All night long

[hack_meck]

... by Jacob Collier ...

Yeah or Nääähh - zumindest eine Version die Potential hat, die Nation zu spalten. Wie nehmt ihr das wahr?

Man muss ihn zumindest ernst nehmen, denn Quincy Jones ist wohl sein Mentor (und er hält die Accord-Schilder im Video). Auch ein Steve Vai ist da irgendwo zu sehen.



Gruß
Martin

 

[turko]

Ich beobachte JC´s Treiben schon eine ganze Weile.
Der Typ ist sicher hochbegabt und kann immens viel … aber irgendwie ist meine Meinung, daß er sein Talent und sein Können in die falsche Richtung lenkt: Alles, was ich von ihm kenne, ist heillos überladen und pompös, und (für mich!) daher nur schwer und nicht mit Genuß anzuhören.
Er wirkt auf mich wie ein Zirkusclown. Zwar ein phämonal guter, der beste in der Zirkuswelt, aber immer noch wie ein Zirkusclown und nicht wie ein Musiker.

LG
Thomas

 

[Bobgrey]

Das sehe ich völlig anders. Das ist einfach Musik auf sehr hohen Niveau und kann schon aus diesem Grund nicht allen gefallen.

Aufgefallen ist er mir im Zusammenhang mit Snarky Puppy. Müsst mal googeln.
Mit Clownerie hat das aber auch gar nix zu tun Dort spielt er mit der Creme de la Creme der Musiker zusammen.

 

[turko]

Mit Clownerie hat das aber auch gar nix zu tun Dort spielt er mit der Creme de la Creme der Musiker zusammen.

Naja ... das tut er ja hier auch ..

 

[Claus]

Wie nehmt ihr das wahr?

Virtuos und unterhaltsam, typisch Jacob Collier.

...aber immer noch wie ein Zirkusclown und nicht wie ein Musiker.

Zum Zirkusclown sehe ich keinen Bezug, aber selbst wenn kann man Collier den genuinen Musiker nicht absprechen.
Das macht den himmelweiten Unterschied zu offensichtlichen Nicht-Musiker-Clowns wie z.B. dem einstigen Trompeterdarsteller Stefan Mross oder den Sängerdarstellern von Milli Vanilli.

Was wirklich ein Clown und zugleich Musiker auf hohem Niveau ist zeigen viel besser als Collier z.B. Spike Jones oder Victor Borge, letzerer im Video mit der berühmten Flötistin Michala Petri als Partnerin und Zielscheibe seiner Scherze.





Gruß Claus

 

[hack_meck]

daher nur schwer und nicht mit Genuß anzuhören.

Das war auch das Spannungsfeld, in dem ich mich befand - und damit Grund für die Frage.

Faszinierend, was man an Ideen und Wandlungen in den Song bekommt, aber „reinlegen und treiben“ lassen wie beim Original gelingt mir da nicht. Ich muss Aufmerksamkeit aufwenden um die toll gemachten Nuancen mitzubekommen und kann nicht so entspannen, wie ich gerne würde.

Als Konzeptarbeit toll ..

Für den „puren“ Konsum ... zu voll ...

Gruß
Martin

 

[Claus]

...aber „reinlegen und treiben“ lassen wie beim Original gelingt mir da nicht.

Das ist halt virtuoser Pop-Jazz und das Original war einfach nur Sprungbrett für ein fein ausgearbeitetes Arrangement.

Viele Jazzer haben schon Pop-Titel aufgebohrt und die Klammer ist dabei, dass der Titel dem Musiker offenbar gefällt und er sich deshalb gerne nach seiner eigenen Art damit beschäftigt.

Berühmtestes Beispiel für einen Jazzer mit ausgeprägtem Hang zur Popmusik seiner Zeit ist und bleibt natürlich Miles Davis.
Jahrzehnte vor "Human Nature" und "Time After Time" spielte er zum Beispiel den Mega-Hit seiner Kindheit - wie Dizzy Gillespie mit "Groovin' High" -, es war das uns von den Comedian Harmonists bekannte "Lass mich dein Badewasser schlürfen", im englischen Original "Whispering".



Beispiel Cool Jazz: "The Surrey with the Fringe on Top" ist aus dem seinerzeit unglaublich erfolgreichen Musikcal Oklahoma und klingt dort genau wie man sich das vorstellt:



Bei Miles Davis bekam der Titel natürlich den Stempel des Meisters, da konnten sich Musicalfans schon wegen des "schrägen" Harmon-Tons und dem Solo von John Coltrane nicht so einfach "reinlegen und treiben" lassen.
Für Jazzfans ist es dagegen ein unsterbliches Dokument des Cool Jazz und war Opener des Albums "Steamin' with the Miles Davis Quintet", wie die anderen Alben der beiden 56er Sessions mit dem ersten Quintet Jazzgeschichte pur (Relaxin'..., Workin'..., Cookin'...).



Gruß Claus

 

[Sisko78]

Mir persönlich gefällt das sehr gut . Habs mir eben 2 mal angehört. Das 2. mal ohne Video. Das ist zwar auch gut gemacht, aber ist zusätzlich zur Musik auch noch viel zu verarbeiten...

 

[turko]

Als Konzeptarbeit toll ..

Für den „puren“ Konsum ... zu voll ...

Besser kann man es nicht zusammenfassen … nach meinem Geschmack halt …

LG
Thomas

 

[hack_meck]

Berühmtestes Beispiel für einen Jazzer mit ausgeprägtem Hang zur Popmusik seiner Zeit ist und bleibt natürlich Miles Davis.

Andere Kleider bekommen Songs ja regelmäßig ... und das finde ich auch sehr cool . Insofern hat mich das Video ja auch so angesprochen, dass ich nicht weg geklickt habe. Wir machen das auch gerne und hängen das auf an Route 66 - auch so ein Verkleidungskünstler.

Wir starten mit der ner abgespeckten Swing Variante (Walking Bass und viele 9er) ...



Und wechseln in nen graden Rock (Stones Version)




P.S. die komplexe Miles Version gefällt mir besser als die Musical Schnulze ....

P.S.S. ... und ich muss feststellen, dass sie beim Lionel Richie Video auch ziemlich "dick" aufgetragen haben ..




Gruß
Martin