Alternative Gurtpin-Position für Epi SG Tony Iommi? (original: am Horn)

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Hallo zusammen,

seit einigen Jahren besitze ich das (meines Wissens) letzte Modell der Epiphone SG Tony Iommi.
Ein grandioses Instrument in beinahe jeder Hinsicht. Recht früh merkte ich allerdings, dass sich die Schraube des vorderen Gurtpins löste.
Die Besonderheit an diesem SG-Modell: der vordere Girtpin ist am oberen, spitzen Horn des Korpus. Sonst haben die SGs den Gurtpin ja auf der Rückseite.
Ich habe dann einfach mal eine längere Schraube verwendet, da die Originalschraube mir auch extrem kurz vorkam.

Vor wenigen Tagen fiel mir nun auf, dass die Schraube sehr locker geworden ist. Ich wollte schon die "Standard-Methode" anwenden: mit zusätzlichem Zahnstocher im Loch (eventuell zuerst reinkleben und trocknen lassen) die Schraube wieder reindrehen. Aber dann wollte ich mir die Sache doch erst etwas besser überlegen.

Zunächst muss ich sagen, dass ich es grandios fand, dass diese Ausführung den Gurtpin am Horn hat, denn dadurch hängt die Gitarre perfekt und kippt nicht mit dem oberen Teil vom Körper weg, was man ja sonst von der SG kennt.
Andererseits ist das Horn gerade bei der SG nun auch extrem spitz und schmal, sodass es fast schon fahrlässig aussieht., dort den Gurtpin anzubringen.
Damit ihr euch mal einen Eindruck verschaffen könnt, in welchem Winkel das Loch für die Gurtpin-Schraube in den Korpus geht, habe ich zwei Zahnstocher reingesteckt und auf dem Bild die beiden grafisch verlängert. Perspektivisch ist das Foto nicht unbedingt 100% akkurat, aber man sieht schon, was ich meine...

SG-Tony-Iommi-Gurtpin-Schraube.jpg


Nun stehe ich also vor der Frage: soll ich das Loch so mit einem Zahnstocher oder was anderem enger machen und vielleicht eine noch längere Schraube nehmen? (Wäre ja auch eine Option...)

Oder sollte ich eher eine Stelle auf der Rückseite des Korpus wählen und dort den Gurtpin einschrauben? Meine Tendenz wäre da das obere Horn (markiert mit der "2").

SG-Tony-Iommi-Gurtpin-Schrauben-Alternativen.jpg


Sagt mal bitte, was ihr davon haltet. ;) Vielleicht habt ihr ja noch ganz andere Ideen wie z. B. das Loch richtig zu machen (wie?) und dann in einem anderen Winkel eine sehr lange Schraube einsetzen (Andererseits würde dann der Gurtpin nach oben gucken... :( )
 
Kennst du den Thread schon?


Ich persönlich würde den Pin am Horn auf der Rückseite anbringen. Also in Position „2“. Meine SG hat den Pin am Halsfuß. Zum einen weils mich nie gestört hat. Wenn ich’s mir aussuchen könnte, dann am Horn hinten. Kann aber halt sein, dass sie dadurch kopflastiger wird.

Wenn mir die Arbeit und die Tatsache egal wäre, dass es ein invasiver Eingriff ist, dann find ich die Lösung in dem verlinkten Thread schon ziemlich optimal.
 
Ich würde die Befestigung an der Hornspitze belassen und bei Bedarf mit der Buchse verstärken, welche ich in dem von @fmueller1992 verlinkten Workshop vorgestellt habe.
Ich habe einige Zeit später noch eine zweite SG auf die selbe Weise modifiziert:
[Baubericht] Modifikationen einer Harley Benton DC-200 BK Student Series
Bei deiner Tony Iommi verläuft die Schraube im Horn sehr nah unter der Oberfläche der Horninnenseite @suckspeed. Da würde ich das Schraubloch mit einem dünnen Holzdübel, oder dicken Holzspies füllen und den Winkel leicht korrigieren.
Wie ist denn die Auflagefläche für die Pin-Unterseite gestaltet? Kann der Pin sauber aufliegen? Kannst du davon mal ein Bild machen?
Damit er das tut, sowie zur generellen Verstärkung, hatte ich die Röhrchen versenkt.
 
