[Amp] - Roland Cube 100

  • Ersteller The Dude
  • Erstellt am
Status
Für weitere Antworten geschlossen.
The Dude
The Dude
HCA Bassbau
HCA
HFU
Zuletzt hier
13.06.17
Registriert
05.05.04
Beiträge
5.267
Kekse
41.296
Review Roland Cube 100

Ja, schon wieder ein Review von mir, man könnte meinen, ich hätte nix besseres zu tun…;)
Egal, ich hoffe euch gefällts trotzdem.


Vorgeschichte

Da ich meine Aktivitäten in einer Band derzeit leider aus zeitlichen Gründen auf Eis legen muss, ich aber nicht mit dem Bassspielen aufhören möchte, war mein Peavey-Halfstack überflüssig geworden und ich musste mich nach einem „Übungsverstärker“ umschauen.
Hinzu kommt, dass ich in meiner neuen Wohnung keinen Platz für eine amtliche 4x10“ Box habe und daher nach einem kompakten Gerät Ausschau hielt, das mich jedoch bei gelegentlichen Jam-Sessions begleiten kann, ohne dass ihm die Puste ausgeht.
Nach ein bisschen Recherche war schnell klar, dass es ein Roland Cube 100 werden soll.
Die Tests waren vielversprechend und auch die Meinungen einiger User hatten mich neugierig gemacht.
Klein, leicht, vielseitig, durchsetzungsstark, guter Sound und Verarbeitung....genau danach hatte ich gesucht.
Ohne lange zu überlegen habe ich ihn mir bestellt.
Mittlerweile habe ich den Cube gute 2 Monate, die „Schmetterlinge-im-Bauch“ Phase ist also vorbei und wie der cube bei mir abschneidet könnt ihr in den folgenden Zeilen erfahren.


Konstruktion/ Ausstattung/ Optik

Nach etwas längerer Wartezeit erreichte mich dann endlich das Paket und ich habe zunächst mal nicht schlecht gestaunt, als ich die Größe der Kartons sah. Da soll eine 100 Watt Combo drin sein??? Danach ging es ans Auspacken. Tatsächlich steht auf dem metallenen Lautsprechergitter „CUBE 100 BASS“, also glauben wir das einfach mal.
Das Gerät ist tatsächlich ziemlich klein und auch nicht besonders schwer geraten, denn in diesem Leistungsbereich gibt es durchaus andere Kollegen, die beinahe doppelt so groß sind und auch deutlich mehr auf die Waage bringen.
Das Gehäuse besteht soweit ich das beurteilen kann aus Kunststoff, was jedenfalls die Oberfläche vermuten lässt. Die Kanten sind zusätzlich durch stabil wirkende Verstärkungen aus einem härteren Kunststoffmaterial geschützt. Als Transporthilfe wurde ein Tragegriff aus stabilem (höchstwahrscheinlich) TPE (für alle Nicht-Kunststofffachmänner Thermoplastisches Elastomer) auf der Oberseite angebracht, der sich bei Nichtgebrauch völlig flach in die seitlich davon angebrachten Halterungen schieben lässt.

Vertieft in der Oberseite finden wir die Bedienleiste mit

· einem 4-Band-EQ (Bässe, Tiefmitten, Hochmitten, Höhen – jeweils per Drehregler bedienbar)
· einer Klinkenbuchse für die Einspeisung des Instruments (übrigens mit –10db Schalter für Instrumente mit hohem Output),
· einen Drehregler für den eingebauten Compressor,
· einen Regler für die Wahl des gewünschten Preamp-Modells (zusätzlich mit „Shape-Schalter“ zur zusätzlichen Nuancierung des jeweiligen Amp-Modells),
· 2 Drehregler für die eingebauten Effekte (Chorus, Flanger, T-Wah bzw. Delay und Reverb)
· Je einen Gain- und Mastervolume-Regler
· Einen Kopfhörer- bzw. Recordingausgang
· Und schließlich einen Ein/Ausschalter

Rückseitig sind eingebaut:

