Android Tablets zur Kommunikation auf der Bühne?

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Wir wollen in unserer Band die Text- und Notenmappen durch Tablets ersetzen. Ideal wäre es dabei, wenn der "Vorturner" per Click bei allen Bandmitglieder die Texte bzw. die Noten des folgenden Stückes auf das jeweilige Display "zaubern" könnte oder - wenn das nicht mögich ist - doch zumindest den Titel. Hat jemand damit Erfahrung? Gibt es u.U. Software dafür oder müßte man das gegebenfalls selber programmieren. Gibt es Erfahrungen, ob man mit 7 Zoll Tablets auskommt oder müssen es 10 Zoll Geräte sein? Spielt die Größe überhaupt einen Rolle oder kommt es nur auf die Bildschirmauflösung an? Fragen über Fragen! Ich wäre für Kommentare sehr dankbar!
 
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Technisch ist das natürlich faszinierend, aber ich frage mich, redet Ihr nicht miteinander auf der Bühne? Natürlich legt man vorher eine Setlist fest, die dann jeder für sich organisiert (so kenne ich das) und dann beim Gig durchsteppt. Wenn dann die unvermeidlichen Spontanänderungen kommen, ist es halt Arbeit auf Zuruf. Und dann liegt es an der Genialität des Einzelnen (keine gute Methode) oder an der Qualität der Organisation des Repertoires (schon besser) oder schlicht und ergreifend an der Qualität der Kommunikation des Bandleaders (mMn die beste Methode). Beispiel: "Wir überspringen X und Y und spielen gleich Z!" Oder "Nochmal zurück zum Anfang vom dritten Set, wir spielen X!" Wenn der Bandleader gut ist, wird er nun ein wenig mit dem Publikum reden, während der Rest kurz "blättert."

Wenn es allerdings technisch tatsächlich geht, wäre ich rein prinzipiell an einer Lösung interessiert. Ich habe viel mit Bands zu tun, bei denen Tabletts Einzug gehalten haben. Allerdings sind es in meinen Kreisen fast durchgehend iPads.

Viele Grüße
Jo
 
Wir wollen in unserer Band die Text- und Notenmappen durch Tablets ersetzen. Ideal wäre es dabei, wenn der "Vorturner" per Click bei allen Bandmitglieder die Texte bzw. die Noten des folgenden Stückes auf das jeweilige Display "zaubern" könnte oder - wenn das nicht mögich ist - doch zumindest den Titel. Hat jemand damit Erfahrung? Gibt es u.U. Software dafür oder müßte man das gegebenfalls selber programmieren. Gibt es Erfahrungen, ob man mit 7 Zoll Tablets auskommt oder müssen es 10 Zoll Geräte sein? Spielt die Größe überhaupt einen Rolle oder kommt es nur auf die Bildschirmauflösung an? Fragen über Fragen! Ich wäre für Kommentare sehr dankbar!
In einer der Bands, in denen ich spiele, wird mit dieser Art "Monitoren" gearbeitet. Der "Vorturner" (bei uns der Keyboarder) entscheidet was gespielt wird und der Rest der Band muss folgen. Das einloggen erfolgt meist während der Ansage. Da gibt´s auch keine Diskussionen. Es wird gespielt was da steht. Das klappt auch ganz gut, wenn jeder in der Band sofort reagiert (mit richtigen Sounds, Einsätzen, etc)
Für die Sänger ist es wichtig, dass der Text gut lesbar ist. D.h. je kleiner der Bildschirm, desto öfter muss, je nach Schriftgröße, "umgeblättert" werden. Das ist wie im richtigen Leben ;). Dann müsst ihr euch Zeichen einfallen lassen, für etwaige Breaks, Solos, etc., damit die Sänger/innen auch wissen, wann es wieder weitergeht. Da gibt es mehrere Systeme. Man kann das so einrichten wie eine Karaoke, oder über Midi, oder man kann natürlich auch "per Hand" durchs Stück scrollen.
An den Bildschirmen selbst sollte man nicht sparen. Aber ehrlich gesagt, kenne ich mich damit nicht so gut aus. Ich weiß noch nichtmal wie die Teile heißen, die wir benutzen. Unser Keyboarder steckt das Zeug immer fleißig zuzammen und am Ende funktioniert es :)
Kleine Randnotiz:
Für mich, der sich absolut keine Titel merken kann, ist diese Band eine absolute Herausforderung, da ich meist das Stück erst erkenne, wenn von irgendwoher ein Ton oder Rythmus zu vernehmen ist. Bei den Stücken, die ich anfangen muss, werde ich mit dezent versteckten Hinweisen in der Ansage darauf gebracht ;)
 
