Amp verabschiedet sich mit Blitz

  • Ersteller TheMightyChalex
  • Erstellt am
Warum NICHT auf Standby schalten?!? Dafür ist es doch da, dass die Röhrenheizung an bleibt.....

Oh man, so viel Halbwissen.
Der Standby-Schalter ist für *kurze* Spielpausen im Minutenbereich, und für schonenedes Ein- und Aussschalten. Nicht für "Pausen" im Stundenbereich.
Warum nicht so lange auf Standby? Weil es die Röhrenheizung verheizt, deshalb. Stichwort u.a. Kathodenvergiftung (Neudeutsch cathode poisoning).

...
Zum einen kostet auch eine Röhre Geld...

... Geld das nicht weggeworfen ist, wenn die Ursache eine andere ist.
Denn dann hat man Ersatzröhren parat, was nie ein Fehler ist.
Und wenn dann tatsächlich die Röhre altersbedingt die Segel streicht, hat man Ersatz, den man nicht neu kaufen muss.

Zum anderen ist das Schrauben in einem Amp NICHT UNGEFÄHRLICH, wegen der hohen Spannungen, die hier vorhanden sind!...

Zum Wechsel einer Röhre muss man eigentlich nicht "schrauben", das kann jeder ganz gefahrlos machen. Zumindest jeder, der intelligent genug ist, vorher den Amp auszuschalten und den Netzstecker zu ziehen.

B.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zum Wechsel einer Röhre muss man eigentlich nicht "schrauben", das kann jeder ganz gefahrlos machen. Zumindest jeder, der intelligent genug ist, vorher den Amp auszuschalten und den Netzstecker zu ziehen.

B.

Das denk ich eigentlich auch immer :gruebel:
Aber ich höre immer wieder dieses Argument hier.
Außer wenn man was falsch einsetzt und dann den Amp anschaltet :weird: .


Zu Habibs "In wie fern".
Die jagen einen durch die halbe Innenstadt zur Werkstatt um dann zu sagen: "Naja, das ist eigentlich nich unser Problem."
Mehr sag ich dazu nicht mehr :p Ich lass mich mal jetzt überraschen ;)
 
Bring das ding zum Tech und schilder ihm dein Problem. Der schaut sich das an und weiß in aller Regel was zu machen ist. Wenns wirklich nur die Gleichrichterröhre war bist du ein paar € ärmer und um eine Erfahrung reicher, wenns mehr ist: sei froh dass du nicht selbst dran rumgebastelt hast!

Mit halbwissen gepaarte Ferndiagnosen sind ne ganz gefährliche Sache . . .
 
Moin,

Freeway Ticket --> einschicken --> Nach 2-3 Tagen in der Store-Werkstatt anrufen, sich "Hein" geben lassen, das ist der Bulli-Doktor, ihm alles schildern und ihn bitten, den Bulli nach Reparatur wieder ordentlich einzupacken.

Nach ein paar Tagen ist die Kiste repariert wieder bei Dir. Hat bei mir einwandfrei geklappt, Phasenumkehr war durch.

Grüße...
 
Oh man, so viel Halbwissen.
Der Standby-Schalter ist für *kurze* Spielpausen im Minutenbereich, und für schonenedes Ein- und Aussschalten. Nicht für "Pausen" im Stundenbereich.
Warum nicht so lange auf Standby? Weil es die Röhrenheizung verheizt, deshalb. Stichwort u.a. Kathodenvergiftung (Neudeutsch cathode poisoning).

Viel schöner ist das bereits in den 50'ern als sogenannte "sleeping sickness", also "Schlafkrankheit" von einigen Röhrenherstellern bezeichnet worden.;)


Greetz,

Oliver
 
Oh man, so viel Halbwissen.
Der Standby-Schalter ist für *kurze* Spielpausen im Minutenbereich, und für schonenedes Ein- und Aussschalten. Nicht für "Pausen" im Stundenbereich.
Warum nicht so lange auf Standby? Weil es die Röhrenheizung verheizt, deshalb. Stichwort u.a. Kathodenvergiftung (Neudeutsch cathode poisoning).

