[Amp] Tone King Iron Man II Mini Attenuator

drul
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das war lange Zeit das einzige, was mich daran hinderte, mir den Tone King Iron Man II Mini (Untertitel "Precision Reactive Power Attenuator" ;) ) anzuschaffen, gibt es doch an unterschiedlichsten Stellen ausschließlich überschwängliche Urteile über das Wunderkistchen.

Wer kennt die Probleme nicht:
- der Amp ist zu Hause zu laut; vom Tritt auf die vorgeschalteten Booster, Overdrives etc. mal gar nicht zu sprechen
- das Setup was für zu Hause passt, passt nicht für den Proberaum passt nicht für die Bühne(n) - Resutat endloses frustrierendes Geschraube an mehr oder weniger allen zur Verfügung stehenden Knöpfen (und das sind selbst bei einem Einkanaler ohne Master Volume und minimalistischem Pedalboard zu viele ...)

Mit meinem Princeton Reverb ging es wenigstens noch einigermaßen, was die "Bedroom"-Lautstärke angeht. Er ist aber meinem alten Herzenswunsch, einem (TAD) JTM45 gewichen und mit dem war's dann vorbei. Die nominelle Wattangabe ist das eine (etwa "nur" das doppelte), aber das "Drehmoment", das der fette Trafosatz des JTM an den Tag bringt (sprich mehr Dynamik), das andere. Volumeeinstellungen minimal und trotzdem traute ich mich kaum, mit nur halber Kraft in die Saiten zu greifen ohne die Mitbewohner 8und mich selbst) zu erschrecken.

Also musste er nun endlich her - erstmal auf Probe, man kann ja bei Nichtgefallen zurücksenden...

Um es vorweg zu nehmen: er bleibt. Und zwar hier:
full


OK - nun zum Iron Man selbst:

Verarbeitung & Äußeres
doch ziemlich groß, das Kisterl. (B x T x H): 191 x 203 x 76 mm). Auf einem normalen Pedalboard wird's da schon gleich eng; wenn dann wohl eher daneben stellen. Der "Solo" Footswitch ist dafür gedacht, bei Bedarf die Attenuation zu reduzieren und muss dafür dann natürlich "tretbar" angeordnet sein. Das braucht dann zwei lange Lautsprecherkabel. OK; für mich momentan nicht relevant.
Fasst man das gute Stück an, klingt es recht hohl/blechern. Die Verarbeitungsqualität ist top. Bei Schiebeschaltern habe ich immer so meine (negative) Lebenserfahrung; sehen wir mal was die Jahre bringen.

Anschluss und Bedienung
... denkbar einfach. Amp in, Speaker out. Jeweils 8 Ohm; anders wird's leider nicht angeboten. Na gut; bei mir war's jetzt zufällig kein Problem. Dazu ein Lne-Out auf den ich hier mangels Bedarf nicht eingehe, und ein Anschluss für ein gängiges Netzteil, der ausschließlich der Beleuchtung der Solo LED dient.
Auch die Bedienung ist eigentlich völlig selbsterklärend; Range Switch für unterschiedlich starke Signalreduktion (wirkt sich wie der Solo Switch auf den Regelbereich aus); der zentrale Regler für die Attenuation (mit 3 Skalen, Solo/High/Low) und dann noch ein 3stufiger "Presence" Schieberegler für die Kompensation verloren gegangener Höhen (je nach Attenuation Level einzusetzen).
Negativ: die Regelung "springt" zwischen den 3 möglichen "Vorwahlen" (Solo/Hi/Low) hin und her, ist also nicht linear. hier mal der Link zum Manual; auf Seite 6 ist die Übersicht abgebildet und man seht gleich was ich meine. Ein schnelles Durchschalten zum Finden des benötigten Attenuation Levels ist also nicht so leicht möglich. Das ist und bleibt mein einziger wirklicher Kritikpunkt.
Eine alternative Möglichkeit, die Attenuation zu bedienen und das passende Level zu finden, ist den zentralen Switch auf ein grobes Level einzustellen, und dann mittels Attenuation Switch und Solo Switch in 3-DB-Stufen hin und her zu schalten.

