Akustikgitarrenunterricht für Anfänger

JaHtz
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Guten Abend,
zuersteinmal hoffe ich, dass ich hier in dem Unterforum richtig bin. Wenn nicht, könnte es bitte jemand in das Richtige verschieben? :great:

Okay, beginnen wir mal: Ich spiele nun seit 11 Jahren Gitarre. Habe mit der Akustik-/Westerngitarre angefangen und spiele nun seit ca. Jahren auch auf meiner Gibson SG.
Ich nehme akutell noch Unterricht, wobei wir dort eigentlich nur zusammen spielen (Für umme, nur Freundschaftlich). Mein Gitarrenlehrer meinte schon vor einiger Zeit dass er mir nichts mehr beibringen kann und ich denke ich bin auch schon länger aus dem Bereich Anfänger heraus und relativ weit in Fortgeschritten. Ich will mich jetzt hier nicht mich Selbst loben, das mache ich nur, dass ihr mich einschätzen könnt.

Da ich noch Schüler bin (ein Jahr vor dem Abitur) möchte ich dies nutzen und mir mit Gitarrenunterricht etwas nebenher verdienen. Ich helfe da auch manchmal einen guten Freund der selbst gerade Gitarre auf eigene Faust lehrnt und da bringe ich ihm ca. ein Mal im Monat etwas bei.
Ich hatte mir überlegt vielleicht 2 bis 3 Schüler einmal pro Woche auf der Akkustikgitarre zu Unterrichten. Dabei würde ich mit kompletten Neueinsteigern bzw Anfänger mit minimalen Kenntnissen unter meine Fittche nehmen.

Jetzt habe ich nur das Problem, dass ich nicht so recht weis, wo ich da Anfangen soll. Ich will es auf keinen Fall so machen wie ich es damals beigebracht bekam. Ich war das erste Jahr in einer Musikschule mit 30 Leuten und einem Lehrer in einem Raum. Da hatt man schlichtweg nichts und aus diesem Grund schreibe ich auch diesen Beitrag hier. Ich will auch nicht direkt in der ersten Stunde mit Akorden anfangen. Ich denke da brechen sich die Schüler mehr die Finger als das ein wirklicher Ton bei rauskommt.

Das beste währe vermutlich mit ein bisschen Theorie und Tonleitern anzufangen, aber ich denke gerade junge Neueinsteiger sind dann nach der ersten oder zweiten Unterrichtsstunde raus, da sie keine Lust mehr haben und natürlich nicht stundenlang üben.

Habt ihr da irgendwelche Ideen für einen Unterrichtsplan o.ä.?
Würde mich über jede Hilfe freuen!

Liebe Grüße
Janik :rock:
 
Eigenschaft
 
Das ist ein grosser See mit vielen Fischen in den Du da steigst :)
Ich machs individuell, Der eine kriegt Noten, der andere Tabs.
Akkorde sind fast immer beliebt... she came to me one morning, one lonely...
oder hoo ray and up she rises,
oder der gute alte Zombie.....
 
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Also rätst Du mir doch zu Akorden? Bei Schülern mit wenigen Grundkentnissen würde ich das auf jeden Fall auch so machen, aber bei Leuten, die noch nie in ihrem Leben eine Gitarre in der Hand gehalten hätten? Hätten meine Eltern mich damals nicht gezwungen weiter zu machen hätte ich spätestens beim G-Dur aufgehört :tongue:. Ich gehe mal davon aus, dass nicht alle Eltern so etwas machen oder das für ihre Kinder als zu schwer empfinden. Klar führt kein Weg daran vorbei aber nicht jeder wächst in einer Musiker- Familie auf. Aber danke schonmal für die Liedideen, die Meisten davon hatte ich vergessen. Die kommen auf jeden Fall auf meine Liste!
 
Die kleinen machen eher Noten, aber ein E moll kriegen die meisten auch hin.
Wenn man abwechselt:
der eine Em der andere D hat man schon spass ;)
 
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Okay, vielen Dank.
Ich werde mir Deinen Rat zu Herzen nehmen
 
Anfangen zu unterrichten ist eine schwierige Geschichte.
Hier ein paar Anregungen:
- womit man anfängt kommt auf das Alter und das Interesse des Schülers an. Ein 5jähriger hat motorisch ganz andere Voraussetzungen als ein 18jähriger oder ein 50jähriger.
Genauso verhält es sich mit dem Interesse: Ein Kind braucht andere Literatur als ein Erwachsener, jemand der Lagerfeuer-Akkorde spielen will braucht andere Literatur als jemand, der klassisch spielen lernen möchte.
Beschäftige dich mit deiner Zielgruppe, beschäftige dich mit Unterrichtsmaterialien, Büchern, Noten, etc pp
- mache dir vorher zumindest einen groben Plan was eine Unterrichtsstruktur angeht. Es bringt dir nix, wenn du in der ersten Stunde mit Em und D anfängst und in der zweiten Stunde dann nicht mehr weißt, was denn nun folgen soll.
überlege dir ein Konzept, welche Techniken folgen, was das Ziel des Unterrichts ist und stimme das mit dem Schüler ab, so die Richtung "Hey, ich möchte mal irgendwann Lied XYZ spielen können" "gut, dafür brauchen wir folgende Techniken, wir fangen dann nächste Woche mit ABC an..."
- Überlege dir Motivationsstrategien. Die meisten Schüler haben wenig Spaß am Üben, setze kleine Ziele die erreichbar sind und motivieren, mach mal lustige Sachen zwischendurch etc.
- Informier dich darüber, wie Menschen lernen, wie man eine Unterrichtsstunde aufbaut etc.

