaja, durchaus. Und das hat dann noch einige weitere Aspekte.

Also ich würde ganz banal
"Mund auf, Gaumen auf" in den Raum werfen. Wie weit ist der Mund offen, wie weit könnte der offen sein? Mal die jeweiligen Vorbilder ganz genau im Bezug auf Mundöffnung beobachten (die "reißen fast alle die Pappm auf". Ohne Raum wenig Resonanz.

Ja, schon, nur, wenn eh schon Verspannungen da sind, ist dabei die Gefahr, dass man noch weiter verspannt, wenn man die Klappe aufreißt. Der Mund muss einfach so auffallen. Auch das kommt mit der Zeit u.U. ganz von alleine.

@Toastbrot3000 dieses Video wurde hier im Forum irgendwo verlinkt, ich finde es ganz interessant. Es ist einmal ein anderer Ansatz, vielleicht hilft's:

 

[Toastbrot3000]

das video ist echt ganz gut, sie spricht so schön natürlich.
erst hatte ich was von business gesehen und gleich weggeklickt, das war ein fehler

aber das mit den faszien, ich weiß nicht... "wir sind mit schleimhaut ausgekleidet"? gehts ihr nur um die schleimhaut an den stimmlippen, die soll schwingen? oder noch ne andere schleimhaut?

 

[Abendspaziergang]

Überall. Dein ganzer Rachen, Mund, Nase, alles wabbelige Masse, die in Schwingung versetzt werden kann.

 

[Toastbrot3000]

das ist wirklich interessant, mit der resonanz, da muss ich weitersuchen...

... ich hoffe, das problem mit "zu leise" erledigt sich dann bald...

ich habe übrigens auch ein problem, dynamisch (also mal lauter ,mal leiser) zu singen - da ich ja eh schon immer versuche, "so laut wie möglich" zu singen (also wenn eben lautstärke gewünscht ist, warum auch immer). da kann ich ja nicht einfach sagen, oh ich sing das wort jetzt mal dynamisch leiser... teufelskreis...

 

[moniaqua]

aber das mit den faszien, ich weiß nicht... "wir sind mit schleimhaut ausgekleidet"? gehts ihr nur um die schleimhaut an den stimmlippen, die soll schwingen? oder noch ne andere schleimhaut?

Das hatte ich anders verstanden. Sie spricht von Gewebe. Auch von Schleimhäuten. Aber nicht nur davon. Faszien z.B. sind ja keine Schleimhäute, sondern Gewebe in den Muskeln, bzw. darum herum.
Und schwingen soll mehr als nur die Schleimhäute.

Was sie für mich sagt ist das gleiche, was meine GL auch sag(t)en - spüre in Dich rein, fühle die Schwingungen. Oder, nochmal anders ausgedrückt, lasse es einfach zu - es ist das Wollen, das Dich hindert. Oft sind ja gerade wir Frauen darauf geprägt, everybodies darling zu sein, das hilft gerade der Lautstärke gar nicht imho.

 

[drowo]

ja wegen dem link, ich weiß auch nicht, warum das so ist!

Weil der Track bei Soundcloud auf "privat" eingestellt ist. Einbetten funktioniert nur bei "öffentlich", der Link immer.

Mir gefällt in Foren immer, wenn manche vor klassischer Gesangsausbildung warnen, weil sie fürchten dass man nach ein paar Stunden Unterricht wie ein Opernsänger klingt. Wenn das doch so einfach wäre ...

Es kann manchmal tatsächlich auch sehr viel schneller als 10 Jahre gehen, aber unabhängig von der benötigten Zeit: man kann - wenn man will - den typischen Kuppelklang der mit Operngesang in Verbindung gebracht wird praktisch ein- und ausschalten bzw auch wohldosiert dazu geben wie z.B. im Musicalgesang.

das mit den faszien

.... ist sicher faszi(e)nierend, aber konzentrier dich am Anfang darauf die Resonanzräume in Brust, Mund und Nase zu nutzen. Das sind die zum Singen wichtigen (und naheliegenden) und sind für ca 99,99% des Effektes verantwortlich.
Die Faszien im linken Wadenmuskel mitschwingen zu lassen gehört dann eher zu den höheren Weihen, die einem Simpel wie mir wohl auf ewig verschlossen bleiben

LG Robert

 

[moniaqua]

Die Faszien im linke Wadenmuskel mitschwingen zu lassen gehört dann eher zu den höheren Weihen, die einem Simpel wie mir wohl auf ewig verschlossen bleiben

Naja, wenn der Rest mal läuft, kann man ja mal dran denken, trägt bestimmt zur Entspannung bei

da kann ich ja nicht einfach sagen, oh ich sing das wort jetzt mal dynamisch leiser