· Das Netzkabel (Länge ca. 3 Meter, leider nicht abnehmbar)
· Zwei Klinkenbuchsen zum Anschluss von Fußpedalen für den jeweiligen Effektregler
· Eine Klinkenbuche zum Anschluss einer externen Box (8 Ohm)
· Ein Tunerausgang (Klinke)
· Eine XLR-Buchse für wahlweise Line- oder DI-Out

Als Speaker wurde hier ein 12“ Lautsprecher mit integriertem Hochtöner verwendet, der durch ein stabiles Metallgitter geschützt ist.
Für einen festen Stand sorgen 4 Gummifüße, die erstens das Gehäuse schonen, zweitens für die notwendige Bodenhaftung sorgen und drittens unliebsame Vibrationen absorbieren.
Negativ anzumerken ist, dass man den Cube nicht schräg stellen kann, jedenfalls findet sich keine Vorrichtung dafür in Form eines Klappbügels oder ähnlichem, noch ist das Gehäuse entsprechend gestaltet.
Vielleicht lege ich da aber selbst noch Hand an und bastle mir einen entsprechenden Klappbügel, dürfte nicht allzu kompliziert sein.


Verarbeitung/ Qualität

Der erste optische Check förderte keine Mängel zu Tage. Alles scheint sauber verarbeitet zu sein, die Knöpfe lassen sich butterweich drehen, keine Macke im Gehäuse...alles bestens.
Auch nach intensiverer Betrachtung konnte ich einfach keine Fehler finden; im Gegenteil: Je länger ich nach irgendwelchen Kleinigkeiten suchte, desto bewusster wurde mir, dass es dem kleinen Kerlchen an nichts fehlt und die Komponenten scheinbar von durchweg hoher Qualität sind.
Es fühlt sich einfach gut an, wenn man an den Reglern dreht, ohne Angst haben zu müssen, dass man gleich einen Potiknopf oder gar die ganze Achse in Händen hält, sondern auch mal beherzt zupacken kann.
Bei aller Robustheit jedoch, wirkt die Combo keinesfalls plump oder schwerfällig, vielmehr scheint man hier einen guten Kompromiss aus Leichtigkeit, Kompaktheit, Robustheit und Stabilität gefunden zu haben.


Handling

Dass der Cube 100 äußerst transportabel ausgefallen ist, habe ich ja schon erwähnt und dass das Gewicht von gerade mal 17 kg auch für Leute mit Rückenproblemen gut zu bewältigen ist, ist auch eine entscheidender Vorteil.
Die Bedienung des Cubes ist denkbar einfach. Alles wird über Potis oder Schalter geregelt, die von oben gut zugänglich angebracht sind.
Auf verwirrenden Schnickschnack hat man bewusst verzichtet und genau das macht den Cube für mich eigentlich erst richtig interessant. Moderne Technik ohne umständliche Bedienung.
Übrigens ist auch die Bedienungsanleitung kurz und prägnant gehalten, erfreulicherweise sogar in verständlichem Deutsch ;-).
Negativ fällt mir auf, dass zum Tragen lediglich der oben beschriebene Griff auf der Oberseite vorhanden ist. Seitliche Eingrifftaschen fehlen leider. Bei einem Gewicht von 17 kg ist das zwar verschmerzbar, aber bequemer wären solche Griffe allemal.


Sound

Kommen wir endlich zum Eingemachten. Der Cube hat eigentlich keinen eigenen Grundsound wie andere Amps, dafür aber gleich acht verschiedene Grundsounds in einem.
Oha, das klingt verwirrend....J
Zu erklären ist das folgendermaßen: Es stehen acht digitale Verstärkermodelle zur Auswahl, die jeweils einen typischen Charaktersound besitzen.
Anders wie bei anderen Herstellern schreckt man bei Roland nicht zurück diese Vorbilder beim Namen zu nennen und somit stehen einem zur Auswahl:

· SuperFlat: Diese Einstellung ist ideal für Akustik- und Kontrabassisten, denn der klare Ton des Instruments wird hier so „echt“ wie möglich widergegeben. Soll heißen, dass in dieser Einstellung die typischen Amp-Charakteristika in den Hintergrund treten und man den unverfälschten Ton des Instruments genießen kann.