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Hallo ihr beiden. Danke für eure Rückmeldungen. Den ersten Workshop zu der Gibson SG hatte ich tatsächlich schon vor einer ganzen Weile gesehen.
Die Idee ist ziemlich gut, auch wenn der Eingriff schon heftig wirkt, wenn man sich die Bilder anschaut. ;)

Ist denn diese Metallhülse jeweils einfach nur in das Loch gesteckt worden oder auch innen verklebt? Bei der Harley-Benton wurde ja oben noch etwas "zugeschmiert", aber von einem Verleimen des Röhrchens schreibst du glaube ich nichts. Absichtlich, damit man es notfalls herausziehen und ersetzen kann, falls z. B. das Gewinde fürs Security-Lock irgendwann mal ausgenudelt sein sollte? Von selbst wird das Rohr wohl kaum herausfallen denke ich. ;)

Eigentlich sollte ich so einen größeren Eingriff vermeiden, aber letztlich habe ich keine Scheu, an meinen Instrumenten herumzumodifizieren. Mit entsprechender Sorgfalt und Geduld sollte das ja auch kein Thema sein.
Noch ein (eventueller) Tipp bzgl. des Splitterns beim Rausziehen des Bohrers. Wenn ein Bohrer in empfindlichem Material etwas zu fest sitzt, schalte ich gern einfach auf den Linksgang um und kann so den Bohrer sich einfach selbst wieder rausdrehen lassen. Ist manchmal wirklich sehr hilfreich.

Zur Auflagefläche des Gurtpins: Da gibt es keine. Es ist noch eine dickere Filz-Unterlegscheibe zwischen Gitarre und Pin, das war's. Ich spiele noch mit dem Gedanken, es mit einer noch etwas längere Schraube einfach so nochmal zu versuchen, aber vielleicht mache ich das übergangsweise und suche mir dann auch parallel ein geeignetes Röhrchen und bereite den größeren Eingriff vor.
Wie ist das denn mit Messing vs. Stahl z. Z. in Bezug auf Gewindebohren? Ich habe einen Satz Gewindebohrer da, also das ist kein Thema. Tun sich die beiden Metalle nicht viel in Bezug auf Langzeitstabilität des Gewindes?

Ihr habt schon Recht: eigentlich finde ich die Position des Gurtpins an der Stelle super.
 
Schön, dass dich die Workshops inspirieren!
Das Lacksplittern bei der HB passierte nicht beim Bohren, sondern beim testweise einführen, bzw. Herausziehen des Röhrchens.
Deshalb hab ich dann da mit Nagellack nachbessern müssen.
Das Material des Röhrchens ist eigentlich völlig egal. Ich habe es bei drr HB eh schwarz gespritzt. Bei der Gibson sollte es eben ähnlich wie der Chrom des Gurtpins glänzen.
Eingeklebt habe ich beide Male nichts um die Möglichkeiten für Nachlackierungen, oder Ausbesserungen des Gewindegangs im Holz offen zu halten.
Die Röhrchen haben kein Gewinde, sondern jeweils Durchgangsbohrungen
Ich meine, dass ich bei der HB eine Würth Wüpofast 3,5x80mm reingedreht habe.
Bei der Gibson war es direkt die Schraube des Schaller Security-Locks. Da war das Röhrchen deshalb auch kürzer.

Ich spiele noch mit dem Gedanken, es mit einer noch etwas längere Schraube einfach so nochmal zu versuchen, aber vielleicht mache ich das übergangsweise und suche mir dann auch parallel ein geeignetes Röhrchen und bereite den größeren Eingriff vor.
Das kannst du natürlich ebenfalls machen. Da wäre eben wichtig eine lange, aber nicht zu dicke Schraube zu verwenden, da das Schraubloch wie gesagt relativ nah an der Innenseite des Horns verläuft und bei einer dickeren Schraube durch den Druck der Lack hochkommen, oder splittern könnte. Mach also das Loch zu und Dreh die Schraube etwas schräger und damit mittiger ins Horn.
 