Probier das mal, mach genau das - nämlich, das, was Du laut haben willst, leise, aber vernehmlich, zu singen.
Ich weiß nicht, ob Du so bist, aber mir fällt gerade die Frau aus Karate ein, der der Trainer gesagt hat "Entspann Dich doch mal!". Und sie meinte "Ich bin entspannt!" In meiner Wahrnehmung war sie gespannt bis in die Fingerspitzen, anstrengend schon rein zu sehen Sie fühlte das anscheinend gar nicht (mehr), für sie war das der "entspannte" Normalzustand (ungefähr so entspannt wie die frisch aufgezogene Feder einer Uhr )

 

[lil]

"Ich bin entspannt!"

das kenne ich. Mein Physiotherapeut: entspannen! ich: ich bin entspannt! er nimmt meine Hand am Gelenk und hebt den Arm damit an. Er: schön locker lassen! ich: bin ich! er lässt los und meine Hand, mein Arm ... alles bleibt, wo es war ...

 

[antipasti]

das video ist echt ganz gut, sie spricht so schön natürlich.

Haben wir dasselbe Video gesehen?

Sie singt wie ein Blecheimer und spricht wie ein Navi. Zum Inhalt bin dann leider nicht mehr gekommen

 

[Abendspaziergang]

Naja, wenn der Rest mal läuft, kann man ja mal dran denken, trägt bestimmt zur Entspannung bei

Die Rolle des kleinen Zehs beim Singen ist gemeinhin weit unterschätzt.

 

[Toastbrot3000]

Haben wir dasselbe Video gesehen?

Sie singt wie ein Blecheimer und spricht wie ein Navi. Zum Inhalt bin dann leider nicht mehr gekommen

immerhin stört da der deutliche deutsche akzent auch nicht mehr.

 

[Abendspaziergang]

Die Dame im Video unterrichtet nach der Lichtenberger Methode. Das tut meine Lehrerin auch. Der ganze esotherischen Überbau, den die Dame da und auf ihrer Webseite verbreitet, gehört da aber ganz sicher nicht dazu. Das ist wesentlich handfester.

 

[Toastbrot3000]

Die Dame im Video unterrichtet nach der Lichtenberger Methode. Das tut meine Lehrerin auch. Der ganze esotherischen Überbau, den die Dame da und auf ihrer Webseite verbreitet, gehört da aber ganz sicher nicht dazu. Das ist wesentlich handfester.

ah das ist interessant, dass du das sagst. ich hab mir sofort gedacht, diese methode guck ich mir an, hätte dann aber abstand davon genommen eben wegen der esoterik. aber wenn die esoterik gar nicht von den lichtenbergs kommt, sondern von der lilith selber, dann ok...

was bedeutet das konkret bei deiner lehrerin? magst du ein bisschen beschreiben, was lichtenberger bedeutet?

 

[moniaqua]

Sie singt wie ein Blecheimer und spricht wie ein Navi.

Interessant. Ich habe das jetzt extra nochmal über die Boses gehört und eine andere Wahrnehmung. Das hilft mir in anderer Sache vermutlich weiter.

Der ganze esotherischen Überbau, den die Dame da und auf ihrer Webseite verbreitet, gehört da aber ganz sicher nicht dazu

Den hatte ich bei dem Video gar nicht gesehen Aber auch das finde ich durchaus interessant

ich hab mir sofort gedacht, diese methode guck ich mir an, hätte dann aber abstand davon genommen eben wegen der esoterik

Ähm, nicht alles, was esoterisch ist, muss deswegen automatisch schlecht sein.

magst du ein bisschen beschreiben, was lichtenberger bedeutet?

http://lmgtfy.com/?iie=1&q=lichtenberger+methode gleich der erste und zweite link: https://www.lichtenberger-institut.de/

 

[Toastbrot3000]

danke, aber googeln kann ich selber. ichmeinte natürlich berichte aus erster hand, nämlich von abendspaziergang

 

[FerdinandK]

Also jeder der singt, entwickelt sich, jeder der musiziert entwickelt sich, dennoch ist es viel wichtiger einfach zu beginnen, als über mögliche Entwicklungsziele zu philosophieren. Wenige Lehrer sagen anfangs, so wie Du jetzt bist, wird das nix werden, aber das verändert sich ja, Schritt für Schritt. Es nimmt die Sensibilität zu, es weichen die Barrieren, es öffnen sich die Räume. Es ist eine Reise und ich empfinde diese Reise als extrem spannend.
Dennoch ist die wichtigste Übung beim Singen, singen. Der Mensch ist ein Mustererkenner, beginnt man diesen mit Daten zu füttern (z.b. zu singen) fängt der an nach Mustern, Resonanzen, ..., zu suchen und diese zu optimieren. Manchmal braucht es wieder den einen oder anderen Schubs in die richtige Richtung, dann aber wieder viele, viele, viele Daten (üben, üben, üben).
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Anfangen, jetzt, der Vorteil beim Singen ist, ich brauch gar nix, ich kann singen sooft und soviel ich will, ich hab mein ganzes Leben um zu lernen (und das ganze wird es schon brauchen (um im nächsten mit ein klein wenig mehr Talent beginnen zu können)).