Wenn es allerdings technisch tatsächlich geht, wäre ich rein prinzipiell an einer Lösung interessiert. Ich habe viel mit Bands zu tun, bei denen Tabletts Einzug gehalten haben. Allerdings sind es in meinen Kreisen fast durchgehend iPads.
Also ich verwende onSong am iPad. Das hat eine Funktion onCue, mit der einer den Song für alle festlegt und schwuppdiwup haben ihn alle am Schirm. Auch synchrones Scrollen ist mit von der Partie. Inwieweit dann noch individuelle Anpassungen bzw. Notizen möglich sind weiss ich jetzt nicht.

für Android gibts das Songbook, bei der allerdings eine Livesynchronisation (derzeit) nicht möglich ist. Dafür gibts die Software für viele Betriebsysteme.


Generell habe ich ein zwiespältiges Verhältnis zu derartiger Software. Da gibts tolle Features wie Setlists und einfaches Transponieren. Editieren während der Erarbeitung des Songs bei der Bandprobe ist halt mit einem Bleistift immer noch einfacher. Und wenn die Hände im Eifer des Geschehens beim Auftritt doch etwas feuchter sind, dann mag so mancher Touchscreen zu diversen Fehlinterpretationen neigen ws dann in mehr oder weniger reizvollem herumgewische und -getappse des betreffenden Mitwirkenden ausartet.
 
Technisch ist das natürlich faszinierend, aber ich frage mich, redet Ihr nicht miteinander auf der Bühne? Natürlich legt man vorher eine Setlist fest, die dann jeder für sich organisiert (so kenne ich das) und dann beim Gig durchsteppt. Wenn dann die unvermeidlichen Spontanänderungen kommen, ist es halt Arbeit auf Zuruf. Und dann liegt es an der Genialität des Einzelnen (keine gute Methode) oder an der Qualität der Organisation des Repertoires (schon besser) oder schlicht und ergreifend an der Qualität der Kommunikation des Bandleaders (mMn die beste Methode). Beispiel: "Wir überspringen X und Y und spielen gleich Z!" Oder "Nochmal zurück zum Anfang vom dritten Set, wir spielen X!" Wenn der Bandleader gut ist, wird er nun ein wenig mit dem Publikum reden, während der Rest kurz "blättert."

Wenn es allerdings technisch tatsächlich geht, wäre ich rein prinzipiell an einer Lösung interessiert. Ich habe viel mit Bands zu tun, bei denen Tabletts Einzug gehalten haben. Allerdings sind es in meinen Kreisen fast durchgehend iPads.

Viele Grüße
Jo

Wir reden schon noch miteinander und wir starten auch jeden Abend mit einer für die spezielle Veranstaltung angefertigten Setliste, die Titel für die volle zuerwartende Spielzeit enthält. Das klappt auch die ersten drei vier Stunden recht gut. Problematisch wird es, wenn die Stimmung steigt und wir "spontan" 4, 5 oder auch mehr Titel plötzlich an einen Set anhängen, weil es gerade paßt. Das muß dann recht zügig gehen, weil sich das Disco verwöhnte Publikum sonst einfach wieder hinsetzt. Am liebsten wollen die noch eine Überblendung, was wir natürlich nicht machen können und durch Ansagen ersetzen müssen. Weil wir viel auf großen Bühnen spielen, wo der Abstand zum "Chef" dann auch schon einmal fünf, sechs oder noch mehr Meter sein kann, ist ein "Absprechen" (wir fahren noch ganz altmodisch Bühnenmonitore) wegen der Lautstärke auf der Bühne nicht mehr möglich. Also fünf Meter hingehechtet, Information an die anderen weitergeben, Text oder Noten aufschlagen (möglichst im richtigen Ordner), fröhliches Gesicht machen und dann möglichst ohne Pause weiterspielen - dafür hätte ich gerne eine etwas entspanntere Lösung. iPad mit 10 Zoll Monitor mal fünf - da müssen wir eine ganze Reihe von Abenden dafür spielen. Daher hoffte ich auf eine kostengünstigere Lösung!
 