Zum Wechsel einer Röhre muss man eigentlich nicht "schrauben", das kann jeder ganz gefahrlos machen. Zumindest jeder, der intelligent genug ist, vorher den Amp auszuschalten und den Netzstecker zu ziehen.

B.

Da habe ich doch zum Thema Halbwissen mal ´ne Anmerkung.
Und bitte nicht persönlich angegriffen fühlen:eek:

Fange ich mal hinten an:
Klar kann jeder halbwegs technisch Begabte eine Gleichrichterröhre wechseln, wenn er es bei ausgeschaltetem Amp und gezogenen Stecker macht, da hier nichts eingemessen werden muß. :great:
Auch muß hier ausser der Rückseite des Amps nichts "geschraubt" werden - klar. "Schrauben" meinte ich plakativ in diesem Zusammenhang.
(anders als bei Endstufenröhren, die meiner Meinung nach in jedem Fall gebiast werden sollten, allein damit man ein "best setting" erreichen kann)
Schnell fängt dann aber ggf. jemand (vielleicht nicht die Schreiber in diesem Thread) an und denkt, ich gucke mal eben mit´m Ohmmeter nach meinem BIAS, ohne zu wissen was er da wirklich tut, und bleibt dann plötzlich nach Restentladung mit Herzflimmern vor´m geliebten Amp liegen.
Da wäre ich mit dem "ganz gefahrlos" nicht so "ganz glücklich".

Ich meine: beim geringsten Zweifel, woher mein Defekt im Amp kommt, IMMER zum Techniker damit! ´N Schlag aus´m Amp hat weitaus mehr Energie als beim Finger in der Steckdose!

Zum Standbyschalter:
Soll natürlich zum schonenden Aufheizen der Röhre dienen - sprich: Power on, ein paar Minuten warten und dann, selbst wenn noch nicht losgerockt wird, Standby on, weil die jetzt vorgewärmten Röhren noch etwas eher auf Betriebstemperatur kommen.
Beim Ausschalten hingegen kann man den Netzschalter getrost recht zügig nach dem Standby ausschalten.

Zum "Kathodenvergiften":
In der Tat ist es wohl so, dass einige Röhrentypen etwas ungehalten auf ständiges Heizen reagieren sollen, was aber bei EL34 oder 6L6 moderner Fertigung (wie wahrscheinlich auch beim Bulldozer) meiner Information nach nicht so extrem ist.
Zumal dieser Effekt in erster Linie auftritt, wenn aus irgendeinem Grund die normalerweise konstante Spannung der Sekundärwicklung des Trafos abnimmt, und somit eine nicht gewollte "Unterheizung" der Röhre auftritt.

Natürlich hast Du recht, wenn Du sagst, man "verheizt" sich den Heizfaden der Röhre beim Standby. Aber in erster Linie, weil er nicht wirtschaftlich (die Röhre verstärkt ja gerade nicht) genutzt wird. Hat meine Röhre also eine Betriebsdauer von sagen wir mal 10.000 Stunden (nur´n Beispiel) von denen ich sie 5.000 Stunden im Standby betreibe, habe ich natürlich Geld rausgeschmissen.
BTW- da ja viele Metaller ihre Rectos eh mit Diodengleichrichtung fahren (macht halt knackigere Anschläge:cool:), verschleissen die Gleichrichterröhren ja trotzdem, wo sie im Prinzip ja auch auf Standby laufen, gelle? Na gut, so ´schlimm ist das bei denen ja nich :redface:

Aber weil auch ständiges Ein- und Ausschalten aufgrund der thermischen Belastung der Materialien die Lebensdauer verringert, macht es meiner persönlichen Meinung nach schon Sinn, in Spielpausen den Standby zu betätigen. Zum Beispiel, wenn der Bandkollege die nächste halbe Stunde im Studio erstmal seine Soli einhämmert.
Wenn ich aber weiß, dass mein Bolide die nächste Stunde nicht ran muß, sollte ich ihn natürlich auch aus machen.

So betreibe ich Röhrenamps schon seit ich sie spiele, und fahre damit nicht wirklich schlecht.
Mein Ampeg z.B. verließ mich das erste Mal nach 16(!) Jahren. Und da war letztendlich "nur" ein Widerstand in der Vorstufe hinüber. Und das wohl eher altersbedingt.;)

Greetz, E.
 