· FlipTop: Diese Einstellung bezieht sich auch eine Ampeg B-15-Combo mit 15“ Speaker. Dicke Bässe und leicht angedämpfte Höhen, ein etwas komprimiert wirkender, ganz leicht angerotzter Ton...cool!

· B-Man: Simuliert wird ein Fender Röhrenverstärker, der wohl eher in der Vintage-Ecke anzusiedeln ist. Warme Sounds, von Hochmitten geprägt, jedoch auch ohne tiefes Bassfundament, sowie eher gedämpfte Brillanzen. Mit aufgerissenem Gain-Regler bekommt man allerdings schöne Overdrive-Sounds hin. Alles in allem nicht meine bevorzugte Einstellung.

· T.E.: Die Abkürzung lässt es vermuten, Trace Elliot heißt unser Kandidat. Die Einstellung gefällt mir schon besser. Klare Definition zeichnet diese Einstellung aus. Sowohl tiefe, klare Bässe als auch scharfe Höhen, sowie dezente Mittenakzente lassen sich ausmachen. Die Ansprache ist sehr direkt und kommt sofort auf den Punkt. Ein moderner, eleganter Sound, der auch Slapper begeistern dürfte.

· Bass 360: Diese Simulation bezieht sich auf einen Amp mit angeschlossener 1x18“ Box. Hier dürften alle Reggea-Freunde voll auf ihre Kosten kommen. Es schiebt und drückt, die Ansprache ist bewusst nicht besonders direkt und alles in allem ist der Sound schön warm, knarzig...irgendwie gemütlich. Nicht mein Favorit, aber eine wirklich gelungene Simulation.

· Session: Ein SWR-Amp mit 4x10“ und 1x18“ Box wird hier simuliert, quasi das klassische Fullstack. Der Sound ist sehr rund und spritzig mit den nötigen Reserven im Tieftonbereich. Es gibt quasi von allem etwas, womit man diese Einstellung auch als Allrounder bezeichnen könnte.

· Concert 810: Diese Einstellung könnte genauso gut „Hell Yeah!“ oder vielleicht noch treffender „Big Balls“ heißen. Vielleicht ahnt ihr es schon, wer hier Pate stand. Richtig, ein Ampeg SVT-Top mit amtlicher 8x10“ Box. Es werden keine Gefangenen gemacht, keine Kompromisse eingegangen, es wird gerockt. Dei prägnante Mittenanteile in Verbindung mit satten Bässen stehen im Vordergrund. Der insgesamt warme, röhrige Grundcharakter tut sein Übriges. Wenn ein Bass Eier hat, dann hier mit Sicherheit welche der Imposantesten. In Verbindung mit meinem Preci ist das meine Lieblingseinstellung.

· Octave Bass: Naja, das ist eigentlich die einzige Einstellung, die nicht so recht überzeugen will. Simuliert wird ein Octaver, der zur gespielten Note die jeweils tiefer liegende Oktave hinzumischt. Als klassische Ampeinstellung eigentlich nicht wirklich zu gebrauchen, höchstens mal als keine Spielerei. Imho überflüssig.


Mit der angesprochenen Shape-Taste werden die jeweiligen Amp-Modelle nochmals verändert und die charakteristischen Eigenschaften der verschiedenen Simulationen nochmals unterstrichen. Mitunter bekommt der Sound dadurch nochmals einen gehörigen Kick, bei anderen Modellen hingegen fallen die Veränderungen weniger auf. Im großen und ganzen jedoch eine tolle Sache.

