Analyse Für Elise Beethoven

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blubberich
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Hallo,

Erstmal zu mir, ich bin neu im Forum, besuche die Jgst.1 eines Gymnasium.
Da wir demnächst eine Musikklausur schreiben, möchte ich zur Übung für mich einmal das Werk Für Elise von Ludwig van Beethoven analysieren. In der Klausur kommt das Thema Wiener Klassik und die Sonatenhauptsatzform dran, von demher passt dieses Werk doch wie die Faust aufs Auge, oder ?
Und nun zu meinen Fragen:
Gedacht habe ich mir, dass die Exposition des Stückes von Takt 1 - 22 geht, passt das soweit ?
Thema 1 wäre doch von Takt 1-9 & Thema 2 von Takt 9-15 oder lieg ich hier schon vollkommen falsch ?
Jedoch wie gehts dann weiter, folgt auf die Themen gleich die Durchführung oder ist der musikalische Verlauf ab Takt 23 -39 zu verstehen, eher als motivische Arbeit bzw. Überleitung, was ja in der Sonatenhauptsatzform so üblich wäre, oder doch was anderes ?!?
Ab Takt 40 sehe ich sehe ich die Durchführung mit der Vararbeitung der Themen, die bei Takt 60 endet. Ab Takt 60 ist die Überleitung zur Reprise, die bis Takt 69 geht. Die Reprise beginnt somit bei Takt 70 & endet bei Takt 100, worauf die kurze Coda folgt.

So, da ist bestimmt einiges nicht richtig, ich fänds echt toll, wenn da jemand mal drüber schauen könnte und mir helfen könnte, im Unterricht haben wir dieses Thema leider nicht richtig behandelt, von demher wäre ich euch echt sehr dankbar :)

Hier die Noten:
http://ia600406.us.archive.org/7/it...73362d/Für Elise Original version - Piano.pdf
 
Eigenschaft
 
Ich find's niedlich wie du es schaffst eine Sonatenform in ein Stück reinzuanalysieren die gar nicht vorhanden ist :D

Beachte wie das Stück immer wieder zur Hauptmelodie zurückführt und dass diese dann praktisch genau wie am Anfang gespielt wird. (Gleiche Tonart, gleicher Rhythmus etc).

Die Form ist eher AABACA' oder so, also eine Art Rondo. (Ich hasse diese akademischen Formmodelle, die einen eigentlich nichts über die Musik verraten, Aber die Idee sollte klar sein.)
In diesem Stück versucht Beethoven nicht das Thema wie in einer klassischen Sonatenform zu verarbeiten oder mit einem 2. Thema zu verbinden sondern er wiederholt das Thema im Prinzip immer in seiner Grundform und stellt es kurzen, kontrastierenden Zwischenteilen gegenüber, die immer relativ unvermittelt beginnen, Spannung erzeugen und wieder zur ersten Melodie übergehen.

T9-15 kann außerdem kein 2. Thema sein da es nur Motive aus dem ersten Thema weiterverarbeitet. In einer Sonatenform findet man sowas in dem Übergang zwischen 1. und 2. Thema. Oft wird über Sequenzen die auf Motiven des 1. Thema zur Dominanten moduliert. Das 2. Thema setzt sich immer etwas vom ersten Thema ab, durch anderen Charakter (in der Schule oft leiser und "lyrischer"), andere Tonart, andere Begleitfigur, absteigende statt aufsteigende Melodieführung usw.

Wenn das hier wirklich eine Sonatenform wäre dann wäre eher ab T23 das 2. Thema. ;)

Wenn du einen richtigen Sonatensatz willst dann guck dir lieber die Sonaten an. Ich empfehle den 1. Satz davon:
 
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In der Klausur kommt das Thema Wiener Klassik und die Sonatenhauptsatzform dran .......... im Unterricht haben wir dieses Thema leider nicht richtig behandelt

Das tut mir echt leid für dich. Da werden den Schülern im Musikunterricht mitunter einfach nur Schlagwörter an den Kopf geworfen ohne dass der Lehrer sich die Mühe macht das Material didaktisch vernünftig aufzubereiten.

Schau dir zum Thema Sonatenhauptsatzform doch einmal das OpenBook (=kostenlos!) von Ulrich Kaiser an, hier zeigt er vorbildlich wie man ein solches Thema dem Schüler interessant und verständlich nahe bringen kann:

http://www.kaiser-ulrich.de/publikationen/openbooks

Das OpenBook zu Johann Sebastian Bach ist ebenfalls sehr zu empfehlen!
 

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