Danke für die Zusatz-Infos. Gut zu wissen! ;)
Ja, so mache ich das dann wohl. Besten Dank!
 
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Jau, danke. Ich werde mal in der Garage schauen, was ich da so finde. Röhrchen in der Art müssten da ja auch reichlich rumfliegen!
 
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Hi,
weißt Du warum sich die Schraube gelöst hat? Ich hatte auch das Problem und Grund war ein zu dicker Gitarrengurt, der bei den Bewegungen beim Spielen immer die Schraube locker gemacht hat. Das würde ich an deiner Stelle noch prüfen.

Vielleicht habt ihr ja noch ganz andere Ideen wie z. B. das Loch richtig zu machen (wie?)

Und bevor Du einen Mordsaufriss mit der Reparatur machst, vielleicht noch ein anderer Tip:
Du könntest das Loch mit Schichten von Watte und Superkleber auffüllen, das Ganze sich einen Tag verfestigen lassen und dann ein neues Loch bohren. Das hält gut, hab ich selber bei meiner Gretsch so gemacht.
 
Ich weiß nicht genau, warum die Schraube sich so sehr gelockert hatte. Als ich sie reinschraubte, saß sie sehr gut fest. Aber durch die Filzscheibe zwischen Holz und Gurtpin hat die Schraube natürlich nicht den gleichen Zug wie bei einer härteren/direkten Verschraubung. Vielleicht hat sie sich deshalb mit der Zeit gelockert. Wie macht denn ein zu dicker Gurt eine Schraube locker?

Das mit der Watte kannte ich noch nicht. Wenn das aber am Ende härter ist als das Holz drumherum, dann könnte das Probleme beim Bohren bringen, wenn der Bohrer da immer wegwandert ins weichere umliegende Holz. Ein dicker Holzspieß oder so wären da glaube ich auch ok. Kann man ja auch reinleimen. ;)
 
Habe nochmal ein Foto in hängender Position gemacht. Auch nicht so, wie wenn man davor steht, aber da sieht man auch nochmal, dass der Bohrwinkel nicht ideal ist. Das Loch also in leicht anderem Winkel zu bohren ist mehr als sinnvoll. Übrigens setzt es nicht direkt auf der Spitze an, sondern etwas seitlich davon. Das heißt, dass der Auflagepunkt des Gurtpins nicht nur nicht plan ist, sondern zusätzlich noch seitlich zum Zug der Schraube. Nicht hilfreich für eine stabile Schraubverbindung. Sollte ich diese Röhrchen-Lösung doch noch umsetzen, würde ich das Zentrum der Bohrung sicher an der Spitze vorsehen...

SG-Tony-Iommi.jpg
 
So, ein kurzer Update: mittlerweile habe ich das Loch verschlossen mit einem dicken Schaschlikspieß und Holzleim (Ponal). Dann den Spiel gekürzt und heruntergefeilt, bis alles nun plan ist.

Dann wollte ich das Loch neu bohren in einem besseren Winkel. Und schon fiel mir auf, warum das ab Werk vielleicht in dem bisherigen Winkel gebohrt wurde:
Mit einem Akku-Schrauber oder auch Dremel komme ich selbst auch nicht auf einen anderen Winkel! :(

Nun überlege ich, ob ich mir endlich diese biegsame Welle für den Dremel anschaffen sollte. Mit dem Teil komme ich ziemlich sicher in einem passenden Winkel dran und kann das Loch besser bohren.
Ich frage mich nur, wie die anderen das hier mit dem Röhrchen oder so gemacht haben: wie habt ihr das Loch gebohrt? Auch mit so einer biegsamen Welle und kürzerem und schlankerem Handteil?
Sonst ist der Hals im Weg...
 
Ich habe es mit meinem Bosch Akkuschrauber und einem Stufen, bzw. Holzbohrer gebohrt.
Das war eng am Hals, ging aber... :unsure:
 
Ok, vielleicht ist mein Akkuschrauber da einfach etwas fetter oder länger oder anders geformt. Ich denke, mit der Dremel-Welle dürfte es dann gehen... Habe ich endlich einen Grund, mir die anzuschaffen... :D
 
Ich hab die Löcher bei 3 SGs mit dem Dremelwinkelaufsatz gebohrt. Hat immer top funktioniert.
 
