Alleinunterhalter ohne MIDI, Gitarre und Keyboard

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JaNeKlar
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Hallo,

wollte mich eigentlich nurmal kurz vorstellen.
Ich hatte am Samstagabend meinen ersten eigenen Auftirtt bei einer Geburtstagsfeier.
Es war eingentlich ne tolle Party und schon beim ersten Song, "Samstagnacht" von Carpendale, sind die Leute mitgegangen und sangen mit. Möchte mich ebenfalls bei Stadtfesten und Radioveranstaltungen etablieren.

Beim lesen der letzten Themen hier im Forum vielen immer wieder Sachen wie MIDI, Keyboard, Gitarre usw. Wolle Petry oder Summer of 69 klingen mit MIDI ja eher bescheiden. Hab mich daher entschieden gute Halbplaybacks zu nutzen mit Backing-Chören usw.
Mixer mit Hall und Laptop fur Halbplaybacks und dazu ne Anlage und die eigene Stimme, das wars. Bin ich jetzt weniger Alleinunterhalter? Hoffe nicht ;-) Die Leute dachten, das ist wieder nur nen "DJ" der seine MP3's abspielt. Und plötzlich singt der :) Allein das ist doch schon nen Mehrwert gegenüber einem DJ.

Gibt es da draußen noch mehr solcher "Alleinunterhalter/Solo-Künstler" wie ich ohne MIDI, Gitarre oder Keyboard?
Wie sind eure Erfahrungen? Was macht ihr für Songs?

Gruß, Mac
 
Eigenschaft
 
Geburtstagsparty <> Stadtfest
 
Ganz schön knapp die Antwort.
Was meinst du damit genauer?
 
Midi ist ein recht komplexes Thema.
Ich gebe dir NICHT recht wenn du pauschal sagst, die Files klingen bescheiden.
Das hängt 1.von der Qualität des Midi-Files an und für sich ab. Es gibt kostenlose und es gibt welche für 15 Euro/Stk. - dementsprechend schlecht oder gut sind sie arrangiert und dementsprechend klingt es - d.h. ein 0-Euro Midifile klingt shice, auch über ein gutes Keyboard.
Es hängt 2.vom verwendeten Keyboard ab (Tischhupe vs.Tyros) und es hängt 3.von deiner Nachbearbeitungszeit ab und deiner Anpassung auf deine vorhandenen Klangbibliotheken.

Und dann sieht die Sache schon mal ganz anders aus.

Im Prinzip ist jemand der mit Midi-Files arbeitet ein "erweiterter" DJ.
Sollest du dich gegen Midis entscheiden dann hast du meinen Respekt - du musst dich natürlich auf "etwas mehr" Vorbereitungszeit einstellen. Desweiteren läufst du Gefahr, dass es im Verlauf des Abends eintönig klingen kann. Wir haben an anderer Stelle schon mal drüber diskutiert: das Ohr des Zuhörers ermüdet recht schnell wenn nur eine Person immer wieder dasselbe Klangbild abliefert.
Ich würde mich in so einem Fall mit wenigstens einer zweiten Person zusammentun und z.B. am Gesang (2.Stimme) und an wechselnder Instrumentierung feilen.
 
Eintönig? Jeder Song klingt doch anders. So wie die originalen Songs.
Ich kenne gute Midifiles. Letzlich sind die Sounds ja sehr wichtig.
Ein Kollege von mir nutz das Phantom Soundmodul von Roland und verzehrte Klampfen klingen nach wie vor nicht wie ne live gespielt oder eingespielte verzehrte Klampfe.
Bei cleanen gezupften Sachen sieht es anders aus. Da klingst meist richtig fett bei den Gitarren :)

Des weiteren stört mich immer das kein Background bei MIDI möglich ist. Sicher gibt es da verschieder Vocalizer. Aber selbst der große von Helicon überzeugt mich nicht wirklich. Mickymaus effekt und so.