Soweit zu den Verstärkermodellen. Die Wiedergabe ist erstaunlich druckvoll und zugleich differenziert. Kein Matschen im Kellerbereich und kein schrilles Aufheulen in den höchsten Regionen.
Die eingebauten Effekte sind sehr einfach zu bedienen und erlauben jeweils nur ein Einstellen der Intensität. Zum Beispiel kann man lediglich wählen, ob man „viel“ oder „wenig“ Chorus haben möchte, den Effekt an sich kann man aber nicht einstellen. Dazu muss gesagt werden, dass mir das vollkommen ausreicht. Wer etwas Spezielleres möchte, wird wohl um einen entsprechenden Bodentreter nicht herumkommen.
Der Klang der Effekte macht einen guten Eindruck, lediglich das Wah mag mir nicht so recht gefallen, welches ein bisschen lustlos und wenig spritzig daherkommt. Der Chorus hingegen ist wirklich sehr schön und auch der Flanger klingt brauchbar.
Ein großes Plus gibt es auch für den Kompressor. Keine Ahnung, wie ich es vorher überhaupt ohne so ein Teil ausgehalten habe, mittlerweile läuft er bei mir auf Dauerbetrieb und lässt den Sound sehr kompakt und stimmig wirken. Ein „Pumpen“ habe ich selbst bei extremen Einstellungen noch nicht feststellen können.
Zum EQ muss man nicht viel sagen. Die vier Einstellmöglichkeiten bieten ein großes Maß an Übersicht und auf Veränderungen der Einstellungen reagiert der Cube in einem wohldosierten Maß. Man muss keine Angst haben, dass sich der Sound durch minimale Drehungen grundlegend verändert, man merkt jedoch auch, dass durchaus Unterschiede zu hören sind, wenn man den Regler etwa in ¼-Schritten bewegt.
Kommen wir nochmals zum Gesamtbild des Sounds. Egal in welcher Einstellung man sich gerade befindet, der Cube klingt stets druckvoll, ausgewogen und größer als er aussieht.


Fazit

Ich hätte nicht gedacht, dass der kleine Cube so groß klingen kann. Die Abmessungen, das Gewicht, das schlichte Äußere und die Angabe „100 Watt“ ließen mich anderes vermuten, aber der Cube hat mich wirklich mehr als überzeugt.
Ich finde es erstaunlich, was die moderne Technik ermöglicht und frage mich, warum man nicht schon längst auf ein solches Konzept gesetzt hat.
Diese Combo erfüllt tatsächlich alle meine Anforderungen und übertrifft diese bisweilen sogar noch. Ich habe mit dem Gerät ein kompaktes Kraftpaket, mit dem ich zu Hause üben und mit dem ich Jam-Sessions und kleinere Auftritte problemlos bewältigen kann, ohne einen großen Aufwand treiben oder mich mit Transportproblemen belasten zu müssen.
Freilich ist der Cube für größere Gigs etwas zu schwach auf der Brust, das Konzept jedoch würde auch hier sicher gut aufgehen.
Die variablen Sounds und die einfache Bedienung machen Spaß und somit ist auch das wichtigste Kriterium erfüllt.
Hergeben tue ich den Cube nicht mehr, höchstens ich fange wieder in einer Band an und bis dahin würde es einen Cube 200 oder 300 geben...

cube%20100.jpg
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Top Review :great:

Macht richtig Lust auf den Cube, auch wenn ich eigentlich keinen Bedarf habe :D

Hast du den Cube mal mit ner zusätzlichen Box getestet? Nen zusätzlicher 12er mit Ungefähr 100W wäre interessant.. Vorausgesetzt die angeschlossene Box wird parallel zum internen Speaker geschaltet..
 
Ein ausgezeichnetes Review zu einem scheinbar ebenso guten Amp. Daumen hoch! :great:
 
tolles Review zu meinem Lieblingshersteller !
als Besitzer des kleinen Bruders bekommst du von mir auch ein paar Neid- (GAS?) Punkte
 
Macht Lust und Laune mal wieder was neues zu kaufen :cool:
 
Hi

Hat das Ding einen brauchbaren Line-Out und einen Effektloop? Ich bin gerade nach Hannover gezogen und ich brauche deswegen einen neuen Amp, der:
1. Leise gut klingt
2. Für Bandproben ausreicht
3. Den ich problemlos zusammen mit einem Bass in der Straßen transportieren kann
4. Ein gutes Line-Signal liefert, um ihn gegebenfalls per PA zu verstärken
5. Sowohl mit einem dumpfen Fretlessbass als auch mit einem Chapmanstick keine Probleme hat.
6. Auch mal als Hilf-PA zu mißbrauchen ist bsw. mit Preamp auch mal behelfsweise die Gitarre laut machen kann.
7. Nicht zu teuer ist, ich bin ja schließlich Student.


Der Cube scheint ja auf den ersten Blick alles zu erfüllen, oder habe ich da was übersehen?