IMG_20240121_125357.jpg


Hier ein Bild meiner 3 SGs. Bei mir ist der Winkel etwas schräger und ich habe als Schrauben, die längeren L Schrauben von Schaller verwendet. Die haben auch gefühlt ein groberes Gewinde, als die normalen Schrauben.
 
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Hey, danke für den Hinweis. Den Winkelaufsatz hatte ich gar nicht auf dem Radar. Die Winkel sehen bei deinen Gitarren auch genau richtig aus. Jetzt habe ich gestern zwar schon die biegsame Welle bestellt und glaube auch, dass ich für die noch häufiger Verwendung haben dürfte als für den Winkelaufsatz. Falls ich damit aber nicht ausreichend gut dran kommen sollte, gibt es den Aufsatz eben auch noch! :D
Beitrag automatisch zusammengefügt:

Ach ja, ich habe mich für diese Pins und Befestigung entschieden:

Dunlop Straplok Black Dual Design


Die Schrauben sind auch etwas dicker und länger als die Originale. Ich bekomme die SG nicht in den Koffer mit Gurt am Horn und wollte deshalb solche Verschlüsse. Die Schaller hatte ich früher immer, aber die Dunlops sehen deutlich schicker aus und tragen nicht so auf. Und dann in schwarz, damit da kein silberner Pin die Aufmerksamkeit auf sich zieht. Die Befestigung des Dunlop-Systems am Gurt selbst finde ich übrigens spitze - vor allem im Vergleich zu Schaller...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ja, das mit dem Koffer könnte natürlich mit dem Gurtpin am Horn ein Problem sein, weil die schon knapp geschnitten sind und SGs haben den Pin normalerweise nicht am Horn.

Ich hab das Problem nicht, weil ich für Live eine Gator-Tasche mit Platz für zwei SGs habe. Da stören die Gurtpins nicht.

Die Welle für den Dremel hab ich auch. Leider finde ich sie dahingehend unpraktisch, dass man den Dremel irgendwo fixieren bzw. aufhängen muss. Außerdem ist dann der Schalter zum Starten des Dremels weit weg, d.h. du musst den Dremel anschalten und dann direkt bohren. Wenn das aber für dich kein Problem ist, sollte das gehen.

Ich hab mir extra die Dremel-Holzbohrer dazu gekauft. Dann Winkel drauf. Den Holzbohrer schonmal bei ausgeschaltetem Dremel auf die Spitze setzen, Winkel prüfen und dann langsam reinbohren. Das hat jetzt 3x super funktioniert.
 
So einen Galgen für die Welle habe ich noch von einem anderen ähnlichen Teil, was mir mal kaputt gegangen ist. Klar, beim Bohren werde ich aufpassen, aber das kriege ich hin. Zur Not frage ich hier im Haushalt jemanden um Hilfe, der den Dremel ein- und ausschaltet, wenn ich es sage. ;)

Der Pin passt schon in den Koffer mit rein, aber wenn noch der Gurt dran ist, dann eben nicht mehr. Und da ich meine Gurte normal mit so einem schwarzen "Flaschengummi" sichere, sind die normal nicht mal eben abgemacht. Mit dem Dunlop-System geht das dann schnell und komfortabel.
Eine Tasche wollte ich gerade bei der SG nicht haben wegen der Unfallgefahr an der Kopfplatte. ;)
 
So, toll, die biegsame Welle ist nun angekommen, aber in dem Winkel, wie ich bohren will, komme ich damit auch nicht dran. Ich hatte mal einen noch kleineren Akku-Bohrer, bei dem man das vordere Teil sogar auch um 90° klappen konnte. Weiß aber absolut nicht, wo der ist und ob der überhaupt noch funktionierte. Ob meine Erinnerung an den Klappmechanismus überhaupt stimmen? Jetzt habe ich mir mal noch den Winkelaufsatz bestellt für den Dremel. Damit wird es ja garantiert gehen. Dann habe ich jetzt noch etwas mehr nützliches Zubehör für das Teil und kann hoffentlich bald das "Gurtpin-Projekt" abschließen! :D
 
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