Alles in allem: Du bist der Lehrer, du trägst die Verantwortung, dass der Unterricht gut läuft, du bist für alle Planung verantwortlich.
Mit ein bisschen "Ja, dann mach ich mal bissl Theorie und Tonleitern" ist es nicht getan, wenn du das etwas ernst nimmst.
Bester Tipp für den Anfang: Frag deine Schüler, was ihnen am Unterricht gefällt oder nicht, hol dir Feedback und rekapituliere die Stunden: was lief gut, was nicht, was hätte man anders machen können?
Und besorg dir wirklich ein wenig Background. Guck dir Lehrbücher an und überleg dir warum sie so aufgebaut sind, wie sie es sind, was du gut findest und was nicht, lies mal ein Buch über Pädagogik und Unterrichten, klau Materialien und Ideen bei anderen Lehrern etc
Und wirklich wichtig: Hab immer einen Plan. Der darf ruhig schiefgehen, modifiziert werden o.ä., aber nix ist schlimmer als da zu sitzen und auf die Frage "Hey, was machen wir heute?" keine Antwort zu wissen.
 
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Ich gehe mal davon aus, dass nicht alle Eltern so etwas machen oder das für ihre Kinder als zu schwer empfinden.

Ich überlege grad, was haben denn Eltern da zu sagen:eek:, wenn da ein Lehrer weiß was er tut?

Ein guter Lehrer holt den Schüler da ab, wo er ist, und wenn der Schüler Rock und Pop lernen will, was soll dann der Verzicht auf Akkorde?

Wenn du fortgeschritten bist, weißt du doch, welche Akkorde leichter sind und in welcher Reihenfolge die Akkorde gelernt werden können, so dass sich Muskulatur und Sehnen langsam und sanft anpassen können, oder?

Der Schüler sollte schnell Erfolgserlebnisse haben, also einen Song nach seinem Geschmack können. Da kommt es darauf an, was den Schüler dazu bringt, mit Spaß und ein bisschen Leidenschaft Musik zu machen. Eher selten wird es Schüler geben, die das beim Lernen von Noten und Theorie haben. Da würde ich abwarten, bis die ersten interessierten Fragen kommen und dann genau darauf eingehen.

Aber der Lehrerberuf ist eindeutig eine eigene Kunst! Es genügt nicht, ein guter Musiker zu sein. Musiker, die keine Lehrer sind, können einem Gitarrenschüler jede Freude nehmen, weil sie keine Didaktik kennen und nicht wissen, wie Lernen funktioniert. Ich habe das mehrmals erlebt: vorzügliche Musiker mit reichlich Bühnenerfahrung, aber als Lehrer.. naja

Die Frage ob Akkorde, Theorie oder Melodiespiel greift da viel zu kurz, um lehren zu können. Aber natürlich kann man das Lehren genau wie alles Andere im Leben auch lernen. Nicht umsonst ist das ein eigener Beruf. Ich meine, es ist sogar eine Kunst.
 
Grund: Zitat korrekt kenntlich gemacht
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Meist ist es sogar so das die "schlechteren" Musiker die besseren Lehrer sind ;)
 
... und leider werden manchmal die "gescheiterten" Musiker frustrierte Lehrer. Das ist die besch... Situation.
 
Mit ein bisschen "Ja, dann mach ich mal bissl Theorie und Tonleitern" ist es nicht getan, wenn du das etwas ernst nimmst.
Damit war nur der optimale Weg gemeint, schnell auf der Gitarre gut zu werden, die Finger und die Koordiantion sowie Ausdauer zu trainieren wenn man den, ich nenne es mal Faktor Mensch, nicht beachten. Ich hoffe es wird klar was ich meine. So würde natürlich kein Unterricht anfangen, der Spaß machen und das Weitermachen anregen soll, das ist mir klar. :D

Ich überlege grad, was haben denn Eltern da zu sagen:eek:, wenn da ein Lehrer weiß was er tut?
Ich sage das, da ich das schon oft erlebt habe, dass Eltern der Meinung sind, der Unterricht sei zu schwer für ihre Kinder. Ich bin der selben Meinung wie Du, das bitte nicht falsch verstehen.

Die Frage ob Akkorde, Theorie oder Melodiespiel greift da viel zu kurz, um lehren zu können.
Das Ganze hier sollte ja nicht auf die Art des gesamten Unterrichtes anspielen. Ich denke das bekomme ich hin und habe da auch mit Sicherheit unterstützung meiner Familie, die mir da im Vorraus ein bisschen hilft (Lehrerfamilie, ob das gut oder schlecht ist kann man jetzt diskutieren :D)
Mir war nur wichtig mit was man am besten Anfängt, da ich diesen "richtigen Anfang" nie wirklich gehabt habe bzw. ich die Gitarre am Anfang wegen meines Unterrichtes zu hassen gelernt habe. Das will ich keinem antun!
Die allgemeine Unterrichtsgestaltung und das Aufbauen auf Gelerntem sollte eher weniger das Problem sein, nur eben beim Anfang war ich jetzt unsicher.
Deshalb auch Danke an die oben genannten Anregungen und Tipps von Allen :great:

LG Janik
 

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