Da Equipment ist natürlich auch insgesamt kleiner bei fertigen Playbacks. Sehr viele Alleinunterhalter die ich kenne haben nen Keyboard dabei und stecken eine Diskette nach der anderen rein. Kennen sich aber mit Sounds und so nicht aus. Nutzen die 128 Standardinstrumente und fertig.
Das klingt für das verwöhnte Ohr dann nicht wie das original. Aber da will ich ja hin. Das die leute sagen, dass klang wie das original. Ich hab Allein unterhalter kennegelernt die nur so taten als konnten sie spielen. Auf die Frage mach doch mal "Freiheit" von Westernhagen bekamen sie nen roten Kopf :) Das sind dann für mich Spinner. Was auch ein Grund war für mich kein Keyboard hinzustellen sondern mit fertigen Playbacks zu arbeiten.

Du hast eher mein Respekt da du mit MIDI arbeitest. Mein Aufwand besteht nur darin die Songs durchzuhören evt. nach zu Mastern weil se manchmal nen bisschen leise klingen aber das wars dann schon. Auf der anderen Seite habt ihr es leichter beim transponieren.
Highway to Hell in original Tonart ist nämlich schon nen Hammer ;-) Bei fertige kannst du gerade mal 1 bis 2 Halbtöne runter oder hoch. Das ist dann auch das höchste der Gefühle.

Gruß, Mac
 
Ich glaube du hast dich noch nicht in der Tiefe mit der Midi-Thematik beschäftigt.
Zunächst mal vorneweg: meine Ohren sind superkritisch.

Du hast zwar recht wenn du sagst, dass jeder Song anders klingt. Trotzdem hört der Zuhörer 4 oder 5 Stunden lang immer nur dieselbe Stimme. Oder dieselbe Instrumentierung - und daher sage ich: das Ohr des Zuhörers ermüdet. Und das ist Fakt.
Und daher ist es wichtig, dass man Abwechslung bietet. Und das geht am besten mit einem zweiten Musiker und geht am allerbesten über sauberen, zweistimmigen Gesang.

Die Bratgitarre ist ein Schwachpunkt bei den Midis. Ich greife daher mal "Summer of 69" auf. Das speziell für den Tyros angefertigte File klingt beim Einlegen schon mal gar nicht übel, da sich z.B. die Yamaha-Techniker schon ziemliche Mühe geben das Beste aus ihrem HighEnd-Keyboard herauszukitzeln. Trotzdem fehlt der Druck.
Ich spiele daher die Gitarre live zu dem File und schon klingt es - und das kannst du mir glauben - sehr authentisch. Weil die Bässe und auch das Schlagzeug sind ziemlich sensationell.
Wenn es die Gage erlaubt versuche ich immer ein oder manchmal sogar zwei Mädels dazuzuholen, so dass wir in der Lage sind ein möglichst breites Spektrum abzudecken.
Das Haupt-Augenmerk liegt hier auf dem Gesang. Und das geht von Conny Francis über Amy Winehouse bis zu Rihanna. Die Bubensachen singe ich und die Mädels machen Background.
Da kommt weder Langeweile noch Eintönigkeit zustande.

Wenn die Gage nur für 1 Person reicht dann zucke ich mit den Schultern und mach das Beste draus. Da seh ich mich tatsächlich nur als "erweiterter" DJ.

Zum Transponieren:
auch hier musss du nur das richtige Software-Tool benutzen. Dann sind sogar 4 oder 5 Halbtöne gar kein Problem.
Sogar ohne Software-Tool geht das - du musst nur darauf achten dass sich z.B. der Bass oder die Bläser im richtigen Tonbereich befinden - ansonsten musst du oktavieren oder das Instrument ersetzen.
Genauso gilt das für den "MickeyMouse"-Effekt beim Harmonizer. Diese Harmonizer-Spur muss einfach eine Oktave runtergesetzt werden - und schon klappt das.
 
Interessante Diskussion...