Wir wollen in unserer Band die Text- und Notenmappen durch Tablets ersetzen.
Haben wir gemacht - alle haben iPads und nutzen auch die selbe App - Setlistmaker, was nicht zwingend nötig wäre, die Sache aber in vielerlei Hinsicht vereinfachen kann.
Gerade wenn Du einen Schritt weitergehst, wie Du ja bereits angesprochen hast, dass einer quasi als Master die Songs für alle anwählt, ist einheitliche Hard- und Software Voraussetzung.
Zusätzliche Software braucht man dafür eigentlich nicht, weil die üblichen Verdächtigen wie Setlistmaker, OnSong oder Songbook solch eine Funktion bereits mitliefern. Dies ist zumindest für iPad der Fall, bei Android scheint das - wie hier schon beschrieben - (noch?) nicht zu funktionieren. Falls Ihr noch keine Tablets habt, kann ich nur den Tipp geben, lieber zum iPad zu greifen, da gerade im Musikbereich hier deutlich mehr Apps angeboten werden, und auch sonstige Peripherie wie Dockingstationen, Interface etc.

Gibt es Erfahrungen, ob man mit 7 Zoll Tablets auskommt oder müssen es 10 Zoll Geräte sein? Spielt die Größe überhaupt einen Rolle oder kommt es nur auf die Bildschirmauflösung an?
Es kommt drauf an, ob Ihr komplette Texte benötigt oder nur Sheets, also Abläufe. Bei Ersatz für den Textordner ist 7" zu klein. Das hat auch nichts mit Bildschirmauflösung zu tun. Du kannst ja testweise mal Deine Texte auf DINA5 verkleinern und schauen, ob Du damit klar kommst. Das iPad quer ist etwa so breit wie eine DINA4 Seite, den unteren Teil der Seite bekommst Du dann entweder über einmaliges Scrollen mit einem Fingerwisch oder durch automatisiertes Scrollen, was übrigens hervorragend funktioniert, angezeigt.

Und zu den anderen Kommentaren hier: Das ganze hat erst einmal nicht unbedingt was mit fehlender oder nicht funktionierender Kommunikation auf der Bühne zu tun. Es kommt halt drauf an, wie man es gewohnt ist zu arbeiten. Manche Bands haben vordefinierte Setlist für den ganzen Gig, da wird normalerweise nicht wirklich dran gerüttelt, und spontane Änderungen muss man kommunizieren, selbst mit einem automatisierten Tablet-Konzept.
Bei anderen Bands - gerade im Unterhaltungsbereich - ist das eher üblich, dass man keine Setlists hat, sondern spontan auf das Publikum eingeht. Und da ist es eher unschön, bis sich bei Allen Bandmitgliedern herumgesprochen hat, welches der nächste Song ist. Dann muss ihn womöglich noch jeder aufschlagen, und bevor man anfangen kann, haben die gerade noch eben tanzwütigen Gäste enttäuscht die Tanzfläche verlassen.
Fakt ist aber, dass ich auf dem Tablet einen Song deutlich schneller gefunden und "aufgeschlagen" habe als bei einem Textordner, vor allem, wenn wir über ein Repertoire jenseits der 100er Marke reden. Mal ganz abgesehen davon, dass die großen Leitz Textordner auf der Bühne eher unprofessionell wirken, während ein iPad kaum auffällt.