Natürlich hast Du recht, wenn Du sagst, man "verheizt" sich den Heizfaden der Röhre beim Standby.

Nein, es geht die Kathodenrohrbeschichtung kaputt und nicht der Heizfaden!

Aber in erster Linie, weil er nicht wirtschaftlich (die Röhre verstärkt ja gerade nicht) genutzt wird. Hat meine Röhre also eine Betriebsdauer von sagen wir mal 10.000 Stunden (nur´n Beispiel) von denen ich sie 5.000 Stunden im Standby betreibe, habe ich natürlich Geld rausgeschmissen.

Die Röhre hat eine "normale Lebensdauer" von 10000h (das wäre allerdings schon "special quality" und das kann man bei heutigen ECC83 absolut vergessen und bei Endröhren schon zweimal...), das heißt, dass sie im NORMALEN ARBEITSPUNKT eben 10000h hält, bevor sie an ihre Lebensdauerendwerte kommt ("end of life design limits" oder so). Wenn du keinen Anodenstrom hast, d.h. Standby, dann ist die Röhre oft um einiges schneller tot.

BTW- da ja viele Metaller ihre Rectos eh mit Diodengleichrichtung fahren (macht halt knackigere Anschläge:cool:), verschleissen die Gleichrichterröhren ja trotzdem, wo sie im Prinzip ja auch auf Standby laufen, gelle? Na gut, so ´schlimm ist das bei denen ja nich :redface:

Und jetzt rate mal, warum ich denen immer rate, eben jene 5U4G rauszuziehen oder teilweise schon überlegt habe, da einfach Widerstände über den Schalter zu klemmen...

Im Übrigen (da off-topic):
https://www.musiker-board.de/vb/amp...nvergiftung-durch-langen-standby-betrieb.html

MfG Stephan

PS: Wer es sich nicht zutraut, eine Röhre zu wechseln indem er die alte rauszieht und die neue reinsteckt, der holt wohl auch den Elektriker, wenn eine Glühbirne zu wechseln ist...:confused:
 
Nein, es geht die Kathodenrohrbeschichtung kaputt und nicht der Heizfaden!



Die Röhre hat eine "normale Lebensdauer" von 10000h (das wäre allerdings schon "special quality" und das kann man bei heutigen ECC83 absolut vergessen und bei Endröhren schon zweimal...), das heißt, dass sie im NORMALEN ARBEITSPUNKT eben 10000h hält, bevor sie an ihre Lebensdauerendwerte kommt ("end of life design limits" oder so). Wenn du keinen Anodenstrom hast, d.h. Standby, dann ist die Röhre oft um einiges schneller tot.



Und jetzt rate mal, warum ich denen immer rate, eben jene 5U4G rauszuziehen oder teilweise schon überlegt habe, da einfach Widerstände über den Schalter zu klemmen...

Im Übrigen (da off-topic):
https://www.musiker-board.de/vb/amp...nvergiftung-durch-langen-standby-betrieb.html

MfG Stephan

PS: Wer es sich nicht zutraut, eine Röhre zu wechseln indem er die alte rauszieht und die neue reinsteckt, der holt wohl auch den Elektriker, wenn eine Glühbirne zu wechseln ist...:confused:

Ja, natürlich, Entschuldigung.
Wenn ich es richtig gelesen habe, wird irgendwie Sauerstoff freigesetzt, der sich an der Kathode ablagert und dadurch die "Emission" der Kathode herabsetzt.

Mit Verheizen meinte ich in diesem Zusammenhang (wie band-olero wahrscheinlich auch (?), vielleicht fälschlich ausgedrückt, den vorzeitigen Verschleiß.

Und die 10.000 Stunden waren als Rechenbeispiel gedacht. Eine Röhre ist dann ja auch nicht dafür gedacht, dass sie ihr Leben im Standby verbringen soll, ebenso wie sich ein Getriebe vielleicht weitaus früher verabschiedet, wenn man nur rückwärts fährt.
Hoffe dieses Beispiel passt:gruebel:
Ich meinte ja nicht, dass man sorglos den Amp stundenlang auf Standby betreiben sollte, falls das so verstanden wurde (mache ich ja auch nicht).

