[Amp] VOX VT40+

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TenaciousB
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Herzlich Willkommen zu meinem Review des VOX VT40+. Kaufdatum war der 17.11.2010. Das Review wächst momentan noch, d.h. es werden noch weitere Aspekte von mir hinzu kommen und ein täglicher Besuch lohnt sich.
Viel Spaß!
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Teil 1: Technische Details

Der VOX VT40+ ist seinem kleinen Bruder (VOX VT20+) sehr ähnlich. Er unterscheidet sich aber in der Gehäusehöhe um 3cm, den Lautsprechern (8", 4Ω x1 / 10", 8Ω x1), Der Ausgangsleistung von 30 bzw. 60 Watt, der Leistungsaufnahme (25 bzw. 36 W), und dem Gewicht ( 8,8kg bzw 10,9kg).

Ansonsten haben sie beide 33 "Verstärkermodelle", 11 Pedaleffekttypen, 11 Modulations-/Delay Typen, 3 Reverb-Typen, eine Rauschunterdrückung, 99 Presets, eine INPUT-Buchse, eine PHONES-Buchse und eine AUX-IN-Buchse. Optional ist der Footstwitch VOX VFS5 zu erwerben, mit dem 2 Bänke à 4 Speicher aufgerufen werden können.



Teil 2: Erster Eindruck

Als ich die Verpackung öffnete und den Verstärker entnahm, musste ich nochmals nachschauen, da ich mir nicht mehr sicher war, ob das jetzt wirklich der VT40+ ist oder nicht. Denn er ist schon wirklich sehr kompakt und klein (422 x 222 x 406mm).
Was mir als zweites aufgefallen ist, dass die Verarbeitung mit der eines MARSHALLs AS50D (mein Akustik-Amp) durchaus mithalten kann. Die Materialien sind optisch wie haptisch in einem tollen Zustand und nicht von minderer Qualität. Die Bedienoberfläche ist wunderschön rund 2cm in der Decke des Verstärkers eingelassen und sitz fest, ohne zu wackeln. Die "Chicken-Head"-Knöpfe lassen sich einfach und exakt steuern, Feinjustierung ist damit auf jeden Fall möglich.
Ein Stromkabel und eine Bedienungsanleitung liegen selbstverständlich bei. Bei der Bedienungsanleitung ist positiv zu erwähnen, dass sie komplett deutschsprachig gehalten ist und über einen guten Aufbau verfügt. Man kann mit ihrer Hilfe schnell loslegen und alles überblicken. Ebenfalls enthalten ist dort eine "Song-Programmübersicht", die einem z.B. sagt, dass man "Smeels like Teen Spirit" z.B. mit "Orange-Mode" und dem Verstärkermodell "BOUTIQUE METAL" spielen kann (insgesamt 33 solcher Beispiele). Auf den letzten 3 Seiten kann man anhand eines Schemas der Einstellungen Sound-Beispiele einzeichnen und benennen - nett, aber ob man das wirklich nutzt sei dahingestellt.



Teil 3: Die ersten Töne

Vorab habe ich mir, soweit vorhanden, Videos von der VOX VT+ Serie auf YouTube angeschaut und musste feststellen, dass der Verstärker doch etwas "nach Plastik" klingt. Dennoch wollte ich mir selbst davon ein Bild machen.
Und ich muss sagen, dass es sich bei manchen 1-2 Verstärkermodellen tatsächlich etwas unnatürlich anhört. Dies hängt aber zum einen damit zusammen, dass es nach wie vor nur ein "modelling-Amp" ist und das "Künstliche" somit in seiner Natur liegt. Jedoch sind diese angesprochenen Verstärkermodelle schon sehr "experimentelle Sounds", die schon fast die Anmutung eines Synthesizers haben. Deshalb finde ich es nicht weiter schlimm, dass sie so klingen, denn die anderen Amp-Modelle sind durchaus gelungen.
Ein Modell, dass es mir besonders angetan hat, ist der "US Blues". In allen drei Modi doch sehr unterschiedlich, lässt er sich von meiner Paula einige wirklich schöne Töne entlocken. Im SPL Modi ein samtweicher Clean-Sound, der bei Anheben der Lautstärke freudig und obertonreich zu zerren beginnt.
Auf zwei Verstärkermodelle möchte ich aber noch besonders eingehen:
1. den VOX AC15 und 2. den VOX AC30