Ich habe mich auch schon oft gefragt, warum manche Alleinunterhalter nicht einfach nur mit nem CD-Player auf die Bühne gehen und das Keyboard und den ganzen Kram zuhause lassen. Denn einige spielen doch keinen einzigen hörbaren Ton live mit. Ich meine, wenn die den ganzen abend live singen, ist das auch schon ne Leistung. Aber warum müssen die dann auch noch so tun, als ob sie auf dem Keyboard live spielen würden? ...Ich habe da schon die lustigsten Sachen gesehen und erlebt.
Gute Halbplaybacks zu nutzen und das Alibi-Keyboard zuhause zulassen finde ich daher konsequent. Und Abwechslung ist eigentlich auch genauso da, wie mit Midifiles. Allerdings stell ich mir das schon etwas komisch vor, wenn man nur mit nem Mikrofon in einer Ecke steht. Tanz man dann oder macht irgendwie ne Show oder lässt den Schlagersänger raushängen?
Bei nem Live-Konzert von Rock und Pop-Größen hört der Zuhörer auch mehrere Stunden nur die eine Leadstimme.
Interessanter, und da gebe ich dir Recht, ist es aber in der Tat, wenn man mehrere Stimmen hat, die sich abwechseln oder mehrstimmig singen. Auch weitere Instrumente, wie eine echte E-Gitarre, die auch mal ein Solo zum Besten gibt oder ein Saxophon usw. finde ich in diesem Zusammenhang sehr interessant.
Als Zuhörer finde ich eine kleine Combo, die soviel wie möglich live spielt, immer interessanter als jeden DJ oder Midifileabspieler. Wichtig ist natürlich eh immer die Songauswahl und die Abfolge der Songs.

Grüße...

PS: Wer nen Keyboarder und Saxopihonisten für ein Duo, Trio oder Band sucht, kann sich gerne bei mir melden!
 
Hab mich daher entschieden gute Halbplaybacks zu nutzen mit Backing-Chören usw.
Mixer mit Hall und Laptop fur Halbplaybacks und dazu ne Anlage und die eigene Stimme, das wars. Bin ich jetzt weniger Alleinunterhalter?
Nein, Du bist ein guter Sänger und Entertainer, der es sich verkneift, so zu tun, als würde er Keyboard spielen können.
Ich finde es immer daneben, wenn jemand sich als Keyboarder anbietet, aber total hilflos ist, wenn man ihm den Sequenzer ab- und die Tastatur anschaltet. Diese Leute sorgen doch dafür, dass derjenige, der kosten- und platzsparend sonst notwendige Begleitmusiker durch MIDI-File oder Style ersetzt und dies zur Begleitung des beidhändigen Spiels nutzt, dumm angemacht wird.
Wenn mein Gesang besser wäre, würde ich vielleicht auch mein Keyboard zu Hause lassen und nur singen, wenigstens bei manchen Gigs.
Leider kann man im Moment nicht den Sängern empfehlen, sich ein drahtloses Mikro zuzulegen, bleibt nur langes Kabel.
 
@ JaNeKlar: Ich kenne auch jemanden, der das so macht wie du! Er gibt sich im Vorfeld große Mühe, gute Playbacks zu erstellen (teilweise produziert er die auch selbst und holt sich dafür auch Musiker ins Studio) und tritt dann als Sänger mit den Halbblaybacks auf. Ich finde es auch besser (wie schon erwähnt wurde) ehrlich zu sein und nicht zwanghaft hinter einem Keyboard zu sitzen, wenn man dann die Tastatur abgeschaltet hat.

Wichtig ist halt, was du daraus machst. Wenn du dann eine entsprechende Show anbietest und die Leute begeistert von dir sind, dann machst du es richtig! Oder um es anders auszudrücken: Langweilig in der Ecke zu sitzen ist dann natürlich der falsche Weg.

Im Prinzip machst du ja nichts weniger wie ein Sänger einer Band, nur, dass du deine Band halt im Computer gespeichert hast...

Und wegen der Eintönigkeit kann ich Harry leider nicht recht geben. Bei etlichen Konzerten hört man immer nur einen Sänger, also warum soll das bei dir falsch sein?

Also wie gesagt: Schau, dass es gut klingt, dass du eine entsprechende Leistung bringst und dass du dein Publikum begeisterst! Dann bist du auf dem richtigen Weg!
 
Ich kenne auch einen "Unterhaltungskünstler" (wie er sich selber nennt), der mit MP3s, Playbacks und Midi arbeitet. Er hat sogar noch einen Partner dabei, der die entsprechenden Files startet. Dies ist dann der DJ - er der Sänger!

Dazu singt er live und/oder animiert die Gäste zum Tanz oder Mitmachen.

Damit hat er einen recht guten Erfolg bei Vereins- und Privatfeiern.

Warum auch nicht? Alleinunterhalter heißt ja nicht "Keyboarder" sonder dass Jemand die Gäste unterhält!

Wenn die Stimme OK ist und das Preis/Leistungsverhältnis stimmt - da liegt wohl auch die Zukunft.
 

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