Gruß
Matthias
 
Der Cube scheint ja auf den ersten Blick alles zu erfüllen, oder habe ich da was übersehen?

Bis aus den Effektloop hast du nix übersehen. Die Anforderungen, die so sonst noch aufgezählt hast erfüllt der Cube problemlos.

@emo: Ich habe leider noch keine zusätzliche Box drangehängt, will aber versuchsweise meine Peavey 410 TVX mal anschließen und werde dann drüber berichten.
 
Respekt, habe ihn auch mal anspielen dürfen und war schwer begeistert! 1A Review :great:
 
Hi

Ich denke, ich werde mir das Ding bestellen. Erstmal abwarten, wie viel Geld beim Umzug übrig bleibt. Ich meine, für das Geld könnte man sich ja gut Gitarren kaufen, aber nö, ich Idiot gebe das für Möbel aus:p


Ich bin allerdings recht zuversichtlich, so teuer ist die Kiste ja nicht.


Gruß
Matthias
 
nicht, dass ich noch überzeug werden musste, habe ja den Cube auch schon 1 1/2 Jahr, spiele das Teil auch "nur noch ausschließlich", und bin vollstens zufrieden (im Alter kommt man ein wenig weg von großen Bands und viel geschleppe:D ).....ach ja, was noch zu sagen wäre..."wenns mal drau an komm", der Cube ist für seine 100 "Wättchen" irre laut..;) .

Top, ein richtig gutes Review, Respekt!:great:

PS; auf den Hinweis, dass der Amp keinen eigenen Grundsound hat, ich sehe das Super Flat als Boss 100 eigenen Grundsound an, neben T.E. meine Lieblingseinstellung

Khayman
 
Review Cube 100

Nach The Dude werde ich nun mal meinen Senf abgeben.
Das ist mein erstes Review. Kritik ist willkommen und erwünscht,
desweiteren wird sie zu Herzen genommen, sofern sie konstruktiv
und vernünftig formuliert wird :)

Nach etlichen Überlegungen entschloss ich mich endlich den Cube 100 aufgrund seines extrem guten Feedbacks zu kaufen...

Da ich einen kompakten Verstärker ohne viel Geschleppe haben wollte, war der Fender Rumble 100/210 mein erster Kanidat gewesen.... zusammen mit meinem Sansamp machte er im Proberaum einen guten Job.... nur das Teil war 27 Kilo schwer!! Meiner Meinung nach viel zu schwer für "nur" 100 Watt Leistung
Für mein zärtliches 68 Kilo Körpergewicht wollte ich dann doch etwas Leichteres. Ohne Roadies habe ich einfach keinen Bock Schwerstarbeit zu verrichten, wir sind doch keine Möbelpacker oder?!

Erste Eindrücke

Im Musikladen meines Vertrauens bestellte ich den Cube 100 und nach gut einer Woche konnte ich ihn schon abholen.... ich zahlte eiligst und riss den Cube schnell an mich... Erstaunlich, der Cube kam mir vom Gewicht her noch leichter vor als ich ihn mir vorstellte! Ich konnte locker das Teil mit Gummiseilen an meinem Fahrrad befestigen...
hehe und so brachte ich den Cube zu mir nachhause.
Zuhause erstmal ausgepackt und siehe da: der Cube 100 in seiner vollen Pracht!!!
Ich kann mich The Dude anschließen: Verdammt klein, der soll (laute)100 watt ausspucken??!
Auf den zweiten Blick schaute ich nochmal genauer hin: Der Cube ist sauber verarbeitet, das Kunststoffgehäuse wirkt hochwertig, alle Knöpfe bieten einen gesunden Widerstand.
Alles im einem ist der Cube 100 ein sehr "wertiger" Combo.