VOX AC15
STD: Dieses Modell beruht auf einem AC15TB, der den butterweichen Charakter des relativ leisen AC15 mit der Klangvielfalt des "Top Boost"-Kanals eines AC30 kombiniert.
SPL: Dieses Modell beruht auf Kanal 2 des VOX AC15, der 1962 erschien.
CST: Dieser Sound emuliert den "Thick-Kanal des VOX Night Train Verstärkers und versteht sich als zeitgenössische Variante der "klassischen" VOX-Schaltung mit zwei 12AX7 Vorverstärkern- und EL84 Endstufenröhren.

VOX AC30
STD: Dieses Modell beruht auf einem AC30 mit "Top-Boost"-Schaltung, die ab 1964 eingebaut wurde. Samtweiche und feine Höhen, die tiefe Übersteuerung und der glasklare Clean-Sound.
SPL: Dieses Modell beruht auf dem VOX Heritage AC30H2 und klingt so spritzig wie ein "klassischer" VOX-Verstärker mit dem legendären Celestion lnico Blue Lutsprecher.
CST: Dieses Modell beruht auf einem AC30BM. Brüllender Sound eines übersteuerten Amps, dessen "Treble-Boost"-Funktion aktiv ist.



Teil 4: Die Power!

Tag zwei, und heute wieder 1-2 Stündchen mit dem Verstärker zu Hause verbracht. Ich nähere mich nur langsam und voller Rücksicht auf meine Nachbarn der 50% Grenze des Master-Regelers. Das Ding macht einfach so einen Lärm, unglaublich! Die Lautstärke ist zwar sehr genau zu regulieren, aber je höher der Regler geht, desto aggressiver verhält sich die Lautstärke. Sollte man Ihn als Übungsamp nur für zu Hause haben wollen, dann würde ich wirklich zu dem kleineren Bruder, dem VT20+, raten. Mit dem VT40+ kann man locker einige Sessions oder Auftritte über die Bühne bringen!



Teil 5: PHONES-Buchse

Die neue VT+ Serie hat, wie Branchen üblich, einen integrierten Kopfhörer Ausgang. Dieser emuliert die Röhre, ohne sie zu nutzen. Das heißt, dass der Sound, den man über die Kopfhörer bekommt, zu 100% künstlich ist. Dies hat zur Folge, dass man die Lautstärke der Kopfhörer nicht über den MASTER-Regler, sondern über den VOLUMNE-Regler einstellt. Für Gitarissten, die "es gerne auch richtig laut über Kopfhörer haben", sei gesagt, dass es hier bei wirklich laut zu geht. 50% Volumne reichen schon völlig aus, um nachts noch eine kleine Jam-Session einzulegen. Bei höheren Lautstärken merkte ich zumindestens bei meinen Kopfhörern, das etwas fehlt: Die Tiefen. Gerade bei UK-Modells, zusammen mit einer LP, wo die Tiefen gerne mal etwas anfangen sollen zu matschen, passiert für meinen Geschmack über die Kopfhörer etwas wenig. Ob dies am Ausgang oder an den Kopfhörern selbst liegt, kann ich noch nicht sicher sagen, dass würde evenetuell ein Recording-Test zeigen. Denn der PHONES-Ausgang kann auch zum Recording am PC benutzt werden. Dies habe ich allerdings noch nicht ausgetestet.
Alles in allem ist der Kopfhörer Ausgang aber auch hier sehr gut gelungen. Man hat einen sauberen, klaren Ton und muss mit der Lautstärke nicht sparen. Allerdings ist ein Amp über Kopfhörer, wie eine Mass Bier mit Strohhalm: Es geht, schmeckt aber irgendwie anders!
 
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Na endlich mal wieder ein Modelling-Vox mit Stoffbespannung, damit man nen Mikro davor abhängen kann, ohne die Anschlaggeräusche am Metallgitter!
Direkt lecker, und latent GAS-erzeugend als Eierlegendewollmilchsau:D
 
Danke für den Test!
 
