Alte Western aus den 80ern - Intonation verbessern?

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Jorik
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Hallo Zusammen,

Ich habe mir eine schöne Gitarre aus den 80ern gekauft.

Sie klingt wirklich nicht schlecht, besonders beim Strummen.

Leider ist sie aber nicht gerade Bundrein.

I'm 12. Bund sind ausser der G Saite alle Töne zu hoch. (Der Ton wird getroffen, aber zu hoch) Ich habe mal ein Bild angehängt damit man die Dimension einschätzen kann.

Leider kenn ich mich bisher nur mit Konzert Gitarren aus. Liegt so etwas an den Einstellungen des Trustrod oder sollte ich mir eine andere Stegeinlage kaufen, die man zuschleifen kann?

Bin dankbar für alle Tips.
 
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Ich würde da auf jeden Fall einen ordentlich kompensierten Knochensattel einbauen. Ein konventioneller Rohling wird da allerdings nicht passen weil die Nut im Steg für den Piezotonabnehmer sehr breit gefräst wurde.

Der trussrod ist nur für die Krümmung des Halses zuständig.
 
Wie hoch ist denn die Saitenlage am 12. Bund (das lichte Maß zwischen Oberkante Bundstab zu Unterkante der Saite)? Ich vermute, dass da der Hund begraben liegt.

Was mich ein bisschen wundert ist dass die beiden Verstellschrauben deines Stegs fehlen; das heißt, der Steg ist schon ganz unten?
 
Die Bundreinheit kann man nicht verbessern oder ändern, dazu müsste man die Bünde verschieben :rolleyes:

Man kann hingegen durch Manipulationen an Sattel und/oder Stegeinlage die Oktavreinheit beeinflussen.


Zunächst würde ich aber immer erst mal neue Saiten aufziehen ...
 
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Ich würde da auf jeden Fall einen ordentlich kompensierten Knochensattel einbauen. Ein konventioneller Rohling wird da allerdings nicht passen weil die Nut im Steg für den Piezotonabnehmer sehr breit gefräst wurde.

Der trussrod ist nur für die Krümmung des Halses zuständig.
Wie hoch ist denn die Saitenlage am 12. Bund (das lichte Maß zwischen Oberkante Bundstab zu Unterkante der Saite)? Ich vermute, dass da der Hund begraben liegt.

Was mich ein bisschen wundert ist dass die beiden Verstellschrauben deines Stegs fehlen; das heißt, der Steg ist schon ganz unten?

Die Saitenlage ist ca. 3,1 mm
 
3mm sind ein super Wert. Für manche sogar fast ein bisschen zu niedrig - aber wohl nicht die Ursache für das Problem. Ohne das Instrument vor mir zu haben muss ich leider das Feld räumen und mache Platz für die richtigen Experten. Nur: Neue Saiten sind nie eine Schande; auch wenn die aktuellen noch recht gut aussehen im Vergleich zu dem, was ich schon so gesehen habe :)
 
Ohne das Instrument vor mir zu haben muss ich leider das Feld räumen und mache Platz für die richtigen Experten.

Bist doch selbst Experte! Ferndiagnose ist immer schwierig. Was man auf dem Foto noch erkennen kann ist dass die Saiten in sehr flachem Winkel über die Stegeinlage laufen. Das müsste man auf jeden Fall ändern wenn man eine neue Stegeinlage anpasst.
 
(1) neue Saiten, (2) kompensierte Stegeinlage, muss nicht Knochen sein, TUSQ ist auch sehr gut.
 
TUSQ ist aber im Gegensatz zu Knochen nicht in passendem Format verfügbar.
 
Ok, dann Knochen.
 
Vielen Dank für eure Tips.

Dann werde ich mir einen passenden Knochen bestellen.

Meine Frage ist, muss/kann ich alles rausnehmen was im Holz steckt? Also auch die Metallschiene wo die Stegeinlage drinsteckt oder nur die Metallstegeinlage selber? Die Einlage wäre ja deutlich schmaler, gibt aber auch weniger Spielraum für Kompensationen.

Wie soll ich denn den Winkel am Sattel erhöhen? Dafür müsste ich ja die Stegeinlage höher machen, was dann aber die Saitenlage verschlechtert.

Kann es auch sein, dass sich der Hals verbogen hat und deshalb die Intonation leidet? In manchen Ratgebern steht 2.0 mm bzw 2,5 mm wäre die ideale Saitenlage. 3,1 wäre dann ja eher hoch? Und meine Stegeinlage liegt ja schon recht tief.

Vielleicht könnte man so etwas am Trussrod einstellen?
 
Meine Frage ist, muss/kann ich alles rausnehmen was im Holz steckt? Also auch die Metallschiene wo die Stegeinlage drinsteckt oder nur die Metallstegeinlage selber? Die Einlage wäre ja deutlich schmaler, gibt aber auch weniger Spielraum für Kompensationen.

Ich würde das alles entfernen und aus Sattelrohlingen eine Mehrteilige Stegeinlage anfertigen. So lässt sich für jede Saite die optimale Kompensation einstellen.

Wie soll ich denn den Winkel am Sattel erhöhen? Dafür müsste ich ja die Stegeinlage höher machen, was dann aber die Saitenlage verschlechtert.

Nein, die Bohrungen für die Stegsteckerl sind zu schlitzen und die Saiten dann mit ungeschlitzten Steckerln zu befestigen.