Technischer Überblick

Entnommen aus der offiziellen Roland-Seite

* 100 Watt Basscombo mit 12"-Lautsprecher (2-Wege, Tweeter auf der Kalotte)
* 46,9 cm (Höhe) x 40,7 cm (Breite) x 31,0 cm (Tiefe), Gewicht: ca. 17 kg
* Zum Vergleich CB-30: 38,5 cm (Höhe) x 38,0 cm (Breite) x 30,0 cm (Tiefe), Gewicht:
12 kg
* Neuer "Super Flat" Preamp
* 6 Ampsimulationen plus Octaver (wie CB-30)
* Compressor, Chorus/Flanger/Touchwah, Delay/Reverb, Shape-Taster (wie CB-30)
* NEU: DI-Out (XLR), Line-Out (Klinke), Recording Out/Headphone (Klinke) u. Tuner-Out
(Klinke)
* NEU: External Speaker–Out (!) für externe Bassboxen
* NEU: Input Peak-Anzeige mit Gain-Absenkung (Schalter)
* NEU: 4-Band Equalizer (CB-30: 3-Band)
* Fußtasteranschüsse "Delay/Reverb" und "Effekt" als Einzelbuchsen (CB-30:
Stereobuchse)


Sound


Wir kommen jetzt zum interessantesten Teil des Reviews:

Der Roland Cube 100 ist ein Modellcombo, d.h also er hat also keinen eigenen Grundsound und bietet verschiedene Modellsounds an.

Concert 810: Obwohl ich noch nie den amtlichen Ampeg Ton erlebt habe, habe ich mich
irgendwie in ihn verschossen ^^ Der Sound ist ziemlich mittig, allerdings ist
dieser mittige Sound keineswegs nervig, sondern bleibt wunderbar im
harmonischen Rahmen. Ich würde sagen, durch den Mitten- und Bassschub
wirkt der Sound ziemlich fett und leicht angedreckt. Da mein Sansamp bisher
immer in Ampeg Einstellung war(Blend auf maximal, Höhen 10 Uhr, Bass 13
Uhr, Presence 14 Uhr, für Kenner unter uns :)), ist mein Schwärmen
natürlich absolut subjektiv :D

B-Man: Der Bassman müsste nicht nur für Bassisten einen Begriff sein, bei der
Sechssaitenfraktion geniesst er auch einen wohl verdienten Ruf.
Der Sound ist ziemlich hochmittenbetont, für meine Bedürfnisse aber fehlt
mir eindeutig der Bass bzw. der Druck! Ehrlich gesagt ist er nicht meine
persönlich bevorzugte Einstellung.

T.E.: T.E steht für Trace Elliot, das ist ziemlich eindeutig und müsste jedem klar
sein :D. Der Sound ist ziemlich bass- und hochmittenlastig und
reaktionsfreudig(ich meine schnelle Ansprache damit). Obwohl ich kein Fan
von Slap & Pop bin, favorisiere ich nach Ampeg mit dem Trace-Sound.

Flip-Flop: The Dude hat es ziemlich auf den Punkt gebracht, dieser Sound klingt
vintage und bauchig ohne Ende!

Session: Die Session-Einstellung klingt ziemlich linear... nicht meine Einstellung weil
zu brav :p

Bass 360: Ein 18" Speaker wird hier simuliert.... das ist Roland gut gelungen! Es klingt
warm, kernig und ein ungeheurer Tiefbass wird in die Luft geschleudert.
Ich habe mit diesem Sound so einige Chillout-Lieder und andere langsamere
Sachen gedaddelt. Ich kann mir diesen Sound auch in einem Orchester
vorstellen.
Dieser Sound ist für mich eine der gelungsten Simulationen neben Ampeg
und Trace.

SuperFlat: Die Flateinstellung ist nicht so mein Ding. Mein Preci klingt dadurch ziemlich
kastriert. Kontrabassisten unter uns werden wohl damit mehr anfangen
können.


Der EQ ist in Bass, Low-Mid, High-Mid und Treble unterteilt. Er greift weder extrem noch dezent in den Sound ein... was soll ich sagen, das ist ein stinknormaler Equalizer :D
Die Effekte sind insgesamt alle brauchbar, besonders Delay und Chorus haben mir sehr zugesagt, vielleicht werde ich in Zukunft mit den beiden Effekten in Bass 30 Einstellung einige Chillout-Lieder kreieren :D
Der Kompressor ist, sofern dezent eingestellt, wunderbar ergänzend.