 

[Abendspaziergang]

magst du ein bisschen beschreiben, was lichtenberger bedeutet?

Da bin ich glaube ich nicht wirklich kompetent, das zu erläutern, vor allem fehlt mir der Vergleich zu klassischen Methoden. In meiner Wahrnehmung steht vor allem die Entspannung und Lockerheit, das sich lösen von Erwartungen und dem Singen als Leistungssport, sowie das eigene Erleben des Singens im Fokus. Der Körper als Rückkopplungsmaschine. Die Informationen auf der Webseite finde ich selber etwas nichtssagend. Das hier erklärt den Ansatz vielleicht etwas besser:

https://ulrich-fischer.info/was-ist-die-lichtenberger-methode/

Ich kann die Methode auch nicht allgemein bewerten, kann nur sagen, dass ich mich bei meiner Lehrerin wohlfühle und mit dieser Methode im letzten halben Jahr Fortschritte gemacht habe, die ich subjektiv sehr deutlich merke, die aber auch andere, die damit nichts zu tun haben, auch bemerkt haben. Ein Freund mit dem ich ab und an Gitarre spiele meinte neulich von sich aus: "Ich finde stimmlich hat du dich schon wirklich verbessert. Da ist eine andere Bandbreite zu hören." Insofern scheint es für mich in der derzeitigen Phase und bei meiner derzeitigen Interessenslage nicht ganz verkehrt sein, was wir das machen. Ich finde den Ansatz aber eigentlich auch plausibel und gerade in dem Laienbereich in dem ich mich bewege angenehm. Es holt mich irgendwo da ab, wo ich stehe.
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Anfangen, jetzt, der Vorteil beim Singen ist, ich brauch gar nix, ich kann singen sooft und soviel ich will, ich hab mein ganzes Leben um zu lernen

Das hätte mir mal jemand vor 20 Jahren sagen sollen. Je länger ich jetzt singe, desto deutlicher wird mir, wie diese ganze "hat Talent"/"hat kein Talent" Gerede verkehrt und vor allem abhaltend und ausgrenzend ist. Seit ich damals im Schulchor aussortiert wurde, war ich der festen überzeugung, dass ich mangels Talent lieber den Mund geschlossen lassen sollte. Wie verkehrt das ist, wird mir erst jetzt mit bald 50 klar. Aber wenn ich das nächste Leben auch noch habe... ;-)

 

[antipasti]

ah das ist interessant, dass du das sagst. ich hab mir sofort gedacht, diese methode guck ich mir an,

Das Suchen nach der richtigen Methode dauert meist länger (mitunter ein Leben lang), als einfach ganz normal zu üben.

"Methoden" jeglicher Art sind grundsätzlich riskant, weil sie eben über einen Kamm scheren. Kann man gern ausprobieren, wenn die Basis drin ist. Meist versteht man sie dann auch erst.

 

[moniaqua]

danke, aber googeln kann ich selber. ichmeinte natürlich berichte aus erster hand, nämlich von abendspaziergang

Na dann. Schreib's dann halt auch so

Die Informationen auf der Webseite finde ich selber etwas nichtssagend. Das hier erklärt den Ansatz vielleicht etwas besser:

Das ist in etwa das, was ich auch als Vorstellung hatte, nachdem ich die andere Seite gelesen hatte. und entspricht dem, was ich mitbekommen habe, obwohl ich nicht wüsste, dass ich je nach Lichtenberger unterrichtet worden wäre. Aber anscheinend sind die Grundprinzipien dann doch im uralten Belcanto ähnlich. Wobei da das mit dem "schlank artikulieren" noch dazu kommt, was ja anscheinend lt. Lichtenberger dann nicht so ist, oder nimmt Fr. Jappe da ihre künstlerische Freiheit?

Das hätte mir mal jemand vor 20 Jahren sagen sollen. Je länger ich jetzt singe, desto deutlicher wird mir, wie diese ganze "hat Talent"/"hat kein Talent" Gerede verkehrt und vor allem abhaltend und ausgrenzend ist.

Und die Vorstellungen, wie jemand zu klingen hat Das dürfen die Leute ja gerne haben, aber wenn sie es von anderen verlangen, hört es so langsam bei mir auf. Sollen sie doch selber so singen, wie sie meinen, dass es klingen soll