Im englischen Sprachraum nennt sich das "ramping" und das trifft es ganz gut.
 
Hört sich interessant an, danke für die Tips. Wie würdest du eine mehrteilige Stegeinlage aufbauen?
Nur nebeneinander oder auch vertikal und aus wie vielen Teilen?
 
Hier mal zwei Hinweise: So hat Levin das in den 1970ern gelöst: http://www.vintage-guitars.se/Levin/1975_Levin_Professionals_catalog.pdf, und bei den klassischen Gitarren setzen verschiedene Gitarrenbauer auf das FABS, z.B. https://www.feinegitarren.de/referenzen/kunden/92-stegumbau-auf-fabs.html. FABS bei einer Steelstring habe ich zwar noch nicht gesehen, sollte aber auch kein Problem machen.

Vertikal mehrteilig? Nee, weshalb? Jede Unterteilung ist theoretisch ein Problem, auch wenn man es praktisch nicht unbedingt hören wird. Auf jeden Fall wäre es mehr Aufwand.
 
Wie würdest du eine mehrteilige Stegeinlage aufbauen?
Nur nebeneinander oder auch vertikal und aus wie vielen Teilen?

Ich glaube ich würde in Deinem Fall die Nut im Steg genau vermessen und dann zwei Sattelrohlinge auf die passende Breite schleifen. Anschließend würde ich daraus sechs einzelne Reiter schneiden die gemeinsam "schmatzend" in die Nut passen.

Diese kann man dann anschließend einzeln perfekt anpassen. (Allerdings sollte man eine bevorzugte Saitensorte haben, damit die viele Arbeit nicht umsonst ist...)
 
Dann werde ich mal schauen ob ich Knochen bekomme, die sowohl hoch als auch breit genug sind.

Nach dem Abbau ist die Decke "Blank (siehe Fotos) und Ich habe etwas Angst den Knochen direkt drauf zu legen. Würdet ihr etwas unterlegen?

Bin mir mittlerweile nicht mehr sicher ob sich das Ganze lohnt. Ich habe mal ein Stück TUSQ so unter die Tiefe E Saite gelegt, das die Saite frühstmöglich "gebrochen" wird. Trotzdem war der Ton noch ein bisschen zu hoch. Als ob sich die ganze Mensur verkürzt hätte..

Kann der zu geringe Winkel mit dem die Saiten über den Steg laufen schuld sein, oder eine zu starke Krümmung des Halses?

Für "Ramping" ist wohl zu wenig Platz zwischen bins und Nut.

Fabs wäre eventuell die einzige Lösung. Werden die Knochenstücke dabei einfach lose aufs Holz gelegt oder irgendwie eingearbeitet?
 

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Dann werde ich mal schauen ob ich Knochen bekomme, die sowohl hoch als auch breit genug sind.

Zwei normale Sattelrohlinge sollten dafür reichen.

Nach dem Abbau ist die Decke "Blank (siehe Fotos) und Ich habe etwas Angst den Knochen direkt drauf zu legen. Würdet ihr etwas unterlegen?

Die Angst ist unberechtigt, denn die zukünftigen Stegeinlagen würden ja vollflächig aufliegen.

Bin mir mittlerweile nicht mehr sicher ob sich das Ganze lohnt. Ich habe mal ein Stück TUSQ so unter die Tiefe E Saite gelegt, das die Saite frühstmöglich "gebrochen" wird. Trotzdem war der Ton noch ein bisschen zu hoch. Als ob sich die ganze Mensur verkürzt hätte..

Ob es sich lohnt kann ich nicht sagen, zumal der restliche Zustand der Gitarre unbekannt ist, aber die Mensur kann man einfach messen.

Kann der zu geringe Winkel mit dem die Saiten über den Steg laufen schuld sein, oder eine zu starke Krümmung des Halses?

Eigentlich nicht, denn Du hattest ja eine Saitenlage von nur drei Millimetern.

Für "Ramping" ist wohl zu wenig Platz zwischen bins und Nut.

Da ist genug Platz.

Fabs wäre eventuell die einzige Lösung. Werden die Knochenstücke dabei einfach lose aufs Holz gelegt oder irgendwie eingearbeitet?

Dazu müsstest Du die vorhandene Nut vollständig mit einem Hartholz auffüllen und in die Oberfläche eine schiefe Ebene fräsen auf der dann die einzelnen Reiter zu liegen kommen, die dann durch den Saitendruck gehalten werden.

Erscheint mir persönlich als die schwierigste Lösung, ist aber letztlich abhängig von Deinen handwerklichen Fähigkeiten.
 
Die Angst ist unberechtigt, denn die zukünftigen Stegeinlagen würden ja vollflächig aufliegen.

Das alte System wäre ja eigentlich nur auf den Auflagen der Höhenverstellung aufgelegen (wenn die noch vorhanden gewesen wären). Im Vergleich dazu sollte die neue Einlage für eine deutlich bessere Schallübertragung sorgen - in der Theorie. In der Praxis war es bei mir so, dass ich den Klang jetzt natürlicher, holziger und weniger Metallisch empfinde. Ob das die Psyche oder tatsächlich so ist weiß ich nicht und ist mir egal :)

Ich hatte das mal so gelöst, Ein Stück Ahorn eingepasst und für die Stegeinlage geschlitzt. Ich mag den optischen Kontrast. Sonst hätte ich das Stück entweder gebeizt oder gleich Palisander verwendet.

full
 
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