Praxis

Im Proberaum wird der Cube auf die Härteprobe gestellt.... Trotz des berühmten Rufs von Roland hatten sowohl meine Bandkollegen als auch meine Wenigkeit dann doch Bedenken, ob sich der kleine gegen das Schlagzeug und 2 Gitarren (2 x Combo) klar durchsetzen wird. Einzig mein Rythmusgitarrist, der nen Microcube besitzt, meinte so ungefähr: "Der Cube hat 100 "Roland-Watt". Digga, mein Microcube hat nur 2 Watt und ist dabei irre laut!"
Alright, wir legten los, ich habe den Cube auf 13 Uhr eingestellt, Simulation Ampeg, Kompressor 9 Uhr, EQ neutral.
Nach einem Lied das Resumeé: Wir waren alle doch sehr verblüfft, welche Soundvolume der Cube aus sich herauszaubert... einfach nur genial...dabei ist der Sound für eine Ampeg Simulation auch noch ziemlich differenziert.
Natürlich ist der Druck nicht mit einem Halfstack oder gar einem Fullstack zu vergleichen, aber blind würde ich den Cube locker auf 150 Watt tippen.
Später wollte ich noch einen Overkill oben drauf und schaltete meinen Sansamp vor dem Cube; beide in Ampeg Simulation und der Cube eigene Kompressor aus.
Zu meiner Erwartung war der daraus entstandene Sound doch sehr sehr fett und schwammig... einfach zu undifferenziert. Lage erkannt: Der Sansamp hat endgültig im Proberaum ausgedient. :D Er geht in die Frührente und dient nun allein den Recordingzwecken.
Momentan habe ich meinen Cube auf 12 ~ 14 Uhr Lautstärke, 9 ~ 10 Uhr Kompressor je nach Bedarf eingestellt und der EQ bleibt neutral. Wir spielen hauptsächlich Hardrock und dafür reicht der Cube vollkommen aus, wenn man nicht an Peniswahn erleidet und deshalb aus Egodefiziten Riesenstacks unbedingt haben will ^^

Fazit

Die Investition in den Cube 100 hat sich gelohnt. Er ist ein echter Kampfzwerg und gleichzeitig auch noch ein Chamäleon XD Ein Meister der Verwandlung halt...
Gegen Gigs ist der Cube mit seinem DI-Output gewappnet und lautstärkenmäßig reicht er völlig aus, solange der Proberaum von Größenordnung her nicht einer Lagerhalle gleicht. Wie bereits erwähnt, ist der Cube 100 für vernünftige Bassisten eine ganz klare Empfehlung :great:

P.S Ich bin kein Mitarbeiter von Roland.
 
Wie bereits erwähnt, ist der Cube 100 für vernünftige Bassisten eine ganz klare Empfehlung :great:

Besser kann man's mit wenigen Worten eigentlich nicht sagen. Ich bin der Meinung, dass dieses Gerät einfach glänzend durchdacht ist und einem genau das bietet, was man braucht um glücklich und zufrieden zu sein.

P.S Ich bin kein Mitarbeiter von Roland.

Muss man schon fast dazu sagen, aber was anderes als davon zu schwärmen kann ich von meinem bis heute noch nicht....:)

Ansonsten ein schönes Review, das ich so auch bestätigen kann.:great:
 
Ich hab / hatte den Cube auch...und ich muss zustimmen...der Sound ist einfach grandios...aber er muss leider trotzdem weg weil er einfach für meinen Proberaum zu leise ist...wir basser haben ja aber irgendwie immer das problem das wir zu leise sind...er ist zwar schön laut aber ich muss ihn immer auf 12 Uhr und 15 Uhr drehen...und dann ist er zu schwammig....aber ein wirklich toller Amp und nochmal ein gutes Review !!!
 
es kommt auch drauf an wie laut deine kollegen sind. erstmal muss das lautenstärkenverhältnis zwischen den instrumenten ausgeglichen sein.
ich spiele mit meiner band schon relativ laut und ich höre meinen bass laut genug....
aber zum ohren-wegballern reicht unsere probelautstärke noch nicht :screwy:
 
Status
Für weitere Antworten geschlossen.

Ähnliche Themen


Unser weiteres Online-Angebot:
Bassic.de · Deejayforum.de · Sequencer.de · Clavio.de · Guitarworld.de · Recording.de

Musiker-Board Logo
Zurück
Oben