Nur, dass ich persönlich, ohne bisher Unmengen an Röhren austauschen zu müssen, die Standby Funktion wohl mehr nutze, als es scheinbar andere tun.

...und danke für den interessanten Link hierzu. Man lernt ja nie aus - auch mit 40 nicht :redface:


Gruß, E.


P.S.: wenn ich natürlich sehe, wie meine Frau ´ne Halogenlampe anfasst...:p
 
...
..... anders als bei Endstufenröhren, die meiner Meinung nach in jedem Fall gebiast werden sollten, allein damit man ein "best setting" erreichen kann ....

Ja nee.
Class-A-Amps müsen nicht gebiast werden; Cathode-Biased-Amps ebensowenig, und manche Amps (z.B. mein 500-Euro-Randall!) haben von aussen zugängliche Messpunkte und Biasregler, so dass auch hier beim Endröhrenwechsel nix aufgeschraubt werden muss.

... und denkt, ich gucke mal eben mit´m Ohmmeter nach meinem BIAS, ohne zu wissen was er da wirklich tut ...

Ein eher unwahrscheinliches Szenario, denn dazu muss man ja wissen, a) wie ma ndas Bias misst, b) ob und wo man den Biaswert regulieren kann und c) welcher Biaswert eingestellt werden sollte.
Wer all dies weiss, ist im Regelfall nicht ganz ahnungslos.

Ich meine: beim geringsten Zweifel, woher mein Defekt im Amp kommt, IMMER zum Techniker damit! ´N Schlag aus´m Amp hat weitaus mehr Energie als beim Finger in der Steckdose!

Die Diskussion gab es hier schon mal.
Es gibt (so weit ich weiss) keinen Defekt, der eindeutig nur durch eine defekte Röhre verursacht werden kann. Also besteht immer die Möglichkeit, dass ein Defekt vorliegt.
Brauchbare Amptechniker sind rar.
Ich wohne in einer Großstatdt, dennoch kenne ich keinen einzigen brauchbaren Amptechniker in meiner Stadt.
Der nächste gute Amptechniker ist bei mir ca. 35 Kilometer entfernt.
Dank PKW ist das für mich relativ gut erreichbar, aber nicht jeder hat es so gut.

Deswegen ist die Regel "immer ab zum Techniker" oft schlicht nicht machbar,
daher ist es oft ratsam, erst mal zu checken, ob nicht einfach ne Röhre defekt ist, wenn der Schaden eben von einer defekten Röhre stammen könnte. Insbesondere dann, wenn es eine Röhre ist, bei der der Ruhestrom nicht eingestellt werden muss und einfaches "Plug & Play" gegeben ist.

Der Hinweis auf die Gefahr ist natürlich nicht verkehrt, aber eigentlich nur dann relevant, wenn man den Amp tatsächlich aufschraubt.

Zum "Kathodenvergiften":
In der Tat ist es wohl so, dass einige Röhrentypen etwas ungehalten auf ständiges Heizen reagieren sollen, was aber bei EL34 oder 6L6 moderner Fertigung (wie wahrscheinlich auch beim Bulldozer) meiner Information nach nicht so extrem ist. /QUOTE]

Nun, es besteht dennoch eine Restgefahr, die Lebensdauer seiner Endsrufenröhre unnötig zu verkürzen.
Und da es unnötig ist, sollte man es meiden. Punkt.

Mir ist es -versehentlich- schon passiert, dass ich einen EL34-Amp über Nacht im Standby gelassen haben, und das hat der Amp ohne hörbaren Schaden verkraftet. Aber man muss das ja nicht mit Absicht forcieren.

Deshalb: lieber Amp ganz an oder ganz aus und Standby neben dem Ein- und Ausschalten höchsten für kurze Pausen verwenden.
Das spart a) Strom und vermeidet b) ein vermeidbares Restrisiko zur Endröhrenlebendauer-Verkürzung.

Band-O-Lero
 

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