Und noch mal was zu dem Master-Slave Prinzip:
Für mich scheint das noch nicht wirklich ausgereift und für die Bühne noch zu unzuverlässig. Egal ob die Verbindung über WLAN oder über Bluetooth läuft, die zeitlichen Verzögerungen sind noch nicht optimal und die Verbindungsabbrüche zu häufig.
Und eine Sache darf man nicht übersehen: Selbst wenn einer zentral die anderen Tablets steuert, braucht doch in der Regel jeder seine eigenen Aufzeichnungen, und genau hier muss man halt genau schauen, was die Anwendung hergibt, ob sowas und unter welchen Voraussetzungen möglich ist.
Hier hat ein User diese Funktion mal für den Setlistmaker auf dem iPad beschrieben und sehr schön dokumentiert.
 
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Hallo dr_rollo,
recht herzlichen Dank für Deinen ausführlichen Kommentar!!! Ich bin Dir genau wie allen anderen, die sich auf meine Frage geäußert haben, sehr dankbar dafür, daß mir weitergeholfen wurde. Ich bin in den letzten 14 Tagen wirklich viel schlauer an dieser Front geworden und inzwischen auch von der Notwendigkeit überzeugt, daß wir unsere Vorstellungen z.Zt. in der Tat nur mit iPads sinnvoll umsetzen können. Ich habe inzwischen vier Vorschläge von apps, die offensichtlich vergleichbare Möglichkeiten bieten: onSong, Songbook+, unrealbook und jetzt noch Setlistmaker. Über die Zuverlässigkeit habe ich unterschiedliche Aussagen gefunden. unrealbook soll zuverlässig über Bluetooth funktionieren, für Songbook+ wurde mir ein WLan router für die Bühne empfohlen. Meine "7 Zoll Frage" war törich - entschuldigung! Wir werden jetzt unsere Cents zusammenkratzen und schauen, wo wir günstig iPads erstehen können!
 
[h=2]Android Tablets zur Kommunikation auf der Bühne?
Wir wollen in unserer Band die Text- und Notenmappen durch Tablets ersetzen.
[/h] Ich arbeite mit dem Archos Arnova Family Pad, da mir der iPad Bildschirm zur Notendarstellung wesentlich zu klein ist. Ich kann mir nicht vorstellen während des Spielens scrollen zu müssen. Das ist kontraproduktiv.
Das Family Pad hat ein 13,3" großen Monitor (doppelt so groß wie das IPad), hat eine Akkulaufzeit von 10 Stunden und kostet etwas mehr als die Hälfte. Kommunikation leider nur per Wlan. Betriebssystem ist Android.
 
... Ich kann mir nicht vorstellen während des Spielens scrollen zu müssen. Das ist kontraproduktiv....
Das mit dem Scrollen ist gar keine so komplizierte Sache. Meist ist es nur ein kurzer Wisch, um von der oberen zur unteren Hälfte der Seite zu kommen, wenn ich mal unterstelle, dass die meisten genauso arbeiten wie ich, also möglichst immer alles auf einer DINA4 Seite untergebracht haben, und diese dann jetzt auf's Tablett gebracht. Nimmst Du das Tablet nun quer, hast Du DINA4 Breite, quasi nur unterteilt in obere und untere Hälfte des Blattes.
Dies kann man über die Auto-Scroll Option bei fast jeder App auch automatisieren. Es geht ja nicht wie bei Karaoke darum, Wort für Wort zu springen, was definitiv eine Steuerung über z.B: MIDI benötigt, sondern man legt lediglich die ungefähre Dauer des Songs fest, dann fängt der Text etwa auf Mitte der oberen Hälfte an zu scrollen, und zum Ende des Songs ist man dann unten. Das Schöne daran ist, dass man nicht mehr auf die Maße einer DIN A4 Seite Rücksicht nehmen muss. Ein Text, Sheet oder was auch immer kann auch gerne 1,5 oder wie bei Medleys üblich auch mehrere Seiten lang sein, wo man früher immer umblättern musste. Ggf. muss man die eingestellte Songdauer das eine oder andere Mal noch editieren, um die geeignete Scrollgeschwindigkeit hinzubekommen.

Kurz: Umblättern ist (war) kontraproduktiv, und die Frage heute lautet: "Blätterst Du noch, oder lässt Du schon scrollen?"
 

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