Sound/Nutzen
... und da ist er sofort auf dem Punkt. Ich kann mich allen positiven Urteilen nur anschließen. Die Reduktion ist durch alle Stufen hindurch von tollem Klang; obertonreich und mit denkbar wenig Reduktion der Höhen.
Was dem Spielen zu Hause unheimlich hilft, ist die natürliche Kompression, die der Amp mit sich bringt, wenn die Endstufe richtig arbeitet. Das bringt einem einfach kein noch so gutes Pedal. Dies, zusammen mit dem unschätzbaren Vorteil, dass man sich einfach EIN Setting für seine Pedale und den Amp suchen kann, und danach je nach Wohnzimmer/Proberaum/kleine Bühne/große Bühne/ mit/mit teilweiser/mit kompletter PA einfach nur noch den Ironman entsprechend einstellt. So genial!

Auch die Regelbarkeit über die Nutzung der Regler an der Gitarre, bei weit aufgedrehtem Amp, funktioniert einfach top und ersetzt vermutlich in so mancher Situation das Overdrive oder Booster Pedal.

Also - mehr will ich gar nicht schreiben, denn es gibt im Web weitere Reviews und v.a. YT-Videos, allen Voran dieses hier:


Für mich persönlich erhält der TKIMIIMA :D 9 von 10 Punkten. (jeweils 0,5 Abzug für den Preis und die nicht linear durchschaltbare Attenuation, wissend dass es anders wenn überhaupt nur sehr viel aufwändiger zu realisieren wäre).

Der Preis beinhaltet sicherlich die Kalkulation vergleichsweise relativ weniger verkaufter Einheiten, entsprechend hohe Teilekosten und gerade so eine kleine Firma muss auch überleben. Man muss ihn wohl zum Teil auch als Kompensation dafür sehen, dass mit dem Kauf das ewige "wo ist mein Ton" Potigeschraube and Pedalen und Amp Vergangenheit wird - dann ist der Schmerz erträglich :rolleyes:

ciao @all!
 
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Nach ein paar Tagen Praxis noch die Ergänzung, dass ich ihn jetzt fürs zu-Hause-Spielen auf -14dB eingestellt habe; die Amp Volumes stehen dabei auf 6 (High Treble) und 3 (Normal).

Die Gitarrenvolumes habe ich so zwischen 7 und 8 und habe damit ein "angeschmutztes" Clean. Volume voll auf ergibt dann schönes Crunch, wahlweise EP Booster oder BoR dazu fette Lead-/Overdrivesounds.

Alle Einstellungen sind für "Bedroom" schon recht laut, aber immer noch so dass bei geschlossenen Fenstern die Nachbarn nicht soo viel mitbekommen ;-). Es ginge noch leiser ohne große Einbußen, aber so ist das Spielgefühl am besten.

Höhen-/Transparenzverlust überhaupt kein Thema. Bin total begeistert.
 
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Ich finde den auch sehr geil, nur das man den Soloboost-Knopf in das Gehäuse integriert hat finde ich dämlich.
Viel besser wäre es doch einen Klinkenausgang dran zu machen und dann mit einem externen Fußschalter (5m o.ä.) die Solofunktion fernsteuerbar zu machen.
Naja, man kann nicht alles haben.
 
Ist das Bild oben ein Princeton Reverb, oder anders gefragt hat der Ironman II Mini zum Einbauen im Gehäuse eines Princeton genügend Platz?
 
Ich habe seit Weihnachten den großen Bruder (Iron Man 2), der meinen „günstigen“ Harley Benton PA-250 abgelöst hat. Kurzfassung: 6 x so teuer, aber wirklich top Qualität. Ich habe die beiden Attentuatoren mit mehreren Marshalls (von 5 Watt Vollröhre bis 50 Watt Vollröhre) ausführlich gegeneinander getestet. Der grosse Iron Man 2 hat auch einen Fußschalter für den 3 dB SoloBoost. Ich hatte anfangs (wie der Threadersteller) Bedenken wegen der nicht linearen Lautstärkesenkung, finde aber für alle meine Amps bis „Flüsterleise“ immer eine passende Einstellung. Ungewohnt ist die Presence Regelung. Andere Attentuatoren der gehobenen Klasse (Rivera und Freyette) haben extra Schalter, um Höhen zu ergänzen. Höhenverlust ist ja das genetisch verankerte Urproblem der Attentuation. Der Iron Man 2 hat einen Regler, der Presence in zwei Stufen leicht reduziert (anders als der Threadersteller schreibt). Der Effekt ist sehr subtil, ähnlich einer diskreten Kompression. Sie ist es im Handbuch beschrieben und mir gefällt die mittlere Position am besten. Zeigt aber auch, wie gut der Iron Man 2 den Ton erhält, nur die Lautsprecher lassen den Ton irgendwann versuppen, wenn sie bei -38 dB nicht mehr ausreichend schwingen können.
 

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