Schönes Review, danke dafür :)
Eines kommt mir bei den neuen VT+ Modellen jedoch spanisch vor. Der VT40+ wird beispielsweise als 60Watt(RMS laut Herstellerseite) Verstärker beworben, auf deinem zweiten Bild liest man dann "40W Modeling...." und die Leistungsaufnahme liegt gar nur bei 36Watt. Nun kenn ich mich auf dem Gebiet nicht wirklich aus, platt gesagt kann aber doch nicht mehr rauskommen als reingeht, vor allem wenn man noch den Faktor Verlustleistung mit einbezieht, oder übersehe ich da etwas?
Die alte VT-Serie erscheint mir da mit ihren Leistungsangaben plausibler. Der VT30 z.B. hat eine Leistungsaufnahme von 40Watt was einem Wirkungsgrad von 75% entspricht.
Wäre dankbar wenn mich jemand aufklären könnte.
 
Könnte man das Ding wirklich mit einer Band mithalten? Auf Proben und kleineren Gigs?
 
Hi, sorry, dass ich jetzt erst antworte:

Also zu Dozo:
Auf dem zweiten Bild liest man, auf dem Aufkleber "40W", da gebe ich dir recht. Aber da wusste die rechte Hand (Marketing) wohl nicht, was die Linke (Ingenieure) macht. Die Verwirrung über die 20+/40+/80+/120+ ist im gesamten Internet verbreitet. Eins kann ich aber sicher sagen, meinen Regler kann ich bis auf 60Watt hochschrauben (steht dort auch, auf dem Bild leider nicht zu erkennen). Wie es sich mit der Leistungsaufnahme verhält, kann ich dir leider nicht beantworten.

An Slash:
Der Verstärker macht zwar einen "kleinen Eindruck", aber der macht so einen höllischen Lärm (positiv). Zu hause, zum üben hab ich ihn noch nie über die 9 Uhr Position (etwa 20% Leistung) gefahren, und selbst damit bekomm ich meine Nachbarn immer wieder dazu, mit dem Besenstil die Decke zu malträtieren. Von daher würde ich sagen, dass der Amp für alle Auftritte geeignet ist, bis zu einer größe, wo dann sowieso mit dem mikrophon abgenommen wird. Das war auch einer der Kaufgründe für mich, da er so zuhause und in der öffentlichkeit zum einsatz kommt.
 
Wie sind eigentlich die neuen Effekte, also die am Linken Poti?
 
@Slash1994
Also für zuhause reicht der VT20+ auf jeden Fall auch! Ich denke, es könnte nur etwas problematisch werden, wenn du in einer Band spielst, weil er es etwas schwerer hätte z.B. gegen das Schlagzeug anzukommen ;-) Allerdings hat die gesamte Serie ja diesen Master-Regler, den man von 0Watt-30W/60 schrauben kann und somit sehr genau die Lautstärke regulieren kann.

@wtf48:
Die Effekte gefallen mir sehr gut, wenn ich es schaffe, mach ich mal noch nen video dazu ;-)
 
Alles klar, danke. Dann werd ich mal den Amp bei Gelegenheit anspielen!
 
Guten Abend zusammen :)

Beim Suchen nach Testberichten bin ich auf den Thread hier gestoßen und interessiere mich für den VT20+.


Jetzt komm ich allerdings zum Punkt aufnehmen:
Ich hab zuhause ein Audiointerface stehen, entweder schließe ich meine Gitarre direkt daran an, und benutze virutelle Amps, oder aber ich schließ sie an den Spider III, und den dann wiederum über den Kopfhörerausgang an das Interface an, um aufzunehmen.
Beim VT20+ sieht mir der Kopfhörerausgang zu klein aus, um ein normales Instrumentenkabel zu benutzen, muss ich da ein anderes Kabel kaufen oder was brauche ich?
 
Umständlich? Naja, dass es Kopfhörer und Kopfhörerausgänge sowohl mit großer wie auch mit kleiner Klinke gibt, ist doch ziemlich normal und bekannt.
 

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